Geschenketopic im Fanfictionbereich

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  • Hey ~Gary227~ =)
    Es freut mich, dass ich dich bewichteln durfte und entschuldige mich gleichzeitig, dass mein Geschenk auch erst so spät kommt, aber ich bin an Weihnachten immer tierisch im Stress, wodurch ich erst nicht dazu kam, die Geschichte aufzuschreiben. Ich hoffe sehr, dass sie dir gefällt. Meiner Wenigkeit fällt es nämlich immer etwas schwer, etwas Weihnachtliches zu kreieren, da ich eher einen melancholischen Schreibstil habe. Aber in diesem Fall habe ich das einfach mal verbunden. Vielleicht mag die Aussage des Textes etwas schnulzig klingen, aber an schwierigen Tagen mag dich diese vielleicht sogar aufmuntern.
    Ich wünsche dir ein frohes Weihnachtsfest und komm gut ins neue Jahr. ^_^




    Lass es anders sein


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    Quelle


    Flocken vielen lautlos vom Himmel. Sanken tänzelnd durch die Lüfte, um die Erde schließlich unter ihrem weißen Mantel zu begraben. Das prachtvolle Weiß zierte bereits Straßen und Häuser, überzog sie in einem schimmernden Glanz. Die Nacht hatte sich über den Tag gelegt und brachte mit ihrer dämmernden Schönheit die Dunkelheit über die kleine Stadt, die zwischen all dem Schnee herauslugte. Sie schien verlassen, der Ort war wie leer gefegt und nur wenige Autos fuhren auf dem bedeckten Asphalt. Kaum ein Mensch wagte sich in dieser eisigen Kälte heraus, sondern blieb lieber in seiner warmen Behausung. Was gab es auch daran auszusetzen? Die Läden waren bereits geschlossen; alle Geschenke besorgt. Es war ein Weihnachtsfest wie jedes Jahr: Draußen kalt, doch innen wird es warm, wenn Menschen einander lieben. Mit Familie oder Freunden Weihnachten zu verbringen, das ist, was das Fest ausmacht, oder nicht? Wie sollte man schließlich ein Fest alleine verbringen? Auch er stellte sich jährlich diese Frage. Er, der nun sehnsüchtig aus dem Fenster blickte und das stille Sinken der Flocken betrachtete. Seine Arme hatte er auf die Fensterbank gelegt und sein Kopf ruhte auf diesen. Jedes Jahr aufs Neue hasste er die Weihnachtszeit. Menschen, die einander haben, hatten nur sich im Blick, doch was war mit denen, die allein waren? Was war mit ihm?


    In seinen Augen sammelten sich Tränen. Tränen, die er so oft versucht hatte, zu unterdrücken. Auch wenn er es schwer gehabt hatte. Doch wenn er nun daran zurück dachte, konnte er es nun nicht länger unterdrücken. Seine Emotionen erdrückten sein Herz förmlich und er spürte, wie sein Atem sich verkrampfte, als er zwanghaft an jenen schrecklichen Tag zurückdachte. Wie ein verschwommenes Bild sah er die Ereignisse wieder vor seinen Augen abspielen.
    Überall waren bunte Lichter. Die Straßen waren dekoriert mit funkelnden Lichterketten, die sich von Haus zu Haus baumelten und alles in ihren glänzenden Schein warfen. Seinen Blick konnte er nicht von diesen tollen Verzierungen lassen, die an Weihnachten die Stadt füllten und sein Herz mit Wärme durchfluteten. Während sie Auto fuhren waren es zwar mehr nur leuchtende Schemen, die an der Scheibe vorbeizogen, doch er liebte sie. Eng hatte er seinen neuen weichen Teddybären an seinen Leib gezogen und umschlang ihn, als würde er ihn nie mehr loslassen. Seine Eltern hatten ihm diesen tatsächlich geschenkt und er würde ihn behüten wie einen Schatz.
    Es war wie immer so. Nach Heilig Abend fuhren sie zum Essen aus, um den Tag ruhig abklingen zu lassen. Wie auf keinen zweiten Tag freute er sich darauf, wenn der Kalender die Zahl 24. Dezember zeigte und endlich war es soweit. Während seine Augen durch die harmonischen Lichter, die an seiner Scheibe vorbeizogen, immer schwerer wurden, fühlte er, wie sich langsam der Schlaf über sein Haupt legte und ihn schließlich sanft einhüllte.

    Hätte er doch nur noch die Zeit genossen, wäre er doch nur wach gewesen, dachte er im Nachhinein. Aber er konnte nichts mehr ändern. Es war zu lange her, doch noch immer war die Wunde, die es in seinem Herzen hinterlassen hatte tief. Zu tief, als dass sie jemals wieder schließen könnte. Doch von dem, was geschehen war, wusste er nur noch Fetzen.
    Es war zu plötzlich. Der Schmerz rüttelte ihn durch. Es pochte, die Lichter waren aus. Um ihn herum standen Menschen. Sie riefen etwas, sie schauten ihn an. Doch seine Welt war nur verschwommen. Er konnte das Bild nicht richtig deute. Wer waren die ganzen Leute? Und was wollten sie von ihm. „Helft dem Jungen“, hörte er schließlich eine Stimme sagen. Vor ihm sah er plötzlich deutlich den grauen Asphalt, doch er war dreckig. Beträufelt mit blutroter Farbe… Was hatte das nur zu bedeuten? Er griff mit seiner Hand vor sich, er wollte das nicht länger sehen. Doch der Geruch… Dieses Rot… es war Blut? Er sah einen Bären… nein, nicht irgendeinen, es war seiner. Sein Braun war nicht mehr so samt und weich, wie es sonst war, nein, es war zerfetzt. Zerstört. Hinüber. Doch ehe er alles erfassen konnte, ehe er alles verstand, dröhnte sein Schädel, drückte ihn mit aller Kraft zu Boden, bis die Schwärze ihn abermals umgab. Ein kalter zerdrückender Schrei war alles, was ihn in diese graue kalte Welt der Ungewissheit führte.
    Schwer atmend versuchte er sich aus seiner Erinnerung zu lösen. Immer wieder kochten sie in ihm hoch und er konnte sich nicht wehren, so sehr er es auch wollte. Die Tränen flossen ihm durch das Gesicht und mit seiner dürren kalten Hand verbarg er sie. Verbarg sein Antlitz, welches ihn jeden Tag aufs Neue schmerzte. Denn er lebte. Er strich sich die Haare aus der Stirn und versuchte mit allen Mitteln, seine wiederkehrenden Gedanken zu unterdrücken, doch es gelang ihm nicht. Mit schluchzendem Laut musste er das ertragen, was ihn jedes Mal aufs Neue quälte.
    Ein weißer Raum bot sich ihm, als er seine Augen langsam öffnete. Sein Körper war auf ein blankes Bett gefesselt, von weisen Bandagen umschlossen und mit mehreren Schläuchen versehen, die in einer Art Maschine endeten, die unaufhaltsam in einem nervigen Rhythmus piepsende Laute von sich gab. Was war das? Und wo war er? Seine Erinnerungen waren wie ausgelöscht. Doch plötzlich sprach dieses faltige alte Gesicht zu ihm und er konnte nur Brocken der Sätze verstehen, da seine Wahrnehmung einem Chaos gleich kam. Jedoch wusste er sofort, was das alles zu bedeuten hatte: „…Unfall… es tut uns Leid… Eltern… tot …“ Mehr konnte er nicht mehr vernehmen, doch sein Puls stieg, seine Augen wurden wässrig und seine klagenden Schreie konnte zu diesem Zeitpunkt niemand unterdrücken. Niemand, denn es war auch keiner da, der in der Lage dazu gewesen wäre.


    Seine Gedanken verblassten wieder und somit auch die Erinnerungen, die in seinem Geist ruhten und ihm immer wieder aufkamen. Sein Körper zitterte. Wie gern würde er das alles vergessen können. Wäre er doch auch nur an jenem Tag gestorben, sagte er sich immer wieder. Doch es war vergebens. Er lebte, nicht so aber seine Eltern, seine einzige Familie. Alle anderen hatten ihn im Stich gelassen. Alle hatten sie ihn verlassen, bis er schließlich in diesem Waisenhaus gelandet war. Zwar waren alle nett zu ihm, bemühten sich, doch es war nicht das Gleiche wie das warme Zuhause und dessen Liebe, die er so sehr vermisste. Laut schluchzend saß er nun da in dem einsamen dunklen Raum, konnte nur den Flocken zuschauen, die leise zu Boden sanken. Sein Blick wanderte zu seinem hölzernen Bett. Auf diesem saß ein Teddy. Er sah alt und verwegen aus. Mehrere Flicken sowie erneut geschlossene Nähte zierten ihn. Es war das Einzige, was er an diesem einen Tag behalten hatte, wenn es auch wehtat, dieses Geschenk heute zu betrachten.
    Plötzlich hörte er Jubeln. Fröhliches Gelächter erfüllte das Gebäude. Unerwartet fiel jemand in sein Zimmer. Es war Obaja, eine stämmige Frau, die ihre dunklen Haare wie immer zu einem Dutt geknotet hatte. Sie trug ein rotes Kleid, was mit mehreren goldenen Stickereien versehen war und sah feierlich aus. Ihren Mund schmückte ein Lächeln, doch der Junge konnte ihr nur einen verweinten Blick entgegen werfen. Als sie es sah, senkte sich ihre Miene und Sorgen zierten ihre Züge. Mütterlich kam sie näher und sagte mit sanfter Stimme:
    „Aaron… die Feier hat bereits begonnen, magst du nicht runter kommen? Alle warten…“ Das stimmte nicht. Sie konnte auch ohne ihn lachen. Sie waren auch ohne ihn glücklich. Ohne Obaja etwas entgegensetzen zu können, sprang er von seinem Sitzplatz am Fenster auf, rannte an der Frau vorbei und Griff im Lauf noch nach Jacke, Mantel und Schal. Er wollte nicht da sein. Nicht an Weihnachten. Gerade an diesen Tagen wäre er am liebsten nur Luft, die keiner wahrnahm.
    „Hey, Aaron! Warte doch“, rief sie ihm hinterher, doch es war vergebens. Er wollte nicht hören, sondern rannte aus dem Zimmer. Den schmalen Flur, der mit etlichen selbstgemalten Bildern behangen war, beachtete er nicht, sondern sein Ziel lag draußen. Schwungvoll zog er sich die braune Jacke über die Schultern, setzte seine karierte Mütze auf und hüllte sich in seinen himmelblauen Schal ein, bevor er die Tür nach draußen aufriss und hinaus sprintete. An dem großen Foyer, wo der riesige Weihnachtsbaum samt den Kindern und Geschenken prangte, war er absichtlich vorbei gegangen. Sollten sie sich doch freuen. Für ihn gab es heute keinen Grund dafür.


    An der eisigen Luft schlug ihm direkt die Kälte entgegen, die ihn nach und nach einnahm. Dennoch stoppte er seine Füße nicht. Immer weiter rannte er die Straße entlang. Einfach nur weg, war sein Gedanke. Egal wohin, egal wie weit. Sein warmer pulsierender Atem stieg in Dünsten in die Luft und sein hämmerndes Herz schlug ihm bis zum Hals. Wie lang er nun wohl schon so lief? Auch auf ihm legten sich allmählich die Flocken dieses kalten Winters nieder, begruben ihn unter ihrer glitzernden Pracht. Hin und wieder stolperte er, da der Schnee seinen Tritt unsicher machte. Zu allem Überfluss hatte er es nicht mal geschafft, seine Stiefel anzuziehen, wodurch er nun in Pantoffeln durch die größtenteils bedeckten Straßen stapfte. Schließlich blieb er stehen und stützte seine Arme auf die Oberschenkel. Er war völlig außer Atem und seine Tränen wollten noch immer nicht aufhören zu fließen, was seine Sicht deutlich erschwerte. „Wieso ausgerechnet ich?“, fragte er sich immer wieder. Die Straßenlaternen warfen ihre hellen Kegel auf das weiße Dasein und füllten diesen düsteren Abend mit einem wohltuenden Licht. Niedergeschlagen trottete er schließlich weiter durch die Gassen. Der fröstelnde Winter nagte immer mehr an Aarons Körper und brachte seinen ganzen Leib zum Zittern. Er musste sich anstrengen, nicht auch noch mit den Zähnen zu klappern. Hätte er sich doch nicht auf die Straße wagen sollen? Schnell verdrängte er seinen Gedanken wieder und schaute nur betrübt auf den Boden. Er wollte nichts mehr sehen, nichts mehr riechen, nichts mehr fühlen. Weihnachten lastete so schwer auf seinen Schultern, dass er es nicht länger ertragen konnte. Wieder konnte er ein lautes Schluchzen nicht verhindern. Allein daran zu denken, schmerzte ihn.


    Als er seinen Kopf nach einiger Zeit wieder erhob, fand er sich in einem Park wieder, den er schon seit langer Zeit nicht mehr besucht hatte. Das Grün war ebenfalls unter dem Mantel des Schnees bedeckt, jedoch sah man die die großen Wipfel der Bäume, wie sie sich in den Himmel streckten. Eine kleine flackernde Laterne kämpfte mit dem Versuch, ihren Schein auf eine unter ihr platzierte Parkbank zu werfen, fiel jedoch immer wieder aus. Aaron schmunzelte kurz, als er das sah und strich mit seiner Hand den Schnee von dem Sitzplatz runter, um sich daraufhin niederzulassen. Schwermütig schaute er in den Himmel, betrachtete das Sinken der Flocken mit seinem tränenbefeuchteten Antlitz. Seine Hände froren, sodass er sie tief in seinen Manteltaschen vergrub und sein Atem stieg auch weiterhin in die Lüfte. Worauf hatte er sich hier nur eingelassen? Sein Sturkopf hatte ihn mal wieder in ein Schlamassel reingeraten, was er vorher nicht hatte aufkommen sehen. Er würde nicht zurückgehen können, denn bestimmt war die Aufsicht des Waisenhaues mehr als nur wütend auf ihn. Schließlich war er einfach alleine davongerannt, ohne auch nur ein Wort zu verlieren. Und in dieser eisigen Kälte konnte er auch nicht ewig bleiben. Was sollte er nun tun?
    [font='Helvetica, Verdana, sans-serif']Ein leises Maunzen brachte ihn plötzlich aus seinen vollen Gedanken. Verwirrt schaute er durch den dunklen Park, drehte sich um, schaute wieder nach vorne, doch er konnte nichts vernehmen. War das eben nur seine Einbildung gewesen? Doch nein, abermals hörte er diesen Laut, doch dieses Mal etwas lauter als zuvor. Daraufhin spürte er eine sanfte Regung an seinem Bein, woraufhin er zielstrebig nach unten blickte. Tatsächlich… etwas hatte ihn an sein Hosenbein gestupst. Zwei hellblaue große Augen starrten ihn an. Beide waren von schwarzem zotteligem Fell umgeben, aus dem eine rosa Nase ragte und auf dem Kopf des Tieres saßen zwei Spitze Ohren, die sich nach allen Seiten wandten. Ein kleiner Körper mit vier Beinen sowie tapsigen Pfoten war das Nächste, was er sehen konnte und zum krönenden Abschluss besaß das kleine Geschöpf noch einen wuscheligen dunklen Schweif. Aaron war wie eingenommen von diesem hübschen Aussehen und streckte vorsichtig seine linke Hand nach ihr aus, ohne auch nur einen weiteren Gedanken zu verschwenden. Erst wich die kleine Katze etwas ängstlich zurück, doch dann schien sie neugierig zu sein und stupste vorsichtig mit ihrer feuchten Nase gegen den Finger des Jungen. Dieser fing daraufhin an zu lachen und funkelte das Tier mit seinen kastanienbraunen Augen freudig an. Dem kleinen Geschöpf schien dies zu gefallen und machte einen zutraulichen Eindruck. Der Junge bemerkte jedoch, dass das kleine Kätzchen am Zittern war. Ebenfalls wie er fror es an diesem eisigen Abend und war allein. Es hatte auch niemanden, der sie warmhielt, geschweige denn ihr Liebe entgegen brachte. Ihr bibbernder Leib hielt seinen Blick gefangen. Sie tat ihm Leid, mehr als das sogar. Er konnte regelrecht nachempfinden, wie sie sich fühlte. An so einem festlichen Tag, den man gemeinsam verbrachte, alleine zu sein, kam einer Folter gleich. Schließlich fasste er sich ein Herz, umschloss sanft den Körper des Kätzchens und ließ sie in seine Jacke schlüpfen. Erst spürte er, wie die kalten Pfoten ihn erneut zum Frösteln brachten, aber schon bald machte sich bei beiden eine wohlige Wärme breit, die man mit keinem Geld der Welt hätte bezahlen können. Das kleine Tier wehrte sich auch nicht. Es schien, als würde es diese Nähe genießen, also verharrte sie - eng an Aaron angeschmiegt - in dem Mantel. Bald schon war ein sanftes Schnurren zu vernehmen, woraufhin der Junge die kleine Katze zärtlich streichelte. Sie schloss genüsslich die Augen, als er über ihr weiches Fell strich. Auch wenn noch immer die Kälte an dem Jungen nagte, so verspürte er sie zu jenem Zeitpunkt nicht mehr. Seine Augen galten nur dem kleinen Geschöpf, mit welchem er sich so verbunden fühlte. Und während die Flocken weiter friedlich zu Boden fielen, ihr stilles Schauspiel vollstreckten, hatten sich in dem bescheidenen Park zwei Freunde gefunden. Aaron hatte es die Tränen getrocknet und mit leiser Stimme flüsterte er nun der Katze zu:
    „Weißt du, man ist nur so einsam, wie man sich fühlt. Auch wenn man alleine ist, gibt es immer jemanden, der genauso fühlt wie du und dem es vielleicht im gleichen Moment genauso geht wie dir. Daher brauchst du auch nicht traurig sein, denn es gibt immer jemanden, der dich lieb hat, so viel ist sicher.“


    ________ ________


    Liebe Grüße, Noxa~


  • [tabmenu][tab= Vorwort] So, ich komme an Heiligabend. Ein wenig spät, aber ich wollte das Gedicht nie abgeben, ich überarbeitete sie zehnmal oder so. Ich hoffe, es gefällt dir.
    Schöne Weihnachten, Salchicha!
    [tab= Gedicht] Weihnachtsteufel


    Ein Haus von Holz stand ganz allein
    an des Waldes verschneitem Saum.
    Kein Zeichen von Leben, kein Zeichen von Licht.
    Die Bäume ächzten und stöhnten schwer.


    Doch da, ein Laternchen blinkt,
    ein schwacher Schein in weiter Ferne.
    Näher kommt das Flämmchen schon.
    Wird doch wohl kein Irrlicht sein?


    Nein, ein alter Mann kam z’trippeln,
    auf das dunkle Häuslein zu.
    Violett gewandet, schlaff und erschöpft,
    er sich auf einen Holzstab stützt.


    Wettergezeichnete, ledrige Haut,
    hing herab vom knoch‘gen Kinn.
    Markant die Nase sass im Gsicht,
    es nicht gerade verschönernd.


    Er öffnet sein kleines Hüttchen da,
    mit grossen, schimmernden Schlüsseln.
    Doch einer von ihnen war schwarz und matt.
    Das Licht schien dieser aufzusaugen.


    Im Innern des Häuschen standen wohl,
    ein Ofen, ein Bett, ein Tisch und ein Stuhl.
    Ein Teppich drunter und zmizt im Raum,
    Ein grosser, schöner Weihnachtsbaum.


    Geschmückt mit Kugeln, brennenden Kerzen
    Engelchen schauen vom Zweige herunter
    Zuckerstangen, Schneemannen
    Nichts schmälert die herrliche Pracht.


    Doch dann zog der alte Mann
    den schwarzen Schlüssel ans Licht hervor.
    Umschloss ihn fest mit seiner Faust,
    Drückte ihn bis zu dessen Zerdrücken.


    Schwarzer Dunst kam aus des Mannes Augen.
    Dunkel, wie Russ, unheimlich wie Geister
    Langsam umhüllte er seinen Körper.
    Bis dieser schwarz und finster war.


    Stechend gelb, der Blicke war.
    Bockeshufe zierten die Füsse.
    Zwei grosse Hörner, gerippelt und schwer
    auf seinem roten Haupte prangten.



    „Ich bin der Teufel“, sprach der Mann.
    „Verderbe ich Weihnachten, wird das ein Spass!“
    Doch da traf ein Blitze den Teufel ganz plötzlich.
    Er war nun still für die nächsten Jahre.


    „Mein Geburtstag schändet niemand.
    Auch nicht der Teufel höchstpersönlich.
    Denn alle kleinen Leute freu’n sich sehr.
    Denn Weihnachten steht vor der Tür.“
    [/tabmenu]


    Colonel Buxi

  • [tabmenu][tab=Vorwort]Hallo LunettesRaven~, ich bin dein Wichtel. Ich hoffe, ich habe dir durch die lange Wartezeit keine Unannehmlichkeiten verursacht, aber ich finde, weil das hier ja auch ein Weihnachtsgeschenk ist, solltest du das auch erst zu Weihnachten bekommen =b. Wann bei euch die Geschenke geöffnet werden, weiß ich ja nicht. Aber trotzdem versüße ich dir hoffentlich etwas deine Weihnachtstage mit diesem kleinen Gedicht. Ich habe mir sehr viel Mühe gegeben, wie du dann auch merken wirst, es ist auch ziemlich viel Spaß und Witz dort vorhanden. Ob du nun froh sein kannst, dass ich dein Wichtel bin, oder nicht, das musst du selbst entscheiden. Naja, ohne noch viel mehr deiner Zeit zu verschwenden, fange ich mal jetzt an![tab=Gedicht]

    Die Weihnachtszeit


    Nun ist es Weihnachten, mach deine Augen nicht so weit! –
    Weißt du es denn nicht, es ist eine wundervolle Zeit.
    Eine warmherzige Zeit, so voller Gaben;
    Ich hoffe, auch du kannst dich daran erlaben.
    Denn wenn das Christkind kommt sind alle glücklich,
    Dein Christkind zu sein, das erfreut ja wohl mich.


    Draußen ist es kalt, doch bei dir im Haus denke ich nicht.
    Alles riecht nach Keksen, zu mindestens bei mir nicht schlicht,
    Denn ich habe gebacken, ja da wundert’s dich sehr? -
    Marzipan, Buttergebäck, mit ein wenig Salz aus dem Meer.
    Aber du musst keine Angst haben, sie schmecken ja doch,
    So schlecht wie meine Dichtkunst sind sie nicht auch noch.


    Ja, wie du schon gemerkt hast, ich hab‘ dir hier was geschrieben,
    Mit viel Spaß an der Sache bin ich am Computer geblieben.
    Doch fragst du dich „Wofür das ganze Theater?“,
    Da kann ich nur sagen: „Ich hatte einen Kater!“.
    Hab ich dich geschockt, ich hoffe mal nicht?!
    Denn ich bin doch dein netter kleiner Wicht.


    Nun denn, das Gedicht ist noch lange nicht fertig,
    Ich hoffe, es ist deinem Werk ja wohl gleichwertig.
    Aber auch wenn nicht, wenn es kaum jemanden gefällt,
    Mir ist das doch egal, es ist ja nur für dich bestellt!
    Na ok, das Wort passt jetzt leider nicht wirklich gut,
    Ich bin einfach schlecht in so etwas, da ziehe ich meinen Hut.


    Trotzdem schreibe ich weiter, warum nehme ich die Fahrt?
    „Die Regeln“, sagst du? – Oh nein, das ist nicht meine Art.
    Es macht mir Spaß, die dumpfen Töne meiner Tasten zu hören.
    Ich liebe Schreiben einfach über alles, weiß Gott, das kann ich schwören!
    Leider wird das Gefühl bei mir nicht abgerundet, das ist doch schade.
    Für weißen Schnee dort draußen würde ich Gold legen in die Waage.


    Nun denn, ich hörte, du magst den Pokéathlon sehr gerne?
    Letztens habe ich gelesen, ihn gibt es auch bald in Herne!
    Ich wünsche dir auch dort viel Glück, kannst du das brauchen?
    Du musst ja doch “nur“ springen und laufen, bis die Füße rauchen.
    Wie dem auch sei, du hast da ja viel Spaß denke ich,
    Aber wie kann ich das sagen, kenne ich denn dich?


    Du bist noch recht jung, vierzehn Jahre zählst du ja jetzt;
    War jedenfalls so, als ich auf deinem Profil geguckt habe zuletzt.
    Doch du bist ein Mädchen, also ja wohl ziemlich normal,
    Viele andere deines Alters sind ziemlich katastrophal!
    Beleidigungen, Kloppe, Bier und Whisky auf jedem Fest –
    Alle wollen sich doch nur das hier sagen: „I’m the best!“


    Wie dem auch sei, du hast dich hier zum Wichteln eingetragen.
    Ob du dich nun wegen deinem Geschenk könntest überschlagen?
    Was passt eher auf dich? - Vor Freud, vor Neid, vor Trauer;
    Ich weiß, ich frage dich gerade aus, das ist bestimmt ein Schauer.
    Doch auch wenn das hier von Herzen kommt, weiß ich nichts zu schreiben,
    Ich könnte meine Hände auch schon am Synonymwörterbuch tot reiben.


    Aber langsam geht auch das Gedicht hier zu seinem Ende.
    Denkst du, es kommt noch eine spannende Wende?
    Wenn das nun der Fall ist, dann muss ich leider versagen,
    Denn ich hab‘ nichts im Petto, aber das musst du ertragen!
    Trotzdem bin ich mir doch sehr sicher, dass es dir gefallen wird;
    Ich bin ja so zuvorkommend, wie Christi‘ Hirt.


    Ob du jetzt auch gläubig bist, das weiß ich ja wohl kaum,
    Weißt du denn, was passiert ist in dem Hüttenraum?
    Ich gehe mal davon aus, das weiß ja so ziemlich jeder,
    Jesus Christus ist geboren, dem König zuwider!
    Deshalb feiern wir nun, viele bekommen Geschenke,
    Aber dass heute was besonderes ist, dass bedenke.

    [tab=Nachwort]Das war nun mein kleines Gedicht für dich, Lunett (wenn ich dich mal so nennen darf). Hoffentlich hat es dir sehr gefallen. Und auch wenn es schon dort steht, will ich es dir noch einmal persönlich sagen: Frohe Weihnachten, feiere schön mit deiner Familie, deinen Freunden und mit wem du auch feiern willst. Auch hoffe ich sehr, dass du noch viele andere tolle Geschenke bekommst und einfach nur sehr viel Spaß hast! Gesundheit, Freude und den ganzen Rest wünsche ich dir selbstverständlich auch im kommenden Jahr 2012. Ein guter Rutsch dort hinein sollte auch nicht fehlen, aber tu mir den Gefallen und rutsch nicht aus, falls es bei euch glatt ist ;). Das fände ich nicht wirklich schön, kein Grund zum Freuen wäre das. Nun denn, hiermit verabschiede ich mich. Bis dann.
    Dein Wichtel, Hyaku ~[/tabmenu]

  • So, direkt an Heiligabend ist deine FS-Bescherung schon jetzt, NOXA :)
    Ein kleines, nettes Gedicht schrieb ich für dich..., viel Spaß :)


    Du hörst die Glocke schellen
    Und deinen Hund leise bellen
    Dir geht ein Lächeln auf
    Und du stehst vom Küchentisch auf...


    Am Hausflur entlang
    Was für ein weihnachtlicher Gang
    Du näherst dich dem Wohnzimmer
    Du siehst schon den Christbaum leuchten
    Neben dir, das Kinderzimmer
    Deine ältesten Omas im langen Gang keuchten...


    Nun ist es so weit
    Die Wohnzimmertür öffnest du
    Und du machst dich vor Begeisterung breit
    Neben dir, ein Nikolausschuh
    Leuchtende Lichterketten und Christbaumkugeln überall
    Du stößt ein „Wow’’ aus und es entsteht ein Freudenschall...


    Weihnachtsmusik im Hintergrund
    Und von den Geschenken packst du den Bund
    Und reißt diesen auf
    Und auf dem Geschenk steht dein Name drauf
    Du öffnest endgültig dein Geschenk
    Die Verpackung war pink....


    Du öffnest auch diese und heraus guckt Schokolade und die neueste Spielkonsole...
    Freudentränen machten sich in deinen Augen sichtbar
    Jedoch waren diese nur rar
    Als dein Hund eine Kugel runter schmiss
    Du stehst auf und fingst diese noch auf...
    Während auch deine Mutter die Verpackung runter riss


    Alle lobten dich und nannten dich den Kugelheld
    Als schon wieder eine Glocke schellt
    Deine Oma wollte ein Gedicht vorlesen, das meinem gleicht
    Und glaub mir, dieses war gar nicht mal so leicht...


    Lg^^

  • Ein kleines Weihnachtsgeschenk für
    .: Sheep :.


    Nach langem Überlegen, ob es nun ein Gedicht oder eine Kurzgeschichte werden soll, bin ich dann doch bei der Kurzgeschichte hängen geblieben. Es war eine kleine Idee, ein Bild vor meinen Augen, dass ich ganz plötzlich im Kopf hatte und dazu einfach eine Geschichte niederschreiben musste. Dieses "Bild" wirst du am Ende der Geschichte vorfinden und ich hoffe, dass es auf dich genauso harmonisch wirken wird, wie es das bei mir getan hat.


    Ich wünsche dir auf jeden Fall besinnliche Feiertage, eine ruhige Zeit mit der Familie und hoffentlich auch etwas Schnee.
    Viel Spaß beim Lesen!


    [Blockierte Grafik: http://s3.imgimg.de/uploads/Sn…gObscurity66b88603jpg.jpg]
    Quelle


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    .: Entscheidungen :.


    Ein goldener Glanz lag über dem Weihnachtsdorf wie ein sanfter Schleier. Feuer prasselte in den Kaminen, Weihnachtsbäume ächzten unter den glitzernden Glaskugeln und ein jedes Fenster bot eine Spektakel aus tanzenden Lichtern. Draußen lag alles unter einem weißen Schneemantel begraben, der die vielen Lichter zur Unterstützung reflektierte. Das ganze Dorf schien wie aus Freude aus dem Inneren heraus zu strahlen.
    Außerhalb des Dorfes, wo das glühende Leuchten seine Grenzen fand, war alles in Schnee gehüllt. Die Bäume waren erstarrt und von glitzerndem Zucker bestreut, der kleine Bach ruhte im Stillstand der Zeit und die einzige Bewegung, die man vernahm, war die der Schneekristalle, die unaufhörlich weiter den Boden bedeckten und mit dem Licht des Vollmondes spielten. Die Welt schlief in weißer Perfektion.
    Doch warte! Etwas störte die unendliche Kälte... Inmitten der schneebedeckten Landschaft regte sich ein farbiger Punkt. Doch er leuchtete nicht, wie die Lichter im Weihnachtsdorf. Stumm und matt trotze die Farbe dem ewigen Weiß.


    Erschöpft senkte sie ihr Köpfchen. Die Leichtigkeit der Flocken war für sie unerträglich. Wie kantige Steine fühlte sich der Schneefall an und jede einzelne Flocke wollte sie niederdrücken, sie bedecken, von der Welt entfernen, um die Perfektion des Schnees zu erhalten. Unaufhörlich griff sie die Armee an Schneeflocken an. Ihr grüner Stengel fror langsam ein, ihre Blätter waren von der Kälte zerknittert wie die Flügel eines frisch geschlüpften Schmetterlings und ihr veilchenblaues Köpfchen senkte sich immer näher dem kalten Boden entgegen. Wasser tropfte von jedem Blütenblatt und niemand vermochte zu sagen, ob es denn schmelzende Schneeflocken waren oder stumme Tränen.
    Plötzlich spürte sie eine sanfte warme Brise! Die Flocken liessen von ihr ab und zerstreuten sich im Wind. Erleichtert erhob sie ihre Blüte und fand zwei große dunkle Augen vor sich, die sie aufmerksam musterten.
    "Guten Abend, Fremder", grüßte sie das Geschöpf vor sich etwas mitgenommen, " hast du mich vom kalten Schnee befreit?"
    "Ja, du sahst so furchtbar traurig aus unter dem Schnee..." antwortete ihr das Wesen.
    Die Blume musterte ihren Retter verwundert. Was für eine seltsame Blume, dachte sie. Das Blüteninnere war schwarz, wie die Blume es noch nie bei ihresgleichen gesehen hatte. Und als ob die Blütenblätter die Dunkelheit in ihrer Mitte noch unterstützen wollten, leuchteten sie so weiß, wie der Schnee. Fast schon hatte die Blume Schwierigkeiten überhaupt zwischen der weißen Schneelandschaft und den Blütenblättern zu unterscheiden. Wie seltsam auch die Form dieser war... Es gab keine Grenzen zwischen den einzelnen Blättern, sondern alles wirkte ineinander verwoben. Doch am seltsamsten waren die Stengel. Vier Stück an der Zahl und alle schienen direkt aus dem weißen Blüttenblättern zu sprießen. So einenen grotesken Artgenossen hatte die Blume noch nie gesehen.
    "Was für eine Blume bist du?", fragte sie deshalb.
    "Ich bin ein Schaf."
    Wahrhaftig hatte die Blume noch nie von so einem Gewächs gehört.
    Jetzt war es das Schaf, das zuerst das Wort erhob:
    "Was tust du hier? Es ist tiefster Winter. Du müsstest doch längst verschwunden sein?"
    Ein Zittern durchlief die kleine Blume und wieder senkte sie das Köpfchen. Doch diesmal nicht vor Kälte, sondern aus Traurigkeit.
    " Ich weiß... Aber ich habe mich dazu entschlossen die Kälte zu überstehen!"
    Verwundert blickte sie das Schaf an. "Warum? Es ist doch kalt und dunkel. Warum tust du dir diese Kälte an?", fragte es und schnupperte neugierig an der Blume.
    "Ich möchte es sehen... ich möchte das sehen, was keiner meiner Art zuvor gesehen hat! Aber sage mir, frierst du denn nicht?"
    "Ich bin ein Schaf. Jedes Jahr, wenn sich der Winter nähert, krieg ich ein dichtes langes Fell, das mich vor der Kälte schützt."
    Die Blume verstand nicht ganz, was das Schaf meinte. Doch es sah wie dicht die Blüttenblätter des Schafs lagen und glaubte zu verstehen, dass genau das es vor der Kälte schützt. "Erzähl mir Schaf, was passiert in der Zeit bevor Blumen wie ich erwachen?"
    Das Schaf legte sich nieder und seine Beinchen verschwanden in der dichten Wolle. Es schaute hoch zu den tanzenden Flocken und begann zu erzählen:"Der Winter ist lang und kalt. Alles ist weiß und erforen, so wie jetzt. Nur dort hinten, wo die Menschen leben, leuchten viele bunte Farben. Es gibt da Rot und Gelb und Grün und auch so ein Blau, wie du es bist. Aber das ist nur bei den Menschen so. Hier draußen ist es den ganzen Winter über nur strahlend weiß. Deswegen", es stupste die Blume sanft an und lächelte, " habe ich mich auch gewundert dich zu sehen. Deinesgleichen sieht man sehr lange nicht. Aber nach dem Winter, da ändert sich die Luft. Sie wird weicher, tut nicht mehr so weh, wenn man sie einatmet. Dann weiß ich, der Winter ist gegangen und bald geht auch der Schnee. Langsam wird aus all dem Weiß, das du um dich herum siehst, Wasser. Die Welt sieht dann nicht mehr so schön aus, wie mein Fell. Alles wird dreckig und matschig. Das ist richtig unangenehm, wenn ich spazieren gehe. Auch mein Fell wird dadurch oft schmutzig...." Das Schaf schnaubte etwas unzufrieden bei diesem Gedanken und wieder erfasste die Blume ein sanfter Hauch. Es fuhr fort: "Die Welt sieht nach dem reinen Weiß sehr trist und grau aus. Alles macht einen traurig und wenn man nicht wüsste, dass bald der Frühling kommt, dann wäre man nicht mehr seines Lebens froh. Die Bäume fangen an langsam kleine Knospsen zu zeigen und auch die ersten Tiere des Waldes werden langsam wach. Und irgendwannmal, nach all dem Grau und dem Dreck, da hört man sie singen! Die erste Lerche! Sie kündigt den Frühling an und dann weiß ich, dass es bald wieder ganz viele deinesgleichen geben wird."
    Die Blume, die die ganze Zeit über still gehorcht hat erzitterte wieder, doch diesmal aus Vorfreude. "Ich werde auch die Lerche singen hören! Und ich werde dann meine Brüder und Schwestern begrüßen und ihnen vom kalten Winter und von all dem Dreck und Matsch erzählen!"
    "Warum willst du das? Ihr Blumen habt das Glück diese kalte und unbarmherzige Zeit niemals zu erleben. Euch gehört die warme, farbenprächtige Zeit des Jahres! Warum willst du dir die Qualen des Winters antun?" Das Schaf schüttelte heftig den Kopf, nachdem es die Frage gestellt hatte.
    "Sag mir Schaf, warum machst du es? Oder sage mir, wer entscheidet das alles? Warum darfst du den Winter miterleben und kriegst diese warmen Blüttenblätter geschenkt? Was ist mit den Farben bei diesen Menschen? Warum dürfen sie rot und grün und gelb und blau sein, wenn meinesgleichen das auch könnten? Sage mir Schaf, wer hat das für uns entschieden?" Die Blume bewegte sich hin und her und faltete ihre Blätter auseinander. Sie schien an Kraft zu gewinnen. Doch im nächsten Moment sackte sie wieder in sich zusammen. Das Schaf sah, dass ihre Blätter am Rande das Welken anfingen und das schöne Grün mit einem toten Braun beschmutzten. Mehr zu sich selber, als zum Schaf, fügte sie noch flüsternd hinzu:"Ich möchte das selber entscheiden..."
    Traurig legte das Schaf seine Ohren an und musterte mitleidig die Blume. Sie hatte so lange durchgehalten, der Kälte getrotzt. Selbst die großen starken Bäume waren erstarrt, sogar der immerzu fliessende, sprudelnde Bach war gefangen. Doch diese kleine Blume war noch da.
    "Ich weiß es leider nicht. Es war schon immer so und so habe ich es kennengelernt."
    "Verstehe...", wisperte die Blume. Doch man hörte sie kaum noch. Die Kälte um sie herum, verschlang sie langsam.
    Ohne ein Wort erhob sich das Schaf, pustete sanft die neuen Schneeflocken von den Blättern der kleinen Blume und legte sich dann zu ihr. Die weiße Wolle umschloss die erfrierende Pflanze. Umschloss sie genauso wie der Schnee zuvor, doch diesmal war es ein sanftes warmes Weiß.
    "Ich bleibe bei dir", sagte das Schaf, "und vielleicht kann ich dann mit dir gemeinsam, deine Brüder und Schwestern begrüßen."


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  • Hallöchen, liebe evoli-lucia. Ich habe versucht, dieses Geschichtchen auf das anzupassen, was ich aus deinem Profil herausinterpretiert habe.
    Du hattest da zu dem Zeitpunkt, an dem ich da war, geschrieben, dass du eher unübliche Sachen magst.
    Ich habe deswegen dieses zum Anlass genommen, eine Geschichte zu schreiben, die dir hoffentlich gefällt; dabei habe ich mir einige Freiheiten herausgenommen. Hoffentlich stört dich das nicht.
    Falls die Geschichte nicht so toll ist, entschuldige bitte, denn ich habe nicht so viel Erfahrung...
    Fröhliche Weihnachten, dein Wichtel.


    Wenn du magst, kannst du mir ja einen GB- Eintrag hinterlassen. Und nun feiere schön ^.=.~


    RR

    Vermillion - Wir hingen mit aller Kraft am Leben, aber...
    Vermillion - ... wir haben nie daran gedacht, dass das etwas Schlechtes sein könnte.

  • Mooh!~
    Noch (hoffentlich) rechtzeitig darf auch ich endlich meinem Wichtel die Freude auf sein Geschenk freuen. Es tut mir leid, dass es erst so spät ist, nur wenn man zu oft "Ja" sagt, dann passiert es einfach, dass man kaum oder gar gar nicht (lol) alles schafft. Jedenfalls... Du, Libelldra 5, bist die Person, deren Wichtel ich bin und ich freue mich, Dein Wichtel zu sein.
    Zunächst war ich mir nicht ganz sicher, was wohl am gerechtesten für Dich wäre, da ich Dich persönlich nicht kenne. Aber dann kam mir das, was ich nun geschrieben habe, einfach in den Sinn. Dabei war das einzige, das ich festgelegt hatte, dass Vibrava/Libelldra die Hauptrolle ist und es mit Weihnachten zutun hat, muhihi. Erwarte bitte nicht so viel, so viel Können als Autor schreibe ich mir nicht zu. Aber dennoch hoffe ich natürlich, dass Dir mein Geschreibsel gefällt und noch ein frohes Fest. :P

    ~~~~~~~


    Rentier, Rentier, Rentier... Drache!


    "1246, 1247, 1248..."
    Ja, diese Zahlen mögen jetzt sehr aufregend erscheinen und der Grund, warum sie genannt wurden, wird wohl noch um einiges spannender sein: Langeweile. Das, was jeden einmal erwischt. Und genau diese hatte nun auch ein junges, energiegeladenes Vibrava getroffen, welches diese jedoch mehr als alles andere hasste. Ach und was es da zählte, das fragt ihr euch? Grashalme. Im Winter. Dezember, um genau zu sein, und saftig grünes Gras. Auch wenn Heiligaben schon vor der Tür stand, hörte man von den Driftlon und Drifzepeli noch kein einziges Wort von Schneefall oder zunehmender Kälte. Nein, viel schlimmer: Es solle noch auf Temperaturen von sagenumwobenen 20° Pokus (entspricht 20° Celsius) steigen, meinten sie!
    Für Vibrava war es die Hölle pur. Klar, es war aus dem Süden gekommen, da war warmes Wetter zu dieser Zeit ganz normal, doch gerade der Schnee war das, was es hier suchte. Es wollte nur einmal im Leben Schnee gesehen haben, das konnte doch nicht zu viel verlangt sein. Doch musste gerade in dem Jahr, in dem es sich anschickte, die kälteren Regionen Sinnohs zu besuchen, die Natur für einen Umschwung sorgen und eine ungewohnte Winter-Hitzewelle rüberbringen. So, als möge sie es nicht. Das Pokémon gab die Hoffnung aber nicht auf und setzte sich in den Kopf, den ganzen Winter über hier zu bleiben, auch wenn die Kälte nicht das Beste für es war. Oder wenigstens bis Weihnachten. Die Bevökerung dieser Gegend erzählte sich viel über dieses Weihnachten. Für Vibrava war das alles ganz neu, da wo es herkam, da gab es dieses Fest nicht.
    Um also die Wartezeit zu verkürzen und seinen Hunger nach Wissen darüber zu stillen, machte es sich los auf die Suche nach einem netten Pokémon, dass es fragen konnte.
    Schon nach einem kurzen Fußmarsch kam es in einer scheinbar sehr beschäftigten Stadt an. Hier war das Ambiente gänzlich anders als zuhause. Zwar gab es hier Pokémon und Menschen, ebenso wie in seiner Heimat, doch es waren deutlich mehr von ihnen. Sie standen in ewig langen Schlagen vor und in den Läden und auf den Straßen herrschte Trubel, dass man Platzangst bekommen könnte.
    Darum bevorzugte das kleine Monster es mehr, über ihnen herzuschwirren, statt später noch unter ihre Füße zu gelangen. Sein Leben war ihm da eben doch noch zu kostbar.
    An der einen Ecke standen mehrere Menschen und Pokémon angereiht und sangen Lieder, die Vibrava ganz fremd waren. An der anderen Ecke saßen weitere an Ständen und schienen verschiedenstes Zeug zu verkaufen, während ihre Kunden interessiert davor standen und sich die Sachen anschauten. Unser Pokémon starrte sie begeistert und gedankenverloren an. Alle hier sind so unterschiedlich und doch gleich, dachte es sich, Das gibt es bei uns nicht. Da sind Menschen und Pokémon zwei Gruppen.
    "Die versuchen dir nur ihren Hausmüll anzudrehen. Das sieht nur so toll aus", ertönte eine Stimme aus dem Hintergrund, der Vibrava abrupt aus seinen Gedanken zog. Das drehte sich sogleich verwirrt um suchte nach dem Inhaber dieser Stimme. Der Stimme nach muss er männlich und etwa in meinem Alter sein.
    "Ich bezweifle, dass du mich so finden wirst", kam es wieder von irgendwoher, "Folge einfach meinen Worten. Dann siehst du mich auch bald." Ein Kichern war innerhalb des Sprechens zu hören. Er macht sich doch nicht etwa lustig über mich!
    Vibrava versuchte sich an der Stimme zu orientieren und dorthin zu fliegen, wo sie herkam. Dabei war das leichter als gedacht, denn wann immer es an den seiner Meinung nach richtigen Ort kam, musste es auch wieder die Richtung wechseln. Konnte das dumme Etwas denn nicht einfach dort bleiben, wo es war?
    Und als ob es seine Gebete erhört habe, tauchte der Besitzer der Stimme direkt vor seiner Nase - Nase? - auf. Es war also ein... was war es denn? Ein Pokémon ganz bestimmt, aber keines, welches ihm bekannt war. Vor ihm stand eine Art Reh oder Hirsch. Jedenfalls war es noch ziemlich jung und vielleicht sogar jünger als es selbst. Im Moment war Vibrava sich da nicht ganz sicher.
    Der Hirsch schüttelte den Kopf. "Solch ein langsames Pokémon wie dich habe ich ja noch nie gesehen. Was bist du den für eins?"
    Vibrava war empört. Zum einen wegen der Beleidigung, zum anderen, weil sein Gegenüber seine Art noch nicht einmal kannte. Bei ihm zuhause war es begehrt und selten. Jeder kannte seine Spezies und jetzt sowas. "Ein Vibrava bin ich. Das weiß doch jeder. Und sag' mir... was bist du denn bitte für ein Vieh?"
    Das andere Pokémon warf ihm zuerst einen finsteren Blick zu, dann erhellte er sich jedoch wieder und wirkte eher etwas spöttisch. "Dass jemand wie du das nicht weiß, das war mir klar. Ich bin das Rentier des Weihnachtsmannes höchtspersönlich. Ich bin ein Sesokitz."
    Das Vibrava schaute es mit großen Augen an. "Du... erzähl' mir alles über Weihnachten und den Weihnachtsmann!"
    Sesokitz hatte einen Blick, so, als hätte es gerade einen wunderbaren Fang bekommen, als wäre es ein schmieriger Verkäufer, der gerade einen Kunden erfolgreich dazu verführen konnte, einen Schokoriegel für 2000 Pokédollar zu verkaufen. "Ich zeige es dir", war das Einzige, was es sagte, bevor es sofort lossprintete. Dabei war es so schnell, dass Vibrava ihm kaum folgen konnte, wobei es sein bestes gab. Noch lange dauerte diese "Jagd" und Vibrava war sich selbst nicht ganz sicher, wie es das lange, mühsame fliegen durchhalten konnte, bis die beiden schließlich vor einem großen Gebäude hielten. Erstaunt schaute Sesokitz' Mitläufer um sich: Überall weißer Puder. War das etwa Schnee?
    Viel Zeit zum Überlegen blieb ihm nicht, denn auf einmal ging die übergroße Tür des Gebäudes auf und eine ebenso massige Gestalt trat heraus. Die Größe erschreckte Vibrava und rein instinktiv stellte es sich sofort in Kampfposition. Sein "Freund" hingegen blieb ganz ruhig und als Vibrava das sah, färbte sich diese Ruhe etwas auf es ab. Angespannt blieb es dennoch.
    Ein Mensch war es, der vor ihnen stand. Ganz in Rot gekleidet. Ein wahrlich aggresive Farbe, aber so kam der Mann nicht rüber. Sein Ausdruck, seine Haltung... beides ging dagegen vor. Er hockte sich vor die beiden Pokémon, um auf Augenhöhe mit ihnen zu sein. Ungewöhnlich. Bei mir zuhause würde der Mensch einfach nur herabschauen.
    "Wie kommst du denn hierher, mein kleiner Freund?", fragte der Mensch das erstaunte Pokémon. Dieses wollte gerade beginnen zu sprechen, als Sesokitz ihm ins Wort fiel: "Ein Vibrava, direkt vom Süden. Es möchte mehr über Weihnachten wissen, Herr Weihnachtsmann."
    Der Weihnachtsmann, dessen Bewegungen noch immer gründlich von Vibravas Augen verfolgt wurden, hörte interessiert zu. Dann wandt er sich voll und ganz Sesokitz zu und sie beide führten alleine ein Gespräch, bei dem Vibrava sich nicht traute sich einzumischen.
    Nach einer Weile richteten sie ihre Blicke beide auf es. Der große Mann stellte ihm dann die Frage, die sein Leben verändern sollte: "Meine Pokémon schaffen es nicht, bis zum Süden zu gelangen, denn durch ihr dickes Fell wird ihnen dort viel zu warm. Möchtest du darum dort meinen Schlitten ziehen?"
    Vibrava fehlten die Worte, sodass es nicht wusste, wie es bejahen sollte. Und darum schüttelte es einfach nur wild mit dem Kopf, herauf und herab. Der Weihnachtsmann nickte. "Ich werde dir die Kraft geben, den Schlitten im Fluge zu ziehen."
    Sorgsam nahm er einen Beutel aus seiner Tasche und stülpte ihn über Vibrava. Puder kam aus diesem heraus und das kleine Pokémon musste niesen, so viel war es. Wofür war das denn bitte?
    Nun nahm der Weihnachtsmann eine große Eisplatte (Woher er die wohl hatte?) und hielt sie vor Vibrava. Aber das erkannte sich gar nicht mehr wieder. Es war größer und sah einfach ganz anders aus. Bin das ich?
    Sesokitz schaute es ein wenig genervt an, wie es schien. "Du bist jetzt ein Libelldra, du kluges Kind. Du hast dich weiterentwickelt!"
    Libelldra wollte gerade ein "Danke" aussprechen, als ihm schon wieder jemand - diesmal der Weihnachtsmann selbst - ins Wort fiel: "Kommt, wir müssen los. Weihnachten steht vor der Tür und wir haben noch einiges zutun." Mit diesen Worten ging er ins Gebäude zurück. Oh, ja, Arbeit gibt es ja auch noch!
    Die beiden Pokémon folgen ihm und Vibrava - verzeihung, Libelldra - war mal wieder tief in seinen Gedanken versunken. Aber dieses Mal war es keine Langeweile und auch nichts sontiges, Negatives. Nein, jetzt waren sie gänzlich positiv.

    ~~~~~~~



    ~Liebe Grüße von der Wurst

  • [tabmenu][tab=Blahblah :)]Sehr schöne Geschichten und Gedichte sind hier, muss ich sagen ^^
    Mein Weihnachtsgeschenk kommt gerade noch rechtzeitig für ¥oshi's Stage. Ich habe sehr lange dafür gebraucht, da ich vor einem Monat nicht damit gerechnet habe, wie viel Stress die Vorweihnachtszeit doch immer wieder mit sich bringt. Trotzdem bin ich zum Schreiben gekommen und froh, dein Wichtel zu sein :) In deinem Profil habe ich leider nicht viel über dich herausgefunden, was sich in einem Text verwenden ließe (nebenbei: dein Musikgeschmack ist toll), aber ich habe mir dann dein Lieblings- und Seelenpokémon Reptain herausgesucht. In Gedichten bin ich nicht allzu talentiert, also hab ich mich an eine Kurzgeschichte gesetzt, mit der ich allerdings selbst nicht zufrieden bin... Du bekommst sie trotzdem ^^ Nebenbei, beim Schreiben an der Geschichte, habe ich noch vier zusammenhängende Haikus geschrieben, die mir nach leichter Überarbeitung besser gefallen haben als der ursprüngliche Text, obwohl sie etwas kitschig sind - du findest sie dann jedenfalls im dritten Tab.
    Vielleicht sollte ich noch zur Kurzgeschichte sagen, dass sie gar nicht viel mit Weihnachten zu tun hat; ich bin kein großer Fan von den typischen Weihnachtsgeschichten, und etwas Ungewöhnliches wollte mir einfach nicht einfallen. Nunja, ich schreibsel schon viel zu viel Überflüssiges ^^" Du kannst dich ja in meinem Gästebuch melden, wie dir dein Wichtelgeschenk gefällt!

    [tab=Grüner Wein]

    Grüner Wein

    Für einen Menschen, der diesen Waldweg überquerte, sah es wohl so aus wie auf jedem beliebigen anderen – insbesondere zu dieser Jahreszeit. Kahle Laub- und dunkelgrüne Nadelbäume formten sich an beiden Seiten der schnurgeraden Kieselsteinlinie, die sich durch den gesamten Wald des Weines zog, zu zwei riesigen Halbkreisen. Von oben, etwa aus der Sicht eines Schwalbinis betrachtet, war es ein weißer Kreis in einer weißen Landschaft, unscheinbar und von Trainern entweder gemieden oder bestaunt, die von der Legende des Waldes gehört hatten.
    „Weitergehen, Liv. Weitergehen! Da vorne…“ Die raue Stimme des Reptains verlor sich im Nebel. Es hatte Wälder immer geliebt, die zahllosen Pflanzen und Blumen, die auch dann violett und honiggelb erblühten, wenn die Menschen vom zerstörerischen Winter sprachen. Aber das war eine vollkommen andere Welt gewesen, im südlichsten Ausläufer des Ewigforstes. Dort hatte es nie geschneit und von den knöchelhohen Leichentüchern hatte Olivia allenfalls aus Märchen gewusst. Geschichten, die man den kleinen Geckarbor erzählte, damit sie niemals von der immer warmen Heimat weggingen.
    „Es macht mir Angst, wenn du mit dir selbst sprichst“, bemerkte Koru, ein Glumanda und Livs bester Freund, seitdem sie denken konnte. Ihre Eltern waren, wenig überraschend, nicht davon begeistert, dass sie ihre Freizeit ausgerechnet mit einem gefährlichen Feuerpokémon verbrachte, doch das konnte sie nicht daran hindern, immer wieder den Wald zu verlassen. Für den roten Dinosaurier war es fast noch schwieriger als für das Reptain, sich einen Weg zu bahnen, denn er musste darauf achten, mit der Flamme an seinem Schweif nicht das ganze Unterholz in Brand zu setzen.
    Liv – sie selbst hatte die Kurzform ihres Namens gewählt – kämpfte sich grimmig weiter. Oh, auch hier sah sie das vertraute Grün der Bäume! Es lag unter dem Schnee versteckt und zeigte sich, wenn sie ein nach dem anderen Mal ins Astwerk stolperte und das Puder ihr um die Schnauze geweht wurde. Wie sollte man sich hier auch zurechtfinden? Alles besaß die gleiche öde Farbe. Und ausgerechnet in diesem Labyrinth, das kaum zu erkennen im Herzen des Winters lag, hatten sie sich verlaufen. „Ich weiß, Koru, aber sonst verliere ich hier den Verstand! Wir irren seit Tagen hier durch die Gegend, und nie ändert sich etwas. Fast so, als würden wir immer auf der Stelle laufen.“
    Das Glumanda seufzte. Es war von Anfang an gegen diese wahnsinnige Expedition gewesen. Wochenlang hatte es seine Freundin bearbeitet, nicht wegzugehen, und der einzige Erfolg, den es gehabt hatte, war der, dass es jetzt als Begleitung ebenfalls hier gelandet war. Na gut, so war es immerhin ihm zu verdanken, dass Liv noch nicht erfroren war, denn das Feuerwesen hatte eine warme Ausstrahlung. „Liv, er ist es nicht wert, dass wir uns hier eine Erkältung und den Tod holen!“
    „Doch, er ist es wert! Ich finde den Grünen Wein, das verspreche ich dir!“, entgegnete sie entschlossen. Selbst war sie sich nicht mehr so sicher, wie ihr fester Tonfall es glauben machen wollte. Obwohl sie eine der ausdauerndsten Jugendlichen ihrer Art war, hatte sie das Ende ihrer Reserven erreicht. Wozu sich weiterschleppen? Warum legte sie sich nicht einfach nieder, auf die Blätter, die sie unter dem festen Schnee manchmal leise rascheln hörte? Nahm sie wirklich nur wegen ihm, einem Fremden, diese Strapazen auf sich? „Für ihn“, antwortete sie sich bestimmt, was Koru verwirrt mit einem Schnauben quittierte. Sie stampfte weiter, ließ sich von dem Schnee auf den Bäumen berieseln und trotzte dem Nordwind. Diese eisige Gegend musste direkt der Hölle entsprungen sein.
    Dann, als sie gerade einen neuen Geruch wahrnahm, der so frisch gegen den eingefrorenen Wald wirkte, dass er ihr bis in den Rachen stieg, verhakten sich die Krallen ihrer Zehen im hervorstehenden Wurzelwerk. Nach den Stunden und Tagen, vielleicht sogar Wochen, die Liv bereits für ihre Weltreise durchgehalten hatte, war ihr Reaktionsvermögen geschwächt. Sie registrierte den Fall und wusste, dass sie sich auffangen musste, doch ihre Glieder waren steif und ließen sich nicht außerhalb des angewöhnten Rhythmus‘ bewegen. Schnee erfüllte die vor Schreck weit aufgerissenen Augen des Reptains. Widerliche, schmerzende Eiskristalle.


    *

    Ein dumpfes Schlagen erfüllte die stille Luft. Trommeln hatte Olivia schon lange nicht mehr gehört, seitdem die alten Gewaldro durchgesetzt hatten, dass derartige Gaben der Menschen zu verachten waren. Wenige Minuten später waren die wertvollen Felle von Laubklingen zerschlissen gewesen. Und jetzt war dieses fremdartige Instrument, welches das Reptain schon immer geliebt hatte, in dem schrecklichen Wald. Das musste ein gutes Zeichen sein.
    Tropfen liefen den Mundwinkel des Pokémon entlang. Reflexartig schnellte dessen Zunge zur Seite und fing sie auf. Dergleichen hatte Liv noch nie gekostet gehabt, ein winziges Bisschen von einem herben Getränk, das zu köstlich war, um es zu beschreiben. Die Wirkung jedoch war offensichtlich: Einige Sekunden nur dauerte es, bis die Liegende wieder die Kraft gefunden hatte, um sich aufzuraffen und hinzuknien. Dass sich dabei Zweige durch die Schuppen in ihr Fleisch bohrten, war ihr in dieser Situation egal.
    Direkt vor ihrer Schnauze lief ein Bach durch den Schnee, eine Kralle breit und sicherlich auch nicht tiefer. Nicht nur die Tatsache, dass das Gerinnsel aus dem Nichts aufgetaucht war, sondern auch die Farbe des kleinen Gewässers war bemerkenswert. Jeder einzelne Tropfen, der sich den Weg durch den Wald bahnte, war hellgrün wie das junge Gras im Frühling. Hin und wieder spritzte einer von ihnen in die Höhe und färbte einen Fleck im Schnee ebenfalls ein. Von diesen Stellen gingen dann neue haarfeine Adern aus, die sich mit dem Hauptstrom verbanden und ein Netzwerk kreierten.
    Die unvorhersehbaren Muster waren so schön und so faszinierend, dass Liv sie ewig dabei beobachtete, wie sie sich weiter ausbreiteten und verzweigten. Erst ein Rascheln hinter ihr ließ sie herumfahren. Da lag Koru, den Schweif so über sich gelegt, dass die schwache Flamme nur ihn wärmte und nicht den Wald in Flammen setzte. Sie sprang mit zwei kurzen Sätzen zu ihm hinüber. „Koru, wach auf! Sieh, was ich gefunden habe! Den Grünen Wein! Das muss der Grüne Wein sein! Koru!“ Sie packte seine Schulter und schüttelte ihn. Wie konnte er so einen herrlichen Moment verschlafen?
    Müde blinzelte das Glumanda. „Was ist los? Ich will schlafen…“ Seine Lider fielen wieder zu. „Was los ist?“, wiederholte seine Freundin entrüstet. „Ich habe den Grünen Wein gefunden! Er fließt hier! Schau doch her!“ Diesmal gelang es ihr, ihn soweit wach zu halten, dass er einen Blick in die Richtung werfen konnte, wo sich das Gerinnsel ausgeweitet hatte. „Ich sehe nichts, Liv, du bildest dir nur etwas ein…“, murmelte das erschöpfte Feuerpokémon. Es schloss seine Augen, und egal wie sehr das Reptain versuchte, es wieder aufzuwecken, es gelang ihm nicht mehr.
    Dann kam Olivia der Gedanke, dass dieses grün fließende Wunder vielleicht nicht ewig Bestand haben würde. Eilig sprang sie auf und folgte dem Bach entgegen seiner Laufrichtung. Irgendwo musste doch seine Quelle sein, und diese war es, für deren Schätze sie gekommen war. Der sagenumwobene Grüne Wein fand seinen Ursprung in jeder Erzählung in diesem Wald und hatte diesem seinen Namen, Wald des Weines, eingebracht. Als Hohnnamen hatten ihm viele den Titel „Weinender Wald“ verliehen, denn diejenigen, die wiederkehrten, ohne die Kostbarkeiten gefunden zu haben, waren stets zu Tode deprimiert – und diejenigen, die auf ewig im Dickicht nach dem mysteriösen Trank suchten, hinterließen in Tränen aufgelöste Freunde und Verwandte.
    Auch in Livs Augenwinkel sammelte sich das Salzwasser einer Träne, doch es schien zu gefrieren und fiel als Eistropfen in den Schnee. Es war ein Ausdruck ihrer Freude, des Enthusiasmus‘ darüber, bei etwas Erfolg gehabt zu haben, das nie jemandem vor ihr gelungen war. Die Trauer darüber, dass Koru sich in einen nie endenden Schlaf gebettet zu haben schien, verdrängte sie in eine verstaubte Ecke in ihrem Bewusstsein.


    Der Ort, an dem der Grüne Wein entstand, war nicht minder verzaubernd als die Flüssigkeit selbst. Ein von saftigem dunklen Moss bewachsener Baumstamm, der bis in den Himmel aufzuragen schien, tauchte mit einem Mal zwischen erfrorenen und abgebrochenen Baumleichen auf. In seiner Rinde befand sich auf zwei Fuß Höhe ein haselnussgroßes Loch, aus dem das Rinnsal entsprang. Es fiel nicht in den Schnee, sondern in ein Auffangbecken aus geflochtenem Strauchwerk, von wo aus es dann in alle Himmelsrichtungen wegströmte. Das also war die Quelle des Grünen Weines.
    Die Legende sagte, dass jedem, der den Ursprung des Trankes fände, genau ein Krug voll diesem zustünde. Demnach hatte Liv in einem ledernen Beutel – ein Familienerbstück – ein solches Gefäß mitgenommen, wie es schon seit Langem in der Gemeinschaft zuhause tagtäglich mit Honigmilch oder Jonagobeerensaft gefüllt wurde. Ohne den Blick von dem leise vor sich hin sprudelnden Wunder zu wenden, nahm sie sich diesen Krug heraus. Er war von schlichter Handwerkskunst und diente vor allem dem Zweck, doch als Dekoration waren am Bauch Blätter eingeritzt.
    Bedächtig kniete Olivia neben der Quelle nieder, so vorsichtig, dass sie auch ja nichts berührte. Merkwürdig, hier fühlte sich der Schnee unter ihren Knien warm an, mehr wie heller Sand in der Sonne als wie der Grund einer Eishölle. Millimeter für Millimeter schob sie dann den Krug vor, unter den fallenden Grünen Wein. Er floss in den Hohlraum, plätscherte auf den Boden.
    Während Liv zusah, wie sich ihr Gefäß füllte, breitete sich ein Lächeln über ihr Reptaingesicht aus. Das hier war all die Strapazen der Reise und Kälte wert gewesen! Nur noch ein paar Zentimeter, dann wäre der Krug voll und sie würde wieder den Heimweg antreten.
    Sie würde den Grünen Wein zu ihm bringen.
    Es war weithin bekannt, dass er zum einen ein Liebhaber des teuren Speis und Trunks war, zum anderen wusste ein jeder von seiner Vorliebe für Sagen. John, ein Gewaldro einer der ältesten Familien aus dem Osten, hatte vor einigen Monaten seine Heimat verlassen und war in den Ewigforst gezogen. Dort lebte er in einem Meisterstück der Architektur, einer Baumhütte weit über dem Boden. Manche hatten ihn als Angeber und Zerstörer bezeichnet, doch das konnte Livs Bewunderung für das junge Gentlemon nicht schmälern. Was ihr noch fehlte, war die Aufmerksamkeit des geheimnisvollen Fremden, und wie könnte sie diese besser erhalten, als indem sie seine beiden bekannten Leidenschaften mit etwas scheinbar Unmöglichen verband? So hatte sie den Plan entwickelt, ihm einen Krug des legendären Grünen Weins zu bringen.
    Hier war er, ein Beweis dafür, dass dem Reptain etwas Unglaubliches gelungen war. Die Flüssigkeit füllte das Gefäß so, dass noch höchstens ein winziger Tropfen in ihm Platz gefunden hätte, nachdem sie den Pfropf hineingedrückt hatte. Es war zu perfekt, um wahr zu sein!
    Wie um diesen Gedanken zu unterstreichen zog sich vor Olivias Augen das Moos des wunderbar lebendigen Baumes zurück und wurde von der Rinde überwachsen. Diese alterte innerhalb einer Handvoll von Sekunden um hunderte Jahre, bis sie Risse bekam, durch die schwarze Käfer krabbelten. Angewidert blickte die eben noch Begeisterte auf die Stelle der Veränderung hinab. Dann, da ihr das einfach zu absurd vorkam, sah sie sich um.
    Auch die grünen Adern im Schnee waren verschwunden. Jedes einzelne Zeichen von Leben war von der vorausgeeilten Zeit ausgelöscht worden. Einfach so. Innerhalb von Sekunden.
    Nur mit dem vollen Krug in beiden Händen stand Liv in dem toten Wald. Träumte sie? Und wenn ja, war es ein Albtraum oder erwartete sie ein frohes Ende? Sie wusste es nicht. Einzig der Wunsch, von diesem verwunschenen Ort fortzukommen, nistete sich in ihren Gedanken ein. Käfer da, wo eben noch ein Wunder hervorgesprungen war? Ekel und Angst brachten ihren Magen zum Rumoren; ein Glück war es, dass sie nichts mehr zu sich genommen hatte, seitdem sie den Weinenden Wald betreten hatte, sah man von dem Tropfen Grünen Weines ab.
    „Geh weg, Liv, geh einfach weg.“


    *

    Die Reisende hatte auf ihr Gefühl gehört und sich um ihre halbe Achse gedreht, um dann geradeaus loszulaufen. Schnelligkeit konnte sie dabei nicht wirklich an den Tag legen, zu groß war dazu ihre Sorge um den Krug in ihren ungeschickten Händen.
    Mit der Zeit versiegte die Kraft, die der Trank ihr gegeben hatte. Die Eiseskälte bis wieder unter ihre Schuppen. Sie wusste, dass das Wichtigste war, immer weiter zu gehen und nicht einen Moment innezuhalten – doch so etwas sagte sich so leicht! Diejenigen, die Tipps zum Überleben gaben, waren nie in einer Situation gewesen, in denen ihre Gelenke bei jedem Schritt knackten, die Muskeln sich nicht mehr zusammenziehen wollten und sich bereits eine zentimeterdicke Schneeschicht auf ihrem Kopf niedergelegt hatte. Mit Sicherheit nicht.
    „Geh weiter, Liv, nicht stehen bleiben“, sprach sie in den Winterwind. Die Worte wurden davon getragen und verschwanden mit jedem Zoll, den sie zurücklegte, mehr aus dem Bewusstsein des Reptains, bis es sie vollkommen vergessen hatte. Zwischen zwei Tannenbäumen legte sie sich nieder, den Krug in ihrem rechten Arm. Sie würde ihn nicht loslassen, ebenso wenig, wie sich ihren Wachzustand entgleiten lassen würde. Sie würde nicht einschlafen, nur für einen Moment einmal ausruhen. Es wäre zu viel von ihr verlangt gewesen, jetzt ohne Pause weiterzuwandern.
    Die Reptaindame schlief nicht ein, aber sie starrte mit leeren Augen in den immer gleichen milchig weißen Himmel. Die Energie, sich wieder zu erheben, fand sie nicht mehr, sie beobachtete nur die Ereignislosigkeit. Schneeflocken fielen vom Himmel und setzten sich auf ihrer Schnauze ab.
    „He… Liv?“, hörte sie ein leises Flüstern. Sie war sich sicher, dass es ein Produkt ihrer Einbildung war, denn weit und breit war offensichtlich niemand außer ihr in dieser kalten Hölle gestrandet. „Liv! Hörst du mich? Ich bin’s, Koru!“ Nein, die Stimme war zu deutlich, sie musste real sein. Mit einem hoffnungsvollen Lächeln auf den Lippen drehte sie den Kopf nach links. Sie sah einen roten Schemen, der sich von dem Weiß absetzte. Er war wohl noch einige Meter entfernt, doch hören konnte sie ihn gut. „Ich höre dich“, hauchte sie. Ihre Worte kamen so schwach aus ihrer Kehle, wie sie sich fühlte.
    Dann endlich konnte sie das Glumanda eindeutig erkennen. Es wirkte schlaftrunken und taumelte ein bisschen, doch das konnte Livs Erleichterung darüber, ihren Freund wiederzusehen, nicht mindern. Auch er strahlte, als er sie deutlich vor sich erblickte, und hielt seinen Schweif über sie, damit das Feuer ihre Starre löste.
    Es fühlte sich herrlich an, wie die plötzliche Wärme in ihre Glieder biss, eine wunderbare Abwechslung von dem ewigen Frost. Sie atmete und genoss das Gefühl, nicht mehr bei jedem Zug ihre Lunge erfrieren zu spüren.
    Koru nahm ihr vorsichtig den Krug aus der Hand. Erst protestierte Olivia leicht, aber sie vertraute ihrem Freund zu sehr, um ihn nicht gewähren zu lassen. „Das ist also dieser Grüne Wein… Ich sehe ihn nicht. Ich rieche ihn nicht. Ich bin ein Feuerpokémon, und er ist nur für Kinder des Waldes wie dich bestimmt. Also solltest du ihn trinken, da er das Einzige hier ist, was dir die Kraft zum Weitergehen verleihen kann.“
    „Aber er ist doch für John“, widersprach Liv zweifelnd.
    „Du hast ihn gefunden, also gehört er dir. Und wenn du ihn nicht trinkst, wer soll ihn dann heimbringen? Ich schaffe es ohne dich nicht, den Weg zurück zu finden.“
    „Ich gebe ihn dir… Du schaffst es auch ohne mich, Koru“, meinte das Reptain. Trotz der Wärme, die ihre Muskeln entspannte, konnte sie sich nicht vorstellen, tatsächlich aufzustehen und weiterzugehen. Das Glumanda dagegen hatte eine eigene Wärmequelle, und wenn es nur geradeaus ginge, musste es eigentlich bald den schrecklichen Wald verlassen haben.
    Einige Minuten stand der Begleiter ruhig neben ihr und dachte nach. „Weißt du, was Weihnachten ist?“ Liv schüttelte den Kopf. „Es ist ein Fest, das die Menschen zu dieser Zeit feiern. Zugegeben, ich verstehe den Sinn nicht ganz, denn es ist kalt und es schneit, ich finde den Winter hier ziemlich schrecklich. Aber die Menschen stellen jedes Jahr wieder einen abgeschlagenen Tannenbaum in ihre Häuser, freuen sich über den Schnee und geben sich gegenseitig Geschenke.“ „Und was hat das mit unserer Situation hier zu tun?“, hakte Olivia nach.
    „Nun, wir haben hunderte Tannenbäume. Wir haben Schnee. Und ich habe ein Geschenk für dich!“ Mit dem letzten Satz entkorkte er den Krug und hielt ihn vor das Gesicht seiner Freundin. „Bitte, trink es. Es ist unhöflich, ein Geschenk nicht anzunehmen. Was sollte unser Gentlemon denn davon halten?“, meinte er verschlagen. Liv lächelte und öffnete die Lippen, sodass einige Tropfen der Flüssigkeit in ihren Mund fielen. Koru hatte sie überzeugt – sie spürte, dass er Recht hatte. Sie würden es gemeinsam schaffen, nach Hause zu kommen, und vielleicht war dann noch die Hälfte des Gefäßes mit Grünem Wein gefüllt, den sie John schenken konnte.
    „Frohe Weihnachten“, lächelte Koru erleichtert.


    Ende
    [tab=Winterherzen]

    Winterherzen


    Bloß Schnee und Kälte
    Und Eis überziehen uns
    Kein Funken, kein Licht


    Wir hetzen weiter
    Immer, pausenlos, zeitlos
    Ohne aufzutau‘n


    Im Winterherzen
    Ist eine warme Flamme
    Da bist du, mein Schatz


    Wir sind gemeinsam
    Niemals allein unterwegs
    Das beste Geschenk


    [/tabmenu]

    Frohe Weihnachten euch allen! =)


    Rael ~

  • Ich entschuldige mich vielmals für die Verspätung, aber nachdem mein Computer kaputt war, konnte ich die Geschichte nicht rechtzeitig zuende bringen. Nichtsdestotrotz ist sie nun vollendet; wenngleich auch etwas verspätet.
    Dennoch wünsche ich dir frohe Weihnachten, TogepiFan22393 und ich hoffe, du freust dich trotzdem. Zugegebenermaßen ist das nicht gerade eine Geschichte, über die man sich groß freut, da das Thema doch recht ernst ist - das liegt daran, dass man in der Winterzeit immer von vielen Toten hört und merkt, wie genervt und gereizt alle sind; daher soll dies eine Warnung sein, eine Geschichte zum Nachdenken.
    So, genug geredet.


  • Besser spät als nie; für Hollua.


    [tabmenu][tab=...]
    Nicht gerade eine sehr weihnachtliche Geschichte, mehr etwas, was entstanden ist bei einem ganz reduzierten Gedanken über die Existenz des Weihnachtsbaums. Vielleicht noch etwas zu merkwürdige Wortwahl für dein Alter, speicher einfach die Geschichte und lies sie jedes Weihnachten einmal, okay? Versprochen? Tolle Idee, oder? (... ich geh schon. T_T) Anyway, viel Spaß dabei! (Danke an Atropaia für R/G-Kontrolle <3 ohne sie wäre meine deutsche Sprache nicht wirklich als deutsche Sprache zu bezeichnen)
    [tab=Geschichte]
    Der Winter-Mitra


    Es war ein in die Unendlichkeit gewachsener Baum, einer dessen Äste nicht aufhören konnten sich auszudünnen bis sich jedes Ende an einem der Sterne am Himmelszelt entzündet hatte. Zugegebenermaßen war es für die Bewohner des Landes nicht immer einfach, die Pracht dieses Phänomens von ihrer Froschperspektive aus wahrzunehmen, doch hatten sie immer daran geglaubt, der Mond wurde nur aufgrund der Reflektion des Lichtspektakels sichtbar. Nun sanken sie die Köpfe, entmutigt, konnten sie nur das absolute Schwarz in den kleinen Löchern im Blattwerk über ihnen erkennen.
    "Frohlockt!" Das Mädchen vor dem Baum breitete die Arme weit aus, eine riesige Karaffe an der zierlichen linken Hand (dem Baum sagte man nach, er lasse Früchte gedeihen, welche die Größe seiner Äste um einiges übersteigen) und ein handgemachtes Glas in der rechten Hand (verziert mit der gesamten Weltgeschichte auf eine unglaublich kryptische und selbst für Künstler inakzeptable Art) in der ein roter Saft unablässig schwenkte trotz der akuten Ruhe, die in den das Gefäß umfassenden Fingern lagen. Man mochte sich streiten, ob diese akute Ruhe nicht der Grund war, warum man die Bewegung der Flüssigkeit überhaupt erst wahrnehmen konnte - oder die Wahrnehmung selbst den Saft verlegen aus seinem engen Gefängnis trieb - aber es war kein Tag der Dispute, kein Tag der Streitereien und ausgefahrenen Krallen, es war ein Tag wie ein Geschenk der Götter mit viel Alkohol und wenig übrig gebliebenen Sinnen. Es mag jemanden in der Zukunft geben, der sagen würde kein Genuss ohne Gewissen, aber diese Geschichte ist der aufgeschriebenen Zeit weit voraus, war schneller noch vorbei als die Menschen Lorbeerzweige an ihre Türen hängten und sich fühlten wie Olympiasieger (das Wort kam ihnen so in den Sinn, man vermutete Halluzinogene in der Pflanze, danach rief man die olympischen Spiele aus, um überreiztes Adrenalin abzubauen). Hätte es niemanden wie mich gegeben, dazu bestimmt, das Geschehen zu beobachten und aufzuzeichnen in den Wurzeln der Welt, wäre es wohl nie wieder in den Atem der Zeit gelangt, dort wo man noch etwas verstand von den Zusammenhängen die nicht kausaler Natur waren. Nun gut, denn das Glas zerfiel recht schnell, ebenso wie die Karaffe, und sorgsam aufgezeichnete Vergangenheit lag auf einmal in Scherben und wurde nur noch in falscher Weise neu arrangiert (und da sucht man nach einem Sündenbock?) aber was grausamer war, ja das Mädchen in Aufruhr verfallen lies, war das rote Getränk, das - nein, man denke nicht an Schwerkraft und auch nicht den Boden, der übrigens mit Wurzeln so übersät ist das es ein Wunder war, dass die Dorfgemeinschaft auf ihnen halt fand - an ihrer Haut empor rannte über ihren Schopf (zweifarbige Haare waren schon damals ein visuelles Tabu, weshalb sie über diese Färbung nicht besonders begeistert war) und wieder an die Äste des Baumes zurück fand um dort ein schon lang vergessenes Blatt zu rekonstruieren. Hübsch, wäre diese Wiedergeburt beobachtet worden, aber ich habe es mir nur ausgedacht, weil gerade ein allzu skurriler Dialog entstand mit Namen, die ich nicht kannte und Inhalten die meine Neugier auf ganz merkwürdige Weise befriedigten.
    "Dein Name?" Ein Mann, der mit seinem prächtigen Schimmel die Feier platzen gelassen hatte, zog die Klinge, die schon die Gefäße zerteilt hatte in Richtung des Mädchens.
    Vorsichtig bewegte sich das nun rot-blondhaarige Kind von dem Metall weg, um dessen Besitz jeder der Anwesenden den König auf dem Pferd beneidete. "Noal Loh."
    "Aha", ein amüsiertes Lächeln huschte über das Gesicht des Herrschers, "die Rote Noal Loh also. Ich nehme an, du bist dir bewusst, dass dieses Fest zu Ende gehen muss."
    Natürlich war sie sich dessen bewusst, dass dieses nicht einmal seit einem Jahrzehnt regelmäßig zelebrierte Fest zu Ende gehen musste - es passte dem neuen König so gar nicht, die Verehrung dieser kahlen Blutpflaume, auf dem im Winter, wie aus dem Nichts, auf einmal ein paar Holundersträucher hervor sprossen. Erst glaubte man, Vögel hätten die Kerne der Sträucher in die Äste getragen, doch es gab ein Indiz was eindeutiger war als eine bunte Feder und das war aus den im Herbst gefallenen Blättern der Blutpflaume und den im Winter mutwillig abgerissenen Holunderbeeren gewonnene Saft, in dem sich die Gesichter der unter dem Baum vor ein paar Jahren vergrabenen Leichen spiegelten. Die Toten waren im Holunderbaum wieder auferstanden. Wenn der Rest der Natur schlief, waren sie sicher. Indem die Dorfgemeinschaft von der roten Flüssigkeit trank, glaubte sie nicht an etwas ominöses wie die Seelen der Verstorbenen wieder in sich zu erwecken, wohl aber daran, dass es nichts Schlechtes war, sich dem durch die eigenen Adern fließenden Saft, dazu bestimmt in einer Konfrontation unter dem skrupellosen Herrscher zu fließen, bewusst zu werden. Und der Holundersaft war eines Gourmets würdig, veredelt von der Hüterin des sich ständig wiederbelebenden Baumes, der Roten Noal Loh, von den Wurzeln umgeben, aber sie wirkte nicht so sehr in ihnen versunkend wie der Herrscher auf seinem Pferd. Die Rote Noal Loh war nicht bereit, diesem König auch nur eine minimale Form der Unterwürfigkeit zu schenken, noch seinem Gefolge, dass im weniger dichten Wurzelwerk schon darauf zu warten schien, die Menschen um sich herum mit gezielten Schlägen zu den vielen toten Leibern unter dem Baum hinzuzufügen. Für diese Herrscherdynastie war der Baum ebenso wichtig wie für die Rote Noal Loh - ein Baum auf dem wunderbarsten Land des Herrschers stehend, vom wunderbarsten Land des Herrschers genährt, ein Monument durch das ein nie versiegender Strom von Blut des Volkes floss. Und der König würde den Holundersaft gerne durch Wein ersetzen.
    "Pff, das Fest muss zu Ende gehen?" Das Dorf, verunsichert wegen der törichten Art des Mädchens, trat fast simultan einen Schritt zurück und zog damit ungebetenerweise die Aufmerksamkeit des entzürnten Königs auf sich. "Ihr sitzt alle im gleichen Boot!" Scharf wie seine Worte der Schnitt der folgte, reibungslos durch den Arm der zu spät zurücktretenden Roten Nual hindurch. Blut prasselte hinab - erweckte etwas - und der Schmerzensschrei wurde schnell übertönt von dem Erdbeben, das folgte: Wurzeln, die in die Höhe schnellten und das abgeschnittene Glied noch vor seinen Umprall umschlingen, ein großer, massiver Ast, der sich nahtlos von dem gewaltigen Baum abtrennte und auf das Gefolge hinunter fiel. Genau, als der Herrscher seine Schwert noch einmal schwingen wollte, wurde es von den wild um sich schlagenden Wurzeln wie Tentakeln ergriffen und in der Brust des Besitzers versenkt. Wie Schlangen griffen sie nach den Händen und Füßen der königlichen Truppe, schlossen sie ein und zerquetschten sie mit ihrem Gewicht zu einer Masse die unglaublich nahrhaft für den Boden unter ihnen sein würde. Waren die Wurzeln wie Wellen des Meeres in einem Sturm, welche unruhig doch gleichmäßig ihre Ungleichnisse zerschlugen, war die Rote Noal Loh der Fels in der Brandung der schon lange von ihnen zu dem geformt war, was sie sich erhofft hatten. Als ihr handloser Arm langsam zurück an ihren Körper sank, atmeteten die Wurzeln nur noch leise, das Dorf war unversehrt und die Existenz des Königs wurde schneller geleugnet als das Bewusstsein wieder erwachen konnte.
    Die Rote Noah Lor griff nach ein paar neu hervorgetretenen Blättern am großen Holunderbaum und zerkaute sie in ihrem Mund, bis sie fühlte, dass ein süßer Saft sich zwischen ihren Zähnen wieder zu seiner Form bekannte. Es war jedes Jahr der selbe Nachgeschmack. Sie schluckte und nahm von einer besorgten Dorfbewohnerin mit ihrer noch intakten Hand ein mit dem aufgebrühten Saft gefülltes, hölzernes Gefäß in die Hand.


  • Lieber Rael, es tut mir leid das es so spät kommt. Naja besser als garnicht. Ich hoffe es gefällt die
    Weinachten





    In einer kleinen Höhle erblickte ein kleines Absol zum ersten mal licht. Naja, wenn man das so sagen konnte. "Hatschie! Absol, abababsol sol. Absol sol sol. Absol!", rief es fröhlich vor sich hin. Doch die Eltern verließen es relativ schnell, schon 2 Wochen nach der Geburt. Denn sie wussten sofort als es schlüpfte das es etwas besonderes sei. Sie wollten sich nicht länger in Gefahrenzone aufhalten. Egal wie egoistisch es auch aussehen mag, dies war nicht der einzige Grund. Als es aufwuchs fand es eine gute Freundin. Sie war ein Vulpix und trug mit stolz den Namen Gwin. Das Absol hieß Einach. Sie hatten sich am 1. Weihnachtstag kennengelernt als sie noch Kleinpokémon gewesen sind. Gwin war 2 Jahre älter als Einach. Als Weinachten wiedermal bevorstand spielten Einach und Gwin unter der heißen Sonne. Moment mal! Heiß!? Sonne!? Es ist mitten im Winter! "Einach, wir sollten herausfinden wieso es so heiß i-", in diesem Moment wurde Einach von einer Windböhe erfasst," Hiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiilfeeeee!!!!!!!!!!!!!", schrie es. Bald wieder lies die Böhe nach. "Was zum...", das Absol war sprachlos. Das einzige was es noch heraus bekam war "Cool...", und dann wurde es still. "Wir müssen zu Xatu! Es wird uns bestimmt helfen! Schnell! Zum Hauptplatz!", schrie es entschlossen. "Du musst mir aber nicht ins Ohr brüllen!!!", brüllte das junge Absol. "Du mir auch nicht!!!"," Mein Ohr! In meinem Schädel gibts grad'n gewaltiges Feuerwerk. Wir sollten lieber AUFHÖREN!"


    Jedenfalls machten sie sich auf dem Weg. Bald kamen sie bei Xatu an. Er lebte in einer kleinen, in einen Felsen, Gemeißelten Höhle " Mmmmh... Wo du's sagst... Stimmt! Draußen scheint sie Sonne!","Soll... Soll das heißen das du es nicht bemerkt hast?", fragte das kleine Vulpix verlblüfft."Also, es gibt nur EINE MÖGLICHKEIT UND CHANCE. Ihr MÜSST den Jahres Stein der Zeiten finden.","Und wo ist der?", fragte Einach. "Woher soll ich das wissen? Aber der Legende nach im Frühmerbstwin Berg.", antwortete Xatu barsch. So machten sie sich auf dem Weg. Bald kamen sie an. Im Berg herrschte eine Mischung aus Frühling, Sommer, Herbst und Winter. " Das erklärt den Namen.", meinte Gwin erstaunt. Als sie die 4. Etage erklommen hatten waren sie ziemlich erschöpft. "Da ist der Stein!", rief Einach erschöpft. Da war er, gleich neben Arceus. Also mussten sie sich kein sorgen machen. Ich meine, Hilfe da war Arceus!


    "Ähm, würdest du uns bitte den Jahres Stein der Zeiten geben?", wollte das junge Vulpix wissen. "Und wieso wenn ich fragen darf?", fragte das Gottpokémon. Die jungen Pokémon wussten das sie jetzt auf ihre Wortwahl achten mussten:"Aha, das nennt sich Gottpokémon! Das solltest du doch Wissen!". "Nun, gut. Ich gebe euch den Stein wenn ihr mich im Kampf besiegt.". War ja klar, dachte Einach sich. So setze Arceus Urteilskraft ein und Einach baute ein Schutzschild
    auf. Vulpix setzte Flammenwurf ein, und Einach Finsteraura. Das juckte Arceus nicht und es setzte wieder Urteilskraft ein. Vulpix schirmte die Attacke ab bevor sie Einach traf. "Nein, Gwin! Oooooh, das zahle ich dir heim! Fin-", es sammelte kraft,"Ter-", es sprang in die Luft, in einer geschwindigkeit das nicht einmal Arceus sehen konnte wo es hin sprang,"Auraaaaaaaaaa!!!!!!!". Es war ein Volltreffer. Arceus sah man an das er es gespürt hatte. Einach war erschöpft. Er konnte sich kaum noch auf den Pfoten halten. "Ihr habt mich zwar nicht besiegt, aber Stärke, Freundschaft und Mut bewiesen. Ich weis nun das ihr es würdig seid, den Stein zu benutzen. Hier. Als Belohnung gebe ich Gwin die Entwicklung. Und dir die Wahrheit. Dir ist großes Schicksal vorbestimmt. Deine Eltern verließen dich auf meine Anweisung. Ich wusste das das hier geschehen würde. Urs war alles von mir geplant. Ohne deine Eltern würdest du stärker werden. Sie hätten dir nie erlaubt zu gehen. Es tut mir leid. Doch du wirst mit deiner Freundin Gwin sehr viele gefährliche Abenteuer erleben.".


    Zu Weihnachten als Vulpix Gwin zu Vilnona Gwin geworden war kam auch Arceus. Alle feierten Fröhlich dieses wunderbare Weihnachtsfest.


    P.s.: Einach war das erste Wort das er sagen konnte als er und Gwin sichres erste mal trafen. Eigentlich wollte Weinacht sagen.


    Frohe Weinachten Rael.


    Wünscht dir Aru :pika: .



    Arceus Vulpix

  • Liebe Queezle,


    Eigentlich wollte ich dir eine schöne Tanzgeschichte mit deinen Lieblingspokis schreiben, doch die wurde (keine Ausrede) von meinem Computer gefressen, irgendwie... ich hoffe aber, dass dir dieses Gedicht trotzdem gefällt, denn es wurde mit ebenso großer Mühe verfasst - viel Spaß und Frohe Weihnachten!


    ~ Jingsel



    (Die Geschichte wär noch etwas ausführlicher gewesen, aber ich hoffe, dir gefällt es trotzdem ;)

  • In den letzten Stunden des Weihnachtsfestes endlich auch mein Wichtelgeschenk:
    Frohe Weihnachten, Tüpfelblatt.



    Ich hoffe, dir gefällt diese kleine Geschichte und es macht dir nicht allzuviel aus, dass ich von Katzen eigentlich reichlich wenig Ahnung habe. Außerdem hoffe ich, du entschuldigst die lange Wartezeit, da ich echt nicht damit gerechnet hätte so lange für die Geschichte zu brauchen.


    liebe Grüße,
    Queezle

  • Ich glaub', ich bin der Letzte. D=
    Aber dennoch wünsch' ich dir einen schönen Weihnachtsmontagdienstag, Jirachi Fan und hoffe, du verzeihst, dass ich hier als Einleitung aus Zeitgründen nur so wenig schreiben kann. )= Ich hab eine Ballade oder so was geschrieben (*hust* x=), der auch einen Sinn macht machen sollte und ich hoffe du nimmst dir den hinteren Teil zu Herzen. (=


    ~
    Männer mit ‘ner Bahre kommen rein,
    Sobald wie möglich möchte‘ ich zuhause sein.
    Eigentlich mocht‘ ich mein‘ Job bei der Bürgerwehr,
    wenn nicht heut‘ der 23. wär.


    Alleinerzieher, Säufer, Kommissar;
    Suchen, finden kann man da,
    sagt der Slogan von ‘nem Discounter.
    Ans Suchen kann ich nicht mal denken,
    muss dafür ‘nen Wagen lenken,
    und mir alle Arme verrenken.


    Zurück in mei’m Revier
    Der Chef, in der Rechten ‘n Bier.
    Die Kollegen?
    Müssen draußen fegen.
    Chefchen kommt zu mir
    Voll besoffen, nicht nur vom Bier…
    Bringt doch noch was raus


    Kaum stolpere ich heim,
    Geht mir mein Köter auf den Leim.
    Auf den Sessel geschmissen,
    Kissen und Kasten [Donnerstag, 22. Dezember 2011 22:29] Voltago:


    Männer mit ‘ner Bahre kommen rein,
    Sobald wie möglich möchte‘ ich zuhause sein.
    Eigentlich mocht‘ ich mein‘ Job bei der Bürgerwehr,
    wenn nicht heut‘ der Vierundzwanzigste wär.


    Alleinerzieher, Säufer, Kommissar;
    Suchen, finden kann man da,
    sagt der Slogan von ‘nem Discounter.
    Ans Suchen kann ich nicht mal denken,
    muss dafür ‘nen Wagen lenken,
    und mir alle Arme verrenken.


    Zurück in mei’m Revier
    Der Chef, in der Rechten ‘n Bier.
    Die Kollegen?
    Müssen draußen fegen.
    Chefchen kommt zu mir
    Voll besoffen, nicht nur vom Bier…
    Bringt doch noch was raus
    „Hugl, blubber, hicks ‘n Faus!“
    Nichts Richtiges, nur sprachlichen Graus.


    Kaum stolpere ich heim,
    Geht mir mein Köter auf den Leim.
    Auf den Sessel geschmissen,
    Denk, schlimmer kann’s ja nicht kommen
    Und fang an, zu kuscheln mich ins Kissen.
    Schon verdammt viel Zeit verronnen,
    Und ich sah schon ferne Welten Städte und Seen,
    Doch das, das hab ich nicht kommen sehen.
    Die Welten, die fielen auf mich drauf!
    Fand mich am Boden mit der Hand am Türknauf…

    Der nächste Morgen,
    mal wieder mit ganz schön vielen Sorgen.
    Dacht‘ schon, der neue Toaster, der brennt an,
    doch er tat’s nicht, worüber ich ziemlich sann.


    Heute habe ich frei,
    Ohne Tod, ohne Blut, ohne Blei,
    Wer anders stellt sich für mich in die Reih‘.
    Ob das mei’m Glück ein Beistand ist?
    Das Gegenteil nämlich jemand ganz stark misst.


    Heute ist der Fünfundzwanzigste,
    Ich bin der Erst, nein Einzigste,
    der dieses nicht als Wohltat sieht.
    Ganz gleich ob, unerlaubt noch illegal,
    Greif nur noch schnell nach Cape und Schal.
    Und sprinte zu ‘nem Weihnachtsmarkt.


    Egal, welch' Schand und Unfletigkeiten,
    man mir vorwirft des Chefes Seiten,
    auch wenn der letzte Nerv entfleucht.
    Heute ist ein Tag,
    an dem ist genug gekeucht.
    Nur einer im Jahr,
    An dem man mir nicht an den Kopf schlage.
    Der Tag, an dem man an nichts denkt,
    Und seine Sorgen kurz an den nagel hängt.
    ~

  • Lieber später als nie.



    [tabmenu]
    [tab=Merry Christmas]


    Lieber TrumpetDrumliner,
    du wurdest mein Wichtelkind. ( hihi ♥) Ich wünsche dir noch frohe Weihnachten und einen guten Start in das Jahr 2012.


    Auch möchte ich mich im Voraus entschuldigen, denn meine Grammatik ist nicht wirklich so gut. Also falls sich etwas merkwürdig, aber verständlich anhört.. ja, das bin typisch ich.
    Ich hoffe aber, es gefällt dir bzw euch trotzdem!


    Und auch wenn dir vielleicht meine kleine Geschichte nicht so sehr gefallen sollte hoffe ich doch, du bist trotzdem zufrieden damit. :$
    Und tut mir Leid, dass ich es jetzt nicht bis zum 26 "geschafft" habe. c-c


    Achtung: Ich habe den Beitrag mit dem Stil 'Woltlab Blue Sunrise (Snow Edition) gestaltet. Also um den vollen Glanz zu sehen, wäre es toll, den darauf angefertigten Beitrag in diesem Stil durchzustöbern.




    ~Ich möchte mit dieser Geschichte im Großen meine Sicht von Weihnachten zeigen. Es geht nicht um die Geschenke, sondern um die Personen die man liebt.






    [tab= ♥]



    Und wieder einmal öffnete Sarah ein weiteres Türchen in ihrem Adventskalender. Obwohl sie es mittlerweile schon ein wenig kindisch fand, mochte sie es, wenn ihr kleiner Bruder Maik immer wieder strahlte, da es morgen Weihnachten war.
    Wie jedes Jahr feiert die ganz Familie das Fest zusammen. Doch dieses Jahr allerdings genau im Gegenteil.


    Plinfa war nicht nur Sarah's Pokemon, es war ihr einziges, denn kurz nachdem sie aufgebrochen war, hatte ein unglückliches Ereigniss die ganze Familie schockiert.
    Ihre Mutter starb bei einem Unfall.
    Die Familie trauerte immernoch darüber und niemand freute sich wirklich auf ein gemeinsames Fest, denn das würde nur noch mehr zeigen, dass eine geliebte Person sehr fehlt und alles wieder nur aufwühlen würde.
    Plinfa, war selbst sehr traurig darüber, es kannte zwar Sarah's Mutter noch nicht so lange, doch es hatte sie sehr schnell ins Herz geschlossen gehabt.


    Es hüpfte von Sara's Bett und machte sich auf den weg runter in die Küche, wo Sarah mit ihrem kleinen Bruder zu finden war.
    Als es die Beiden so sah, wusste das kleine Plinfa, dass sie sich auf den morgigen Abend gar nicht freuen würden. Da ein sehr wichtiger Teil vom gemeinsamen Familienabend fehlte.
    Sarah's Mutter war eine begeisterte, erfahrene und vor allem erfolgreiche Wettsreiterin und Sammlerin. Sie sammelte gerne, genauso wie ihre Großmutter schon, Federn.
    Nicht nur irgendwelche Federn, sondern ganz besondere und jede davon enthält eine kleine Geschichte.
    Plinfa war immer sehr begeistert über de Geschichten, die man über Sarah's Mutter erzählte. Ihr fehlte nur noch eine davon, doch schaffte es nicht mehr, sie zu ergattern.
    Und genau diese, ja diese wollte Plinfa unbedingt für Sarah besorgen. Vielleicht würde es sie auch auf andere Gedanken bringen.
    Somit machte es sich noch am selben Abend heimlich auf den Weg. Es wusste nach den Geschichten genau wohin.


    Nicht weit von hier gibt es einen Tümpel und in diesem soll sich eine wunderschöne Feder befinden. Sie wäre regenbogenfarbig und wärmt. Allerdings zeigt sie sich nicht jedem.

    Auf dem Weg begegneten ihm viele verschiedene Wesen. Die einen wunderschön und scheu. Die anderen wiederum angsteinflösend und angriffslustig. Dazu war es auch noch dunkel und Plinfa bekam ein wenig Angst. Doch es lies nicht locker. Es hatte sich nun in den Kopf gesetzt, dass er diese Regenbogenfarbene Feder findet und nach Hause bringt.


    Als es schließlich sehr weit gewandert war, wollte es sich eine kleine Weile ausruhen. Es müsse ja auch wieder früh genug zu Hause sein. Außerdem würde es schnell auffallen wenn es fehlte. Und Plinfa wollte nicht, dass sich Sarah Sorgen machen müsse.
    Es suchte sich schließlich einen kleinen Unterschlupf unter einem Busch und fand dort seine Ruhe


    Als es aufwachte hatte es die Zeit über viel geschneit und es musste nun weiter durch tiefen Schnee. Der Weg schien unmöglich, doch an Aufgeben wollte er gar nicht denken.
    Schließlich erreichte es einen Tümpel und betrat diesen. Er war sehr alt und schien jede Minute an zusammenzubrechen. Doch das tat er nicht. Es war sehr dunkel und Plinfa konnte nicht allzu viel sehen. Es hatte schreckliche Angst, denn es fühlte sich an, als würde die Kälte all seine Wärme förmlich aus ihm herausziehen.
    Doch, da es schon fast am förmlich am Ziel war ging es tapfer weiter. Es reichte einen Raum, dort war es zusätzlich unheimlich still. Es konnte nur seinen Herzschlag hören und spüren.


    Plötzlich sah es etwas ganz hell leuchten und es konnte nicht anders, als dass es seine Augen schließen musste.
    Langsam versuchte Plinfa seine Augen wieder zu öffnen und sah etwas unglaublich schönes, was es noch nie zuvor gesehen hatte.
    Es war ein rießiger regenbogenfarbiger Vogel. So in der Art zumindest. Aber da es so hell war, konnte Plinfa nur zwinkern und hörte eine Stimme, die von ihm verlange den Grund zu erfahren, was es hier erreichen wollte.
    Plinfa erzählte von seiner Reise, von Sarah und allem anderen. Der Vogel war daraufhin ruhig und gelassen und meinte, sie fände es wirklich beeindruckend, dass er für sie etwas so bedeutsames suchen und finden möchte.
    Doch sie fragte Plinfa ob es nicht es selbst sei, was Sarah glücklich machen würde und nicht nur ein Geschenk. Es war daraufhin ziemlich verwirrt und meinte, es würde doch von Herzen kommen.
    Der Vogel lachte daraufhin und meinte ob eine Gegenstand wirklich von Herzen käme. Auch verschwandt er daraufhin und Plinfa konnte von Licht geblendet nicht erkennen wo hin.
    Und die Feder hatte es auch nicht bekomen.


    Traurig machte es sich wieder auf dem Heimweg und ging noch einmal das merkwürdige Gespräch mit der wunderschönen Gestalt im Tümpel durch, was er immer noch nicht ganz verstanden hatte.
    Als es zu Hause ankam wurde es gleich von Sarah gepackt, sie hatte sich rießige Sorgen um ihn gemacht, denn es war nunmal schon spät Abends und sie hatten noch nicht angefangen die Geschenke auszupacken.
    Als sich alle im Wohnzimmer zusammensaßen wurde Plinfa klar, was der Vogel gemeint hatte.
    Es selbst war das Geschenk, Personen oder Lebewesen konnte man nicht einfach ersetzen. Da möge man noch so viel Geld haben wie man will. Was wirklich von Herzen kommt, ist Freundschaft und Liebe. Allein die gemeinsame Anwesendheit ist mehr als jedes andere Geschenk wert.
    Denn wahre Freunde kann man sich nicht erkaufen oder wünschen. Es gibt sie einfach.


    & tut mir Leid, wenn sich die ganze Geschichte ein kleines wenig "kindisch" anhören mag, aber ich hoffe doch trotzdem sie ist lesbar...




    [/tabmenu]

  • Ein Weihnachtsgeschenk an Lee. Ich hatte keine Idee was ich schreiben soll, aber hier mal eine kleine Geschichte.

  • Liebe Honey~, da dein Wichtel Bescheid gesagt hat, dass er keine Zeit gefunden hat, eine kleine Wichtelgeschichte für dich zu schreiben, habe ich dies übernommen.
    Da dein Profil eigentlich kaum Informationen hergegeben hat, die für eine Geschichte nützlich gewesen wären, habe ich einfach durch deine Beiträge in FCs recherchiert - ich hoffe, dir gefällt die kurze Geschichte, die ich für dich geschrieben habe, auch wenn sie nicht direkt Weihnachten betrifft und du lange darauf hast warten müssen.


    ~ Majiata


    [align=center][font='Zapfino, Lucida Calligraphy']Im Schneesturm

    Fröstelnd zog das Mädchen, dessen braune, etwa schulterlange Haare zu zwei Zöpfen gebunden waren und unter einem grünen Kopftuch steckten, den Mantel enger um den Körper. Obschon das Kleidungsstück - wie auch ihre Stiefel - knallpink war, war sie sich sicher, schon aus wenigen Metern nicht mehr erkennbar zu sein, denn um sie toste ein enormer Schneesturm, in dem sie kaum die Hand vor Augen sehen konnte. Forschend blickten die blauen Augen umher, in der Hoffnung, das Licht, das sie vor Minuten, die wie Stunden schienen, erblickt hatten, wieder zu finden - vergeblich. Laut stöhnte Maike auf, was aber im lauten Tosen des Sturms unterging, unterdrückte aber den Impuls, sich hoffnungslos auf den Schnee sinken zu lassen. Die Ohren schienen praktisch gefroren und schienen jeden Moment abzufallen, ihr Gesicht war bereits gefühllos, ebenso ihre Hände, obwohl diese in gut gefütterten Fäustlingen steckten. Dabei hatte sie beim Kauf doch besonders auf die Qualität geachtet und sich nicht zum Kauf eines Schnäppchens hinreißen lassen! Aber wer hätte auch schon damit gerechnet, dass ein solcher Blizzard aufziehen würde?
    Als sie vom Pokémoncenter, das am Fuße des nördlichsten Ausgangs des Kraterbergs gelegen war, aufgebrochen war, hatte strahlender Sonnenschein geherrscht, sodass sie froh gewesen war, auch eine dunkel getönte Skibrille besorgt zu haben. Kalt war es durchaus gewesen - wen wunderte es, so hoch im Norden Sinnohs, wo das ganze Jahr über Schnee lag -, aber immerhin windstill. Dann aber, als die gut drei Viertel des Weges zu ihrem Ziel zurückgelegt hatte, waren in rasendem Tempo dunkelgraue, fast schwarze Wolken aufgezogen, zusammen mit einem starken Wind. Bis die ersten Schneeflocken zu fallen begannen, hatte es nicht lange gedauert - und nun war das Schneechaos perfekt, denn Maike hatte nicht die geringste Ahnung, wohin sie sich wenden sollte. Zu allem Überfluss war auch noch ihr PokéNav, auf den sie sich immer hatte verlassen können, ausgefallen - wohl gelangte sein Signal nicht durch die Wolkendecke. Kurzum: Sie war verloren.
    Traurig holte sie einen Pokéball hervor - den, weshalb sie überhaupt in diese Schneewüste gekommen war. Ihr Gesicht, das frei von jeglicher Hoffnung schien, spiegelte sich kaum auf der roten Oberfläche, so dunkel war es bereits geworden, und Maike meinte, die Kälte des Metalls durch ihre Fäustlinge hindurch spüren zu können. Nun war es so weit - ein lautes Schluchzen, das selbst in diesem dichten Schneetreiben einige Meter überwinden konnte, entkam ihr, ihre Augen füllten sich mit Tränen - die wohl, wenn sie nicht aus Salzwasser bestanden hätten, sogleich gefroren wären. "Evoli, es tut mir leid", flüsterte die Koordinatorin, während sie mit beiden Händen panisch die rot-weiße Kapsel umklammerte. "Ich dachte, du könntest zu einem wunderschönen Glaziola werden, aber ..." Die restlichen Worte konnte sie nicht mehr aussprechen, denn sie gingen in einem weiteren Schluchzen unter.


    Als die Braunhaarige den Anfall überwunden hatte, nahm sie sich wieder ein Herz und blickte sich um, sodass der heulende Wind erneut die Schneeflocken in ihr vollkommen gerötetes Gesicht trieb. Ihre Augen tränten nun erneut, diesmal aber von der Kälte, dem Sturm. Und kaum, dass sich sich der weißen Hölle um sich herum, die bereits nur mehr grau war, wieder bewusst wurde, wollte sie erneut aufgeben.
    Maike presste die eiskalten Lippen zusammen, als eine weitere starke Windbö versuchte, sie von den Beinen zu reißen. Nein! Aufgeben wollte sie nicht. Sie hatte Evoli versprochen, es zu dem sagenumwobenen Eisstein, der sich irgendwo hier in einer Höhle befinden sollte, zu bringen, damit es sich entwickeln konnte. Wie also sollte sie nun aufgeben dürfen? Sie musste weitermachen, so lange sie konnte, zumindest einen Unterschlupf finden, bis der Sturm wieder abflaute.
    Daran, dass derartige Blizzards bisweilen tage- oder wochenlang andauern konnten, wollte sie nicht einmal denken.


    Irgendwann - das Mädchen hatte bereits das Zeitgefühl verloren -, als die Nacht bereits über die Schneewüste gekommen war, schien es Maike, als ob sie ein Licht wahrnehmen würde. Ein kleines, fernes Licht, nicht größer als ein Stecknadelkopf und von einer Farbe, die das gesamte Spektrum von Türkis bis Violett zu beinhalten schien - aber ein Licht. Ohnehin schon stundenlang herumirrend und daher vollkommen mutlos, verzweifelt und hungrig begann sie nun, diesen Anhaltspunkt anzusteuern, hoffend, dass die Nacht noch weit genug andauern würde, damit sie ihren einzigen Halt nicht aus den Augen verlieren würde. Denn schon jetzt, mitten im Schneetreiben, das keine Sekunde nachlassen wollte, war es schwer, den Lichtpunkt im Auge zu behalten. Doch es war etwas, das Maike mit neuer Hoffnung, Zuversicht, doch aus der Schneehölle zu kommen, erfüllte. Denn noch viel länger konnte sie nicht durchhalten - irgendwann musste sie schlafen, und wo Licht war, waren normalerweise auch Menschen, Wärme - die idealen Voraussetzungen für einen Schlafplatz also.


    Tatsächlich stellte sich das ungewöhnliche Licht, auf das sie, wie ihr schien, stundenlang zumarschiert war, als Eingang zu einer Höhle heraus, einer Höhle, aus der eben dieser Schein strömte. Ein erstauntes, hoffendes Zittern erfüllte Maike, als sie langsamen Schrittes durch den Eingang ging, getröstet, zumindest Unterschlupf vor dem Blizzard zu finden.
    Dann erblickte sie das Innere - Kristallwände, bläulich-türkis schimmernd, bildeten einen beinahe perfekt halbkugelförmigen Innenraum, der in Licht in eben dieser Farbe gehüllt war. In der Mitte erhob sich ein Stein, der kaum als solcher bezeichnet werden konnte: Eine Gruppe aus Kristallsäulen, die ein warmen, lilafarbenes Licht ausstrahlten, wuchs dort aus dem ansonsten vollkommen glatten Boden. Mit zitternden Fingern griff Maike erneut nach dem Pokéball, den sie schon im Schneechaos betrachtet hatte, drückte auf den weißen Knopf in der Mitte und entließ das sich darin befindende Pokémon.
    Der Eisstein, sie hatte es geschafft - und war nun von Zuversicht erfüllt, auch den Rückweg zu finden.

  • Liebe ~Sarana~


    Da dein Wichtel leider abgesprungen ist, habe ich kurzerhand deinen Geschenke-Text übernommen. Ich hoffe natürlich, dass ich dir damit trotzdem eine Freude mache und deinen Geschmack ein bisschen treffe und wünsche dir frohe Festtage =)



    ~Der sehnlichste Wunsch~

    Die Angst hatte ihr Herz ergriffen, wie eine eiserne Hand. Die Nachricht, die sie in einen Schockzustand versetzt hatte, schien schon Ewigkeiten her zu sein und doch war sie sich sicher, dass die Zeit stehen geblieben sein musste. Geräuschlos und von Mentholgeruch durchzogen schien der lange Flur des Krankenhauses, gesichts - und gefühllose Menschen huschten an ihr vorbei, warfen ihr immer wieder diese wissenden und schrecklich bemitleidenden Blicke zu - dem Mädchen, welches alles verloren hatte, was es besaß. Ihre Hände schimmerten dünn und hellviolett, die Kälte der Angst und Benommenheit hatten ihren Körper von innen nach außen erstarren lassen. Plötzlich hörte sie ein lautes Piepen, eine Hektik, die sofort losbrach. Alles in ihr schien sich zu verkrampfen. Der harte, unebene Sitzplatz, auf dem sie schon so lange verharrte, hinterließ bestimmt die ersten blauen Flecken auf ihrem zierlichen Körper. Doch seit ihr großer Bruder nach seinem schlimmen Autounfall ins Koma gefallen war, fühlte sie ohnehin nichts mehr.


    Es ist, als würde mich eine starke Macht hier behalten, doch ich kann sie spüren, ich kann ihre Stimme hören, die Stimme meiner kleinen, lieben Schwester und ich würde ihr so gerne antworten…


    Das Gefühlswirrwarr zwischen der Erleichterung, dass jene Hektik, die ausgebrochen war, nicht ihrem Bruder galt und den Schuldgefühlen über das Entsetzen in den Gesichtern anderer Krankenhausbesucher, die eben jemanden verloren hatten, den sie genauso liebten, zerrissen Lena beinahe. Vorsichtig legte sie das Weihnachtsgeschenk für ihren Bruder auf das kleine Holztischchen, welches leer und trostlos neben seinem Bett stand - kein Wunder, auf die Intensivstation durfte kaum einer und von wem sollte er auch sonst Besuch erhalten? Sie war doch das Einzige, was ihm noch geblieben war.
    Die kleine Schachtel mit Schokolinsen, der warme, selbst gestrickte Schal und die DVD, die Daniel sich schon so lange gewünscht hatte, all dies legte sie behutsam ab und schalt sich sogleich selbst. Wieso versuchte sie nur immer still zu sein? Er konnte sie doch so oder so nicht hören…oder etwa doch?


    Hier ist alles so still und doch spüre ich, dass sie da ist. Ich bin so müde, am liebsten würde ich ewig weiter schlafen. Aber ich kann nicht hier bleiben, ich muss einfach zurück. Es wäre doch falsch, einfach aufzugeben? Schließlich bin ich ihr großer Bruder und wer außer mir könnte sie sonst beschützen? Nein, verloren hat man erst, wenn man aufgibt.


    Die Wochen- in denen sie nie Gewissheit gehabt hatte, ob ihr Bruder doch noch erwachen würde, und die Angst, er könnte sterben, verflogen mit einem Mal, als sie spürte, wie Daniel, das erste Mal seit er ins Koma gefallen war, seinen kleiner Finger bewegte. Und dann noch mal. Mehrere Finger. Schwach und zittrig, die ganze Hand. Sie konnte es kaum glauben, war er wirklich zurück? Sie hatte so viele negative Einschätzungen über sich ergehen lassen müssen, hatte von allen nur dieses verhasste Schulterklopfen erhalten, welches förmlich den Inhalt mit sich trug „nun bist du alleine“. Immer hatte sie gehofft und geglaubt, dass Daniel doch noch erwachen würde – schließlich rückte Weihnachten immer näher und wie würde sie dieses Fest genießen können, ohne die Sicherheit, dass es ihrem Bruder gut ging? Doch nun, und so klein dieses Zeichen auch gewesen sein mochte, ihr Gesicht erhellte sich und ein Strahlen überzog ihr Gesicht. Unfähig, einen Arzt zu rufen, beobachtete das zierliche Mädchen bloß, wie ihr persönlicher, sehnlichster Wunsch Wirklichkeit wurde - Daniel war zu ihr zurückgekehrt.

  • Hallo, Dachs!


    Nun kommt auch dein - etwas verspätetes weil Wichtelwechsel - Wichtelgeschenk. Ich wünsche dir viel Freude damit!



    ~ Jingsel