Deutsche Politik

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  • Vielen Dank für diesen sehr sachlichen Beitrag von dir, Thrawn. Bin erstaunt, wie man so umfassend argumentieren kann.


    Habe aber ein paar Gegenfragen dazu:


    Wenn es an der CDU/CSU liegt, dass die AfD wächst, warum dann verlieren laut Umfragen besonders die SPD und FDP an Stimmen und nicht die CDU/CSU? Weil wer populistisch auftritt, wählt ja lieber das Original und das ist hier leider die AfD. Die CDU/CSU hat zurzeit sogar bessere Werte als zur letzten Bundestagswahl. Muss hier nicht viel mehr die SPD in die Verantwortung gesetzt werden. Schließlich war sie auch jahrelang Juniorpartner der CDU/CSU und nun hat sie es selbst mit 2 Juniorpartnern zu tun. Besonders bei Olaf Scholz ist die Kritik groß. Das Wortspiel: ,,Schlumpfiges Grinsen" von Söder Richtung Scholz hat sich anscheinend bei vielen durchgesetzt und ansonsten wenn ich durch die Medien schaue, dann ist die Kritik an mehreren Ministerpräsidenten groß. An Lauterbach und Faeser besonders.


    Dass die CDU/CSU in der Opposition so gut wie bei allen Dingen zu meckern hat, das war ja zu erwarten. Man versucht doch die Regierung schlecht darzustellen. Aber, dass es nur an der CDU/CSU oder FDP liegt, dass die AfD stärker wird ist auch fragwürdig, weil genau diese Parteien (Grüne, SPD und Linke) gerade verlieren. In Thüringen verliert die Linke als Regierungspartei an Stimmen, obwohl Ramelow dort der beliebteste Politiker ist. Die AfD ist dort stärkste Partei und wer hat dort die meisten Stimmen verloren? Die Regierungsparteien (Linke, SPD und Grüne). Ähnlich sieht es auch in Mecklenburg-Vorpommern aus, wo die AfD ja auch stärkste Partei ist.


    Außerdem:


    Letztlich ist es so: Der Rechtspopulismus wird am besten bekämpft, indem sich ihm gegenüber klar abgegrenzt wird. Ihn zu kopieren funktioniert schlicht nicht.

    Das tun Grüne, SPD und Linke zumeist auch und profitieren davon nicht. In anderen Ländern kooperieren oder kopieren scheinbar demokratische, liberale und soziale Parteien schon mit rechten Parteien. Rechte Parteien erobern Europa/Auch Spaniens linke Bastille wird wohl fallen


    Am Heizungsgesetz war das schön zu sehen: Während dieses natürlich kritisiert werden konnte (und auch wurde), waren Anschuldigungen und die Verbreitung von Halbwahrheiten und Lügen a la "Morgen kommen die Grünen bei dir vorbei und reißen dir die Heizung raus, die du gerade erst eingebaut hast" einfach plumpe politische Meinungsmache, die dann auch noch mit Begriffen wie "Klima-Stasi" garniert wird.

    Das habe ich leider auch mitgekriegt und fand es ganz schlimm. Ich fand es von den Grünen mutig, aber situationsbedingt ist es richtig wenn da was getan muss und zur Not auch mit harten Vorgaben. Es gab leider auch Unklarheiten, die dazu geführt haben, dass es zu einen großen Gesprächsstoff wurde. Viele kaufen jetzt wie verrückt noch eine neue Gasheizung oder so. Das hätte man sicherlich ein bisschen geschickter machen sollen. Weil wegen diesen Blitzkäufen zurzeit, könnten viele später ruiniert werden. Auch die Wärmepumpe ist an sich sehr kostspielig. Man hätte einen Plan bis 2030 aushandeln können, wo das Erdgas stückweise mit Wasserstoff ersetzt wird. Dazu muss klar sein, wo sich was am meisten lohnt. Woanders ist Fernwärme/Erdwärme effektiver und woanders wieder was ganz Anderes. Das Ziel ist doch bis 2030 80% des Co2 Ausstoßes zu vermeiden. Dazu braucht es einen Masterplan. Nicht nur einen Kohleausstieg bis 2030, sondern auch eine Offensive für Balkonkraftwerke, Solarzellen auf den Dächern und Windkrafträdern. Und auch Gaskraftwerke sollten schnellstmöglichst durch grünen Wasserstoffkraftwerken ersetzt werden. Und in allen Sektoren braucht es Offensiven. Wie sonst wollen wir das schaffen? Aber die jetzige Regierung will keine Neuschulden machen. Investionen kosten leider aber Geld.


    Wie gesagt: Die Union müsste nicht mit den Grünen übereinstimmen. Aber es kann doch nicht zu viel verlangt sein, in der politischen Auseinandersetzung zumindest ein gewisses Maß zu wahren.

    Die Union hat 16 Jahre lang regiert und hat in dieser Zeit, fast nichts wirklich voran gebracht. Sie hat 16 Jahre lang die Zeiten verschlafen und die Menschen wählen immer noch die Union als hätte man die 16 Jahre vergessen. Und dort, wo die Union mit den Grünen regiert, das ist ja konservative grüne Politik.


    Überhaupt: Konservative könnten doch eigentlich gerade das Klimawandel-Thema besetzen, da "traditionelle" Lebensweisen eben durch den fortschreitenden Klimawandel bedroht sind. Bauern werden mit Dürren zu kämpfen haben, die Bevölkerung allgemein mit größerer Unsicherheit aufgrund einer größeren Vielzahl von Unwetterkatastrophen.

    Das tun sie jetzt schon. Sie zeigen, dass unsere Lebensweise durch den Klimawandel bedroht ist. Das Ding ist nur, ihre Schlüsse daraus sind mau. Als ,,konservative" Partei sollte man doch alles tun, dass das Leben so bleibt, wie wir es gewohnt sind. Und dazu muss man den Hauptverursacher ,,Co2" eindämpfen, aber das tun sie nicht. Sie prangen es an, aber kommen nicht weiter, weil für sie ist es auch konservativ Kohle zu verbrennen. Schafft ja Arbeitsplätze und gehöre zu Deutschland dazu wie das Beten in der Kirche.


    Denn schon seit Langem, eigentlich schon seit der letzten Regierung, steht die Verabschiedung eines Demokratiefördergesetzes im Raum. Dieses soll eben solchen Organisationen eine langfristig abgesicherte Finanzierung ermöglichen, aber unter anderem die FDP hat einen Beitrag dazu geleistet, dass sich die Umsetzung davon verzögert. Umgesetzt wird es sicherlich trotzdem irgendwann, aber es ist jetzt schon sehr viel später als geplant und eigentlich können sich im Kampf gegen rechts nicht allzu viele Verzögerungen geleistet werden.

    Die FDP spielt wie so oft auf Zeit und möchtet auch in der jetzigen Ampel-Regierung oftmals Zugeständnisse von den anderen Koalitionspartnern. Das Demokratiefördergesetz muss natürlich kommen, genauso muss endlich viel härter gegen rechte Konzerte, rechte Feste und Demos durchgegriffen werden, wo Propaganda verbreitet werden. Weil mit Lügen wird es nicht besser.


    Aber es gibt noch eine Sache, was man tun könnte und zeitgleich ein Schlag gegen die Rechten wären. Ein Parteiverbot der AfD. Das gleiche Vorhaben gab es auch mal mit der NPD, was aber mit dem Aufstieg der AfD und den zeitgleichen Absturz der NPD beiseite gelegt wurde. Aber bei der AfD gilt diese Argument nicht, dass sie klein ist. Sie ist schon viel zu stark geworden und nimmt gesellschaftlich gesehen viel zu viel Raum ein. Eine demokratiefeindliche Partei macht sich hier breit und möchtet die Demokratie aushöhlen. Ein Verbot der AfD wäre ein klares Zeichen, dass die Demokratie an sich, gegenüber den Versuch die Demokratie zu zerstören, voraus wäre. Das hat damals mit der NSDAP zur Weimarer Republik leider nicht wirklich funktioniert, sie wurde zwar nach dem Hitlerputsch verboten, aber sie hat ihre Mandate behalten und sonst hat sich nicht wirklich was verändert. Das Parteiverbot war eher so ein Klatscher gegen die Wange, mehr auch nicht. Das wäre heute anders. Also warum es nicht jetzt durchziehen bevor es zu spät ist?


    Das wird wahrscheinlich nicht so schnell passieren, daher vielleicht in Bezug auf zumindest halbwegs seriösere Medien: Diese sollten schlicht mal besser überlegen ob und wann sie der AfD eine Plattform bieten. Letzten Endes ist es so, dass wann immer jemand von der AfD in eine Talkshow oder für ein Interview eingeladen wird, einfach lügen und was auch immer erzählen kann.

    Also ich weiß nicht wie es für dich aussieht, aber ich finde, dass die AfD schon viel seltener zu Talkshows eingeladen wird als noch vor ein paar Jahren. Die Medien haben schon erkannt, dass es keinen Sinn macht mit der AfD zu reden. Weil die AfD wird immer so tun, dass die Anderen falsch liegen. Es ist ihr ständiges Bemühen, Wahrheiten zu verdrehen. Das Problem ist jetzt, die AfD ist nicht da, alle Anderen schon. Was passiert? Sie kritisieren sich gegenseitig. Grüne ist Schuld, weil..., CDU ist Schuld, weil... und so weiter. Und das spielt wiederum der AfD in die Karten. Weil sie ist außen vor und Schuld sind die Anderen. Dann kommen bei vielen der Gedanke auf: Die streiten sich nur noch gegenseitig, sollen doch mal die AfD einladen und ihr zuhören, was sie zu Sagen hat.


    In der Summe also: Nicht mit den Nazis reden, sie nach Möglichkeit deplatformen, sich klar von ihnen abgrenzen, mit den anderen demokratischen Parteien gerne streiten, aber dabei doch bitte die Form wahren und nicht selbst in den plumpen Populismus verfallen.

    Aber das scheint ja nicht zu funktionieren, wie erhofft mit den Talkshows. Das Demokratiefördergesetz muss kommen und ein Parteiverbot der AfD eigentlich auch.


    Thrawn, danke nochmal. Deine Links sind auch sehr informativ.


    Vielleicht mag ich noch was dazu sagen. Aus meiner Sicht, warum es so ist wie es ist. Zuerstmal liegt es an den Menschen selbst. Der Mensch ist ein emotionales und sensibles Lebewesen. Er reagiert auf bestimmten Umständen unterschiedlich und das was er mitkriegt, zeigt er in seiner Emotionalität wieder. Der Mensch an sich vergleicht auch viel mit sich selbst und mit Anderen. Beispiel: Wie geht es mir jetzt, wie ging es mir mal? Und hier zeigen bei vielen Menschen, dass es denen gefühlt früher besser ging. Dazu kommt, dass auch die Ereignisse auf der Welt und bei uns dazu führen, dass das Gefühl aufkommt, dass alles nur noch schlechter wird. Dass was passieren muss, bevor nichts mehr zu retten ist. Dass endlich aufgeräumt werden muss. Dass ich Deutschland nicht mehr wiedererkenne und so weiter. Dies und jene führt zu rationalen Denkweisen, die dazu führen, dass viele Menschen garnicht mehr hören wollen, dass es besser wird oder dass es besser werden kann und wie oder dass Deutschland viel besser dasteht, als früher. Die Menschen sehen nur, dass es schlechter wird und besser wird nichts mehr oder glauben nicht mehr daran. Diese Menschen haben auch schon gewählt, da gab es die AfD noch garnicht. Oder haben mal gewählt und dann jahrelang nicht. Aber genau diese Menschen haben mit der AfD genau das, was sie sehen. Weil sie genau auf die Emotionalität der Menschen aufgreift und den Menschen verspricht, dass es mit ihr besser wird. Und die AfD spielt genau auf diese Gedanken, dass sie das will, was die Menschen von früher kannten oder sagt einfach, dass es früher besser war. Viele dieser Menschen sehen die anderen Parteien als gleichwertig an, wie ein einheitlicher Parteienbrei und sehen nur bei der AfD als die einzige Partei, die was ändert.


    Das beste Mittel gegen die AfD? Eine Politik machen, dass es den Menschen auch gefühlt besser geht als früher und als jetzt. Das heißt, höhere Löhne und das deutlich. Die Inflation frisst die Löhne. Die Menschen müssten immer mehr Geld für sich übrig haben statt weniger nach allen Abzügen. Mach doch Politik, dass es den AfD Wähler besser geht. Da wählen ehemalige Sozialdemokraten Nazis. Die sind deswegen keine Nazis, sie wollen richtige sozialdemokratische Politik, die auch ankommt. Und dann zeigt denen, dass es nur mit demokratischen Parteien einen besser geht und nicht mit Nazis, die ja nur versuchen einen was einzureden.



  • CDU/CSU sind in erster Linie als traditionell etablierte "Volkspartei" Nutznießer des ständigen Streits und der gegenseitigen Torpedierung der Ampelkoalition während kurz nach Vereidigung der Koalition ein Krieg endgültig ausbrach und seither die Inflation mit all ihren negativen Folgen für das gesellschaftliche Klima zugenommen hat. Ich würde soweit gehen und sagen die CDU/CSU legt zu trotz und nicht wegen der Nachahmung von AFD Rhetorik in bestimmten Themen (abgesehen vom Thema Migration was wohl tatsächlich Wähler gewinnt) und würde mit Merkelschen Pragmatismus weit besser sonstige Strömungen mobilisieren, die weder Lust auf Ampel-Koalition noch Nazis oder gerade in Deutschland und Großteil Europas heutzutage politisch kaum eine Rolle spielenden Sozialismus haben. Jedenfalls haben alle anderen Parteien im Bundestag ihren Anteil am Aufstieg der AFD und CDU/CSU alleine verantwortlich zu machen greift auch zu kurz (was nicht heißt, dass ich Thrawn vorwerfe dies zu tun). Aber ja, am Besten wäre als Mittel wirklich mindestens alte sozialdemokratische Politik die ihren Namen verdient (ich stehe selbst offen eher im sozialistischen Spektrum, aber weniger im Leninschen und schon gar nicht Post Stalin + Konsorten Vanguard-Partei-Revolution Spektrum), von der sich nicht nur die SPD (die ursprüngliche Demokratisch-Sozialistische Partei als Gegenentwurf zu Marx und Engels) sondern andere nominell sozialdemokratische Parteien in Europa schon lange verabschiedet haben. Die nominell Sozialdemokratische Partei in Dänemark hatte allerdings in erster Linie an einer anderen Stellschraube gedreht und Migration erschwert und konnte so bei der letzten Wahl ihre Koalitionsmehrheit behalten und weiter regieren.

  • Die nominell Sozialdemokratische Partei in Dänemark hatte allerdings in erster Linie an einer anderen Stellschraube gedreht und Migration erschwert und konnte so bei der letzten Wahl ihre Koalitionsmehrheit behalten und weiter regieren.

    Jaa, in Dänemark haben die Sozialdemokraten das gemacht, was Thrawn garnicht möchtet. Sie haben sich nicht klar von den Rechten getrennt, sondern ihre Inhalte übernommen. Aber daran sieht man, inklusive in Rest Europa, dass die Mehrheit der Europäer eher nationalistisch eingestellt ist. Das ist ein Fakt und spiegelt in den Wahlen auch wieder. In Ungarn regiert mit Orban ein Autokrat, der gegen alles ist, was nicht ungarisch aussieht.


    Eine soziakdemokratische Politik, die den Namen auch verdient, das wünsche ich mir für Deutschland auch.

  • Ich würde mir dann den Aufwand sparen und nicht wählen, wobei ich es in der letzten Zeit eher so gesehen habe, dass man halt auch so wählen kann, dass man eine bestimmte Richtung bzw. Koalition verhindert oder es zumindest versucht.

    Also um ein Bündnis zwischen Partei A und B zu verhindern wähl ich die Partei C? Und das auch, obwohl ich mit der Partei C in vielen Teilen garnicht der selben Meinung bin? Ich glaube, das ist nicht so gut. Außerdem ist die Wahl einer Kleinpartei auch eine Wahl gegen das Bündnis zwischen Partei A und B? Schließlich haben diese Parteien meine Stimme nicht bekommen.

    Als einfaches Beispiel die letzte Bundestagswahl: Es war am Ende ziemlich klar, dass es auf eine Rot/Grün-Koalition hinauslaufen würde. Zwar war ich da nicht unbedingt Fan der SPD, aber um einen grünen Kanzler zu verhindern, war klar was man wählen sollte...

    Mit der Wahl irgendeiner irrelevanten Kleinpartei hättest du jedenfalls rein garnichts geändert.


    les dich mal in die Weimarer Republik ein, dann weißt du, warum zu viele Splitterparteien im Bundestag Mist sind (genauso Volksentscheide auf Bundesebene)

    Ich sag ja nicht, dass man 5% abschaffen soll und meine Idee würde kleinst Parteien auch nicht zu dutzenden auf die 5% Katapultieren. Viele würden dann halt SPD+Grüne, oder CDU+CSU wählen.

    Ich bezweifle, dass du auf einem Wahlzettel schon mal zwischen CDU und CSU wählen konntest. :unsure:


    Problem dabei ist auch unsere ziemlich alte Bevölkerung, die quasi seit Jahren dasselbe wählen und sich auch für Veränderungen kaum interessieren. Gerade die werden ja auch von den etablierten Parteien umworben, weil da schon ein "Verhältnis" existiert, das ausgenutzt werden kann, um Stimmen zu bekommen. Die frischen zahlenmäßig unterlegenen Neuwähler-Gruppen sind da wenig interessant.

    Deshalb gibt es ja auch den Vorschlag, dass man die Wahlen ab 16 macht. Klappt schon in mehreren Kommunalwahlen ohne irgendwelche Zwischenfälle. Aber auf Bundesebene schafft man es einfach nicht das einzuführen. Nicht mal die jetzige Regierung, dabei sind mit der FDP und Grüne 2 Parteien in der Regierung, die von den meisten Erstwähler gewählt wurden. Man hat eine Wahlreform eingeführt, aber ohne die Wahlen ab 16? Warum? War das zu viel verlangt. Die SPD hätte da sicherlich zugestimmt, auch wenn sie selber davon nicht viel hätte. Die Linke eh, lediglich die AfD und große Teile der CDU/CSU wären dagegen.

    Wird halt gerne angenommen, dass dann alles besser werden würde. Nur wenn ich sehe, dass die FDP ihre Stimmen nicht unwesentlich von Erstwählern bekommen hat, würde ich das Wahlalter lieber auf 21 oder so hochsetzen. Auch die AfD kommt ja in dieser Gruppe ganz gut an. Allgemein glaube ich, dass vorallem die extremen Richtungen gewinnen, die gemäßigten verlieren würden. Aber keine Ahnung.

    Was viele halt nicht verstehen ist, dass Demokratie etwas langfristiges manchmal vielleicht zu unflexibles System ist. In einer Diktatur kann man Entscheidungen viel einfacher/schneller durchsetzen. Aber ob man das will... Leider sind gerade junge Wähler recht einfach gestrickt (ja, alte auch aber anders) und wollen die Veränderung jetzt. Passiert das nicht, macht sich viel zu schnell Ernüchterung breit und man verliert die Lust an dem Ganzen. Bestes Beispiel war doch z.B. die Piratenpartei, die durchaus Potenzial hatte, aber dann trotzdem schneller weg war als man gucken konnte.


    Ansonsten stimme ich in dem einen Punkt Medeia zu: keine Partei kann sich auf die Fahnen schreiben, nicht schuld am Höhenflug der AfD zu sein. Wobei ich den Medien auch eine Mitschuld gebe. Und mittlerweile glaube ich, dass jedes Herunterbeten, dass die AfD (und der Höcke!) rechtsextrem ist, der Partei wieder zehn Stimmen extra bringt. :tired: Helfen würde auf sich selbst gucken und vernünftige Politik zu machen, aber davon habe ich schon viel zu lange nichts mehr gesehen.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Wenn es an der CDU/CSU liegt, dass die AfD wächst, warum dann verlieren laut Umfragen besonders die SPD und FDP an Stimmen und nicht die CDU/CSU?

    Erst einmal glaube ich, dass es gerechnet auf die Gesamtzeit nicht korrekt ist, dass die AfD keine Stimmen von der CDU bekäme. Bei diversen Wahlen in der Vergangenheit bekam sie da doch mitunter so einige. Aber es ist davon ab auch nicht so, dass, wenn die Verluste von anderen Parteien kämen, das einen Widerspruch darstellen würde. Denn die Rhetorik, die die Union in der letzten Zeit mitunter an den Tag legte, zielt ja auf die Vergrätzung anderer Parteien. Dass das insofern erfolgreich ist, als dass dann Wähler*innen von diesen abwandern - aber eben nicht zur CDU, sondern zum populistischen Original -, ist vielmehr eine durchaus plausible Folge.

    Aber noch einmal: Warum ich die CDU so in den Fokus rücke, ist neben der Frage der Wählerwanderungen erstens auch, dass es vorrangig die CDU sein wird bzw. sein müsste, die Abgrenzungsarbeit gegen die AfD leistet - eben nicht mit ihnen zusammenarbeiten oder koalieren -, was etwa auf SPD und Grüne beispielsweise insofern nicht zutrifft, weil die von der AfD deutlich klarer abgegrenzt sind, und zweitens sehe ich die CDU in der Pflicht, weil Teile dieser Partei aktuell das politische Klima allgemein vergiften und populistische Argumentationen normalisieren. Dass, nebenbei bemerkt, sich darüber streiten ließe, dass andere Parteien auch andere Politik machen könnte, die die Wähler*innen stärker an sie heranzieht, ist grundsätzlich richtig; aber das ergibt eben nur innerhalb eines fairen demokratischen Wettstreits Sinn, in dem es (wieder) weniger normalisiert wird, eine Kampagne nach der nächsten zu fahren. Alle Parteien können mit den besten und tollsten Programmen ankommen, es wird nichts bringen, wenn sie im populistischen Shitstorm untergehen. Das ist der Punkt: Die Bekämpfung des Rechtsopulismus bzw. die Abgrenzung gegen diesen ist notwendige Vorbedingung eines hinreichend gesitteten politischen Ablaufs (der gegenseitige Kritik freilich nicht ausschließt), in dem die unterschiedlichen Ansätze der verschiedenen Parteien in fairen Wettstreit treten können. Und an dieser Bedingung sägen derzeit eher Teile von Union und FDP (wie gesagt, nicht alle). Ich kann ewig lange darüber dozieren, dass ich es von den Grünen (und der SPD) irgendwie auch beispielsweise inkompetent finde, der Kampagne gegen das Gebäudeenergiegesetz nichts entgegengesetzt zu haben (und dieses stattdessen lieber gleich noch einmal mehr zu entkernen), aber der Fakt ist, dass das alles ohne die kontinuierliche Kampagne so auch gar nicht notwendig gewesen wäre.

    Man hätte einen Plan bis 2030 aushandeln können, wo das Erdgas stückweise mit Wasserstoff ersetzt wird. Dazu muss klar sein, wo sich was am meisten lohnt. Woanders ist Fernwärme/Erdwärme effektiver und woanders wieder was ganz Anderes. Das Ziel ist doch bis 2030 80% des Co2 Ausstoßes zu vermeiden. Dazu braucht es einen Masterplan. Nicht nur einen Kohleausstieg bis 2030, sondern auch eine Offensive für Balkonkraftwerke, Solarzellen auf den Dächern und Windkrafträdern. Und auch Gaskraftwerke sollten schnellstmöglichst durch grünen Wasserstoffkraftwerken ersetzt werden.

    Nur mal kurz: Dass Wasserstoff einen baldigen, hinreichend großen und auch günstigen Beitrag zum Klimaschutz darstellen kann, ist de facto schlicht Wunschvorstellung. Wasserstoff hat seine Anwendungsgebiete, ja, aber die decken die breite Front der Energiewende nicht mal im Ansatz ab.

    Das tun sie jetzt schon.

    Nehme ich so nicht wahr und glaube, dass gerade deswegen ihre Schlüsse so "mau" sind. Kannst du aber natürlich anders sehen.

    Also ich weiß nicht wie es für dich aussieht, aber ich finde, dass die AfD schon viel seltener zu Talkshows eingeladen wird als noch vor ein paar Jahren. Die Medien haben schon erkannt, dass es keinen Sinn macht mit der AfD zu reden.

    Auch das sehe ich eben gerade vor dem Hintergrund etwa des jüngsten Interviews im Stern eben nicht ganz so. Bzw. würde ich hier erst einmal noch abwarten, ob da wirklich Lehren aus den letzten Jahren gezogen wurden. Bis zu einem gewissen Grad kann ich natürlich auch nachvollziehen, dass es schwierig ist, den richtigen Umgang zu finden; aber gewisse vermeidliche Negativbeispiele, die definitiv nicht darunter fallen, müssen halt nicht sein.

    Da wählen ehemalige Sozialdemokraten Nazis. Die sind deswegen keine Nazis, sie wollen richtige sozialdemokratische Politik, die auch ankommt. Und dann zeigt denen, dass es nur mit demokratischen Parteien einen besser geht und nicht mit Nazis, die ja nur versuchen einen was einzureden.

    Keine Ahnung, ob es Nazis sind oder nicht, und es ist mir ehrlich gesagt auch egal. Denn einmal davon abgesehen, dass ich bisher keine stichhaltige Begründung gehört habe, warum sich irgendjemand vom Wählen der AfD eine Verbesserung der eigenen materiellen Situation erhofft, habe ich selbst freilich auch meine Probleme mit Teilen der derzeitigen Politik sowie auch Kritik an gewissen Schwächen des politischen Systems (mangelnde Vorsorge gegenüber Verflechtungen von Wirtschaft und Politik etwa). Aber wenn eben der Faschismus an die Tür klopft, dann ist mir unsere derzeitige parlamentarische Demokratie doch durchaus ein Kompromiss, den gegen besagten Faschismus zu verteidigen sich ohne Zweifel lohnt. Mit anderen Worten: Wenn ich es trotz Querelen mit der Politik schaffe, keine Nazis oder allgemein Feind*innen der Demokratie zu wählen, können andere das sicher auch. Und wer es trotzdem tut, wird sich wohl die eine oder andere kritische Anmerkung gefallen lassen müssen.

  • Wahrscheinlich müsste dafür der Ukrainekrieg beendet und die wirtschaftliche Lage mehr stabilisiert werden, sowie so einige andere Dinge, die die Menschen verunsichern.

    Man kann noch so lang diskutieren welche Partei wann etwas falsch gemacht haben soll oder nicht, der Aufstieg nicht nur normal-konservativer, sondern rechtsextremer Partein und Meinungen ist ein Ereignis, das in ganz Europa, den USA und anderen Ländern gleichzeitig geschieht.

  • ...Das erklärt das Umfragehoch der AfD
    "Die machen voll blöde Politik, also wähle ich mal die, die dagegen sind. Wird schon passen"

    Ich sehe die eine oder andere Parallele zum Brexit-Referendum in UK.

  • Ampel einigt sich auf 2,4 Milliarden Euro für Kindergrundsicherung
    Die Bundesregierung spricht von einem "Neustart der Familienförderung": Bei der Kindergrundsicherung gibt es eine Einigung - nach monatelangem Streit. Von 2025…
    www.tagesschau.de


    Könnte mir hier eigentlich jemand erklären, wieso man diskutiert, wieviel Geld für eine Sozialleistung ausgegeben werden soll? Wäre es nicht logischer, erstmal zu klären, wer wieviel bekommen soll, um das angepeilte Ziel zu erreichen? Für mich ist das ein klassisches Pferd von hinten aufzäumen. Ich verstehs echt nicht. :unsure:

    Dass ich die ganze Idee in der Form als recht überflüssig ansehe, ist dann wieder eine ganze andere Sache...

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • https://www.tagesschau.de/inla…cherung-einigung-100.html


    Könnte mir hier eigentlich jemand erklären, wieso man diskutiert, wieviel Geld für eine Sozialleistung ausgegeben werden soll? Wäre es nicht logischer, erstmal zu klären, wer wieviel bekommen soll, um das angepeilte Ziel zu erreichen? Für mich ist das ein klassisches Pferd von hinten aufzäumen. Ich verstehs echt nicht. :unsure:

    Dass ich die ganze Idee in der Form als recht überflüssig ansehe, ist dann wieder eine ganze andere Sache...



    Im Grunde ist das wieder eine Mogelpackung, die unter anderem Namen neu aufgetischt wird aber nicht nennenswert etwas verbessert wie beim Bürgeld u. a., es ist eine Reform des Kinderzuschlags bei dem zukünftig auch die Kinder in die Grundsicherung einbezogen werden, mehr auch nicht. Es ist nichtmal neuermittelt wie hoch die Bedarfe von Kinder und Jugendlichen sind um "gut" aufwachsen zu können, Studien zeigen aber trotzdem, dass es mit den bisherigen Leistungen nicht geht und mit dieser lauwarmen Reform ziemlich sicher ebenso wenig. Aber Hauptsache diese gefühlt FDP geführte Koalition kann sich wieder schön auf die Schultern klopfen.

  • Landtagswahl in Bayern: Freie Wähler kommen in Umfrage zur Bayern-Wahl auf 17 Prozent
    Laut einer Umfrage des Bayerischen Rundfunks würden die Freien Wähler bei der Landtagswahl ein Rekordergebnis erreichen. Markus Söders CSU stagniert bei 36…
    www.zeit.de


    66% in Bayern wählen laut Umfrage entweder "Konservativ" (setze ich nach Besuchen bei und Lobhudeleien an Ron DeSantis lieber in Gänsefüßchen) oder Geschmacksrichtungen von Rechtsaußen und es wird immer noch so getan als sei das Problem mit Rechts vor allem ein Ostproblem. Zu sagen ich wäre besorgt wird langsam zur Unterteibung. Das die Aiwanger "Affäre" um das Flugblatt sich nicht negativ auswirken würde in den Umfragen war allerdings schon zu erahnen, stattdessen sind die Umfragewerte für "Freie Wähler" gar noch nach oben geschossen.

  • Nächsten Monat sind wieder Wahlen in Bayern, also hab ich mal den Automaten bedient, weil urgh.

    Grüne sind ziemlich unsympatisch und Linke unwählbar spätestens seit ihrer Ukraine Politik.

    Navigationsmenü öffnenMenü öffnen

    Wahl O Mat

    Bayern 2023


    Ergebnis Parteienvergleich



    Volt hab ich mir tatsächlich nie angesehen, vielleicht nehm ich die. Haben die Chancen irgendwas zu reißen?


    Finds übrigens ziemlich erschreckend was Söder so plant. Unter anderem eben die Anzahl der Sicheren Herkunftsländer zu erhöhen. Die Unsicheren sind nicht grundlos Unsicher, bitte fass meine Menschenrechte nicht an.


    Weiterhin besorgt mich auch die Ankunft von Queeren Themen im Wahl-O-Maten. Einerseits bedehtet es, dass queere Themen auch in Schulen durchgenommen werden könnten, aber eben auch, dass es Streit darum geben wird und viel Anti Rethorik aufkommen kann.


    Gut sichtbare Kreuze in jedem Klassenzimmer ist immer noch ein massiver Eingriff in die Trennung zwischen Kirche und Staat.

    Einfach weg damit, los husch husch.


    Das Bayern anscheinend seine eigenen Grenz Schläger/Polizisten hat schreit auch wieder nach Abuse.


    Oh ja das Mindestalter für Bundespräsidenten ist nicht 30/35 wie ich dachte, sondern 40. Fucking 40.

    For no good reason. Just to keep all our Politicians out of touch, to keep everything conservative and backward. Just burn it all down.



    Letztes Jahr gings noch nur um den Wolf, fühlt sich an, als gehts langsam zuende mit diesem Bundesland...

  • Volt hab ich mir tatsächlich nie angesehen, vielleicht nehm ich die. Haben die Chancen irgendwas zu reißen?

    Ich habe beide Wahl-o-Mats gemacht und bei beiden ist Volt bei mir ganz vorne. Das ist eine pro EU Partei, die als Endziel einen europäischen Staat gründen möchtet, aber das ist ihre Vision. Der Weg dahin ist ja steinig und es muss was ändern. Bei den beiden Landtagswahlen wird Volt vielleicht höchstens 1,5% holen. So zwischen 0,5-1,5% schätze ich mal. Sie ist halt in mehreren Stadträten vertreten (Beispiel in Frankfurt) und hat einen Sitz im Europaparlament. Ist halt noch recht neu und ist in vielen europäischen Ländern vertreten.


    Aber Manche meinen, es ist eine verschenkte Stimme wenn man Kleinparteien wählt. Ich wähle trotzdem das, was mir politisch am Nähsten steht.


    66% in Bayern wählen laut Umfrage entweder "Konservativ" (setze ich nach Besuchen bei und Lobhudeleien an Ron DeSantis lieber in Gänsefüßchen) oder Geschmacksrichtungen von Rechtsaußen und es wird immer noch so getan als sei das Problem mit Rechts vor allem ein Ostproblem. Zu sagen ich wäre besorgt wird langsam zur Unterteibung. Das die Aiwanger "Affäre" um das Flugblatt sich nicht negativ auswirken würde in den Umfragen war allerdings schon zu erahnen, stattdessen sind die Umfragewerte für "Freie Wähler" gar noch nach oben geschossen.

    Ja, leider. Die Menschen lernen nicht dazu. Zu viele und ich bin mir leider schon fast sicher, dass Deutschland bald von Rechten regiert wird mit den Konservativen. Im Osten nächstes Jahr wird es wahrscheinlich zum ersten Mal passieren. In Sachsen könnte die CDU mit der AfD koalieren. Ich graule mich davor..

    naja meine Prognose in Bayern ist am Ende weiterhin CSU und FW oder CSU und Grüne. Für Hessen bleibt es bei CDU und Grüne. Leider. Sind 2 konservative Länder.

  • Ich bin zwar kein Bayer, aber ich hab den Wahlomat aus Jux auch einfach mal gemacht. Vieles davon kann man ja eh auf die übrigen Länder übertragen. "Wie hätte ich das denn gerne in NRW?" war dann so mein Indikator - zumindest da, wo es möglich war. Hessen hab ich jetzt noch nicht gemacht.


    Interessanterweise ist DIE LINKE mit 70,7 % ganz vorne und Volt mit 69,6 % dahinter. AfD, CSU, FDP und Freie Wähler sind bei mir auf den letzten 4 Plätzen, in dieser Reihenfolge. Im Mittelfeld dümpeln dann Grüne und SPD rum.


    Das interessante an der Sache ist, dass zumindest bei der Bundestagswahl vor 2 Jahren die FDP bei mir irgendwo in den Top 3 unterwegs war, lol. Naja, meistens mach ich den Wahl-O-Mat eh nur just for the lulz, war für mich noch nie ein ernsthafter Indikator. Aber mit der Volt-Partei könnte ich mich mal näher beschäftigen, könnte ne wählbare Kleinpartei für mich sein für die Zukunft. Weil aktuell wüsste ich so gar nicht, welche Partei ich wählen würde. Mit den großen Parteien kann ich allesamt aktuell so gar nichts anfangen und mir graust es ehrlicherweise auch vor der kommenden Bundestagswahl, wenn ich mir ansehe, was die AfD gerade für nen Höhenflug hat und wie hart die Ampel abkackt. Ich mein, ist jetzt kein Geheimnis, dass Oppositionsparteien grundsätzlich immer beliebter sind als Regierungsparteien, aber wenn sich durch die Wahlreform Linke und CSU aus dem Bundestag verabschieden und die FDP auch dran glauben könnte, dann sind da plötzlich nur noch 4 Parteien. Und eine davon ist die AfD. Uff.

  • In Thüringen hat die CDU mit einen Gesetzentwurf zur Grunderwerbssteuersenkung (Wo auch eher nur Menschen mit mehr Geld davon profitieren) mithilfe der Stimmen der FDP und AfD beschlossen und damit gegen Rot-Rot-Grün, die mit Ramelow den Ministerpräsidenten stellt. Die Brandmauer nach Rechts ist gebrochen und das sind nur die Anfänge. Sowas wird es zunächst überall in Deutschland geben. Zuerst im Osten, dann im Westen und somit überall. Entweder es gehen endlich Millionen auf die Straße mit konsequenter Arbeitsniederlegung durch alle Gewerkschaften um klar gegen Rechte und Nazis zu demonstrieren. Die AfD gehört verboten. Oder wir wandern aus. Wohin nur? Gibt es kein Land, wo sowas nie geben wird, dass man mit Nazis kuschelt?


    Thüringer CDU setzt mit Stimmen von AfD und FDP Steuersenkung durch
    Mit den Stimmen von CDU, AfD und FDP hat der thüringische Landtag eine Steuersenkung beschlossen - und damit die rot-rot-grüne Regierung überstimmt. Diese…
    www.tagesschau.de

  • Sowas wird es zunächst überall in Deutschland geben.

    Nicht, wenn es eine stabile Regierungskoalition gibt. In Thüringen gab es von Anfang an keine Mehrheit für die Regierung, was denen schlicht schei**egal war. Sorry, so kann man kein Land führen und ist für die Konsequenzen ganz allein verantwortlich. Man hätte ja auch eine Neuwahl durchführen können, aber wenn man aus Angst, noch mehr Stimmen zu verlieren, davor zurückschreckt, dann muss man sich nicht wundern. Abgesehen davon hat man selbst halt auch schon akzeptiert, mit Stimmen der AfD eigene Vorhaben durchzuwinken, aber das ist ja dann was anderes.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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  • Die Logik ist mir nicht ganz klar. Wir reden hier immerhin von dem Bundesland, wo sich zunächst die schwächste Partei mithilfe von Faschisten zum Ministerpräsidenten wählen ließ. Aber weil RRG eine Minderheitenregierung von Dauer etabliert hat, sind die jetzt schuld, dass die CDU jetzt entgegen ihrer bisherigen Ablehnung mit Faschisten zusammenarbeitet?

    Die Wahrheit ist doch, dass Union und FDP sich schon die ganze Zeit immer weiter an die AfD anwanzen, in der Hoffnung Stimmen von rechtsaußen zu fischen. Sie erreichen damit seit Jahren genau das Gegenteil, dass sich die Wähler lieber zum faschistischen Original begeben. Aber richtig, das ist die Schuld einer Regierung, die ohne Faschisten auszukommen versucht. Beeindruckende Logik.

  • Die Logik ist mir nicht ganz klar.

    Welche Logik ist dir nicht klar? Die einfache Logik, dass es beim Regieren um Mehrheiten geht? :unsure:

    Ramelow wusste genau, dass er keine Stimmen von CDU oder FDP bekommen würde. Trotzdem hat er es in seiner unerschütterlichen Selbstsicherheit darauf ankommen lassen und ist davon ausgegangen, dass das schon irgendwie klappt. Hats aber nicht. Die logische Kosequenz wäre gewesen, auf CDU oder FDP zuzugehen und sich einen weiteren Partner ins Boot zu holen oder eben Neuwahlen zu veranstalten, was ja eigentlich auch zuerst versprochen wurde (glaub ich, an den genauen Ablauf erinnere ich mich nicht, war mir im Grunde auch nicht so wichtig). Was daraus folgte, ist bekannt... Wobei ein, sagen wir mal neutraler, Ministerpräsident wie Kemmerich von der FDP in der Situation wohl gar nicht mal eine so abwägige und dumme Idee war. Bin ja sonst strikt gegen die FDP, aber in dem Fall wärs halt jemand gewesen, der sich die jeweiligen Mehrheiten jedes Mal aufs neue hätte suchen müssen und am Ende ist das halt Demokratie. Linke und SPD hätten da nur mitziehen müssen, dann würden die Stimmen der AfD keine Rolle spielen. Aber nee, geht ja aus Gründen nicht.

    Verrückte Frage: hätte sich Ramelow damals mit den Stimmen der AfD zum Ministerpräsidenten wählen lassen?

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

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  • Seltsame Argumentation. Ein paar Stimmen ohne Faschisten zur Umsetzung von Vorhaben suchen, was erlaube Ramelow. Jedes Mal neue Mehrheiten suchen, wahrscheinlich regelmäßig mit Faschisten, tolle Sache.

    Denn das wäre unter Kemmerich passiert, der Beschluss nicht mit der AfD zusammen zu arbeiten wäre einfach früher aufgeweicht worden, RRG hätten keine Rolle mehr gespielt, stattdessen eben Regierung mit AfD Beteiligung, aber auf dem Papier ja nur FDP Regierung.

    Die Frage, ob sich Ramelow mit Faschisten hätte wählen lassen, ist irrelevant, er hat nicht. "Die andern wären bestimmt genauso böse gewesen" ist kein Argument.

  • Jedes Mal neue Mehrheiten suchen, wahrscheinlich regelmäßig mit Faschisten, tolle Sache.

    Deswegen meinte ich ja auch als erstes, was du ebenso wie Ramelow ignoriert hast:


    Die logische Kosequenz wäre gewesen, auf CDU oder FDP zuzugehen und sich einen weiteren Partner ins Boot zu holen oder eben Neuwahlen zu veranstalten

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

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