Erleuchtet - Spieletopic

Wir sammeln alle Infos der Bonusepisode von Pokémon Karmesin und Purpur für euch!

Zu der Infoseite von „Die Mo-Mo-Manie“
  • Schließlich entschlossen sich alle in den Bus einzusteigen, dessen Busfahrer ausgestiegen war, um die Situation kurz zu überblicken.
    Tomomi zögerte nicht lange und huschte direkt zum großen Gefährt, doch zu ihrem Unmut hatte sie erst jetzt realisiert, dass der Bus nun deutlich mehr gefüllt sein würde.
    "Wohin...", murmelte sie leise, als sie in ihrem Kopf durchkalkulierte, wo sie die meiste Ruhe haben könnte.
    Ganz hinten? Nicht die schlauste Idee, denn dort war die längste Bankreihe, also jede Menge Leute auf einem Fleck. Ganz vorne? Auch keine gute Idee, denn dort saß der Busfahrer. "Gruselig...", bestätigte die Mumie in ihren Gedanken. Die Mitte? Dann war das Mädchen von beiden Seiten gleichmäßig umzingelt.
    Jetzt stand Tomomi erstmal im Bus und überlegte scharfsinnig, wo sie denn jetzt sitzen sollte. Dann kam ihr der Gedankenblitz!
    Ihre Gedanken fielen auf die Gepäckfächer im Bus. "Perfekt...", murmelte sie wieder, stieg aus und öffnete mit ihren verbundenen Händen die Tür zu eins der Fächer. Doch dann fiel dem Mädchen ein, wie böse Mama war, als die Mumie versuchte beim letzten Mal sich dort zu verstecken.
    Enttäuscht schloss sie wieder das Fach und stand unentschlossen mit einem gewissen Abstand zur Tür. Sie würde abwarten, wie sich die anderen verteilen, bevor sie sich einen Platz aussucht...

  • Es war, als ob man ein überdehntes Gummiband zerschneiden würde. Das laute Gefühl verschwand fast augenblicklich und an seine Stelle trat so etwas wie Erleichterung oder sogar … Dankbarkeit? Laverne wusste nicht genau, was im Kopf der jungen Frau vor sich ging, aber es interessierte ihn auch nicht wirklich. Fürs Erste war er froh, dass er nicht ständig diese unangenehme Emotion im Hinterkopf hatte.
    Danke“, sagte jemand plötzlich und Laverne blickte überrascht auf. Das blonde Mädchen schenkte ihm ein verbundenes Lächeln. Wofür?
    Äh, kein Problem“, meinte er zögerlich, erwiderte das Lächeln allerdings. Er wusste nicht genau woran es lag, aber irgendetwas war anders an diesem Mädchen. Es wirkte aber nicht abschreckend wie bei dem Psycho sondern merkwürdig … faszinierend. Sein Blick kreuzte kurz ihren. Dunkelblaue Augen genau wie seine …
    Doch als das Mädchen versuchte aufzustehen, ließen ihre Beine sie plötzlich im Stich und sie viel zurück auf den Boden. Laverne, in einem sehr nicht charakteristischen Moment, war sofort an der Seite des Mädchen, um sie zu stützen, sollte sie einen Ohnmachtsanfall haben. Sein sonst immer fröhlicher Gesichtsausdruck wurde noch besorgter und er dachte nicht einmal darüber nach, dass seine Hose Flecken bekommen konnte, nun, da er auf dem Boden kniete. „Ich glaub, du solltest dich nicht allzu sehr überanstrengen. Du scheinst mir immer noch recht aufgewühlt zu sein …
    Wie viel hab ich verpasst?“, flüsterte das Mädchen leise, mehr zu sich selbst als zu irgendjemand im Bestimmten. Erst jetzt fiel Laverne auf, dass sie eine ziemlich angenehme Stimme hatte. Nicht laut oder eindrücklich wie diese blonde Dämonin, die ihn mit Blut vollgeschmiert hatte, sondern melodischer, ruhiger und insgesamt einfach sanfter. Es dauerte eine Weile bis er sich von diesen merkwürdigen Gedanken, die gar nicht zu ihm passten, löste, um ihr zu antworten.
    Nicht wirklich viel, denk ich“, meinte er und seine Stimme nahm langsam wieder ihren normalen, lebenslustigen Ton an. „Nachdem Blondie das Monster erschossen hatte, hat sie nur erklärt, dass es noch mehr von der Sorte gibt, die hier in der Nähe sind. Wenn du nicht auf noch eins treffen willst, und das nehm ich jetzt ganz dreist einfach mal an …“, ein schalkhaftes Lächeln, „… dann würde ich diesen komischen Kuttentypen folgen, die haben nämlich ein Bus. Ist mir zwar auch nicht ganz geheuer, aber immer noch besser als hier ganz allein zu verbleiben. Speaking of which …
    Die Gruppe rund um den Leichnam des Biestes setzte sich langsam in Bewegung in Richtung Bus. Bald würden die drei Mädchen und er alleine auf der Lichtung sein. „ … ich glaube, wir sollten auch langsam los!
    Er wandte sich abermals an das zierliche, blonde Mädchen. „Wenn du willst, kann ich dich beim Laufen stützten. Du siehst mir nicht so aus, als ob du sicher auf den Beinen wärst …“ ein nervöses Lachen. Warum war er nervös? Hoffentlich hatte sie das nicht falsch verstanden! „Ich m-meine natürlich, dass du immer noch ziemlich mit genommen aussiehst, nicht dass du irgendwie schwach, oder so …", er verhaspelte sich und spürte wie sein Gesicht die Farbe seiner Hose annahm. Was sollte das?
    Oh, ihr könnt euch übrigens zu mir im Bus setzten, wenn ihr nichts dagegen habt!“, fiel ihm plötzlich ein und er schenkte den anderen beiden ein freundliches Lächeln. Hoffentlich merkten sie nicht, dass er errötet war … warum auch immer.


    Danach setzten sich die zwei Jugendlichen in Bewegung (die beiden anderen Mädchen blieben noch etwas zurück) bis sie schließlich den Bus mit nur leichter Verzögerung erreicht hatten. Laverne versuchte den kurzen Weg mit ein paar lustigen Geschichten zu überbrücken, hauptsächlich um die Stimmung ein wenig aufzulockern. Zwar spürte er wieder irgendein komisches, leicht unangenehmes Gefühl, aber er hatte grade keinen Nerv dafür, sich darum zu kümmern.
    Als sie schließlich in den Bus gekommen waren, sah er sofort seinen Cosplayer-Freund und winkte ihm fröhlich mit seiner freien Hand zu (was unnötig war, da nicht einmal ein Blinder ihn hätte übersehen können). „Hey!“, rief er fröhlich, als er bemerkte, dass die Plätze um ihn herum noch frei waren, „du hast mir ein Platz freigehalten! Tanx!
    Dann wandte er sich freudestrahlend an das blonde Mädchen. „Darf ich dir vorstellen, das ist Arthur da“, er deutete auf ebenjenen, obwohl das nicht nötig gewesen war. „Ich bin Lewis, by the way“, fügte er noch hinzu und schenkte der Blondine ein strahlendes Lächeln. Im Hinterkopf jedoch war er nicht mehr so fröhlich: „Wie unhöflich von mir, ey! Ich hätte mich gleich vorstellen sollen, was für ein Faux-Pas, ein Disaster gerade zu! Hoffentlich nimmt sie mir das nicht übel …


    OT: Misana: Ich hoffe, es ist okay, dass Laverne deinen Chara gleich mit zum Bus genommen hat. Wir müssen eventuell ja sowieso alle zum Bus und es wäre nicht Laverne, einfach wegzugehen, aber ich wollte auch nicht, dass wir so hinterherhinken. Ich hoffe, du kannst mir verzeihen :>
    Und ich sehe ein sich näherendes Love-Triangle xD

  • Einen weiteren Blick bekam Jasmin nicht von dem Fremden ab. Sie biss sich leicht auf die Lippe und zog an ihrem rechten Zeigefinger, nur um irgendetwas zu tun. Ein paar Sekunden später schmeckte sie Blut. Mein neuer bester Freund. Sie schluckte es herunter - nach jahrelangem Nägelkauen gewöhnte man sich an den Geschmack, leicht metallig und rutschiger als Wasser. Ihre Augen waren starr auf den Boden gerichtet, trotzdem bekam sie aus den Augenwinkeln mit, wie der farbenfrohe Junge das gerade noch schreckensstarre Mädchen in den Armen hielt und plötzlich vollkommen akzentfreies Englisch sprach. Sind die zwei etwa zusammen?!
    Und wieso guck ich überhaupt hin?

    "Oh, ihr könnt euch übrigens zu mir im Bus setzten, wenn ihr nichts dagegen habt!" Diesen Satz bekam sie dann doch noch mit. Ihr Kopf rauschte leicht. Bestimmt von dem blöden Teleportieren, Gott... Sie wusste, dass es nicht deswegen war. Eine Antwort sparte sie sich, da er sie höchstwahrscheinlich nicht hören würde. Zu abgelenkt von Frau Hilflos.
    Kurz schüttelte sie den Kopf, um das Gefühl zu vertreiben, und drehte sich zu Evelyn. "Glaubst du, wir sollten uns in den Bus setzen? Das ist doch genau das, wovor Eltern ihre Kinder immer warnen..." Wieder zog sie die Augenbrauen zusammen. Kurz drehte sie sich um, um zu sehen, dass die beiden Namenlosen schon auf dem Weg waren und sich offensichtlich prächtig amüsierten. Mit größter Mühe wandte sie sich ab. "Was denkst du? Und sollen wir uns nebeneinander setzen?"
    Immer noch sah sie ihre neue Freundin an, doch in Gedanken war sie bereits weit weg. Ihre rationalen Gedanken kämpften gegen ihre bescheuerten an. Man kann niemanden mögen, mit dem man nie ein Wort gewechselt hat. Ich bin so oberflächlich. Genau sowas hab ich doch immer an den meisten anderen gehasst!
    Schluss jetzt!

    Wieder drehte sie sich kurz um. Alle Parkbesucher strömten auf einen zitronengelben, werbefreien Bus zu. Wie der sich wohl finanziert. Mehr als die Hälfte war bereits eingestiegen, besorgt wirkte niemand. Trotzdem kämpfte Jasmins Menschenverstand dagegen an.
    Menschenverstand? Du hast grad die Ermordung eines Viechs gesehen, das so glatt aus den Märchen der Gebrüder Grimm kommen könnte, und außerdem leuchtest du wie eine Ampel. Wie lächerlich.
    Wenn so viele Leute dabei waren, was sollte groß passieren?
    Das könnte natürlich auch eine Falle sein.
    Boah. Egal.
    Kurz entschlossen drehte Jasmin sich auf dem nicht vorhandenen Absatz um. "Also, ich glaube, ich geh hin" sagte sie vorher noch und lief los. Hoffentlich kommt Evelyn mit.
    Hoffentlich kommt der bunte Junge nicht mit.


    OT: Da mach ich mal einen Charakter, der mir ähnelt, und sofort ist es das Gleiche mit den Jungs. :/ ^^
    Jetzt hab ich den blöden Part im Love-Trangle (komisches Wort) erwischt, bah. :D


    Btw nächster Post erst, wenn Vivien wieder dran war.

  • Xaroc unterdrückte ein Seufzen. Nicht das es ihm unangenehm oder unbekannt war, ignoriert zu werden, er hätte lediglich gerne eine Antwort auf seine Frage erhalten. Und besser als wütend oder abweisend angestarrt zu werden, war es allemal. Oder hatte es einfach keiner mitbekommen? Jedenfalls wollte Xaroc nicht allzu auffällig oder dumm wirken, indem er immer wieder die selben Fragen von sich gab. Aber auch einige der anderen schienen vorerst wenig bis kaum Antwort zu bekommen.Dennoch, die Gestalt mit der Kutte und der plötzlich auftauchende Bus waren ihm suspekt. Und da sollen wir alle mitfahren? Denen allen einfach so vertrauen? Im Leben nicht! Er wollte sich schon abwenden und die anderen sich selbst überlassen, geriet allerdings wieder ins stocken. Es sollte ja noch ein anderes dieser Wesen in der Umgebung sein. Und wenn Xaroc im begegnete? Dann schaute er hinunter auf seine noch immer leuchtende Brust. Naja, und in die Stadt kann ich ja nun auch nicht so ohne weiteres gehen... Sein Mal mochte er eigentlich bisher, nur hatte es sich ja auch bislang nicht als Leuchtsignal aufgespielt. Und solange das Leuchten am Himmel nicht abnahm, schien wenig Hoffnung auf das Erlöschen zu bestehen.


    "Na wunderbar... was soll ich denn jetzt machen?", sprach er halblaut zu sich selbst. "Alleine umherwandern und riskieren zerfetzt zu werden...? Oder soll ich den anderen einfach blind vertrauen und mich ihnene anschließen, ohne zu wissen was hier vorgeht?" Wieder einmal rief er das Medaillon seiner Mutter herbei und betrachtete es schweigend. Er wog seine Chancen ab, entweder ungesehen einen eigenen sicheren Ort zu finden, oder an einen angeblichen "sicheren" und obendrein unbekannten Ort gebracht zu werden und keinen weiteren Einfluss darauf zu haben, was danach geschieht. Eine tolle Auswahl.


    Nach einigem hin und her gewannen seine Neugier und seine Abenteuerlust die Oberhand. "Da werde ich wohl in den sauren Apfel beißen müssen... ", sprach er zu sich selbst, als er sich dazu durchrang, mitzufahren. Außerdem, lieber will ich mich mit einigen Menschen auseinandersetzen, als mit Bestien die den Verstand eines Menschen haben. Als er aufsah, bemerkte er, dass einige Leute bereits auf dem Weg zum Bus waren. Xaroc schrak auf und ging hinterher, wobei er sein Medaillon wieder verschwinden ließ. Er hatte keine große Lust neben dieser unfreundlichen blonden Frau zu sitzen oder neben dem zeternden Mobilfon-Besitzer, der jedoch mittlerweile etwas abgekühlt zu sein schien und anscheinend Interesse für die drei Mädchen, von denen eines die Teleportiererin war, entwickelt hatte. Er wollte schon loseilen, entsann sich aber noch kurz, dass die blonde was von Blut gesagt hatte und überlegte, was er tun konnte um den Geruch, den sein Mantel sicher abgab, verbergen zu können. Als er sich dabei unbewusst konzentrierte, entdeckte er einen neuen "Faden", ebenfalls schwarz, jedoch erinnerte dieser mehr an eine Gewitterwolke. Xaroc "griff" zu und der Mantel verschwand. Komisch... Sachen gibt's... aber immerhin: Was nicht da ist, kann auch nicht gerochen werden. Problem gelöst.


    Rasch zählte er dann die Plätze durch und merkte, dass er wohl oder übel neben irgendjemandem würde Platz nehmen müssen. So manchem schienen ähnliche Gedanken gekommen zu sein und warteten, um zu sehen, wer sich wo niederließ. Lediglich die blonde und ein Mann in ziemlich merkwürdiger Aufmachung, die an seinem Geschmack zweifeln ließ, hatten bereits Platz genommen. Mit einigen gemurmelten "Verzeihung..." und "Darf ich mal...?" ging er zwischen den restlichen Leuten hindurch und stieg ein. Xaroc wollte sich einen Platz weiter hinten suchen, jedoch nahe genug an der blonden Frau, dass er ohne Probleme würde zuhören können, falls sie doch noch mit der Sprache rausrücken sollte. Nicht das er spionieren wollte, er war einfach neugierig.


    Schließlich fand er eine freie Reihe, etwa mittig zwischen Busmitte und -ende. Er ließ sich am Fenster nieder und schaute nach draußen. Mittlerweile war es ihm egal, wer neben ihm sitzen wollte, solange derjenige ihn nicht stundenlang zutextete. Erst jetzt nämlich nahm er wahr, wie sehr ihn die Ereignisse des Tages gebeutelt hatten. Erschöpfung breitete sich in ihm aus und nur mühsam unterdrückte er ein Gähnen. Schlafen wollte er zwar nicht, aber ein wenig dösen sollte schon in Ordnung gehen...



    OT: Edit.: Destiny Moon hat mich angeschrieben, daher wird, wenn sonst niemand was dagegen hat, Marcello neben Xaroc sitzen. Also ist der Platz auch schonmal belegt.

    "When you remember one thing, that leads to remembering another and then another and then another. Our memories are connected. Many pieces are linked together like they’re in a chain that makes up each of us."

    - Naminé (Kingdom Hearts - Chain of Memories)

    6 Mal editiert, zuletzt von Xaroc ()

  • Mit einem kehligen Ton kommentierte Samuel, dass seine Frage nicht nur unbeantwortet, sondern vollends ignoriert blieb. Doch egal, da konnte er sich auch später noch drum kümmern. Nun sprachen die, die sich bisher herausgetan hatten, erneut miteinander und alle zusammen trotteten zu einem gelben Reisebus, der an einem Feldweg stand. Je näher sie dem Bus kamen, desto mehr bewegte sich Samuel in die Mitte der Gruppe, um nicht aus der Menge heraus aufzufallen.
    Auch, während der Busfahrer mit einem Jungen und einem Mädchen, Lea, den Namen fing er auf, sprach, blieb Samuel ungezwungen mitten unter der Gruppe. Nur, als der Menschen an ihnen vorbei ging, und meinte „ich muss mir das noch kurz anschauen.“ bohrten sich eiskalte Blicke in seine Seite und sobald er weiter gelaufen war noch einen Moment seinen Rücken.
    Scheiße... ging es Samuel jetzt jedoch durch den Kopf, während die ersten in den Bus stiegen. Busse sind nicht gut, aber hier bleiben wäre noch schlechter, nach der Aktion gerade. Wo genau würde der Bus wirklich hinfahren? Würde er ihn verlassen können, wenn er wollte? Egal, wurde eh Zeit, langsam mal wieder den Ort zu wechseln. Mit einem kaum sichtbaren Zucken der Schultern setzte er sich so nun auch in Bewegung. Von wo auch immer der Bus halten würde, würde er erneut aufbrechen, dass die anderen ihn verkaufen würden, sah er als unwahrscheinlich genug an, damit es ihm das Risiko wert war.
    Durch die Eingangstür des Busses ging er, doch dann zögerte er, weiter zu gehen und blieb für einige Sekunden mitten im Gang stehen. Es sträubte sich etwas in ihm gegen dieses Fortbewegungsmittel, ein Reisebus war etwas anderes als ein Linienbus. Da sich die anderen Jugendlichen hinter ihm stauten drohten, setzte er wieder einen Fuß vor den anderen, zumindest die drei Schritte, die ihn vom Fahrersitz trennten. Auf diesem ließ er sich nun einfach fallen und schaukelte kurz auf und ab, in der typischen Federung der Fahrersitze in solchen Bussen.
    Die Gelegenheit, die er auf das Einsteigen der anderen wartete, nutzte er, um den Strom der an ihm vorbei in den Bus fließenden genau zu mustern. In Gedanken schüttelte er dabei den Kopf, was für ein zusammengewürfelter Haufen es war, der jedoch eines gemeinsam hatte: Das Leuchten, das ihm nun auch an sich selbst wieder bewusst wurde. Vielleicht war es doch besser kurz noch hier zu bleiben und mit den anderen ein Stück mitzufahren. Bis eben war er noch am Überlegen gewesen, ob er wieder aussteigen sollte, doch in die Stadt konnte er so ... leuchtend nicht zurück und dafür im Wald zu schlafen hatte er momentan keine Vorräte bei sich, die hätte er erst in der Stadt noch aufstocken wollen. Also schien es für den Moment doch wirklich erstmal sinnvoller dieses Spielchen mitzuspielen.
    Außerdem gab es ja noch eine Person, aus deren Wissen er eventuell einen Vorteil würde ziehen können. Als diese Person mit mittlerweile scheinbar getauschten Klamotten einstieg und auch der Busfahrer wieder nahte, erhob sich Samuel wieder. In einem Meter Entfernung folgte er dem Mädchen mit dem braunen Kamm entlang ihres Scheites, neben dem seine rot-braunen Stoppeln schon wieder fast alltäglich aussahen.
    In der Mitte des Busses ließ sie sich auf einem Sitz nieder, neben dem Samuel nun stehenblieb. Während das Mädchen meinte „Schätze das hier ist ein halbwegs sicherer Ort, um Fragen zu beantworten.“ und der Busfahrer den Motor anwarf klammerte Samuel nur mit einer Hand nach die Kopfstütze des Sitzes. „Wie sieht es mit Vollmantelgeschossen aus? Oder braucht es AP-Munition?“, fragte er trocken. Er hatte keine praktische Erfahrungen mit solchen Feinheiten, doch wusste er um die Unterschiede. Ich will nicht zwei mal gehen müssen und habe keine Lust auf unnötigen Ballast.

  • Kaum hatte sich Marcello an diesen "Sensenmann" gewöhnt, tauchte ein in Anführungszeichen gewöhnlicher Mensch bei ihnen auf. Zu dessen Verwunderung schien sich dieser nichts aus den quasi leuchtenden zu machen. Ganz im Gegenteil. Er kannte wie es aussah ein paar von ihnen und wechselte mit diesen freundliche Worte aus. Diese schienen ihm zu vertrauen. Er dachte:" Interessant." Unauffällig beobachtete er wie der Mann zum Leichnam der Bestie eilte. Aber anstatt irgendwas mit ihr zu machen, sah er sie einfach nur verblüfft an. Der Jugendliche fragte sich, was das zu bedeuten hatte, aber auf der anderen Seite ging ihn das auch nichts an. Marcello sah, dass viele Jugendliche die Wiese verließen und in die Richtung liefen, aus der der fremde Mann zuvor gekommen war. Hatte er etwa was verpasst? Irritiert sah er sich um und dann erinnerte er sich an die Worte des Kartenbeschwörers. Dieser hatte erzählt dass es Schicksal war, dass sie sich alle getroffen hatten. Desweiteren war die Rede, dass sie alle hier nicht mehr sicher seien. Aber das war vorherzusehen. Anscheinend gab es eine Unterkunft in der sie miteinander wohnten. Sie alle wären bei ihnen eingeladen.


    Marcello sah nachdenklich aus. Sollte er die Einladung annehmen? An das Schicksal hatte er bis jetzt noch nie geglaubt. Das war doch nur Wunschdenken. Eine innere Stimme meldete sich sarkastisch zu Wort:“ Genau an das dachtest du auch bei den Bestien.“ Der Junge verbannte die Stimme aus seinem Kopf, die konnte er gar nicht gebrauchen, obwohl er wusste dass diese leider Recht hatte. Wenn es nicht das Schicksal gewesen war, dann war es irgendwas ähnliches was ihn dazu veranlasst hatte, einfach von seinem Hotel abzuhauen und hierherzukommen. Diesen Schritt hatte er bisher nicht bereut. Dieses Gefühl, endlich irgendwo willkommen zu sein war unbeschreiblich schön. Normalerweise fühlte er sich höchstens geduldet. Aber er vergaß auch nicht, dass es hier auch sehr gefährlich war. So wie es aussah, würden sie noch mehr Begegnungen mit diesen finsteren Bestien haben und das durfte man nicht aus den Augen verlieren.


    Was wenn er zurückkam? Würden seine Eltern sich überhaupt freuen ihn zu sehen? Er gab sich selbst die Antwort. Klar sie hatten dann schließlich dann ihren Goldesel wieder und ihn sperrten garantiert für immer ein. Das wollte er auf keinen Fall. Aber konnte er sich alleine und ohne Hilfe in der für ihn unbekannten Welt zurechtfinden? Das dauert bestimmt seine Zeit bis er dies ansatzweise geschafft hatte. Zudem wäre er dem Tode geweiht wenn, wenn dann eine dieser Bestien bei ihm erscheinen würde. In Ordnung. Er hatte keine andere Wahl und nahm innerlich die Einladung an. Was auch immer am Ende dabei herauskam, er war fest entschlossen, das Beste daraus zu machen.


    Der Jugendliche folgte den anderen. Diese stiegen in einem ältlichen zitronengelben Bus. Er wurde noch langsam und sah das Gefährt irritiert an. Irgendwie konnte er sich immer noch nicht daran gewöhnen, dass anstatt seinem gewohnten Luxus Tour Bus, ein Gefährt da stand dass auch den Titel Bus trug. Er hatte halt keine anderen Busse gekannt, nur denjenigen der ihn von einem Ort zum nächsten kutschierte. Seufzend machte er sich klar dass dieses Leben ein für alle Mal vorbei war. Nun denn es half nichts. Er musste einsteigen. Anschließend stellte er fest dass bereits viele Sitzplätze belegt waren, aber das war zu erwarten gewesen. Unauffällig musterte er die bereits Anwesenden. Vielleicht konnte er sich ja zu einem hinzugesellen. Irgendwann musste er schließlich neue Kontakte knüpfen und das hier war dann die beste Lösung.


    Marcello fiel dann ein etwa gleichaltriger Junge auf. Soweit er sich erinnerte, war dieser auch ein eher stiller Charakter. Dies war ihm ganz recht. Der Blonde schien auch noch keinen Anschluss gefunden zu haben. Das war ein weiterer Pluspunkt. Dazu kam, dass dieser im Gegensatz zu manch anderen Teilnehmern einen ordentlichen und gepflegten Kleidungsstil vorweisen konnte. Er ging zu ihm hin, räusperte sich und fragte mit einem höflichen Lächeln auf den Lippen:“ Macht es dir was aus, wenn ich mich neben dich setze?“ Zu seiner Freude, nickte der andere und Marcello setzte sich. Er fragte nach einer 5 min:“ Vielen Dank. Mein Name ist übrigens Marcello und wie heißt du?“


    OT: @ Orcawolf, nun hast du wie vereinbart einen Sitzpartner bekommen

  • Ohne Zögern. Mit Zögern. Es war egal. Die Menge folgte den vermeintlichen Führern zum Bus, doch die Lage blieb weiterhin recht undurchsitig. Was sollte am Ende der Fahrt warten?
    Hong gestand sich nur zu ungern ein, dass sie sich selbst nicht ganz sicher war. Nur eine Sache ist klar, meine Informationen werde ich bekommen. Ganz sicher, früher oder später, ob so oder so.


    Inzwischen sammelten sich die Jugendlichen mehr oder weniger in dem Bus und darum herum. Unsicherheit und Ungewissheit war in den Gesichtern vieler abzulesen. Blicke huschten durch den Buss, musterten die anderen und die Sitzplätze. Dabei fiel Hong insbesonders diese kleine Mumie auf. Vorhin hatte sie sich schon durchweg merkwürdig verhalten, auch wenn es Hong nur am Rande notiert hatte. Sehr merkwürdig. Sie hielt durchweg größten Abstand zur Gruppe und machte einen distanzierten, verschlossenen Eindruck. Trottel spielten sich groß auf, diese Gestalt hielt sich zurück. Was sich hinter der Zurückhaltung verbergen mochte? Von den meisten unbemerkt schlich sich die kleine Mumie zu den Gepäckfächern, ließ jedoch schnell wieder davon ab und suchte wieder ihr ruhiges Plätzchen abseits der Menge. Hm, sucht da jemand etwas? Eine weitere Person, die ich nicht aus den Augen lassen sollte. Das führte ihre Gedanken wieder zu dem jungen Mann mit den weniger jungen Klamotten.


    Ein Gepächfach hatte es also. Hong behielt ihren kleinen Koffer - oder die große Aktentasche, je nach Blickwinkel - jedoch lieber bei sich. Man konnte nie wissen.
    Sie begab sich in den immer voller werdenden Buss und hielt nach einem vernüftigen Sitplatz und dem altmodischen Scharfschützen Ausschau. Letzteren entdeckte sie im Gespräch mit dem nervigen Knallbonbon und umgeben von einem Haufen Mädchen.
    Die letzte Bastion des Niveaus ist wohl im Moment schwer belagert.... Die letzte Bastion des Niveaus? Wie dachte sie schon über andere Leute dachte. Gruselig. Am besten verscheuchte sie diesen Gedanken wieder. Im tiefsten Innern musste sie jedoch einsehen, dass ihr diese völlig Fremden Menschen hier beängstigend sympathisch waren. Sie hatte diesen Zane nach dem Kampf nicht einmal so fertig gemacht, wie er es vermutlich verdient hätte.


    Das kuschelige Eck. So entschied sich Hong schließlich und drängte sich durch den Gang in die letzte Reihe. Die Aktentasche platzierte sie auf ihrem Schoß und tippte mit den Fingern darauf.
    Kein Zeichen der Nervosität, nur eine Entspannungsübung im Halbchaos.

  • „Du bist dir hoffentlich im Klaren darüber, dass du einigen hier in den Schock ihres Lebens hättest versetzen können, oder?“, fragte Zanza die Verkörperung der Karte mit der Nummer 13 beiläufig. Der Tod, der sich selbst mit „Death“ anreden ließ, da dies ihm die liebste Version des Wortes „Tod“ war, streckte nur seine knochigen Glieder, wie ein Mensch es nach dem Aufwachen machen würde, mit einem deutlichen Knacken trotz fehlender Gelenke. „Umso besser“, gab Death im genauso beiläufigen Ton zur Antwort, sowie einem Funken von Amüsement in der kehligen Stimme. „Ein paar der Bälger haftete diese behütete, sorglose Ausstrahlung an. Allen hier muss klar werden, dass sie im schlechtesten Fall nur noch wenig Zeit unter den Lebenden verbringen können, besonders wenn sie einen auf Einzelgänger machen. Wenn eine Begegnung mit dem leibhaftigen Tod diese Nachricht noch besser rüber bringt ist es nur gut.“ Die Augen der beiden Kuttenträger waren fest auf die näher kommenden Lichter gerichtet, die mit ihrem kalten Licht einen starken Kontrast zum Farbenspiel hinter ihnen, welches eine weiche Einladung ausstrahlte, bildete. Schließlich wandte sich der Sensenmann zu seinem lebenden Partner und seine Worte strahlten deutlich Besorgnis aus: „Und wenn wir schon dabei sind, wie geht es dir?“ Zunächst blieb der Wahrsager stumm und hob nur die Hand zu seinem Herzen, welches wieder ein normales Tempo an den Tag legte. „Noch ein wenig mental durchgeschüttelt, aber ansonsten in Ordnung“, erwiderte er nach einer kurzen Selbstkontrolle. „Über etwas zu lernen und etwas zu erfahren sind wirklich zwei Dinge, die unterschiedlicher nicht sein könnten.“ Ein zustimmendes Nicken eines Geistes, der bereits Jahrtausende von Erfahrung hatte, war die einzige Reaktion.


    Glücklicherweise hatten die Anwesenden wohl Angebot zu Herzen genommen, zumindest sah es danach aus, als die meisten in Richtung des Busses folgten. Als das Mädchen ihn ansprach, welches die unsichtbaren Wände errichten konnte, war er zunächst etwas überrascht davon, dass sie sich über Death informierte, anstatt gleich Fragen über die Bestie, ihr Ziel, seine Ansprache oder den Ursprung seines Wissens zu stellen. Doch seiner Antwort kam bereits jemand zuvor: „Es ist gar nicht nett, jemanden als Ding zu bezeichnen oder über ihn zu reden, als wäre er nicht anwesend, Miss Callahan“, meinte der Tote in einem strengen Tonfall, während er seine freie Hand auf ihre Schulter legte. Das Grimoire schwebte wieder aufgeschlagen neben ihm in der Luft, ein Name auf der Seite leuchtete golden. „Und um ihrer Frage nach zu kommen, ich gehöre zu den Beschwörungen von Zanza hier. Ich bin die Verkörperung des Phänomens, welches ihr als „Tod“ bezeichnet, obwohl ich „Death“ als Namen bevorzuge, genauso wie mein Auftauchen durch meinen eigenen Willen.“ Der Kartenleger seufzte nur tief und rollte mit den Augen bei den Angewohnheiten seines besten Freundes. Er lies dem Sensenmann ein paar Augenblicke seinen Spaß, bevor er Leira aufklärte: „Natürlich ist er nicht der Tod, allerdings ist er tot.“ Der Wahrsager hielt eine Hand unter eines der vielen Irrlichter, die ihn immer noch umgaben. „Meine Fähigkeit erlaubt mit einerseits die Seelen von Verschiedenen zu sehen, ihnen anderseits aber auch für andere sichtbare Körper zu geben. Zunächst wäre da die Form der Irrlichter, die sie automatisch in meiner Nähe annehmen. Allerdings kann ich auch unter Zuhilfenahme eines Mediums ihnen auch feste Körper geben. Wie dieser aussieht kommt auf das Medium an. Im Moment residieren die Seelen, mit denen ich mich am meisten verbunden fühle in den 22 Tarotkarten der großen Arkana. Death hier ist wie man sieht Nr 13 der Tod und da er nebenbei auch derjenige ist, mit dem ich mich am besten verstehe, kann er sich selbst materialisieren. Versuchen das die anderen, kommen sie entweder nur teilweise oder gar nicht hervor.“

    Mittlerweile war der Bus stehen geblieben und die Erleuchteten gingen die letzten Meter auf das zitronengelbe Fahrzeug zu. Die Schützin, Marika informierte sich als Einzige über Ziel, welches Simon ihr kurz erläuterte. Während sie auf ihr Fortbewegungsmittel zugingen, kam ihnen der Busfahrer entgegen, der drängte loszufahren wegen der Bestie, nur um überrascht den Kopf zu heben, als er erfuhr, dass der Fall sich bereits erledigt hatte. Dennoch ging er nochmal in die Richtung aus der sie kamen, um sich selbst davon zu überzeugen, während die Gruppe bereits in das Gefährt einstieg. Marika kam vor dem Einsteigen nochmal auf Zanza zu und schlug vor, dass diejenigen, die nicht mit in die Anstalt wollten, zumindest bis nach Oscuras mitgenommen werden sollten. Schließlich hinterließ ein Bus keine persönliche Duftspur. Sie selbst würde aber mitkommen. Der Kuttenträger lächelte nur und nickte, während er antwortete: „Selbstverständlich. Es soll schließlich niemand um kommen, nur weil wir ihn oder sie als leichtes Ziel für die Biester da gelassen haben.“
    Kurz darauf stieg der Kartenleger selbst ein und erst dann wurde ihm wieder bewusst, wie viele neue Gesichter sie aufgelesen hatten. Trotz ihrer angenehmen Aura machte sich Nervosität im Angesicht so vieler Unbekannter in ihm breit. Death sollte keinen Platz wegnehmen und konnte deshalb nicht körperlich da bleiben. Aber dafür hast du ja mich meinte eine Stimme im Kopf des Blauhaarigen, als hätte sie sein Gedanken gelesen. Auf seiner Schulter erschien aus goldenem Staub wieder die Spinne, welche kurz vor der Misere mit ihm gesprochen hatte. Es war die inkomplette Form von Nr 10, dem Rad des Schicksals. So hatte er zumindest jemanden zum reden, den er wirklich gut kannte, als er sich etwas weiter hinten in eine freie Reihe setzte.

  • Es hatte Evelyn einiges an Überwindung gekostet, Jasmin etwas einfaches zu fragen wie "Wollen wir Freunde sein." Und das, obwohl andere Menschen es auf Facebook oder ähnlichem täglich zehn mal oder so fragten. Evelyn wusste zwar auch, dass solche Freundschaftsangebote im Internet gerne mal mit lächelnden Smileys quittiert wurden. Was allerdings als Antwort kam, kannte weder einen Smiley noch war es das, was Evelyn erwartet hatte. Auch wenn sich das Mädchen sicher war, zu verwirrt zu sein um irgendetwas zu erwarten, wär hätte mit einem lauten Lachausbruch Jasmins gerechnet? Vollkommen überrumpelt entgleisten Evelyns Gesichtszüge wie die von Jasmin es getan hatten, kurz bevor sie in schallendes Gelächter ausgebrochen war, und kurz darauf war Evelyn bereit, ihren Kopf vor Scham im Erdboden zu versenken. Doch sie wurde abermals überrascht, als Jasmin plötzlich beinahe feierlich - was angesichts der Umstände eine irgendwie groteske Angelegenheit war - ihr "Ja-Wort" gab. Evelyn konnte nicht verhindern dass ihre Mundwinkel sich automatisch nach oben Bogen, und gerade als sie sich überglücklich bedanken wollte, kam plötzlich ein Junge - der Twitter-junge von vorhin - zu der kleinen Gruppe dazu und fragte nach Evelyns wohlbefinden, während er ihr ein Taschentuch in die Hand drückte und sich danach um das andere Mädchen kümmerte, das anscheinend nichteinmal stehen konnte. Evelyn befand es als taktlos von sich selbst, Jasmin lieber nach absolut unpassende Fragen gestellt zu haben als dem Mädchen geholfen zu haben, doch jetzt kümmerte sich dieser bunte Junge ja um sie. Auch wenn Evelyn sich nciht ganz sicher war, inwiefern man sich in solchen Situationen zu verhalten hatte und was taktlos war und was nicht, wurde ihr aufeinmal klar dass es an einem Wunder grenzte, dass Jasmin sie nicht gleich abgeschoben hatte. Das Gespräch hätte aus einem Buch stammen können. Dies galt auch für den Zustand, indem Evelyn ihre neue Freundin plötzlich vorfand, als sie sich wieder zu dieser umdrehte. Jasmins hatte sich die Lippe blutig gebissen und den Blick starr auf den Boden gerichtet, schien allerdings immer wieder aus dem Augenwinkel zu schielen. Während Evelyn zu beginn noch fürchtete, der Grund für Jasmins geistige abwesend sei sie doch mit einem Blick in die Richtung, in die auch die Blondine starrte wurde sie eines besseren belehrt. Evelyn kam nicht umhin zwischen dem Jungen, der sich liebevoll um das schwächelnde Mädchen kümmerte und Jasmin in und her zu blicken, bis sie ihren Blick fragend auf ihre Freundin fokussierte. Das Szenario erinnerte sie an eines, welches sie mal in einem Buch gelesen hatte (was habt ihr auch erwartet?).
    Ist Jasmin etwa eifersüchtig?
    Nein, oder?

    Evelyn wurde je aus ihren Gedanken gerissen, als besagtes Mädchen auf einmal den Kopf schüttelte und wieder in die Realität zurückkehrte. "Glaubst du, wir sollten uns in den Bus setzen? Das ist doch genau das, wovor Eltern ihre Kinder immer warnen..." Wieder zog Jasmin die Augenbrauen zusammen. Kurz drehte sie sich um, um zu sehen, dass die beiden Namenlosen schon auf dem Weg waren und sich offensichtlich prächtig amüsierten. Mit größter Mühe wandte sie sich ab, was Evelyn nicht entging. So etwas hatte sie wirklich noch nie erlebt, was wohl für ziemlich viel an diesem Abend galt "Was denkst du? Und sollen wir uns nebeneinander setzen?" Evelyn war zwar immer noch nciht ganz sicher, was sie von der ganzen Bus-und-Reise-gesellschafts-geschichte halten sollte, doch sie wollte Informationen, und diese waren nun näher als jemals zuvor. "Natürlich, ich bin zwar immer noch leicht skeptisch, doch ist es sicherer, in diesen Bus einzusteigen, als hier in der Dunkelhaut zu bleiben." - auch wenn alle immernoch leuchteten wie ein defekter Christbaum. So folgte die Schwarzhaarige Jasmin in das mittlerweile beinahe gefüllte Gefährt und ergatterte sich einen Platz am Fenster, der einige Reihen hinter dem des bunten Jungen und seiner Begleiterin lag. Kurz bevor sie sich jedoch hingesetzt hatte, hatte Evelyn sich noch schnell beim Vorbeigehen für das Taschentuch bei dem Jungen bedankt. "Was meinst du, wohin die Reise hingeht?", fragte sie nun auf ihrem Platz und an Jasmin gewandt, während sie darauf wartete, dass der Bus sich in Bewegung setzte.


    OT: Joa... Bin jetzt nicht allzusehr auf das eingegangen, was die anderen machen, Jasmin und Evelyn sind jetzt jedenfalls auch endlich eingestiegen.

    “When life gives you lemons - call them yellow oranges and sell them for double the price!"
    - Cartoon guy

  • Zu Leiras Überraschung war es das “Ding” selbst, das ihr anstelle des Angesprochenen antwortete. „Es ist gar nicht nett, jemanden als Ding zu bezeichnen oder über ihn zu reden, als wäre er nicht anwesend, Miss Callahan.“ Ihre Gesichtsfarbe wurde schlagartig deutlich blasser als sie ihren Nachnamen vernahm, ihre Pupillen weiteten sich. Und als wäre das noch nicht genug, streckte der Vermummte die Hand nach ihr aus, um sie an der Schulter zu berühren. So halbwegs gelassen sie sein Auftauchen noch hingenommen hatte, das war nun wirklich etwas zu viel des Guten. Leira entwich ein erschrockenes Qietschen, während sie einen Satz zurück machte und mit der anderen Hand über ihre Schulter rieb. Ihr Herz raste. Diese Todesverkörperung hatte ihre Gelassenheit eiskalt erschüttert, da sie ihr weder eigenen Charakter zugeschrieben hatte noch in sonst irgendeiner Weise diese Reaktion hatte vorhersehen können. Fast bereute sie ihre Frage, obwohl der Tod ihr effektiv ja nichts getan hatte.
    Dieser erklärte ihr nun seelenruhig, dass er eine Verkörperung des Todes war und dass er am liebsten Death genannt werden wollte. Als ob ich dich nochmal ansprechen würde! Nebenbei erfuhr Leira somit aber auch den Namen des Beschwörers, so dass sie ihn nun nicht mehr immer nur Kartenzauberer nennen musste.
    “Auftauchen durch eigenen Willen?”, wiederholte Leira murmelnd die letzten Worte des Todes. Hieß das, er war nicht nur die Manifestation einer Karte sondern ein vollkommen eigenständiges Wesen??
    Da sie Mr. Tod nicht aus den Augen ließ, konnte sie nicht sehen, dass sein Beschwörer die Augen verdrehte, jedoch hörte sie ihn kurz seufzen, bevor er selbst etwas sagte. Seine Antwort war ausführlicher, als Leira erwartet hatte. Sie war überrascht, wie freimütig er über seine Fähigkeit berichtete und das, obwohl sie doch völlig fremd für ihn war.
    Leira lauschte der Erklärung mit Faszination; der Tod neben ihr war fast vergessen, und das, obwohl er sie so erschreckt hatte - bis Zanza ihn zum Schluss wieder erwähnte. Bei der Erinnerung, wie Death auf sie zugekommen war, lief ihr erneut ein kalter Schauer über den Rücken. Das war ja schlimmer als jede Geisterbahn.


    Sie drehte sich um, als das Motorengeräusch des Busses hinter ihr erstarb und bekam mit, wie die Biest-Töterin sich über ihren Zielort informierte und auch, dass der Bus zwischendurch in Oscuras Halt machen würde. Das beruhigte Leira zwar, jedoch war sie sich gar nicht sicher, ob sie überhaupt in der Betonwüste aussteigen wollte oder nicht doch einfach mitkam. Sie war neugierig auf einen Ort, an dem so viele Erleuchtete lebten, nachdem sie bisher immer gedacht hatte, sie wäre die Einzige.
    Sie musterte den Busfahrer, ein Bär von einem Mann, der nachdem er kurz mit den anderen geredet hatte, wegging um sich das tote Biest anzusehen. Er war ganz offensichtlich kein Erleuchteter, wohl aber eingeweiht. Als sie diesem Gedanken nachging, fiel Leira auf, dass alle anderen Erleuchteten hier tatsächlich alle nur einer bestimmten Altersgruppe angehörten... Ob das ein Zufall war?
    Inzwischen hatten sich bereits einige der Erleuchteten zum Bus hin aufgemacht, inklusive des Kuttenträgers. Schade, sie hätte ihn gerne noch ein paar Sachen gefragt. Zum Beispiel, woher der Tod ihren Namen kannte. Das fand sie nämlich echt gruselig und ein paar Antworten konnten ihre Furcht vielleicht vertreiben. Außerdem dachte sie immer noch über Zanzas Worte nach. Er sieht die Seelen der Verstorbenen? Bedeutet das, dass man nach dem Tod immer noch hier ist und als Irrlicht durch die Welt geistert? Kein schlichtes Auflösen in Wohlgefallen? Keine Weiterreise in unbekannte Welten? Keine echte Wiedergeburt? Also ihre Varianten kamen ihr allesamt besser vor als die Irrlicht-Version. Was war das denn noch für ein Leben beziehungsweise Nicht-Leben? Naja, vielleicht ist es ja nicht für alle so, dachte sie mit einem Rest Hoffnung. Sie zumindest wollte sich nach ihrem Tod nicht in ein Irrlicht verwandeln...


    Während sie noch nachdachte, näherte sie sich ebenfalls dem Bus. Sie sah, dass die kleine Mumie noch draußen stand und offensichtlich wartete, bis die anderen alle eingestiegen waren. Also ein bisschen gruselig fand Leira dieses Mädchen auch, obwohl sie nicht wirklich Angst vor ihr hatte. Vielleicht ist sie einfach nur ein bisschen seltsam...
    Dennoch hatte sie es eilig, in den Bus einzusteigen, auch deshalb, weil es draußen echt kalt war und sie sich immer noch nicht ganz von dem Schock erholt hatte, dass der Tod sie plötzich berührt hatte. Als sie sich im Bus umsah, konnte sie ihn zu ihrer Erleichterung jedoch nicht entdecken. Wahrscheinlich war er wieder in seine Karte zurückgekrabbelt oder wie auch immer das funktionierte.
    Der Bus war mit seinen acht Sitzreihen nicht allzu lang, bot nach Leiras Schätzung aber für jeden einen Sitzplatz. Normalerweise hätte Leira jetzt den Platz direkt hinter dem Busfahrer ausgewählt - den belegte sie sonst immer, wenn er denn frei war. Er war nämlich nahe an der Tür und die meisten Leute gingen nach Leiras Erfahrung sofort daran vorbei ohne einen Blick in diese Ecke zu verschwenden. Jedoch war ihr beim ersten groben Scan der anderen Sitzplätze aufgefallen, dass der bunt gekleidete Junge ebenfalls ziemlich weit vorne saß und so wie Leira ihn bisher kennengelernt hatte vermutlich die ganze Fahrt über reden würde. Ihre Kopfschmerzen hatten gerade nur etwas nachgelassen und sie wollte lieber nichts riskieren, daher beschloss sie, doch weiter nach hinten zu gehen.
    Sie kam bis zur vorvorletzen Reihe, wo auf der anderen Seite des Gangs bisher nur zwei Jungs saßen. Den einen erkannte sie als den, der den Mantel geworfen hatte. Der daneben war ihr bisher nicht wirklich aufgefallen, machte aber einen ruhigen Eindruck. Ein Blick nach hinten sagte ihr, dass dort nur noch Zanza und die Xuanesin saßen, die wohl beide während der Fahrt nicht viel reden würden, selbst wenn sich noch jemand dazu setzte. Zufrieden ließ sie sich auf den Fensterplatz sinken und schloss die Augen. Wenn die Fahrt länger dauerte, würde sie garantiert einschlafen, das tat sie in Bussen immer.

  • Natürlich bemerkte Jasmin Evelyns verstohlene Blicke, wann immer sie sich von dem bunten Jungen losreißen konnte. Wieso sie so verwirrt wirkte, verstand sie nicht ganz, nahm es aber als gutes Zeichen - man schien also wenigstens nicht auf den allerersten Blick zu bemerken, was so Blödes in ihrem Kopf vorging. Irgendwie ist "Schmetterlinge im Bauch" die unpassendste Metapher dieser Welt. Wer hat sich das eigentlich ausgedacht?
    Die zwei fast-Bekannten waren mittlerweile bereits am Bus angekommen, als Evelyns Antwort ihre Aufmerksamkeit verschob. "Natürlich" meinte sie mit einem leicht neugierigem Unterton. "Ich bin zwar immer noch leicht skeptisch, doch ist es sicherer, in diesen Bus einzusteigen, als hier in der Dunkelheit zu bleiben" Jasmin grinste leicht in sich hinein. Evelyn redete wirklich geschwollen.
    Sie warf einen letzten Blick zurück auf das tote Monster - niemand schien sich um seine Leiche kümmern zu wollen - bevor sie so entschlossen wie möglich nickte. "Da hast du wohl Recht..." murmelte sie und setzte sich in Bewegung. Die Dunkelheit war tatsächlich schon ziemlich dicht geworden, doch sie leuchteten "zum Glück" alle wie Straßenlaternen und der Bus war kaum fünfzig Meter entfernt. Jasmin erzählte ein bisschen von ihrer Schule und sie fachsimpelten über Fantasy-Bücher, doch immer öfter schweiften ihre Gedanken zu schwarzen Haaren, die flüchtig gekämmt über Brillengläsern hingen.
    Auf halbem Weg streifte sie mit dem Fuß etwas auf dem Boden Liegendes. Sie hielt kurz panisch inne und tastete nach dem, was wahrscheinlich ein abgebrochener Zahn der Kreatur war, doch es war ein Buch. Verwundert hob sie es auf. Hat wahrscheinlich irgendein Parkbesucher hier vergessen. In der Dunkelheit konnte sie weder den Namen auf der ersten Seite noch den Buchtitel entziffern, steckte es jedoch trotzdem vorsorglich ein.
    Um den Bus hatten sich schon einige leuchtende Leute versammelt, die ein wenig unsicher wirkten. Auch die verstörende Mumie entdeckte sie, sie wirke aber überhaupt nicht mehr gruselig, sondern nur noch traurig und einsam. Hm. Eigentlich war sie doch ganz lieb. Wieso spricht niemand mit ihr? Bestimmt wegen den Bandagen... Jasmin wollte zu ihr hinübergehen, doch Evelyn machte keine Anstalten, anzuhalten. Deshalb winkte sie ihr nur kurz zu und lächelte leicht. Sie meinte, ihren Blick aufgefangen zu haben, war sich jedoch nicht sicher. Nachdenklich ging sie weiter. Im Kopf machte sie sich eine Notiz auf ihrer imaginären To-Do-List: Mit dem bandagierten Mädchen reden.
    Auch im Inneren des Busses gab es keinerlei Werbung. Die Luft war schlecht und abgestanden trotz der offenen Tür, vielleicht war das aber auch nur Einbildung, denn wenn sie eines nicht ertragen konnte, dann ungelüftete Räume. Der bunte Junge hatte sich bereits mit dem Mädchen zu einem hasserfüllt dreinblickenden Mann gesellt, mit dem sich dieser nun angeregt unterhielt, während er der Fremden immer wieder nervöse Blicke zuwarf. Jasmins Magen krampfte sich zusammen, als sie bemerkte, dass sie wohl oder übel an der Gruppe vorbeigehen müsste, und sie sah schnell weg, als seine dunkelblauen Augen sie fast streiften. Evelyn ging jedoch ungerührt voran und ließ ihr kaum eine Wahl.
    Sie stoppte für eine Sekunde, um zu entscheiden, wie sie sich präsentieren sollte. Schüchtern? Nein. Einsam? Auf keinen Fall. Gleichgültig? Perfekt.
    Sie zog die Schultern hoch und ging mit betont normaler Geschwindigkeit hinterher. Evelyn hielt kurz bei dem bunten Jungen an, um sich abwesend für das Taschentuch zu bedanken. Kurz öffnete Jasmin den Mund, um die drei zu begrüßen, besann sich jedoch im allerletzten Moment anders und sah frustriert auf die Sitze auf der anderen Seite. So viel zum Thema Gleichgültigkeit. Leicht verärgert rutschte sie neben Evelyn auf einen der nicht besonders gemütlichen Sitze und stellte ihren Rucksack zwischen ihre Füße.
    Sie waren nur ein paar Sitze von der Dreiergruppe entfernt und konnten jedes Wort verstehen. Missmutig krallte Jasmin ihre Hände in ihre Jeans. Sie sah das rohe Fleisch an ihren Fingerkuppen - schon wieder hatte sie die Haut abgenagt, ohne es zu merken. Das Gitarrespielen war danach immer so schmerzhaft und trotzdem konnte sie es sich nicht abgewöhnen.
    "Was meinst du, wohin die Reise hingeht?"
    Wieder riss Evelyns Stimme sie aus den Gedanken. Ihre neue Freundin hatte sich ihr zugewandt. Jasmin löste den Blick von ihren geschundenen Händen und sah sie an. "Was weiß denn ich? Wir sind gerade freiwillig bei einem Fremden in den Bus gestiegen. Gleich kommt ein Rentner, der uns einen richtigen Hasen zeigen will... wahrscheinlich geht es direkt zu dem nach Hause." Sie grinste ganz leise, obwohl der Witz absolut nicht lustig war. Innerlich schlug sie sich gegen die Stirn. "Ach ja!" rief sie, mehr um vom Thema abzulenken. "Das hier hab ich gerade gefunden. Meintest du nicht, du hättest ein Buch verloren?"
    Wieder biss sie sich auf die Lippe - sofortiger Blutgeschmack - und kramte in ihrem Rucksack herum. Das Buch wirkte arg zerfleddert und die Seiten wellten sich vom nassen Tau. Sie hielt es ins Licht, damit Evelyn es besser erkennen konnte.


    OT: So Misana, du kannst mich jetzt ansprechen, wenn du es immer noch willst.
    Dunkelhaut, Vivien? :D

  • Hab ich das laut gesagt?“ Diese Frage schoss Emma durch den Kopf, als der fremde Junge zu erklären begann, was passiert war. Anscheinend gab es noch mehr von diesen Bestien und sie sollten alle nun in den Bus, den Emma als gelben Fleck aus dem Augenwinkel sah. Der Gedanke mit so vielen Leuten in einem Bus zu sitzen schreckte sie ab, vor allem da sie die Melodien der anderen nicht kannte. Das letzte Mal, dass sie in einem Bus gesessen hatte, war in Aceri auf dem Weg in die Schule gewesen. Auch wenn sie schon als sie auf die Wiese kam, eine Gefahr von den anderen hatte ausschließen können, so war ihr die Busfahrt doch nicht geheuer. Aber was sollte sie sonst tun? Hierzubleiben glich in ihrer Verfassung masochistischem Selbstmord.
    Wenn du willst, kann ich dich beim Laufen stützten. Du siehst mir nicht so aus, als ob du sicher auf den Beinen wärst …“, redete nun der bunte Typ weiter und lachte nervös. Selbst in seiner Melodie schien er sich zu verhaspeln. Seltsam…Ich m-meine natürlich, dass du immer noch ziemlich mit genommen aussiehst, nicht dass du irgendwie schwach, oder so …
    Schon gut“, unterbrach ihn Emma. „Das wäre nett.“ Das Lächeln kam zurück, aber diesmal fühlte es sich anders an. Emma konnte es nicht beschreiben. Und obwohl ihr leuchtendes Herz fast alles in ihrem Blick lila erscheinen ließ, so sah es doch so aus, als würde der Junge erröten. Und schon wieder kam ihr das gleiche Wort in den Sinn. Seltsam…
    Während sie sich nun auf den Fremden gestützt aufrichtete, wandte dieser sich an Jasmin und Evelyn und meinte: „Oh, ihr könnt euch übrigens zu mir im Bus setzten, wenn ihr nichts dagegen habt!
    Die beiden jedoch blieben erstmal stehen. Emma fühlte sich schrecklich, jetzt einfach so zu gehen, aber alleine stehen oder gar laufen schien für sie noch unmöglich zu sein.


    Auf immer noch wackligen Beinen machte sich Emma mit dem bunten Typen auf den Weg zum Bus, nachdem sie umständlich ihren Rucksack aufgehoben hatte. Die Melodie des Jungen wurde wieder normal; jedenfalls kam es Emma so vor, schließlich hatte sie sie noch nie „normal“ gehört. Den Geschichten hörte das Mädchen nicht zu und nutzte die Zeit noch mal, um ihre aufgewühlten Nerven zu beruhigen.
    Im Bus angekommen wandte sich der Fremdling an jemand anderes, der ganz vorne im Bus saß. Aufgrund ihres momentanen Zustandes dauerte es verhältnismäßig lange, bis Emma ihn erkannte. „Nein!“, schrie sie innerlich, als sie die Posaunenstimme erkannte, „Nicht der schon wieder.
    Freudestrahlend stellte ihr Helfen ebenjenen viel zu arroganten Typ als Arthur vor. Bei der Nennung des Namens stockte die sonst so imposante Melodie einmal kurz. Emma legte dieses aber in der Kategorie „Merkwürdig“ (nicht wie alles andere unter „Seltsam“) ab. Darauf würde sie später vielleicht noch eingehen, jetzt aber freute sie sich schon darüber, so weit denken zu können.
    Mit dem gleichen Atemzug stellte sich nun auch der bunte Fremdling vor. „Lewis… klingt irgendwie komisch“, kommentierte Emma in Gedanken, aber er hatte ihr wirklich nett geholfen. Sich selbst vorzustellen, ließ sie an dieser Stelle jedoch sein. Lewis mochte dies zwar unhöflich erscheinen, aber Emma tat es aus Respekt und gutem Benehmen. „Jasmin hat auch noch keine Antwort bekommen und sie hat mir zuerst geholfen, sich mir zuerst vorgestellt… Sie hat hier das Vorrecht.
    Emma warf noch einen abschätzenden Blick auf Arthur. Vielleicht konnte er auch nett sein, aber sie konnte ihn einfach nicht leiden. Trotzdem konnte sie es Lewis nicht antun, jetzt einfach wegzugehen, weshalb sie einfach den Mittelweg nahm. Erschöpft ließ sie sich auf die Bank auf der anderen Seite des Ganges sinken und rutschte zum Fenster durch, so weit wie möglich von diesem Protz weg. Den Rucksack ließ Emma einfach auf den Boden fallen. Sie hatte draußen ein Gepäckfach gesehen, aber nun mal nicht die Kraft gehabt, dorthin zu gehen.


    Während sie ihren Kopf gegen das Fenster lehnte und die Bäume im Schein ihres Herzen betrachtete, hörte sie Jasmin und Evelyn hinter sich reden. Also drehte Emma den Kopf und sah die beiden gerade mal ein paar noch unbesetzte Reihen hinter sich sitzen. Dies war der Moment sich Jasmin vorzustellen. Jetzt oder nie. Wer wusste schon, was noch passieren würde.
    Jasmin?“, fragte sie und achtete gar nicht wirklich darauf, ob sie das Gespräch der beiden Mädchen unterbrach. Langsam wurde sie zu müde, um sich vernünftig zu konzentrieren. „Also… Es tut mir leid, dass ich eben nicht geantwortet habe… Ich konnte nicht…“ Immer wieder stockte sie. „Anscheinend kann ich auch jetzt nicht“, dachte sie frustriert. „Also“, begann Emma von Neuem, „ich wollte nur… ich wollte nicht unhöflich sein…“ Wieder brach sie ab. Dies war wohl die umständlichste Vorstellung, die je einer gemacht hatte. „Ich bin Emma“, brachte sie dann heraus. Ihre Augen wollten kaum noch offen bleiben, aber das war ja nach dem heutigen Tag auch kein Wunder.
    Emma wartete noch auf Jasmins Antwort, bevor sie sich noch einmal entschuldigte und wieder umwand, während sich der Bus immer weiter füllte. Jetzt erinnerte sie sich wieder, wie sehr und warum sie Busfahrten schon früher immer so gehasst hatte und nicht verstehen konnte, dass andere das andauernd durchstanden: Die Häufung so vieler Melodien in so kleinem Raum ließ jede einzelne noch lauter erscheinen. Es war, als würde man direkt neben den Boxen sitzen. Es überraschte Emma eigentlich jedes Mal aufs Neue, dass es die anderen so gelassen nahmen. Hörten sie denn nicht diesen „Krach“? Oder konnten sie das einfach so ausblenden? Allerdings fand Emma nicht die Ruhe, jetzt darüber nachzudenken.


    Als der Motor des Busses startete, lehnte sie den Kopf gegen das Fenster und schloss die Augen. „Jetzt einfach nur schlafen…“ Doch das war leichter gedacht als getan, denn sobald sie die Augen schloss, erschien das Biest vor ihr. Es rannte herum, um irgendwann einfach umzufallen, aus heiterem Himmel. Natürlich wusste Emma, dass es eigentlich eine Schützin gab, aber jetzt gerade sah sie nur noch Blut. Alles wurde rot und es kam ihr vor, als würde sie es regelrecht an sich runter laufen fühlen.
    Schlagartig öffnete sie die Augen wieder. Sie waren noch nicht weit gefahren. „Es ist vorbei“, versuchte sie sich selbst zu beruhigen, aber es gelang ihr nicht. „Tief durchatmen…“ Doch auch das half zunächst nichts. Bitte. Bitte nicht. Nicht mehr…
    Und nach ein paar Minuten siegte dann doch die Müdigkeit über die lauten Melodien und schrecklichen Bilder. Erneut schloss Emma die Augen und schlief diesmal wirklich ein.


    OT: Ok, das ist mein Post. Endlich, eigentlich war er schon früher geplant, aber so ging die Koordination auch besser.^^
    Die Reaktion Artemis' in der Melodie ist mit MentalChocobo abgesprochen. Und You: Wie du vielleicht schon erraten hast, ist das normale Instrument die Posaune, aber das muss nicht immer so sein. Die Melodie ist das wichtigste und einige Gefühlsregungen werden auch durch "neuen" Instrumente unterstrichen, wie man vielleicht meinem ersten oder zweiten Post entnehmen kann. Jeder hat aber so sein Standard-Instrument, was die Unterscheidung für mich auch einfacher macht. (;
    Btw. ich glaube, ich habe es noch nicht explizit erwähnt, aber Emma ist sich noch nicht im Klaren, dass das Hören der Melodien ihre besondere Fähigkeit ist. Sie hat noch nie mit jemandem darüber gesprochen und denkt noch, dass jeder Mensch es kann.
    Ansonsten, hoffe ich, passt so alles.^^ Ob sich Laverne oder irgendjemand anders neben Emma setzt, ist mir ziemlich egal, sie bekommt momentan sowieso nicht sonderlich viel mit. Dafür ist sie dann später hoffentlich ausgeschlafen und kann wieder vernünftig reagieren. xD

  • „Hey! Du hast mir ein Platz freigehalten! Tanx!“ In Artemis' kühlem Verstand zuckte etwas ziemlich Genervtes. Aber egal, er war da, und vielleicht hielt er tatsächlich die Klappe. Nicht-Lewis hatte sich inzwischen dazu bereiterklärt, ihn der breiten Allgemeinheit (oder zumindest dem zusammengebrochenen Mädchen von vorhin) vorzustellen. „Darf ich dir vorstellen, das ist Arthur da. Und ich bin Lewis, by the way.“


    In Artemis' Kopf zuckte erneut sehr kurz etwas, diesmal bei der Nennung des Namens Arthur. Sofort erinnerte er sich daran, dass er Arthur war. Heute Abend. Vielleicht auch länger. Mal sehen.


    Nicht-Lewis setzte sich neben Artemis, während das Mädchen sich auf die andere Seite setzte. Die ganze Zeit über wahrte sie eine gewisse Distanz zu Artemis - ihren Augen war anzusehen, dass sie ihn nicht mochte. Aber das war okay, denn er konnte sich nicht daran erinnern, dass irgendjemand ihn sowieso richtig mochte. Sie machte es nur etwas deutlicher.


    Der Busfahrer kehrte währenddessen zurück und startete den Bus, da mittlerweile alle eingestiegen waren. Keiner bleibt zurück?, dachte Artemis annähernd überrascht. Hell, es ist nicht so, als ob Vertrauenswürdige Busgesellschaft GmbH auf der Außenseite des Busses steht oder so was. Wer vertraut schon einfach so einem Bus?


    Stimmt, ich. Aber ich hätte nicht gedacht, dass so viele andere gleichzeitig so blöd sein können. Er klappte sein Buch erneut auf und las weiter. Ebenfalls halbwegs überrascht war er von der Tatsache, dass Nicht-Lewis tatsächlich nicht sprach. Er machte auf andere Weise dafür wett.


    Dass er zuerst anfing zu summen, rieb leicht an Artemis' Nerven. Dass er kurz darauf sich die Nase mit einem von Artemis' Taschentüchern putzte, fing an zu schaben. Dass er danach auf der Suche nach etwas in seinen Taschen kramte, ließ Artemis beinahe aufschreien und mit seinem Gewehr (das ich vergessen hatte zu erwähnen, aber die ganze Zeit neben seinem Sitz stand) vor Nicht-Lewis Nase rumfuchteln. Beinahe, wohlgemerkt. Es war wichtig, nicht die Gentleman-Attitüde zu verlieren. Furchtbare Dinge konnten passieren, wenn man einfach so ohne Stil Leute mit einer Waffe bedrohte. Trotzdem...


    Er klappte sein Buch wieder zu (er war ganze drei Seiten weit gekommen) und lehnte seinen Schädel an den Sitz vor ihm. Ich bitte dich, nicht-rationale nonexistente Entität, zu der merkwürdigerweise so viele Vollidioten beten. Mach, dass diese Busfahrt schnell vorbei ist und dass die Person von Nicht-Lewis ohne bekannten Nachnamen aus meiner unmittelbaren Nähe verschwindet. Wenn ich in der richtigen Verfassung bin, zünde ich vielleicht sogar eine Kerze dafür an.


    Artemis lehnte sich nach seinem Hilferuf an sämtliche nicht-rationalen nonexistenten Entitäten im näheren Umkreis wieder zurück und versuchte, weiter zu lesen. Er kannte das Buch schon fast auswendig, aber man konnte immer wieder etwas daraus lernen.


    :ot: : Dass Laverne in seinen Taschen kramt und Artemis nervt, ist mit Cheshire abgesprochen. Die Art und Weise des Nervens war mir überlassen. Btw, Sheewa... updatest du die Steckbriefe im Infotopic demnächst?

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

  • Wie sieht es mit Vollmantelgeschossen aus? Oder braucht es AP-Munition?“, wollte der Typ mit der Igelfrisur wissen, kaum dass sie losgefahren waren. Einen Moment blickte Marika verdutzt zu ihm auf, dann schüttelte sie den Kopf. „Ich hab echt null Ahnung, was du meinst.“, meinte sie schließlich ehrlich, „Ich hab schon genug Schwierigkeiten damit, mir zu merken, welche Patronen ich für meine Wumme brauch und bin definitiv was anderes, als nen Waffennarr.“ Ein Grinsen schlich sich auf ihr Gesicht. Jetzt, da sie außer Reichweite möglicher Verfolger war, lockerte sich ihre angespannte Haltung zusehends. „Aber die wirksamste Waffe, die ich kenn, sind sogenannte „Deathblades“, also Todesklingen. Diese sind gar nicht mal lang, nur bis maximal fünfzig Zentimeter, aber so wirksam, dass man mit ihnen auch Beton, Metall und Panzerhaut schneiden kann. Allerdings sind sie sehr selten und die wenigen, von denen ich weiß, befinden sich im Besitz der „Hunters“, den menschlichen Auftragskillern, die für die Bestien arbeiten.“ Damit fiel ihr ein, dass sie auf eine Frage ja noch gar nicht geantwortet hatte und wandte sich nach hinten zu dem blonden Typ von vorhin um. „Warum warst du vorhin eigentlich so erstaunt? So wie ich es verstanden habe, hat keiner von uns eine besonders hohe Meinung von normalen Menschen, also, warum schockt es dich dann so, zu erfahren, dass es Leute gibt, die für Geld alles machen? Nur für den Fall, dass es dich interessiert, du hast vielleicht auch schon ihnen geholfen und schon mehr von ihnen gesehen, als dir bewusst ist. Sie leben unter den Menschen und werden nicht von ihnen gesehen. In gewisser Weise können sie sich unsichtbar machen und je mehr Menschen um sie herum sind, desto weniger können sie gesehen werden. Vor allem in Großstädten leben viele von ihnen. Und ich habe das zweifelhafte Vergnügen, dass ich ihre Nähe spüren kann und ihre Tarnung somit für mich wirkungslos ist. Was auf der andern Seite Bedeutet, dass ich überall blutrünstige Bestien sehe und schon mehrfach die Leute versucht haben, mich in ne Klapse einzuweisen. Außerdem sind sie mindestens so intelligent wie Menschen, die Mehrzahl aller Mordapperaturen und Kriegswaffen ist angeblich in Wahrheit von ihnen entwickelt worden, aber ich hab keine Ahnung, ob das stimmt.
    Der Bus fuhr durch ein Schlagloch im leicht unebenen Waldweg und alle Insassen wurden durchgeschüttelt. Vor allem für den stehenden Jungen musste es unangenehm sein und Marika fiel auf, dass der Fahrer, wenn er in seinen Rückspiegel sah, alles andere als begeistert wirkte.
    Jetzt setzt dich endlich hin.“, beschwerte sie sich und packte den Kerl kurzerhand am Arm, um ihn neben sich zu ziehen.



    Während der Fahrt schaute der nach außen Emotionslose stumpf aus dem großen Frontfenster des Busses, während er sich locker zwischen den beiden Kopfstützen hielt, um die seine Hände gelegt waren. „Ich hab echt null Ahnung, was du meinst.“, war die auf seine Frage folgende Antwort, die nicht dem glich, was er sich erhofft hatte. Die Erwähnung von „Deathblades“ war dann jedoch eine interessante Erwähnung, wenn das auch keine Möglichkeit war, die er bevorzugen würde.
    Nur die Ausführung des Mädchens mit Kamm zu Menschen entlockten ihm ein Heben des linken Mundwinkels um einige Millimeter.
    Auf die Aufforderung, er solle sich hinsetzen, reagierte er zunächst überhaupt nicht, doch sofort wurde er am Arm gepackt und in Richtung des noch leeren Sitzes neben dem Mädchen gezogen.
    Mit einem Schnauben löste Samuel die Hand auf der gegenüberliegenden Seite und stützte sich mit dieser auf dem Sitz ab. „Was soll das?“, fragte er, der Fremden direkt in die Augen schauen, auch, wenn er sich aus seiner stützenden Position ein wenig niedriger als sie befand. Ohne jedoch auf eine Antwort zu warten hockte er sich halb auf die Armlehne des Sitzes, sodass er noch immer größtenteils stand und fuhr ohne Pause fort. „Feste Kugeln und panzerbrechende Projektile. Oder kommt das alles nicht durch?“ Darauf hätte ich echt keinen Bock...


    Bevor Marika antworten konnte, stoppte der Bus, mitten auf dem schmalen Schotterweg und sonderlich weit von der Leiche der Bestie waren sie noch nicht entfernt, da der Fahrer auf den für ein so großes Fahrzeug eigentlich ungeeignete Weg besonders Acht geben musste und langsam fuhr. Die Türen aber öffneten sich nicht. Nach wenigen kurzen Sekunden, in denen keiner so recht wusste, was los war, ergriff der Fahrer harsch das Wort: „Junger Mann, hinsetzen und zwar vernünftig, sonst fährt dieser Bus keinen Meter weiter. Ganz gleich, wie viele der Bestien auf dem Weg hierher sein könnten. Wer mit mir fahren will, hält sich auch an meine Regeln und ich bin es, der letztendlich dafür geradestehen muss, wenn etwas kaputt geht und wenn ihr euch verletzt. Armlehnen sind nicht dazu konzediert, um dein Gewicht zu halten. Also runter!


    Marika blickte ihren Gesprächspartner mit einem leichten Schulterzucken an, sie hatte es ihm schließlich gesagt.


    Als der Bus hielt, wollte sich Samuel schon nach dem Grund erkundigen, als er unfreundlich dazu aufgefordert wurde, sich hinzusetzen, dieses Mal vom Fahrer. Na toll... dachte er und stieß sich mit ein wenig Schwung von der Armlehne ab, auf der er halb gesessen hatte. Einen Moment schaute er in Richtung des Busfahrers, bevor er seinen Rucksack von den Schultern nahm und sich mit etwas Schwung über die Lehne auf den Sitz beförderte und den Rucksack auf seinen Oberschenkeln abstellte. „Schön, jetzt sitze ich.“ sagte er halblaut und dachte sich dazu Also bitte weiter und wartete auf Antworten des Mädchens neben ihm.


    Die Blonde konnte ein leicht schadenfrohes Grinsen nicht verbergen. „Ich kann nur vermuten.“, meinte sie dann aber wieder sachlich zu ihrem neuen Nebensitzer, „Ich hab es selbst noch nicht ausprobiert und kann daher nur vermuten, aber panzerbrechende Munition müsste zumindest nicht völlig wirkungslos an der Panzerhaut verpuffen. Wie es bei hochrangigen aber aussieht, weiß ich nicht. Im Gegensatz zu den Krouchug tragen sie nämlich noch zusätzlich Rüstungen. Und vor allem die Alphatiere sind übertrieben gepanzert, da beißen sie sich sogar gegenseitig die Zähne aus. Generell ist es egal, welche Waffe man hat, sobald man einen Alpha auch nur aus der Ferne sieht, sollte man rennen. Ich habe noch keinen Weg gefunden, einen von ihnen zu töten. Alphas sind zum Glück auch selten. Ihre eigene Rivalität treibt sie dazu alle anderen potentiellen Anführer herauszufordern und zu vernichten.
    Bei den Krouchug, wie unsrem Welpenfreund heute, gibt es mehrere Schwachstellen und ‚Dehnfugen‘ in der Panzerhaut, welche angreifbar sind, aber von einem Unwissenden meist nicht erkannt werden können.



    Dehnfugen“, echote Samuel halblaut, während er seinen Rucksack öffnete und in ihm zu kramen begann. „Es gibt also verschiedene? Krochug? Alphas? In Rudeln organisiert?“, fragte er knapp weiter und förderte ein Stoffbündel zu tage. „Was für Panzerung? Wo wie stark?“ Er stellte den Rucksack zwischen seine Beine und wikelte mit wenigen Handgriffen den Stoff von dem, was sich als zwei Pappschachteln herausstellte. „.500 S&W“ prangte es auffällig zwischen den vielen anderen kleineren Worten auf der einen Schachtel, die noch einen Deckel hatte. In der anderen sah man direkt auf die Böden einiger Patronen. 11 der 20 Patronen, die auf der Verpackung standen, befanden sich noch an ihrem Platz, der Rest des Platzes war mit etwas Stoff gefüllt. Während er nun das Mädchen neben ihm direkt anschaute, begann er, in seiner Tasche zu kramen.


    Ja es gibt verschiedene, aber tatsächlich sind es keine verschiedenen Arten, sondern die Namen unterscheiden lediglich wie stark die einzelnen Individuen sind. Alphas sind die paar wenigen, deren Stärke, Brutalität, Dominanz und Manipulationsgabe die der anderen um ein vielfaches übersteigt, während Krouchug eben einfach nur die schwächsten und meistens auch die weniger Intelligenten sind. In unsere Sprache übersetzt würde Krouchug wohletwas in Richtung Bauernofer, Looser oder Bimbo heißen. Es ist also kein sonderlich schmeichelhafter Name. Die Wesen heißen übrigens korrekt nicht Bestien, sondern Dwuochsé. Und Nein, sie leben nicht in Rudeln. Es gibt gewisse Rangordnungen innerhalb der offenen ‚Gruppen‘ die in einem bestimmten Gebiet leben, allerdings hat jeder auch seine Position im Ganzen. Also, ich mein, wenn sie auf andere treffen muss immer klar sein, wer gerade der Chef ist und zur Not wird das mit einer blutigen Rangelei geklärt. Ihr Leben richtet sich nur nach dem Gesetz des Stärkeren.“, sie hob abschätzig die Schultern um zu unterstreichen, wie wenig sie für ihre Gegner übrig hatte. „Und wenn sie zusätzlich Rüstungen tragen, dann sind die bei jedem von ihnen einzeln angepasst und ganz nach ihrem Geschmack, sprich es gibt darüber nichts einheitliches zusagen.“ Sie reckte sich und streckte die Beine soweit es der Sitz vor ihr zuließ.
    Ich bin übrigens Marika, auch wenn der Knochentyp von dem Kartenleger vorhin das ja schon gesagt hat.“, stellte sie sich nun endlich vor.



    Während er der etwas längeren Ausführung über die verschiedenen Arten der Biester folgte, holte Samuel letztendlich den Schnelllader und die verbliebenen drei Patronen aus seiner Hosentasche. Mit einem Teil Aufmerksamkeit auf seinen Schoß gerichtet steckte er erst die verbliebenen Patronen und daraufhin zwei weitere aus der Schachtel in den Schnelllader und verriegelte diesen. Während seine Sitznachbarin sich als „Marika“ vorstellte wickelte er die beiden Schachteln wieder fest in den Stoff, der wohl einen Pullover darstellte, ein und schob sie nach unten in seinen Rucksack zurück. Einen Moment überlegte er, ob er antworten sollte, doch bereits im Bruchteil einer Sekunde war die einzige Überlegung, die blieb, was er antworten sollte.
    Halblaut und mit abwertenden Ton, was die erste wirklich wahrnehmbare Gefühlsregung war, brachte er so einfach nur „Samuel“ heraus, bevor sein Ton wieder trocken wurde. „Was genau hat der Haufen hier jetzt eigentlich vor?“ stellte er daraufhin seine umfangreichste Frage bisher und blickte sich einmal im Bus um. Zu einigen hatte er sich bereits seine Meinung gebildet...



    Eine interessante Frage.“, stimmte die Blonde zu, „Ich für meinen Teil habe gerade einfach nur vor, so schnell wie möglich die Gegend zu verlassen, bevor diese Drecksviecher die Kugeln in ihrem toten Artgenossen mir zuordnen können und mir malwieder an den Fersen kleben.“ Sie wandte sich nach vorn, wo ganz vorne rechts Simon und das Nebelmädchen saßen. Der kleine Junge schien bisher am meisten dazu bereit, Informationen preiszugeben. „He Kleiner, wie wärs, wenn du uns ein bissle was drüber erzählst, wo wir hinfahren und was wir dort sollen?


    Zu ihrer Überraschung war es aber nicht Simon, der ihr antwortete, auch wenn dieser schon zu einer sicherlich ausschweifenden Erklärung angesetzt hatte, sondern der Fahrer: „Lasst mich das kurz zusammenfassen, bevor ihr euch von Simon stundenlang etwas vorschwärmen lasst und hinterher kaum schlauer seid, nichts für ungut Kleiner.“, brummte er, ohne seinen Blick von der Straße abzuwenden, „Ihr kennt sicher alle die X-Men, ob Film oder Comic ist egal. Nun hier ist es ähnlich, der Ort, wo wir hinfahren ist vergleichbar mit der Akademie von Professor X, nur haben wir nicht so coole Fahrzeuge und arbeiten mit den öffentlichen Behörden zusammen. Aber sonst ist unser Ziel genauso eine Superheldenschule, wo ihr lernen könnt, das volle Potential eurer Kräfte zu entwickeln. Euch wird’s da gefallen, es gefällt immer allen Neulingen und ich wage zu behaupten, dass es der sicherste Ort der Welt ist. Weder Polizei, Staatsanwaltschaft und Gericht können euch dort erreichen und sollten Menschen mit bösen Absichten auch nur versuchen dort einzubrechen, könn se sich meiner Meinung gleich ihren Sarg bestellen. Was gibt’s auch blöderes, als als Mensch gewaltsam in eine Wohngemeinschaft voller menschenverachtender Superkids einsteigen zu wollen. Vor allem, wenn man da auch die Aussicht hat, einer wutschnaubenden Alicia Young und ihrem MG gegenüberzustehen, die nur darauf wartet, einem jeden Kratzer, den man ihren Schützlingen zugefügt hat, doppelt und dreifach zurückzuzahlen…“ er verstummte und schüttelte sich leicht, was die meisten durch die dunkle Plexiglaswand hinter dem Fahrersitz nicht sehen konnten. Offenbarfürchtete er sich wirklich vorbesagter Alicia mehr, als vor einer ganzen Horde „Superkids“.

    OT: Mit Lone Wolf erstellt

    Öffne die Pforte, durchschreite das Tor und betritt eine Welt, wie du sie dir in deinen kühnsten Träumen vorgestellt hast. Eine Welt, in der Wunder Wirklichkeit und Kinder nie erwachsen werden.
    Doch ohne Hilfe werden die Traumlande schon bald vom Albtraum regiert, den die bösartigen Nachtmahre sind mächtiger als je zuvor.


    Das Abenteuer und der Kampf um die Welt der Träume hat begonnen!
    The endless Night of Dreams

  • Marika konnte nicht anders, als bei dieser Erklärung zu grinsen. „Und wie lang werden wir unterwegs sein?“,hackte sie nach.
    Es sind gut achthundert Kilometer. Auch wenns viele Autobahnen aufm Weg gibt, die Kiste darf nicht mehr wie hundert fahren, also könnt ihr gut mit acht bis zehn Stunden Fahrtzeit rechnen, je nach Verkehrslage. Aber ich wird die Nacht nicht durchfahren. In etwa zwei Stunden, also etwa um drei Uhr sollten wir bei einer etwas abgelegenen Raststelle ankommen, wo wir übernachten werden. Die haben viele LKW-Parkplätze, wo wir parken können, ein vernünftiges Essensangebot im Laden und recht saubere Duschen mit Warmwasser. Mehr Luxus könnt ihr dann erwarten, wenn wir unser Ziel erreicht haben.“, antwortete der Fahrer, „Bevor ichs vergess, ihr könnt mich Bruno nennen.


    Bruno also... Na von mir aus...
    Besonders überzeugen konnte Samuel seine Ausführung zwar nicht, doch jetzt wusste er immerhin, was hier eigentlich vor sich ging. Nur der Gedanke an die anstehende Pause gefiel ihm ganz und gar nicht, da würde er sich noch etwas einfallen lassen müssen. „Magst die wohl nicht.“, kommentiere er jedoch vorerst nur die Aussage von Marika, sobald der Busfahrer auch ihre zweite Nachfrage beantwortet hatte. Über sich selbst etwas zu sagen stand nicht gerade in seinem Interesse und so steckte er den Schnelllader unter seinem Pullover in die Halterung, die er an sein Schulterholster gebaut hatte und versuchte das Aufkommen dieses Themas zu vermeiden, indem er etwas tat, von dem er sicher war, dass es nicht ganz ohne Reaktion bleiben würde. „Warum sollten die dich jagen?


    Weil ich sie nun mal sehen kann. Und die wichtigste Regel bei ihnen lautet, jeder Mensch, der einen von ihnen wirklich zu Gesicht bekommt und auch wahrnimmt, muss sterben.“, erklärte Marika emotionslos, „Zu deiner Information: es ist nicht so, dass ich sie nicht nur nicht besonders mag, ich hasse sie! Und ich hab sie leider seit fünfzehn Jahren an der Backe. Du kannst dir nicht vorstellen, wie viele Leute plötzlich Experten in der Psychologie sind, wenn ein kleines Kind auf offener Straße Panik bekommt, weil es direkt vor sich, mitten in der Menschenmenge so eine sabbernde Bestie sieht. Aber wenn ich damals nicht diese Kräftebekommen hätte, wäre es mir unmöglich gewesen, mein erstes Treffen mit ihnen zu überleben, auch wenn ich mehr als eine Stunde Vorsprung hatte, als sie die Witterung aufgenommen haben.“ Ihr Blick wurde herausfordernder. „Soweit ich weiß, gibt es bei ihnen dieses ‚Keine-Zeugen-Gesetz‘, weil es einem antiken Stamm der Menschen gelungen ist, die Bestien beinahe völlig aus dem Gebiet dieser Menschen zu vertreiben und tausende von ihnen getötet haben. Damals haben die Dwuochsés sich noch offen den Menschen gezeigt, weil sie von ausgingen, diese würden ihnen nichts anhaben können. Aber Menschen haben einen enormen Vorteil, sie sind extrem anpassungsfähig und lernten schnell, das nur die Zähne und Klauen der Wesen selbst ihre Haut durchdringen kann und holten sich schließlich diese von den Bestien, die die Kämpfe untereinander nicht überlebten. Auch wenn das nur eine Geschichte sein sollte, so haben die Dwuochsés doch insgeheim noch heute Angst davor, dass die Menschen sie von der Spitze der Nahrungskette verdrängen und sich wehren, wenn sie ihnen die Möglichkeit geben, etwas über sie zu lernen. Ich denke, sie haben recht. Auch die Leiche von vorhin wird das Tageslicht nicht erblicken. Die Erwachsenen werden, wenn sie ihr Welpen gefunden haben, erst einmal versuchen unsere Witterung aufzunehmen und dann den Leichnam vernichten, wahrscheinlich durch Feuer.


    Ein Funke Verständnis flammte für einen Moment in Samuel auf, nur um sofort darauf wieder zu ersticken. Er verstand es, was es hieß, gejagt zu werden, doch das war eine andere Geschichte, seine Geschichte und genau das, wovon er nun das Gespräch effektiv weggeführt hatte. „Scheinen nicht die besten Zeitgenossen zu sein.“, kommentiere er ebenso emotionslos wie Marika es erzählt hatte. „Sind die Zähne und Klauen besonders hart oder was sorgt dafür, dass man sie damit töten kann? Wenn man etwas mehr Wissen austauschen würde, könnte vielleicht jeder einen Nutzen davon tragen.“, versuchte er den Strom an Informationen, die an ihn herangetragen wurden, aufrecht zu erhalten. Es war seltsam für ihn, dass jemand so viele Informationen bisher ohne Gegenleistung preisgab und er überlegte insgeheim schon, wann die ersten Fragen zu seiner Person fallen würden.


    Bis auf einige Edelsteine können sie so ziemlich alles zerschneiden, allerdings haben die Menschen vergessen, wie man aus ihnen Klingen fertigt, nur die Dwuochsés selbst beherrschen diese Technik noch. Und in ihrer natürlichen Form ist es vor allem, die Kraft hinter ihnen, die sie so gefährlich macht. Mit ihren Kiefern können die Bestien mehr als zehn Zentimeter dicke Betonplatten brechen. Kein Lebewesen hat Knochen, die nicht brechen, wenn diese Kiefer sie packen.“, meinte die Blonde und ein ungeduldiges Lächeln ließ erkennen, dass sie nicht mehr viele Fragen beantworten würde.


    Kurz überlegte ihr Gegenüber, was ihm nun am wichtigsten zu erfahren war. „Lassen sie sich bearbeiten? Zerschneiden?“, fragte er kurz und drehte sich so in seinem Sitz, dass er mit seiner Schulter an der Lehne lag und Marika direkt ansah. „Dann könnte man auch was anderes raus machen, als nur Klingen. Ich habe es noch nie versucht, aber sollte machbar sein.“, versuchte er, das Gespräch doch noch zu verlängern.


    Ich hab doch gerade gesagt, dass dieses Geheimnis bei den Bestien selbstliegt.“, erwiderte Marika mit einem seltsamen Blitzen in den Augen, „Aber ich würde dir nicht raten, das selbst herausfinden zu wollen.


    Hab' nicht vor, mit den Viechern groß was zu tun zu haben. Da gibt es andere Sorgen, die ich habe.“, kommentiere Samuel nüchtern. „Kennst du dich in der Gegend aus?


    Zu meinem Bedauern nicht, ich bleibe nie irgendwo lange genug, um mich wirklich auszukennen und bevor mich das starke verlangen hierherzukommen, an diesen Ort gezogen hat, war ich unterwegs.“, sie wandte sich zum Fenster um und blickte hinaus, wo man trotz dem Licht im Inneren noch dank der Rosetta Liuroum noch die vorbeiziehenden Felder sehen konnte. „Du hast schon jetzt mehr mit ihnen zu tun, als du denkst. Sie wissen von der Existenz der Menschen, die von ihrem Erzfeind beschenkt wurden und sie haben geschworen jeden Erleuchteten zu vernichten. Zu unserem Glück wissen sie so wenig über euch, wie ihr über sie. Sie wissen, dass ihr existiert. Das ist alles. Aber früher oder später werden sie auf euch stoßen.


    Dann können die sich ja gegenseitig umbringen“, flüsterte Samuel so leise, dass es niemand hören sollte, zwischen all den Geräuschen der Fahrt, bevor er lauter weiterredete. „Dann haben wir einen ähnlichen Wissenstand, bezüglich der Umgebung. Dreck.“. Sein Blick sank auf seinen Rucksack hinab, den er noch hatte auffüllen wollen. „Dann ist also alles beim alten.“, sagte er wieder etwas leiser.


    Nicht ganz.“, merkte Marika sachlich an, ohne sich zu ihm umzudrehen, „Ihr habt mich. Und damit habt ihr einen Vorteil, denn ich weiß einige Dinge, die euch einen Vorteil verschaffen können.


    Na schönen Dank auch, kommentiere Samuel in Gedanken, wenn auch seine Worte mit einem trocken „Na dann...“ ein wenig neutraler ausfielen.


    Danach blieben beide still, das Gespräch war beendet und erst, als die ersten Lichter der Stadt an den Fenstern des Busses vorbeizogen, wandte Marika den Blick von der Landschaft ab. Der Bus hielt an der Einbuchtung einer Bushaltestelle an einer weniger befahrenen Straße. „So die Herrschaften, wer von euch will jetzt in welchen Stadtteil? Ich bring euch hin, aber ihr müsst mir sagen, ob ihr nur etwas holen, oder uns ganzverlassen wollt, sonst warten wir zu lange. Und zieht bitte die Vorhänge an den Fenster zu, von außen leuchtet der Bus, als würde hier drinnen eine Disco steigen. Ihr stimmt mir sicher zu, dass wir nicht mehr Aufmerksamkeit, wie nötig erregen wollen.
    Ohne wiederworte packte die Blonde den schweren, schwarzen Vorhang neben sich und zog ihn zu.


    OT: Der Zusammenarbeit zweite Teil

  • Letztendlich mischten sich auch noch andere in den "Streit" ein, wenn auch nicht so direkt wie Aru, was ihm aber wieder die Möglichkeit gab, etwas mehr Abstand zwischen sich und den Rest der Gruppe zu bringen. Dass derjenige, der zuvor gleich Gewalt angedroht hatte, nicht so sonderlich erfreut von Arus Schlichtungsversuch war, war ihm dabei schon im Vorraus gewissermaßen klar gewesen, aber früher oder später würde sich wohl auch der Junge damit abfinden müssen, dass man nicht alles durch Gewalt lösen konnte, selbst wenn es oftmals eine verlockende Möglichkeit war.
    Wieder verging etwas Zeit, die der Blinde nicht genau abschätze konnte, bevor ein motorbetriebenes Gefährt - nach dem Geräusch und dem, was die anderen sagten und Aru aufschnappte, zu urteilen ein Bus, der sie in irgendein Lager bringen sollte, aber auch in einer Stadt halten sollte - auf dem Platz an kam. Am liebsten wäre nun natürlich der Pazifist gar nicht erst mitgefahren, jedoch hatte er, ohne das unbestimmte Gefühl, das ihn bisher geleitet hatte, oder der Sonne, die ihm mit ihren wärmenden Strahlen ebenfalls irgendwie als Orientierung hätte dienen können, keinerlei Möglichkeiten ohne fremde Hilfe so sonderlich weit zu kommen und die Bestien waren vermutlich bald der Gruppe und ihm auf den Fersen.
    Er überlegte nun zwar noch etwas, wie er wirklich weiter machen sollte, entschied sich letztendlich aber dafür mit dem Bus zur "Anstalt" zu fahren. Wäre der Blinde alleine seinen Wünschen gefolgt, wäre er zwar gar nicht erst Eingestiegen und wenn doch, nur bis zur nächsten Stadt gefahren, aber der junge Mann wusste nicht, wohin er genau sollte, Geld hatte er kaum noch und seine Orientierung konnte er so oder so vergessen. Ausserdem wäre es ihm möglich einen weiteren Streit schneller zu schlichten, falls erneut einer entstehen sollte. Ob die anderen von allein das Kriegsbeil begraben würden, wagte der Junge zu bezweifeln.


    Langsam hatte sich Aru in die Richtung aus der die letzten Motorgeräusche gekommen waren, bevor dieser abgeschalten worden war, in Bewegung gesetzt. Solange es noch keine neuen Motorgeräusche gab, hatte er noch Zeit und würde er als letzter Einsteigen und sich einen Platz suchen, wäre die Wahrscheinlichkeit höher, dass sich niemand mehr neben ihn setzen würde, wenn es noch eine freie Reihe gab.
    Es dauerte länger als erwartet, bis er den Bus erreichte, zu seiner Verwunderung war aber auch der Busfahrer (noch) nicht an seinem Platz. "Kurz" - in Wirklichkeit über mehrer Sekunden, um den Bus einigermaßen komplett im Standbild erfassen zu können - erweiterte der Blinde nun sein "Sichtfeld" um sich ein "Bild" von den noch verbleibenden Plätzen zu machen, musste aber feststellen, dass schon die meisten der Plätze besetzt waren und noch ein paar Leute herum standen. Da auch weiterhin nichts vom Busfahrer zu sehen oder vom Motor zu hören war, entschied Aru einfach noch etwas vor den Türen des Busses zu warten, vermutlich würde sich dann die Frage des Sitztes leichter klären...


    Nach und nach stiegen die Teenager ein. Tomomi wartete weiterhin allein vor dem Bus und hoffte einen einigermaßen guten Platz zu bekommen. Während der Wartezeit konnte sie zwei Mädchen registrieren, die sie vorhin geholfen bzw. verarztet hatte. Eine von ihnen, das etwas größere Mädchen mit den aschblonden Haaren, winkte der Mumie sogar kurz zu. Tomomi schaute das Mädchen daraufhin an, weder zustimmend noch ablehnend. Eher eine Mimik, die ausdrückte "Habe deine Geste registriert".
    Letzlich wartete ein Junge ebenfalls vor dem Bus. Tomomi erkannte ihn. Es war derselbe Junge mit den abgetragenen Klamotten, den sie vorhin verarztet hatte, oder zumindenst ihm die Bandage überreicht hatte.


    Kurz darauf startete der Motor des Busses, damit war die Wartezeit vorbei. Alle, die noch nciht eingestiegen waren, wurden wie ein Staubsauger hineingesogen und nahmen die letzten Plätze ein. Die meisten Mitglieder der Bruderschaft konnten sich zusammen hinsetzen, Tomomi hingegen stand bis zum Schluss im Mittelgang und blickte nach einem Platz um. Tatsächlich existierte nur noch ein Platz, doch der war genau neben dem ungepflegten Jungen. Die Mumie grummelte leise, denn das war nicht ihr Traumziel. Jedoch war der Busfahrer bekannt für seine Wutausbrüche, wenn die Fahrgäste sich nciht ordentlich hinsetzten. "Gruselig....", murmelte sie wieder und setzte sich still auf den Platz hin. Während der Bus die ersten Meter hinter sich ließ, blickte Tomomi den Jungen mit der Sonnenbrille lange an, bis sie kurz fragte "Wunde okay?"
    Währendessen erzählte der Busfahrer bereits von der Organisation, zu der sie fuhren.


    Nach dem der Busfahrer zurückgekehrt war und den Motor des Fahrzeugs gestartet hatte, betrat auch Aru den Bus. Auf einen größeren Scann des Umfeldes verzichtete er nun und ging einfach durch die Reihen. Gewissermaßen verwunderte es ihn, das er noch eine freie Reihe fand, nach dem ihm aber niemand anderst aufgefallen war, der sich noch hinsetzten könnte, nahm er sie in besitzt und setzte sich ans Fenster. Sollte sich nun unerwartet weise doch noch jemand finden, der sich neben ihn setzten würde, müsste dieser nicht an ihm vorbei und ein Gespräch würde vermutlich auch nicht statt finden.
    Kurz darauf erschien das Mädchen mit dem Verband und setzte sich etwas zögernd neben den in einen Umhang Gehüllten. Die andere Gestallt war ihm zuvor nicht aufgefallen, sie hatte sich wohl ausserhalb seines Sichtfeldes befunden... Nach dem sie ihm zuvor den Verband gegeben hatte, wollte sich Aru nun aber auch bei ihr bedanken. Leider war dies nicht so einfach wie es vielleicht hätte sein können, da es auf ein Gespräch hinaus laufen könnte und zumindest er wollte nicht unbedingt der Auslöser dafür sein.
    Letztendlich nahm ihm das Mädchen die Entscheidung ab. "Wunde okay?" Langsam wand sich der Blind vom Fenster ab, durch das er zuvor vorgegeben hatte zu schauen, wärend er die eine oder andere nützliche Information aus den Gesprächen der anderen herausfilterte. Noch immer trug der Eingehüllte die Sonnenbrille und dürfte, nach dem es inzwischen draußen wohl dunkel war, um ein Stück komischer aussehen, als er es eh schon tat. "Mhm, danke für den Verband," antwortete der Junge nur kurz.


    OT: in Kooperation mit Dragonfire (1. Teil)

  • Tomomi schaute daraufhin ausdruckslos wieder nach vorne. Auch wenn sie es nicht zeigte, so war sie doch ein wenig glücklich anderen zu helfen. Mama sagte zu ihr mal, dass es der kleinen Mumie gut tun würde solch eine Aufgabe zu übernehmen und was Mama sagte, stimmte auch. Ein kurzer Streifen schlängelte sich wieder unter ihrem Mantel hervor und formte sich zu einer kleinen Kugel, die Tomomi nach oben warf und wieder auffing, hochwarf und wieder auffing. Dabei zeigte sie weder Freude noch Traurigkeit, sondern einfach ein Mädchen, das etwas gegen die Langeweile tat. Während des Werfens blickte sie nochmal aus dem Augenwinkel den Jungen an, besonders seine Sonnenbrille. "Brille nicht gut in Dunkelheit....schädlich für Augen...", merkte sie kurz an.


    Vermutlich hätte der Blinde nun los gelacht, er wollte aber niemanden stören und das Mädchen hätte es negativ bewerten können, wenn er einfach über ihre Sorge, wie es Aru interpretierte, lachen würde. Auch die Kugel, den sie ohne eine für den Schwarzhaarigen sichtbare Aktion aus ihrer Kleidung geformt hatte, nahm er einfach so hin. Natürlich wäre es unmöglich für einen normalen Menschen, aber wie normal war er, jemand, der ohne Augen sehen konnte, schon? "Ist schon gut möglich, ich behalte sie aber trotzdem lieber auf... Ausmachen tut es mir eh nichts mehr."


    "hmmmm...", summte die Mumie und spielte weiter mit dem 'Ball'. "Auge.....kaputt?", fragte Tomomi leise. Und als ob sie nicht auf die Antwort warten wollte, lies sie den Ball in Richtung der Brille des Jungen schweben, um zu testen ob er irgendeine Reaktion zeigen würde.


    Die Kugel aus der Kleidung seines Nebensitzers ignorierte der Eingehüllte, nach dem er entschieden hatte, das von ihm keine Gefahr ausgehen dürfte. Wärenddessen überlegte er auch kurz ob er ihr die Wahrheit sagen sollte oder nicht. Es war zwar kein richtiges Geheimnis, das er blind war, sollte dem Mädchen beim Kampf gegen die Kreatur aber seine waghalsigen Aktionen aufgefallen sein, als er der Bestie ausgewichen und zur Gruppe gerannt ist, könnte es durchaus nervige Fragen aufwerfen... Da das Mädchen aber auch ihre Kraft ihm zeigte - oder zumindest einen Teil - wollte Aru ihr die Wahrheit sagen und stimmte wieder mit einem einfachen "mhm" zu.


    Tomomi legte den Kopf zur Seite, während sie die Kugel wieder zurückholte und zwischen den Händen warf. "Sehr kaputt?", fragte sie emotionslos.


    Aru drehte sich zum Fenster weg und legte erneut eine kurze Pause ein. "... sagen wir einfach, dass es nichts mehr gibt, das noch kaputt gehen könnte," meinte er nur, bevor er sich wieder zu seinem Gegenüber zurück drehte. Vielleicht hätte er früher eine Gefühlsregung gezeigt, als er über seine Vergangenheit redete, aber inzwischen zeigte er keine mehr, wie bei so vielen anderen Dingen auch.


    Tomomi schaute ihren Gesprächspartner noch eine Weile an. "Nichts mehr was kaputt geht.....", murmelte sie leise und machte sich gedanklich ein Bild, wo ihr Gegenüber leere Augenhöhlen hat. Die Mumie grummelte leicht bei diesem schaurigen Bild. Wenigstens könnte der Junge sie so nicht sehen....ihre entstellte Gestalt.
    Sie wandte sich wieder zu ihrer Kugel und warf sie leicht gegen den Sitz vor ihr, wodurch er zu ihr zurückprallte. "Mama kriegt alles hin....bei ihr gut aufgehoben...", merkte sie an und ihre Stimme verriet für eine Millisekunde sogar Fröhlichkeit.


    Mütter... Ein Teil seiner Vergangenheit, über den er nicht gern nachdachte. Nicht umsonst hatte er im Waisenhaus gelebt ohne das seine Eltern gestorben war... Aber darüber wollte er jetzt nicht unbedingt nachdenken.
    Der Ort an den sie gefahren wurden, schien jedenfalls nicht gefährlich zu sein, nach dem man einerseits wieder raus kam und andererseits die Mutter dieses Mädchens laut des Mädchens Sicherheit verspricht, wie Aru es aus den Worten seines Sitznachbarn ableiten konnte. Kurz bildete sich der Blinde auch ein, eine Gefühlsregung in den Worten des Mädchens gehört zu haben, schrieb es jedoch dann seinen Nerven zu, die wohl doch etwas gelitten hatten, nach dem Kampf und da er nun wieder mit anderen Menschen zusammen war, die leider nicht automatisch einen Abstand einhielten, wenn er sich zeigte. "Ich werde zwar mit euch mitfahren, wie lange ich dann jedoch wirklich bei euch bleiben werde, weiß ich noch nicht..." Ob sie überhaupt eine Antwort auf ihre Aussage erwartet hatte, wusste er nicht, wenn er aber von Anfang an klar stellte, das er später auch wieder verschwinden könnte, sollten keine Missverständnisse auftreten.


    "Deine Entscheidung...", merkte Tomomi nur an, zog ihre Knien an und legte den Ball neben sich auf den Sitz hin. Ihr interessierte es nicht, ob der Junge bleiben würde oder nicht. Die einzige Person, die sie braucht war Mama. Und so wippte die Mumie hin und her.


    Ein letztes mal zeigte Aru mit einem "mhm" das er die Worte seines Gegenübers vernommen hatte, bevor für Aru das Gespräch beendet war. Da weder er noch das Mädchen all zu laut geredet hatten, dürfte wohl sonst niemand etwas von diesem Gespräch mit bekommen haben, was für ihn nur von Vorteil war, da so weitere Fragen verhindert wurden. Generell fragte der Schwarzhaarige sich schon, weshalb er dem Mädchen überhaupt so viel von sich verraten hatte, nach dem er doch eigentlich kaum spricht, schob es dann aber einfach der Tatsache zu, dass er sie als Ausnahme zum Rest der Truppe ganz sympatisch fand. ... aber dennoch hatte er seine Gründe ihr und den anderen nicht zu nahe zu kommen.


    OT: Und Teil 2 =)

  • Laverne stand auf und ging zum Busfahrer. Er hatte endlich sein zweites Handy gefunden, was er die ganze Zeit über gesucht hatte und nun da man ihm angeboten ihn überall hinzufahren, konnte er sich diese Chance nicht entgehen lassen. „Dann kann ich diese hässliche Freakshow endlich hinter mir lassen, meine Klamotten wechseln und mich anständig ausschlafen!
    Der Busfahrer, Laverne hatte seinen Namen vergessen, hatte vorhin irgendetwas von einer Schule für Menschen mit besonderen Fähigkeiten gefaselt, so ähnlich wie in X-Men. Das Erste, was dem Schwarzhaarigen daraufhin durch den Kopf geschossen war, war gewesen: „Marvel, wie nerdig! DC, that’s where it’s at!
    Vorsichtig klopfte der Brillenträger dem Giganten auf die Schulter, um seine Aufmerksamkeit zu erregen. „Äh, sorry, Herr … ähm … Ich hab‘ ein schlechtes Kurzzeitgedächtnis, whatever ….“ Er kramte kurz in seiner Hosentasche, bevor einen zerknittern Zettel mit der Adresse seines Hotels herauszog und es dem anderen in die Hand drückte: „Könnten Sie da hinfahren, tanx!“ Mit einem Grinsen zog er sich zurück und setzte sich auf seinen Platz.
    Danach kehrte die unvermeidliche, unangenehme Stille zwischen ihm und seinem Sitznachbarn ein. Laverne hatte zwar versprochen, dass er ruhig sein wollte, aber so ganz konnte er das nicht einhalten, ohne dabei ununterbrochen Krach zu machen. Also warum nicht gleich ein Gespräch anfangen, Cosplayer würde ihn schon nicht umbringen. „Na!“, strahlte er deshalb fröhlich und klopfte Arthur aufmunternd auf die Schulter: „Du weißt ja, ich bin ruhig und so, aber trotzdem wollte ich mal fragen so, als dein bester Freund, wie’s denn so mit dem Familienleben aussieht. Weißt du …“, fuhr er fort ohne dem anderen Zeit zu geben zu antworten, „… ich will ja nicht angeben oder so …“, angeberisches Lachen, „… aber meine Familie hat’s ziemlich gut getroffen, musst du wissen. Meine Mutter war Superstar, die berühmte Laila Liddel, Sängerin solcher Chartssmasher wie beispielsweise „Red Roses, White Moon“ oder „Loving your Love“, hast du sicher schon von gehört, timeless Classics, und so …“ Ein selbstzufriedenes Grinsen stahl sich auf Lavernes Gesicht, während er Arthur weiterhin bevormundend auf die Schulter klopfte. „Jeder mit Niveau hört sowas, weißt du! Ich hab ihr musikalisches Talent natürlich vererbt bekommen, aber ich bin ziemlich bescheiden und steh nicht gern im Mittelpunkt, deshalb bin ich auch nicht im Musikbusiness. Und mein Daddy ist ein ziemlich hohes Tier bei Faraday-East – eine Waffenfirma …“, fügte er noch hinzu, da er sich sicher war, dass sein Gegenüber nicht wusste, was Faraday war.



    Kein-Bisschen-Lewis hatte sich nach vorne begeben und besprach irgendetwas mit dem Busfahrer. Artemis nutzte diese Pause, um seine Gedanken zu ordnen. Die Erklärung mit "Xaviers School for Gifted Youngsters" hatte es tatsächlich geschafft, in seinem Gehirn etwas umzuschmeißen. Die X-Men School? Er hatte die Filme gesehen, aber Marvel war nicht so sehr sein Fall. DC for the win. Amüsant fand er immer den logischen Fehler im Firmennamen. DC Comics? Das wäre dann die Abkürzung für Detective Comics Comics. Ah-ha.


    Ich kann nicht sagen, dass das für mich erste Wahl wäre, dachte er. Die dunkle Seite hat immer die wesentlich cooleren Outfits, Equipment und Pläne. Mal sehen, ob ich mich irgendwo für Magnetos Bruderschaft eintragen kann.


    Mittlerweile war Lewis wieder da. Selbstverständlich war er nicht Lewis und würde es vermutlich nie sein, aber es war einfacher, als immer der Typ, der nicht Lewis heißt zu denken. Die Unterhaltung drehte sich nun um Lewis herrliche reiche Eltern. Reiche Eltern my ass, dachte Artemis. Der Typ hat keine Ahnung, was echter Reichtum ist. Seine Mutter war also die Verantwortliche für "Loving your Love"? Mister Lewis setzte sich gerade auf Artemis' persönliche Abschussliste, auch wenn er erwähnte, dass kein Interesse am Musikbusiness hatte. Das heißt, ich habe in nächster Zeit nicht mit einem weiteren "Chartsmasher" zu rechnen, der versucht, mein Gehirn zu den Ohren rauszupumpen.


    Bei der Nennung von Faraday East zuckte Artemis' rechtes Augenlid, obwohl er hinterher nie genau sagen konnte, wieso. Vermutlich war es die unerwartete Nennung des Namens Faraday. "Kay-O", sagte der Sechzehnjährige langsam. "Das war alles höchst interessant, und ich muss dazu sagen, dass ich ungefähr zwei Drittel von dem, was du gesagt hast, bewusst wahrgenommen habe. Unglücklicherweise muss ich sagen, dass unsere Musikgeschmäcker doch weit auseinander laufen. Nichts gegen deine Mutter. Sei dir aber dessen bewusst, das ich immer versucht habe, einen gewissen Level an Niveau zu halten, auch ohne 'Loving your Love' rauf und runter zu hören."


    "Sonst habe ich ehrlich gesagt keine Ahnung, was ich mit diesen Informationen anfangen soll. Erwartest du irgendeine bestimmte Reaktion? Ich könnte aufstehen und dir die Hand dafür schütteln, dass dein Vater bei Faraday East arbeitet. Als mein Vater das letzte Mal bei der Hauptwerksbesichtigung war, wirkte er äußerst positiv überrascht. Das ist allerdings auch schon etwa fünf Jahre her. Momentan ist macht er kaum noch Werksbesichtigungen, weil man ihn dafür ausbuddeln müsste." Artemis lehnte sich zurück und wartete darauf, dass das einwirkte.


    :ot: : A MentalChocobo/Cheshire Co-Production. All rights reserved, yadda yadda, don't copy it or our lawyers will smash your guts out.


    Außerdem möchte ich darauf hinweisen, dass bisher alle Posts in diesem Handlungsschritt (einschließlich dieses und des Nächsten) Gemeinschaftsposts sind. Was für ein amüsanter Zufall.

    No time to search the world around
    'Cause you know where I'll be found
    When I come around
    When I come around, yeah

    Einmal editiert, zuletzt von MentalChocobo ()

  • Bei der Erwähnung des Namens Faraday spürte Laverne wie eine leichte Veränderung innerhalb Arthurs Gefühlen vor sich ging. Es schien als würde sein Gegenüber sich versteifen, fast als hätte er eine Assoziation zu dem Namen oder der Firma, eine Vermutung die Laverne mit einem breiten Lächeln zur Kenntnis nahm. Während der andere also erzählte, dass er kein Interesse an der Musik seiner Mutter besaß, achtete der Schwarzhaarige sehr genau auf die Gefühle des Cosplayers.
    Doch zu seinem großen Überraschen kam Arthur von sich aus auf seine Verbindung zu Faraday zu sprechen und die Enthüllung war eine größere Goldgrube als Laverne sich hatte erhoffen können. „Jemand der noch höher angestellt war als mein Vater, da bleiben nicht mehr viele übrig – Ach, Arthur, ich liebe deinen Sinn für Humor“, ein helles, fröhliches Lachen und freundschaftlicher Klaps auf den Rücken seines Gesprächspartners. „Weißt du, wenn du so an guter Musik interessiert bist, ich hab ein paar Insidertipps für dich, wenn du verstehst, was ich meine, ich bin da ja überall mit drin. Newcomer-Act, aber mit hellen Staraussichten, Alice der Name, ich kenn sie persönlich – Aber sein Vater ist schon tot und sein Kostüm, falls man es als solches betiteln möchte, spricht nicht gerade von großem Reichtum … es sei denn er ist einer von diesen seltsamen, superreichen Exzentrikern, die sich gerne so verrückt anziehen …
    Ein weiteres selbstgefälliges Lachen, während Laverne abermals in seiner Tasche nach seinem Handy kramte, da er vergessen hatte, dass er es in seine Brusttasche gesteckt hatte. „Ich hab da ein Sample, „Dancing on the Dancefloor“, Dubpop pur, soviel Energie, dass Ding wird die Charts nicht smashen sondern zertrampeln – Was hatte Daddy mir erzählt, war nicht irgendwann erst dieses hohe Tier von Faraday gestorben …?
    Laverne hielt kurz inne, als ihm das Gespräch wieder einfiel und die Augen hinter der Brille weiteten sich für den Bruchteil einer Sekunde vor Schock. An jenem Tag hatte er seinen eigenen Fernseher bekommen, weil sein alter Herr sich so sehr darüber gefreut hatte: Der oberste Chef war gestorben, was ihm unter neuer Führung eine Beförderung einbringen konnte. War es möglich, dass das hier neben ihm …? Das musste er herausfinden.
    Um auf deine Family zurückzukommen, Arthur …“, meinte er, dass fröhliche Grinsen nicht von seinem Gesicht weichend, während er weiterhin geistesabwesend nach seinem Handy kramte. „Ist es nicht ein lustiger Zufall, dass unsere Väter beide bei Faraday arbeiten, und deiner war sogar noch höher als meiner, sieht man dir gar nicht an“, unbeschwertes Lachen, „ … das ist übrigens als Kompliment gemeint, nur so. Aber dein Daddy muss ja ein ziemlich hohes Tier gewesen sein, wenn er Besichtigungen durchführte, dass machen doch nur der oberste Guru und sein innerer Zirkel, nicht wahr? Dann hast du sicher auch davon gehört, dass der König, oder whatever, von Faraday gestorben ist nicht? Natürlich auch ein nicht ganz so lustiger Zufall, Daddy hat mir gar nicht erzählt, dass zwei Typen von ganz oben abgesägt wurden, wenn du verstehst
    Laverne legte Arthur die Hand auf die Schulter. Jetzt wurde es Zeit für seine „speziellen Überzeugungskünste“. Er konzentrierte sich auf viele positive Gefühle, Emotionen, die unvorsichtig machten. Wenn er mit seiner Vermutung richtig lag, dann hatte er da eine ganze Menge Geld am Haken und sollte sich auch sofort beliebt machen. Den Augenkontakt nicht brechend und wie immer ein charmantes, strahlendweißes Grinsen im Gesicht beobachtete er Arthur: „Außer natürlich, dein Daddy war der oberste Guru, aber das wäre geradezu absurd …



    Lewis schaffte es tatsächlich, sich in die richtige Richtung zu deduzieren. Was sollte er schon dagegen haben? Gut, Lewis findet heraus, dass sein richtiger Name nicht Arthur war. Aber, wenn man darüber nachdachte, war Lewis' richtiger Name auch nicht Lewis - höchstwahrscheinlich. Die Erwähnung von Dubpop am Rande nahm Artemis bewusst nicht wahr - er hatte vor, mit einem intakten Nervensystem bei der X-Men School anzukommen. Tiefschürfende Gespräche mit Storm lagen in unmittelbarer Nähe. Tiefschürfende Gespräche... hem hem.


    Irgendetwas stimmte nicht mit ihm. Es fiel ihm schwer, sich richtig zu konzentrieren - aus irgendeinem Grund fühlte er sich richtig beschwingt und fröhlich. Da haben wir's. Ich verliere den Verstand. Artemis blickte aus dem Fenster. Schönes Wetter dafür.


    Ob er davon gehört hatte, dass der "König von Faraday" "abgesägt" wurde? Er hatte es beinahe live erlebt. Außerdem war es vier Jahre her. Aber gewisse Dinge blieben halt interessante Neuigkeiten. Und schlussendlich äußerte Lewis noch die scherzhafte Vermutung, sein Vater und der Faraday CEO seien ein und dieselbe Person. Artemis richtete seinen Blick auf Lewis. "Hör zu, mein Freund. Diese Idee ist vollkommen sinnlos und aus der Luft gegriffen. Und wie mit so vielen Ideen dieser Art liegst du auch mit dieser richtig. Ja, mein Vater war der Eigentümer der Faraday Corp., die seit seinem Tod von meiner Mutter, meiner großen Schwester und meinem großen Bruder geführt wird. Ich habe da noch einen Bruder, aber der ist momentan zehn und daher kein geeigneter Kandidat."


    Artemis hob eine beschwichtigende Hand. "Ich möchte dich außerdem noch darauf hinweisen, dass dein Gesichtsausdruck gerade eben sehr passend. war. Nur die Dollar-Zeichen in den Pupillen fehlten noch. Wie dem auch sei, ich glaube, wir sind in Oscura angekommen. Wenn du deinen Kram geholt hast, kann ich dir erklären, warum du dir vergebliche Hoffnungen machst." Er deutete auf Lewis' behandschuhte Hand, auf der immer noch sein Mal hervorstrahlte. "Und ich würde das mal verstecken. Das zieht ein bisschen sehr viel Aufmerksamkeit draußen auf sich, es sei denn, die Bevölkerung weiß, dass Erleuchtete auf der Durchreise sind."



    Laverne konnte es kaum fassen, auf diese Goldgrube gestoßen zu sein. Fortuna lächelte ihm tatsächlich einmal zu. Wenn er den Faradayerben dazu nutzen konnte, dass Geld der Familie zu bekommen, vielleicht sogar seinen Vater ein paar Stufen in der Erfolgsleiter hochzusetzen, dann hatte er den ultimativen Jackpot. Natürlich, jetzt meinte Arthur noch, dass er ihm kein Geld geben konnte, aber das würde sich nach ein paar mehr „Glücksinjektionen“ ändern.
    Ich bin sofort wieder da“, flötete er dem Busfahrer zu, bevor er daran machte auszusteigen. Doch kaum hatte sich die Tür geöffnet, blieb er wie zur Salzsäule erstarrt stehen. Draußen vor seinem Hotel stand ein großer, grobschlächtiger Mann, der es an Breite mit dem Stiernacken hinter dem Steuer aufnehmen konnte. Er besaß kurz geschorenes, strohblondes Haar und ein klumpiges, plumpes Gesicht mit kleinen, wässrig-blauen Augen, einer großen, unförmigen Nase und einem dünnlippigen, farblosen Mund, der von einer Narbe geziert wurde. Seine Kleidung wirkte edel, aber dennoch pragmatisch fast wie so ein klischeehafter Bodyguard oder Geheimagent.
    Als er den jungen Mann erblickte, verdüsterte sich sein Gesicht und es schien als wolle die Farbe seines Kopfes sich der von Lavernes Hose anpasste. Mit gewaltigen Schritten kam er langsam auf den Brillenträger zu. Jener spürte wie der Angstschweiß im Gesicht die Stirn runterlief.
    Laverne!“, kam das gebrüllte Knurren und es war deutlich herauszuhören, dass der Schwarzhaarige nichts bei diesem Koloss gut hatte.
    Joey!“, antwortete jener mit einem breiten, freundlichen Lächeln auf dem angstblassen Gesicht, bevor er geschwind auf den Giganten zu eilte, um ihn möglichst weit von dem Bus weg zu bugsieren. „Was bringt denn meinen besten Freund hierher? Ferien?
    Carlos will das Geld! Jetzt!
    Laverne spürte wie ihm eine Pistole in den Rücken gedrückt wurde, als sie das inzwischen fast leere Hotel betraten. Sein Hemd klebte inzwischen förmlich an ihm, doch er durfte sich nicht aus der Ruhe bringen lassen. Joey Calmanas war die „Rechte Hand“ von Gangsterboss Carlos Armon, seines Zeichens Drogenmafiosi und einer der vielen, die der junge Dieb über den Tisch gezogen hatte. Das konnte unschön werden.
    Gehen wir doch erst mal in mein Zimmer, Joey, ich bin nämlich auf eine Goldgrube gestoßen und dass konnte …“ Er berührte den Arm des anderen. Das würde anstrengend werden.


    Ein paar Minuten später trug ein fröhlich pfeifender Joey Lavernes neongelbe Koffer zum Bus, während ebenjener sich in einem neuen, noch knalligeren Outfit, dafür aber blasser und erschöpfter als zuvor zurück in den Bus begab. Seine schwarzen Stiefel hatte er mit einem Exemplar der gleichen Sorte ausgetauscht, während seine rote Jeans einer tiefschwarzen, enganliegenden Latexhose weichen musste. Dazu kamen ein neongelbes Hemd mit hohem Kragen und darüber eine grüne Paillettenweste mit nur einem Arm.
    Nachdem Joey die Koffer mithilfe des Busfahrers verstaut hatte, winkte er dem Schwarzhaarigen fröhlich hinterher und rief dabei mit einem leichten Lallen: „Immer wieder schön dich zu sehn!
    Bye-Bee!“, antwortete der Schwarzhaarige fröhlich, bevor er sich müde in seinen Sitz zurücksinken ließ. „Ich glaube, ich habe es mit den Glücksgefühlen etwas übertrieben …


    OT: So, und hier ist Teil 2 ...

  • Dana und Lorina sprachen gerade als die Menge in Aufregung geriet. Ein junge Frau mit einer nicht ungefährlich wirkenden Waffe schien irgendetwas zu bedrohen und bevor sich Dana große Gedanken darüber mache könnte stürmte auch schon ein „Ding“ auf sie zu.
    Lorina, ihre „Freundin“ fiel auf die Knie und verkroch sich hinter einem Baum. Sie wollte ihr folgen, doch sie war zu fasziniert von dem „Tier“ als das sie hätte gehen können. Sie erkannte an seiner Stimme (auch wenn sie Sprache nicht gut entziffern konnte)dass es eher belustigt als verängstigt von den kläglichen Angriffen seiner „Opfer“ war, die versuchten ihm mit Schusswaffen und anderen Dingen Einhalt zu gebieten.
    Aber sie hielt es nicht aus zuzusehen wie einem Tier, möge es noch so schrecklich sein, leid angetan wird. Ihre Ratten fiepten ängstlich durcheinander, da sie spürten dass hier absolut nichts normal war. „Dana! weg hier!“ Ihre Ratten und nun auch Luna wollten dass sie floh, aber sie hatte gehört das jemand gesagt hatte das Flucht sinnlos war.
    Ihr Blick haftete starr auf dem Wesen. Nach einer Weile des Grauens rannte die Frau mit der monströsen Waffe von vorher auf es zu, sprach etwas in der „Monstersprache“ und tötete es eiskalt mit einem Schuss in das für ein weiteres Brüllen geöffnete Maul.
    Dana wurde kurz schwindlig und kotzübel bei dem Anblick des vielen Bluts. Oh mein Gott! Sie fiel auf die Knie (zum Ärgernis ihrer Ratten) und übergab sich.
    Sie kniete noch eine Weile so da und tat einfach nichts außer zu lauschen. Viele Informationen bekam sie nicht, nur das sie schnell verschwinden mussten und das ein Bus bereit stand.
    Das immer noch geschwächte Mädchen bewegte sich halb laufend halb auf allen vieren in Richtung Lorina die immer noch hinter dem Baum hockte. „Lorina, es ist vorbei. Alles ist gut, aber wir müssen schnell hier weg. Ein Bus ist gekommen der uns alle nach Hause bringen soll.“
    Ohne auf eine Antwort zu warten half sie ihr auf und lief (oder kroch) mit ihr in die Richtung in die die anderen gingen.
    Nach einer Ewigkeit, wie es ihr schien, kamen sie am Bus an. Dana und Lorina setzten sich in den vorderen Teil, da hinten fast alles besetzt war. Sie half Lorina sich ans Fenster zu setzen und gab ihr einen Keks aus den unweiten ihrer Jacke. „Hier iss den, das lenkt dich vielleicht etwas ab. Außerdem find ich das du etwas blass aussiehst, also kann es nicht schaden wenn du was isst.“
    Als schließlich alle eingestiegen waren (sie hoffte das niemand etwas gegen die Nebelkrähe hatte die auf ihrem Schoss rumstolzierte und Lorina misstrauisch beäugte) lehnte sie sich sich zurück und gönnte sich auch einen ihrer Kekse.
    Laut Fahrer würden sie nun zu einer „Superheldenschule“ fahren, aber er würde sie auch nachhause bringen, entweder um ihr Zeug mitzunehmen oder um dort zu bleiben. Was sollte sie tun? Nachhause wollte sie auf jeden Fall nochmal, aber würde sie dann wieder in den Bus steigen? Abgesehen davon, was würde sie mitnehmen wenn sie sich dazu entschließen sollte zu einem Superhelden (oder was auch immer) ausbilden zulassen? Also…ich brauche unbedingt all die Dinge die meinen kleinen Lieblingen gehören und alle meine Klamotten… und was soll nur mit der Wohnung werden, die Miete? Und wird das überhaupt alles in den Bus passen, denn eine Voliere ist nicht grade klein und auch ziemlich sperrig...
    „Lorina?“ Was wird sie wohl tun? „Wirst du mit denen zu dieser Schule fahren?“



    :ot:Oh man endlich hab ichs geschaft zu posten. Ich hoffe mal die länge ist ok und das ihr mich vermisst habt :D Ach ja, ich wollt nur sagen dass das alles mit vaniteux abgesprochen.