Was ich heute nachmittag von halb drei bis sieben Uhr so erlebt habe, will ich keinem gönnen. Das lustige war daran, dass wir ein wahres Abenteuer hatten, aber trotzdem noch nur einer Viertelstunde später als geplant nach hause kamen.
Jedenfalls haben wir letzte Woche eine Moselradtour von Trier nach Koblenz in 6 Tagen unternommen. Der 6. Tag war heute, wo wir in Koblenz mit der RE5 um 15:16 nach Oberhausen wollten um den Anschlusszug nach unserem Wohnort zu bekommen. Am Bahnhof ging der Horror schon los. Und zwar ist nämlich ein ICE ausgefallen, der eigentlich in die Ecke bei Bremen, Hamburg, Wuppertal, Berlin etc. fahren sollte. Wir waren zwar die ersten im Zug, aber er wurde sehr voll. Nicht nur wegen Berufsverkehr undso, sondern auch die Fahrgäste, die wegen dem ausgefallenen ICE bis nach Köln mussten, um von da aus mit dem ICE-Zug nach Schlesig-Holstein und weiter zu fahren. Und eine Bombentemperatur von 43 Grad Celsius im Zug machte es nochmal ne Nummer schlimmer. Die Fahrt an sich war okay, bis auf die Brülle-Hitze. Unmittelbar vor Köln hielt der Zug auf offener Strecke. Grund: In Köln-Deutz am Bahnhof sind ein paar Blödmänner auf die Gleisen gesprungen. Und so musste der komplette besagte Bahnhof gesperrt werden. Der Zug ist bis zum Kölner Hauptbahnhof vorgefahren und stand erstmal eine Viertelstunde da. Dann kam die Durchsage, dass der Zug umgeleitet wird und ohne Stopp nach Düsseldorf fahren sollte, um dann weiter nach Oberhausen zu fahren. Und nochmal kam es anders. In Düsseldorf mussten alle Fahrgäste den Zug verlassen. Und wir hatten natürlich die Arschkarte, weil wir, wie gesagt, bis Oberhausen durften. Aber ein weiterer RE5-Zug fuhr dorthin, der allerdings 20 Minuten Verspätung hatte. Also haben wir uns nicht beeilt, biss dann wieder der Fahrplan über den Haufen geworfen wurde. Denn der RE5-Zug, mit dem wir weiter fahren sollten, wurde ebenfalls abgesagt und so haben sie uns einen Zug vorgeworfen, der noch sehr schnell kam. Mit unseren Fahrrädern standen wir ganz vorne bei der Lok. Doch wo war der Fahrradwagen? Na, ratet mal. Ganz hinten am Ende des Zuges. Und so mussten wir mal eben 50 Meter rennen um unsere Fahrräder einzuladen. Und der Schaffner hat genau gesehen, wie wir noch in den Zug gestiegen sind mit unseren Rädern und hat den Zug trotzdem freigegeben. Wenigsens ist der Zug von Düsseldorf zu unserem Wohnort durchgefahren. Warum sind wir trotzdem fast wie geplant angekommen? Joah, der Lokführer ist mit einem Tempo von gefühlten 300-400 gerast. Wenn nicht, noch schneller.
Das war die Geschichte. Es war der Horror, wenn man es aber anders sieht, ein Abenteuer