Shigofumi
Heute früh fertiggeworden, auch mit dem OVA, und fand ihn sehr schön.
Minirant: Ich liebe es ja, wenn ein unbekanntere Anime keinerlei Lizenzen hat und man die einzig erhältliche DVD aus dem Amiland importieren müsste und man auch die Novels nirgendwo findet. :/
JEDENFALLS. Jedenfalls mochte ich den Anime wirklich gerne. Die Prämisse dreht sich um Briefe, die von den Verstorbenen an Hinterbliebene versendet werden.
Dabei sieht man natürlich episodische Lebensgeschichten, die mich größenteils mitgenommen haben und die man sehr gut nachvollziehen konnte.
Ja, auch der Kerl, der sich umbrachte, einfach nur, weil er es wollte und ansonsten auch keinen besonderen Grund zum Leben sah. Sowas hab ich schon öfters gelesen und selbst, wenn man eigentlich keine nennenswerte Probleme hat, kann etwas mit der Gehirnchemie, vor allem in der Pubertät, nicht in Ordnung sein.
Die Einzelepisoden fand ich sehr schön und es hätten ruhig noch etwas mehr sein können. Die Serie erinnert etwas an Hell Girl und demnach bekommt man auch hier in den Fällen keine zu einfachen Lösungen oder eine Schwarz-Weiß-Moral vorgelegt.
Besonders mochte ich aber die Geschichten der "Briefträger", Protagonistin Fumika(*im Spoiler mehr zu ihr), die die hauptsächliche Aufmerksamkeit erhält, und Chiaki, die ebenfalls eine wunderbare Hintergrundgeschichte erhalten hat. Beide mochte ich vom Charakter wirklich gerne, obwohl sie sehr unterschiedlich waren.
Erst hatte ich am Ende der ersten Folge und dann nochmal, als ich den Fakt aus dem Spoiler erfahren habe, befürchtet, dass die Serie unglaublich edgy werden würde, was sie aber gar nicht geworden war.
Wie sich bald herausstellt ist Fumika das alte Ego einer gespaltenen Persönlichkeit ist. Normalerweise hab ich so meine Probleme mit dissoziativen Persönlichkeiten, weil das eine so seltene Erkrankung ist, die so oft aufgegriffen wird, und in Fiktion die zweite Persönlichkeit oft nur ein edgy, gedankenloser Serienmörder aka Lucy aus Elfen Lied ist. Was hier gar nicht so ist.
Hier kann man es imo eher sinnbildlich sehen, da die beiden versucht haben wieder miteinander auszukommen und Fumi wieder aus dem Koma erwacht ist. Mehr als "vergib dir selbst"-Thema.
Die Hintergrundgeschichte mit deren Vater war sehr weird, aber nun gut, soll solche Persönlichkeiten geben.
Der Zeichenstil gefällt mir sehr gut und ist genau das, was mich anspricht: nicht viel moe, keine grellen, aber sehr schöne, Farben, auch nicht zu hyperreslistisch. Fumikas und Chiakis Charakterdesign sagt mir sehr zu, vor allem Fumikas.
Außerdem ist das Opening von Ali Project, die damals ("damals" ist 2008) noch so einige Animesongs produziert haben und auch das Ending ist wunderbar, auch visuell.