Kenji fasste für die kleine Dame den Verlauf des Gesprächs zusammen, während Feldman die Elbin belauerte. "Mal sehen, wer zuerst nachgibt" - dieser Gedanke hallte die meiste Zeit über in seinem Kopf umher. Nun, nachdem Kenji seine Zusammenfassung beendet hatte, blickte er Feldman an, als erwarte er eine Bestätigung, und so zog Feldman es vor, kurz zu nicken. Ein plötzliches Geräusch schallte über den Hof - ein ungefähr 40jähriger Mann, mit eng aneinander liegenden, dunkelbraunen Augen, abstehenden blonden Haaren und einer Haut, die an ein altes Buch erinnerte. Dazu kamen Reisekleidung und ein Mantel mit genug Taschen, um die Auslage eines gesamten Krimskrams-Ladens darin zu verstauen.
Feldman vertrieb sich kurz damit die Zeit, den Abstand zwischen den Augen zu schätzen und geistig die Bewegung der unteren Ränder des Reisemantels zu simulieren, als er bemerkte, dass hinter ihm etwas Bewegung in die Reihen der Verstummten gekommen war: Einige der Schiedsrichter hatten sich einer Stelle zugewandt, wo eine kleine, eigentlich unwichtig wirkende Holztür in die Seitenwand eingelassen worden war. Der Mime bemerkte, dass die Hand eines Verstummten, der mit ebendieser auf die Tür wies, nur in der Luft zu schweben schien - auf halbem Wege zum eigentlichen Umhang bleichte sie aus, und an der Ärmelkante war sie bereits nicht mehr zu sehen.
Feldman gehörte nicht zu den Leuten, die Wunder - oder zumindest Unerklärliches - nur mit den Worten "Oh! Ein Wunder!" kommentierten. Nein, er war pragmatisch - oder verdächtigend - genug, hinter allem, was unerklärlich schien, eine plausible Erklärung finden zu wollen. Also fand er sie auch. "Alles nur ein Trick" überlegte er. "Wir sollen Ehrfurcht vor den Wachen gewinnen, damit wir kuschen. Alles nur ein kleiner Trick mit der Lichtbrechung, der es ermöglicht, den Arm unsichtbar werden zu lassen. Das sollte ich mir für eine eventuelle Kopie merken." Dass die Verstummten tatsächlich unsichtbar - oder sogar unstofflich - wurden, war für Feldman noch nichtmal einer gedanklichen Erwähnung wert. Er war schließlich ein Fachmann für Täuschung, oder etwa nicht?
Der blonde Buchschreiber widerum hatte sich inzwischen der Gruppe genähert. Er legte Kenji die Hand auf die Schulter und begrüßte die Runde mit einem lauten „Also, meine Guten, was haltet ihr denn so von der ganzen Sache? Unserem wertem Herr Organisator, seinen doch recht verstörenden Handlangern und natürlichvon dem heißbegehrten Preis? Bleibt natürlich alles unter uns.“ Feldman schnaubte nicht abfällig, er ignorierte den Neuankömmling völlig. Sollte er doch freundlich und konvivial sein, bis er zusammenbrach. Er misstraute instiktiv Leuten, die andere Leute "meine Guten" nennen. Solche Leute bringen meist Ärger.
Stattdessen ließ er das Focaultsche Pendel seiner Unterhaltungsbeiträge schwingen, bis es den mit "kleine Frau im Blätterkleid" markierten Stein traf. Er konzentrierte sich zum ersten Mal während der gesamten Unterhaltung wirklich auf sie - und sah eine Maske des Schreckens. Die Verstummten schienen in ihr eine Art Trauma auszulösen, denn sie starrte panisch in ihre Richtung, während sie "Geht... doch durch die Tür. Es gibt... Essen" zischte. "Du meine Güte, sie sieht gar nicht gut aus..." dachte Feldman an der Oberfläche, während auf einer tieferen Ebene das Bewusstsein des Mimikrys den erstarrten Ausdruck seiner neuen Gesprächspartnerin abzeichnete und bei den anderen, unbewusst über sie gesammelten Daten katalogisierte. Bevor sie ihn mit der Panik ansteckte, beschloss Feldman, endlich wieder in die Unterhaltung einzusteigen: "Hört sich gut an. Gehen wir essen?"
: 3-Steps-Beyond: Aus den Posts von dir und Rocketgirl ging hervor, dass du entweder Kenji oder meinem Chara auf die Schulter getippt hast. Ich habe mal die Version "Alistair tippt Kenji an" gewählt, schließlich stammt sie ja von dir, Alistairs eigentlichem Spieler. Wenn du willst, änder ich es so, dass du mich angetippt hast.
@~TøαsтBяøT~: Feldman war die meiste Zeit während des Gesprächs geistig abwesend, deshalb ist dein Post nicht erwähnt worden. Allerdings glaube ich nicht, dass dein Post und mein Post sich sonderlich widersprechen. Wir haben ja unterschiedliche Gesprächspartner.