Während man mit 14 noch lange nicht erwachsen ist, gilt man damit auch nicht mehr als Kind. Der Staat traut einem bereits zu, sich sexuell ausleben zu können, was insofern heißt, dass in weiterer Folge Kinder entstehen können und einer 14-/15-jährigen Person die Verantwortung über ein Menschenleben zuteilen wird. Ich empfinde es insofern als fraglich, wieso man dann in den Belangen der Geschlechtsidentität nicht die Verfügungsgewalt über den eigenen Körper besitzen sollte. Zumal von der anderen Seite aus betrachtet auch 18-Jährige im Regelfall diese superreifen Menschen sind, die niemals nie eine Entscheidung bereuen könnten.
Was auch zu meinem nächsten Punkt führt: Du erwähnst das Thema des Detransitionings, also dass sich jemand nach geschlechtsangleichenden Maßnahmen doch für einen Abbruch weiterer Maßnahmen bzw. für eine mögliche Rückführung zum Ausgangszustand entscheidet. Wenn man sich jetzt irgendwelche Quellen über die Häufigkeit und die Gründe durchliest ([1] [2] [3]), bemerkt man, dass der Anteil permanenter Detransitions, weil die Person sich doch nicht als trans sieht, marginal ist und fast immer Umwelteinflüsse schuld sind, dass jemand doch versucht, als cis Person zu copen, etwa weil die Familie es nicht akzeptieren will, man schlechtere Jobchancen etc. hat und man sich diesem enormen Druck nicht aussetzen will.
Wenn du selbst sagst "einer Diagnose von Psychologen vertraue ich nicht mehr so ganz": Wem denn dann? Nur deiner eigenen subjektiven Wahrnehmung? Das wäre jetzt nicht gerade wissenschaftlich und meiner Meinung nach auch etwas zu wenig in einem Diskurs, der - zumindest für sich selbst - entscheiden soll, wie viele Rechte einer marginalisierten Gruppe denn nun zustehen sollen.
Und zuletzt noch: Ich würde vielleicht - aber nur eventuell ganz vielleicht - keine Person in ihrer Gesamtheit als das verstehen, was sie von sich auf Social Media zeigt oder dort so treibt.