Als Autor hat man viele verschiedene Perspektiven zur Auswahl in der man dem Leser die Geschichte näher bringen kann.
Da gäbe es einmal die "Ich-Perspektive", in der die Hauptperson die Geschichte aus ihrer Sicht erzählt. Der Fokus liegt deutlich auf deren Gefühle und der Leser sieht die Geschichte aus den Augen dieser Person heraus. Die Story ist dadurch mit den Eindrücken und der subjektiven Sicht dieser Person durchzogen und kann so stark deren Charakter widerspiegeln.
Eine weitere Perspektive wäre die des auktorialen oder allwissenden Erzählers, auch bekannt als "Er-Perspektive". Der Erzähler selbst tritt nicht in der Geschichte auf, sondern vermittelt die Geschichte lediglich, er zeigt die Gedanken, Gefühle und Eigenschaften der handelnden Personen auf und beschreibt die Umgebung. In dieser Form der Erzählung ist es leicht hinter verschiedene Charaktere zu treten und kurzzeitig aus ihrer Sicht die Erlebnisse zu schildern, sich später aber wieder dem Ganzen zuzuwenden. Die Aussagen des auktorialen Erzählers kann man als wahr und glaubhaft ansehen, da sie nicht durch eine bestimmte Persönlichkeit gefärbt sind.
Dies sind so gesehen die beiden am häufigsten verwendeten Perspektiven, es gibt aber auch noch weitere, die hier nachgelesen werden können.
Ich persönlich bin da recht flexibel. Angefangen zu schreiben, habe ich mit der Erzählerperspektive, die mir immer noch am leichtesten fällt. Aus dieser Perspektive habe ich die Möglichkeit Beschreibungen ausführlich halten zu können, aber auch immer wieder mich hinter einen Charakter zu stellen und kurzzeitig aus seiner Perspektive zu schreiben. Es bietet mir die größtmögliche Freiheit, ich kann Aktionen so gut beschreiben und auf die Charaktere als ganzes eingehen, ohne, dass ich darauf achten muss, dass ich eigentlich aus der Sicht eines bestimmten Charakters schreibe und dessen Eigenheiten einbauen muss.
Trotzdem habe ich die Ich-Perspektive ebenfalls zu schätzen gelernt, denn sie ermöglicht für mich, gerade in kürzeren Werken, eine starke Vertrautheit und macht so viele Situationen realitätsnäher und gefühlsstärker, wenn man ganz konkret sich auf einen Charakter konzentriert, aus dessen Sicht der Leser die Geschichte erlebt. Durchgehend in dieser Perspektive könnte ich aber nicht schreiben, weil ich wohl irgendwann fast automatisch in die Erzählerperspektive fallen würde, allein schon deshalb, weil ich ein Beschreibungsfreak bin.
Jetzt ist die Frage an euch, aus welcher Perspektive schreibt ihr am liebsten und wieso?