Was genau soll denn daran undemokratisch sein? Das ist halt der Unterschied zwischen einer Technokratie und einer Demokratie. Nicht Experten machen Gesetze, sondern gewählte Politiker. Es gibt so viele Sachargumente gegen Artikel 13, da muss man sich doch nicht auf diese Ebene begeben.
Nochmal: es gibt reichlich Sachargumente gegen Artikel 13. Da muss man wirklich nicht solche unsinnigen "Argumente", von wegen das alles sei antidemokratisch, bemühen.
Und genau da ist das Problem. All diese Sachargumente werden komplett ignoriert. Stattdessen will man auf Biegen und Brechen ein Gesetz durchdrücken, welches mehr Probleme verursacht, als es hilft. Und genau das kapiert keiner. Die einzigen Antworten, die wir auf diese Sachargumente haben, sind die, das wir alle Bots seien, wir Fake-News verbreiten und anscheinend den Gesetzesentwurf nicht richtig lesen können. Das Problem wird nicht richtig verstanden.
Natürlich wählen wir Politiker und keine Experten, das ist richtig., Nur fehlt es den Politikern hier an der Stelle einfach das Fachwissen. Aber dann muss man sich beraten lassen. Und wenn man die Sachargumente des Volkes, die Meinungen von Experten und Rechtsberatern, die über das nötige Fachwissen verfügen, ignoriert, dann halte ich die Aussage, dass die Entscheidung nicht demokratisch ist, für durchaus angebracht. Denn das hat beim besten Willen nicht mehr viel mit einer demokratischen Entscheidung zu tun.
Und bezüglich der Mehrheits-Thematik haben wir, glaube ich, etwas aneinander vorbei geredet. Natürlich muss sich die EU nichts beugen. Natürlich dürfen die Unionspolitiker entscheiden, was das möchten. Wenn sich wirklich für Artikel 13 stimmen, dann shit happens. Dann müssen wir das als Volk akzeptieren.
Das einzige, worauf ich hinaus wollte, ist, dass diese reine Mehrheits-Frage, wie viele Unionsbürger von 512 Millionen sich dagegen aussprechen, eigentlich komplett irrelevant ist und null Aussagekraft hat, und man deswegen nicht einfach nur streng danach gehen darf. Wie gesagt, wenn man nur danach gehen würde, dann würde ich dir vollkommen Recht geben. Aber danach sollte man meiner Meinung nach nicht gehen bzw. man sollte diese Mehrheit eher daran festmachen, wie viele Leute sich auch dafür interessieren und viele Leute sich letztendlich dagegen aussprechen. Und in der Urheberrechtsthematik sind die Stimmen aus dem Volk quasi einseitig. Dass es natürlich keine Mehrheit ist, das ist mir klar. Eventuell habe ich mich da auch einfach unverständlich ausgedrückt und eventuell habe ich dich da auch einfach missverstanden.