Die Serie scheint ja tatsächlich ein paar Fans hier zu haben, aber ich verstehs irgendwie nicht. Wenn ich vormittags hin und wieder mal Pro7 einschalte, bin ich eigentlich immer weg, wenn diese Serie beginnt. Hab anfangs mal hin und wieder reingeschaut, aber nur wenige der Vormittagsserien dort schaffen es, mich mehr zu langweilen.
Brooklyn Nine-Nine fällt im Rahmen der unzähligen Polizeiserien einfach positiv auf, weil sich die Serie immer wieder ernsten und aktuellen Themen widmet (Gleichberechtigung, Queerness, Polizeigewalt etc.), das Genre selbst dabei aber auch immer wieder auf die Schippe nimmt. Der Humor bewegt sich dabei irgendwo im Extrem zwischen sehr subtil und dann wieder völlig offen kindisch (und das völlig offen kann man an dieser Stelle gar nicht genug betonen). Ich meine, teilweise besteht der Witz nur daraus, dass Jake versucht, einen Verdächtigen mit schlechtem Gitarrenspiel totzunerven. Aber vorher kam dann meistens so viel Ernstes, dass das einfach ein perfektes Mittel ist, um die Stimmung wieder ein bisschen aufzulockern. Das muss man vielleicht mögen, ich finde das in den allermeisten Fällen aber doch sehr gelungen. Ansonsten kommt noch dazu, dass die Figuren ausnahmslos alle unglaublich liebenswert sind. Klar, sie sind sind eigentlich alle nur auf ein, zwei zentrale Eigenschaften zugeschnitten, aber dieser Zuschnitt ist dafür wirklich gut ausgearbeitet. Charles ist der immerfreundliche Tollpatsch, Rosa das taff wirkende Mysterium, Jake das actionfilmvernarrte Kind, Piemento das personifizierte Chaos und und und. Als kleinen Bonus für die Fans gibt es dann noch wiederkehrende Motive wie die Halloween-Folgen oder die Folgen mit Doug Judy. Insofern ja, für mich ist Brooklyn Nine-Nine in letzter Zeit so ziemlich eine der herausragendsten Serien sowohl im Comedy- als auch im Polizeigenre. Ich weiß nicht, ob das so zur Geltung kommen kann, wenn man die Serie nur mal so nebenbei guckt, weil halt wirklich ein klarer Aufbau dahintersteckt, wann welche Art von Witz kommt.