Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Jetzt auch auf Gucky bezogen "das hat man so in der Schule gelernt / das steht so im Duden." Eigentlich meint man ja "ihr geht's mir sowas von am Arsch, aber ich drück's neutraler aus."

    Dann könnt man's ehrlich so sagen, anstatt sich derart rumzuwinden. Ich finde ehrliche Abneigung so erfrischend, weil man dann nicht Länge mal Breite um ein non-existent Issue rumdiskutieren muss, das sich jemand aus der Nase gezogen hat.

    Wenn's danach geht, dann konnte ich auch mit der Rechtschreibreform relativ wenig anfangen, aber für mich ist es selbstverständlich, dass Behörden usw. sie anwenden und nicht jede ihr eigenes Experiment durchzieht.

    Beim Gendern ist es das Gleiche, mir geht's auch genau an Selbigem vorbei, trotzdem bleiben die Regels halt die Regels. Wie ich persönlich schreibe, kann mir zum Glück niemand vorschreiben. Bzw. hat mans z.B. hier im BB mal versucht, aber zum Glück komme ich nicht mehr in die Verlegenheit, irgendwelchen offiziellen Kram zu verfassen. :haha:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Die Wahrheit sieht dann so aus: Du willst deine Gedanken nicht direkt formulieren und nicht ehrlich sein, also suchst du nach vorgeschobenen Gründen, die eben komplett an den Haaren herbeigezogen sind.

    Eigentlich finde ich, dass ich meine Gedanken klar und direkt formuliert habe. Die Gründe scheinen insofern auch logisch genug zu sein, dass du sie anscheinend nur abreden versuchst, ohne wirklich deren Logikgehalt zu analysieren.


    Inwiefern jemand die Sprachannexe durchs Gendern nun ästhetisch und rezipierbar findet oder nicht - sie können und sollten von niemanden eingefordert werden und deswegen auch nicht unmittelbar für alle geltend als "ist ja nicht so schlimm", "das kann man doch überlesen" oder besser noch "überhören". Auch nicht schlecht ist ja euer "Behördendeutsch ist ja sowieso schon so unverständlich, wenn man da noch etwas draufpackt, macht das jetzt auch nix mehr" (war das eigentlich das, was Cassandra meinte?). Doch, das macht schon einen Unterschied, auch wenn er für manche kleiner ist - für andere ist die Tatsache nicht so geringfügig, alleine schon, weil sie generell Schwierigkeiten mit Sprache oder Lesen haben, das damit einfach noch erschwert wird. Und das ist schlimm genug. Warum sollte es das nicht sein?


    OT: Es gibt übrigens immer schwerliche Versuche das Behördendeutsch zu vereinfachen. Ist ein ganz interessantes Feature.


    Dieses "ich hab ja nichts gegen / ich würde X eigentlich auch unterstützen, ABER [insert dummer Grund] / denkt denn niemand an Gruppe X (meist Kinder, kann aber beliebig ersetzt werden)" ist eine sehr beliebte Strategie, um so zu tun, als ob man eigentlich nichts gegen bestimmte Leute hätte.

    Jetzt auch auf Gucky bezogen "das hat man so in der Schule gelernt / das steht so im Duden." Eigentlich meint man ja "ihr geht's mir sowas von am Arsch, aber ich drück's neutraler aus."

    Das klingt gerade so, als hätte man sonst keinerler Identitätsmerkmale außer die Geschlechtsidentität - oder als wäre das das entscheidenste Merkmal für die eigene Identität. Nur weil nicht immer alle Geschlechter ausdrücklich in einem Begriff aufgezeigt werden, sind doch nicht die Menschen dahinter komplett egal. (Oder sind wir vorrangig mehr Identität Geschlecht als Identität Mensch? Ich hoffe ja nicht.)

  • Zitat von Sirius

    Das klingt gerade so, als hätte man sonst keinerler Identitätsmerkmale außer die Geschlechtsidentität - oder als wäre das das entscheidenste Merkmal für die eigene Identität. Nur weil nicht immer alle Geschlechter ausdrücklich in einem Begriff aufgezeigt werden, sind doch nicht die Menschen dahinter komplett egal. (Oder sind wir vorrangig mehr Identität Geschlecht als Identität Mensch? Ich hoffe ja nicht.)


    Das ist wohlgemerkt auch ein verschachteltes Argument von Transphoben die ihre Abneigung nicht deutlich zur Schau zeigen wollen (und nein ich meine nicht, dass dies bei dir auch der Fall sei). Nein, die Geschlechtsidentität ist nicht das alleinstehende Merkmal für die eigene Identität, aber sie ist sowohl für die mentale Gesundheit inhärent wichtig als auch gesellschaftlich sehr entscheidend und mit Verlaub habe ich keine nicht Nicht-Binäre Person gesehen die den Wunsch des entgenderns oder gar Neopronomen ablehnt und nicht allgemein Nicht-Binären feindlich (eine Form der Transfeindlichkeit) wäre.


    Mehr will ich auf die sonstige Diskussion eigentlich nicht eingehen, weil mir die Diskussion zum Thema schon auf Queer.de (wo mehrheitlich ältere Queers unterwegs sind) genug gestresst hatte und mein Hauptproblem und warum ich die Nachricht gepostet hatte ist auch nicht, ob es sachlich richtig ist auf den bisherigen Standard weiter als Standard zu beharren bis sich eine Form geschlechtsneutraler Sprache entwickelt durchzusetzen, sondern die Intention von CDU & AFD mit dem klaren Verbot des entgenderns Kulturkampf gegen die "Peversen" und "woken Krieger" zu betreiben, was sie wie gesagt sehr gut von MAGA Trump, Viktor Orban, Vladimir Putin und der Regierung in Polen abgeschaut haben, aber das wird natürlich bewusst ignoriert bzw. die gesellschaftliche Tragweite heruntergespielt (nicht das mich das noch wundern würde). Ich garantiere euch, dass dies die offene Transfeindlichkeit und nicht nur Nicht-Binären-Feindlichkeit noch weiter beflügeln wird in der Gesellschaft.

  • Das klingt gerade so, als hätte man sonst keinerler Identitätsmerkmale außer die Geschlechtsidentität - oder als wäre das das entscheidenste Merkmal für die eigene Identität. Nur weil nicht immer alle Geschlechter ausdrücklich in einem Begriff aufgezeigt werden, sind doch nicht die Menschen dahinter komplett egal. (Oder sind wir vorrangig mehr Identität Geschlecht als Identität Mensch? Ich hoffe ja nicht.)

    Ich hab dir das jetzt auch schon öfter erklärt und finds halt echt scheiße, dass du dieses Argument immer wieder raushaust, obwohl ich dir das erklärt habe.

    Erstmal es wäre gar nicht so ein großer Deal, wie es wirkt, wenn Enbys einfach weitgehend etabliert wären. Deswegen wirkt es nur so, als würde darum ein großes Fass aufgemacht werden, weil man als Enby einfach öfter drauf hinweisen muss, sonst wird das einfach stumpf ignoriert und man muss ohnehin drauf hinweisen, weil sonst einfach vom gelesenen Geschlecht ausgegangen wird. Das ist halt ähnlich wie, wenn man vegan ist und dann beiläufig erwähnt, dass man kann Fleisch isst und dann aber die andere Person auf einmal darum ein richtiges Fass aufmacht, obwohl man das nur in einem passenden Kontext gesagt hat. Dann macht man sich als Enby und trans Person allgemein einfach mehr Gedanken um sein Gender, WEIL es eben nicht dem Geburtsgeschlecht entspricht und man deswegen automatisch mehr Identifizierung damit hat, als jemand, der sich noch nie damit auseinander gesetzt hat. Ist ja schön, wenn es dich nicht betrifft, aber es betrifft Menschen und verletzt sie extrem, wenn sie Misgendert werden.

    Es geht aber in erster Linie einfach nur darum, dass man als Mensch mit seinem richtigen Gender gesehen werden will und wie gesagt, dafür muss man das halt erstmal irgendwie überhaupt erwähnen. Ehrlich die wenigstens trans und Enbys haben Lust, dass DIE GANZE ZEIT erwähnen zu müssen, oder ihre Mitmenschen die ganze Zeit zu korrigieren, aber man muss es halt tun. Das hat aber nichts mit "ist das eigentlich deine einzige Identität zu tun", sondern einfach mit der Ignoranz vieler Mitmenschen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Das klingt gerade so, als hätte man sonst keinerler Identitätsmerkmale außer die Geschlechtsidentität - oder als wäre das das entscheidenste Merkmal für die eigene Identität.

    Ich mein, fassen wir mal zusammen, wie die Realität aussieht:


    Bei deiner Geburt schaut sich jemand dein Geschlechtsteil an und entscheidet auf Basis dessen, ob du ein Junge oder ein Mädchen zu sein hast. Wohlgemerkt hat das mit Genetik nichts zu tun -- die machen immerhin keinen DNA-Test zu deiner Geburt, und es gibt viele Fälle, in denen dein Geschlechtsteil nicht mit deinen Chromosomen übereinstimmt. Viele Leute wären über ein DNA-Test-Ergebnis ihres eigenen "genetischen Geschlechts" überrascht.


    In welche Kaste du gesteckt wirst, basiert also alleine auf dem Aussehen deiner primären Geschlechtsorgane zu deiner Geburt, die du dann in den meisten Fällen für den Rest deines erwachsenen Lebens weitgehend für dich behältst und nur vergleichsweise wenigen Leuten zeigst.


    Diese Geschlechtsteile, die du nicht öffentlich vorführst, haben dann, ab deiner Geburt, folgende Konsequenzen:


    • Sie entscheiden, was für Kleidung du tragen und wie du aussehen sollst,
    • Sie entscheiden, wie andere dich während deiner Kindheit und auch im Erwachsenenalter behandeln sollen,
    • Sie entscheiden, wie du dich benehmen sollst,
    • Sie entscheiden, was für Interessen & Hobbys du verfolgen sollst,
    • Sie entscheiden, was für Namen du tragen sollst,
    • Sie entscheiden, mit welchen Leuten du dich gut verstehen und in was für Gruppen du dich wohlfühlen sollst,
    • Sie entscheiden, mit was für Leuten du eine romantische Beziehung eingehen sollst,
    • Sie entscheiden, mit wie vielen und mit welchen Gruppen von Personen du sexuellen Kontakt haben sollst,
    • Sie entscheiden, wie freizügig du mit deinem Körper umgehen sollst,
    • Sie entscheiden, wie viel Aufwand du mit der Pflege deines Körpers & Kosmetik aufbringen sollst und welche Arten von Schmuck du tragen sollst,
    • Sie entscheiden, wie gut deine beruflichen Chancen in verschiedenen Gebieten sind,
    • Sie entscheiden, wie viel Bedeutung andere Menschen deinen Worten und deiner Meinung zuteilen,
    • Sie entscheiden, auf welche Art dein Körper objektifiziert werden soll,
    • Sie entscheiden, welche medizinischen Behandlungen, Operationen & Medikamente dir verwehrt werden,
    • uvm.


    Deine Geschlechtsidentität hat weitreichende Folgen für nahezu alle Bereiche deines Lebens. Wenn du diese Normen brichst, kannst oder musst du je nach persönlichem Umfeld, aber vor allem in der Öffentlichkeit, mit sozialer Ächtung, Isolation, Konfrontation, körperlichem Schaden & potenzieller Ermodung und, abhängig vom Standort auf der Welt, staatlicher Verfolgung sowie, je nachdem wie stark der Faschismus gerade ist, systematischer Ausrottung rechnen. Und damit, dass Leute, die keine Ahnung vom Thema haben, im BisaBoard Blödsinn schreiben.


    Ist schon klar; wenn man entweder in einem sicheren Umfeld lebt, oder aber mit der eigenen Geschlechtszuteilung und deren aufgezwungenen Rollenbildern gut leben kann, dann denkt man, dass die Geschlechtsidentität keine große Sache ist und man mit Gesetzen darüber Larifari machen kann. Ich würde ja behaupten, dass du dein blaues Wunder erleben wirst, wenn der Faschismus wieder einzieht und du erkennst, wass für ne Kacke du gebaut hast, als du auf Vorlagen der AfD aufgesprungen bist; aber typischerweise sind Liberale so begriffsstutzig, dass sie das im Nachhinein auch nicht merken.

  • Ich muss auch echt gestehen dass ich da mittlerweile auch ein deutlich anderes Bild davon habe PLUSQUAMPERFEKTION . Und da hast du mir auch extrem dabei geholfen es etwas besser zu verstehen.


    Ich war auch lange der Auffassung es müsse doch auch noch andere wichtige Identitätsmerkmale geben als nur das Geschlecht. Ja da kam mir der ein oder andere „Aufschrei“ auch überzogen vor. Bis ich halt begriffen habe dass ich es auch gar nicht nachvollziehen kann. Ich kenne dieses Problem nicht weil es für mich schon immer normal war welches Geschlecht ich habe und ich mich damit auch identifizieren konnte. Das war kurzum ein Thema dem ich nie eine größere Aufmerksamkeit geschenkt habe. Weils normal war.


    Ich weiß nicht wie es sich anfühlt wenn es nicht so ist. Und ich weiß der Vergleich ist gerade Ultra dämlich aber der einzige den ich aus meiner Erfahrung anbringen kann: ich kriege nen extreme Hals wenn man meinen Namen, obgleich man ihn kennt, nicht richtig ausspricht. Oder noch schlimmer: mir Spitznamen verpasst welche ich nicht tragen will. Wenn man mich neu kennenlernt: fein. Da erkläre ich es und alles ist gut. Wenn man dies missachtet, mehrmals, und einfach weitermacht wie es einem beliebt, dann werde ich sauer.


    Nun geht es mir nur mit einem Namen so. Ich mag mir also gar nicht vorstellen wie es ist wenn man mich mit einem Pronomen ansprechen würde welches nicht meinem Geschlecht entspricht. Wie würde ich das finden? Absolut respektlos.


    Und ja auch wenn Ich weiß dass der Vergleich Bullshit ist, ist es das einzige womit ich es aus meiner Erfahrung irgendwie in Zusammenhang bringen kann.


    Daher ja. Ich habe manchmal Schwierigkeiten mich an die Pronomen zu erinnern, weshalb ich manchmal auch sicherheitshalber auf den Namen ausweiche damit ich keinen Fehler mache. Bei Bastet , Alaiya und @Loun hab ich es drinnen mittlerweile, bei PLUSQUAMPERFEKTION ebenso. Aber es ist holprig. Nicht aus Boshaftigkeit. Es ist schlicht ungewohnt. Aber machbar.



    Ich kann hingegen absolut nicht wissen wie es für jemanden ist der die Sprache gerade lernt oder noch nicht beherrscht. Und ich muss gestehen dass ich mich noch schwerer zu mir den verschiedenen Arten zu Gendern. Mal mit :, mal mit *. Manches ist gar nicht so gerne gesehen und wird dennoch von vielen Konzernen verwendet oder in Briefen. Es ist nicht immer leicht und daher würde ich mir ebenfalls was einheitliches wünschen. Mir würde einiges vermutlich schon leichter von der Hand gehen wenn man nicht immer was anderes dazu liest. Kann ja sein dass es anderen ebenfalls so geht. Aber jetzt ist es zum Teil echt ein Wirrwarr. Was einen aber nicht daran hindern sollte die Leite die man kennt. (Egal ob nun hier oder sonstwo) möglichst richtig anzusprechen. Das erwartet man selbst schließlich auch, nur hat man selbst das Glück gehabt dass es nie zu Problemen kam weil einfach direkt alles gepasst hat. Man musste nie dafür kämpfen.


    Sorry das hatte jetzt nur semi was mit der Unterhaltung zutun aber es schwirrte mir grad im Kopf rum und musste raus xD

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • * ist da mein Favorit*in, weils gleich zur Hand ist und ich nicht extra lang rumklicken muss, sondern gleich flüssig weiterschreiben kann.

    Was hat das jetzt mit Gendern zu tun? Dem "*" ist es ziemlich egal, ob du es mit männlichen, weiblichen oder nicht binären Pronomen ansprichst, wobei es wohl am ehesten "mein Favorit" heißen müsste, weshalb Bastet , denke ich mal, auch von der Asterisk sprach.

  • Daher kann ich nicht nachvollziehen, wieso ich deswegen einen "Kulturkampf von rechts Vorschub leiste", wie du es meinst,

    Das merke ich, aber ich kann es dir gerne noch einmal erklären: Du stützt exakt wie die AfD und die CDU als deren Kumpanen beim Antrag den Mythos, dass Entgendern überhaupt eine mit relevanten Nachteilen verbundene Sache sei, und kreierst damit mit den Raum, in dem die Kulturkampfposition der beiden Parteien gedeihen kann. Diese Nachteile siehst du in der Verständlichkeit bzw. Nicht-Verständlichkeit, und da ist nun erstens zu sagen, dass das sogar ziemlich genau der Position des CDU-Fraktionschefs Voigt entspricht (wiedergegeben etwa hier), dessen Fraktion sich offensichtlich nicht zu schade ist, mit der AfD zusammenzuarbeiten (wie es dir auch offenbar kein Bauchgrimmen bereitet, dass jener Antrag mit Stimmen der AfD verabschiedet wurde). Zweitens handelt es sich bei dieser Einschätzung offenbar um ein bauchgefühliges Urteil a priori, denn, drittens, herrschte und herrscht bei den Thüringer Behörden offenbar kein Babel, jedenfalls nicht aufgrund etwaiger Entgenderung. Was, nebenbei bemerkt, hier durchaus ein relevanter Punkt ist: Keine Sau interessiert, dass Landtag und Behörden gendergerecht schreiben, die AfD setzt im Bündnis mit der CDU das Thema, und nun wird es nachträglich - auch von dir - zu einem Problem stilisiert, das es nie war. Was ist das, frage ich dich, anderes als eben dem rechten Kulturkampf Vorschub zu verschaffen, und sei es auch ungewollt?

    (Es lässt sich hier im größeren Kontext übrigens auch durchaus die Parallele zu anderen Issues ziehen, zum Beispiel in Hinblick auf trans Menschen und die Fragen nach Toiletten, Umkleiden und Teilnahmen bei sportlichen Wettkämpfen: Jahrelang gab es hier keine Probleme bzw. zumindest keine ausgedehnte gesellschaftliche Debatte, die dahingehend die Rechte/Zugänge von trans Menschen in Frage stellte, und trans Frauen benutzten halt auch Frauentoiletten und alles, und irgendwann entschieden sich die Rechtsextremen mit Rückendeckung der Konservativen, für politische Zwecke ein Problem zu konstruieren, wo keins war.)

    Und dann wäre da auch noch das kleine, aber nicht unbedeutende Detail, dass du hier im Thema mit dem klassischen Argument von wegen "Die ganze Identität über das eigene Gender definieren ..." ankommst, zu dem dir hier aber schon genug gesagt worden ist. Die inhaltliche Distanzierung, ich muss es leider konstatieren, gelingt dir in der Summe nicht so wirklich.


    Wobei, um das mal zu sagen: Mir geht es hier eigentlich nicht um dich. Du bist nur eine einzelne Person, dein Einfluss ist gering, und mir geht es mehr darum, dass die beschriebenen Dynamiken sich möglicherweise auf die Gesamtgesellschaft übertragen lassen, was uns im Kontext der rechten Strategie durchaus kümmern sollte, weil scharf darauf zu achten ist, wenn, wann und wie bestimmte rechte Talking Points Eingang in den Mainstream finden und was das in der Konsequenz bedeutet. Ebenso wie mir überhaupt die sich abzeichnende Zusammenarbeit von AfD und CDU innerhalb des besagten inszenierten Kulturkampfes Sorge bereitet.

  • Dieses "ich hab ja nichts gegen / ich würde X eigentlich auch unterstützen, ABER [insert dummer Grund] / denkt denn niemand an Gruppe X (meist Kinder, kann aber beliebig ersetzt werden)" ist eine sehr beliebte Strategie, um so zu tun, als ob man eigentlich nichts gegen bestimmte Leute hätte.

    Jetzt auch auf Gucky bezogen "das hat man so in der Schule gelernt / das steht so im Duden." Eigentlich meint man ja "ihr geht's mir sowas von am Arsch, aber ich drück's neutraler aus."

    Das klingt gerade so, als hätte man sonst keinerler Identitätsmerkmale außer die Geschlechtsidentität - oder als wäre das das entscheidenste Merkmal für die eigene Identität. Nur weil nicht immer alle Geschlechter ausdrücklich in einem Begriff aufgezeigt werden, sind doch nicht die Menschen dahinter komplett egal. (Oder sind wir vorrangig mehr Identität Geschlecht als Identität Mensch? Ich hoffe ja nicht.)

    Das ist halt eine Plattitüde, die immer vorgeschoben wird. Kam lustigerweise auch von jener (Ex)Bekannten, die sich weigerte dey zu verwenden und es als Trend empfand. Es ist eben etwas sehr verlogen (jetzt über sie gesprochen), wenn man behauptet wir seien doch alle nur Menschen und deine Identität hängt mehr als von deinem Geschlecht ab, und anderen Kitsch, aber dann nicht gewillt sind einem das Mindeste entgegenzubringen.


    Ich meine natürlich hab ich versucht mit ihr zu reden, aber die kam dann auch mit eben jenen Plattitüden und solchen Sprüchen wie "nur weil man nicht zu 100 % weibliche Dinge mag, ist man noch lange nicht-binär. Außerdem trägst du ja Makeup und so."

    Noch ironischer wird es, wenn man diese Leute auchmal absichtlich misgendert und diese Frau eben mit er und als Mann anspricht und dann daraufhin beleidigt sind. Und ich hab gedacht, das Geschlecht sei der Person für ihre Identität egal.


    Wie gesagt ist es mir egal, wenn sich verspricht (wie es like 95 % der anderen nicht-binären Menschen sein wird) oder Pronomen auch mal abwechselt und bei Älteren ist es mir egal, die oft tatsächlich nicht verstehen wovon man spricht, meiner Mom hab ich es erklärt, aber die ist 70, bei ihr ist mir wurst (obwohl sie es halbwegs versteht), aber jüngere Leute brauchen sich nicht dumm stellen und so tun, als könnten sie nicht dazulernen.


    Das andere Ding ist, dass dauernd behauptet wird queere Menschen (und in der Debatte vor allem trans und nicht-binäre Personen) würden über nichts anderes reden als über ihre Queerness, was natürlich ebenso wenig wahr ist.

    Es ist bloß, dass ich hoffentlich verständlicherweise wenig Lust habe mit einer Person über irgendetwas Privates zu reden oder auch nur welchen Anime ich vielleicht gerade schaue, wenn diese meine Identität als Joke empfindet. So viel Stolz und Selbstachtung darf man haben lol.

    Aber dann kommen Leute daher und meinen "die wissen über gar nichts anderes zu reden!!" - ich meine ja, es gibt einen geringen Prozentsatz dieser Leute, aber wahrscheinlicher ist es bei den meisten, dass sie nicht dankbar sind in deren Radius von fünf Metern überhaupt existieren zu dürfen und sich ihnen dann anbiedern.


    Dann wiederrum wird einem eventuell vorgeworfen, man würde jemanden "canceln", bloß weil man Besseres im Privatleben zu tun hat als sich mit dieser Person zu befassen.

    Ich hab eigentlich einen guten Kern an Freund*innen in real, wieso sollte man also nicht mit denen über seine Interessen reden, sondern mit Leuten, die einen als Joke ansehen und das deutlich machen, indem sie sich weigern ein geschlechtsneutrales Pronomen zu verwenden.

    Sonst beantworte ich halt auch aufkommende Fragen und Stuff, aber natürlich nicht, wenn man schon mit der Intention reingeht es eh lächerlich zu finden, oder eben nicht dazuzulernen.



    Was hat das jetzt mit Gendern zu tun? Dem "*" ist

    Es hatte mit dem Argument zu tun, dass es verwirrend und inkonsistent ist wie Gendergerechte Sprache geschrieben wird.

    Ich meinte* wäre mir persönlich am bequemsten zum Tippen, im Vergleich zu _ und :.

    Ich denke kingfisher meint, dass du nicht zu gendern brauchst, wenn du dich auf ein Asterisk beziehst, da ein Asterisk halt keine Person ist.

    Grammatikalisch richtig ist natürlich der Asterisk.


    Wenn du sagst "ich hab unter den Teilnehmenden einer Show drei Favorit*innen", beziehst du dich auf eine Gruppe von Personen.

    Wenn du von einem Asterisk als deinen Favoriten sprichst, ist es sinnlos für ein Symbol zu gendern. Das Symbol wird keine großartige Meinung über seine Geschlechtsidentität haben.

  • Vor zwei Tagen hat ein Menschenhasser 5 queere Menschen bei einer LGBTIQ* Bar in Colorado Springs erschossen und 25 weitere Menschen verletzt. Erschossen von jemanden dessen Großvater Randy Voepel ein MAGA Republikaner Politiker in Kalifornien ist. Am selben Tag wie dem seit 1999 stattfindenden Trans Day of Remembrance. Ein weiterer tödlicher Terrorakt gegen LGBTIQ* dieses Jahr nach den Angriffen in Oslo und Bratislava, bei dem ohne die Zivilcourage von 2 Menschen die den Täter festhielten bis die Polizei kam womöglich noch mehr Menschen gestorben und verletzt worden wären. Das ist die Saat die aufgeht nach jahrelanger ungezügelter anti LGBTIQ* Rhetorik und Erstarken des Faschismus weltweit.


    Und was machen einige "Persönlichkeiten" bzw. Organisationen, die entscheidend zur Verbreitung des Hasses die letzten Jahre beigetragen haben? Qanon Terroristin Marjorie Taylor Greene (wiedergewählt für den Kongress statt im Gefängnis zu sitzen für ihre ungezügelte Schürung von Hass und Terrorismus!) attackiert Joe Biden dafür, dass er diesen Anschlag verurteilt hat und betreibt ekligen Whataboutismus: https://www.lgbtqnation.com/20…demning-gay-bar-shooting/


    Währenddessen versucht ihre extremistische Kollegin Lauren Boebert (die leider knapp ebenfalls ins US-Kongress wiedergewählt wurde) sich reinzuwaschen bzw. Menschen für dumm zu verkaufen: "The News of Colorado Springs is absolutely awful. This Morning, the victims & their families are in my prayers. This lawless violence needs to end and end quickly. Hier kann man einige Zitate lesen, in denen Lauren Boebert, die zudem eine extreme Gun-Fanatic ist Hass gegen LGBTIQ* geschürt hatte.


    Macht schon sehr wütend und brauche erstmal wieder ein paar Tage Pause von Social Media.

  • "The News of Colorado Springs is absolutely awful. This Morning, the victims & their families are in my prayers. This lawless violence needs to end and end quickly

    Klingt das wie ne Hundepfeife für dich? Klingt wie ne Hundepfeife für mich.

    Lawless violence, ja deshalb braucht man mehr Guns, mehr Polizei und wie Majori erwähnt hat mehr Grenzkontrollen.

    Klingt danach als ob sie genau das auszusagen versucht.


    Ich verstehe dich, ich versuche meinen Media Konsum in der Richtung auch für ne Weile zurück zu schrauben.

    Denke auf Dauer ist das einfach zu anstrengend.

  • Ich hasse es so sehr, wenn nun egal wer in der Politik diese dumpfen Aussagen bringt wie "they are in my prayers." Mir ist scheißegal wer oder was in deinen Gebeten ist, ich will, dass etwas unternommen wird. :hmmmm:


    Alles so verlogen. Genauso wie die Duskussion um die Regenbogenbinden für die Fußballer im Katar. Ich glaube sie tragen es nun nicht, was ich sogar befürworte, weil ich halt nicht auf diese Scheinheiligkeiten stehe.

    Sowas erinnert mich teilweise an meine alte Schule: Stop Racism-Banner aufhängen und "tolle Aktionen" gegen Homophobie bringen und sowas, um nach außen hin gut darzustehen, aber wenn eine Lehrerin das N-Wort sagt (mit einer schwarzen Schülerin im Raum btw!) uä., dann geht es vielen am Hinterteil vorbei.

  • Ich finde es gerade ja ein wenig weird. Nachdem ich nun angefangen habe mich als trans masc zu identifizieren (bedenke neue Pronomen und so) entdecke ich meine Sexualität auch total neu. Ich fand vorher Männer nie besonders sexy. Jetzt... schon. O.ô Allerdings stelle ich fest das mein bisexueller Geschmack in Bezug auf Sexualität ist: Twinks und Butches. Also Männer, die eine eher softe, feminine Aura haben, und Frauen, die ein wenig männlicher auftreten (und Muskeln haben!).


    Auf der Arbeit bin ich ja nun komplett als Mann unterwegs und es ist wirklich sehr nice, dass das soweit sehr gut klappt. :) Werde überall als Alex angesprochen und darf auch die Männertoilette benutzen.

  • Ich finde es gerade ja ein wenig weird. Nachdem ich nun angefangen habe mich als trans masc zu identifizieren (bedenke neue Pronomen und so) entdecke ich meine Sexualität auch total neu. Ich fand vorher Männer nie besonders sexy. Jetzt... schon. O.ô Allerdings stelle ich fest das mein bisexueller Geschmack in Bezug auf Sexualität ist: Twinks und Butches. Also Männer, die eine eher softe, feminine Aura haben, und Frauen, die ein wenig männlicher auftreten (und Muskeln haben!).

    I dunno, ich find jede Person, egal wie feminin oder maskulin, kann gut aussehen, liegt halt allgemein daran, ob deren Gesichtszüge gut aussehen uö. und ob die Person was Gewisses an sich hat. Würde da nicht sagen, dass ich ästhetische Präferenzen habe, es muss einfach ähm... "stimmig" wirken.


    Das Ding ist nur: eine Person mag gut aussehen, aber lass alles an, was du gerade trägst und social distance dich bitte xD; bis auf kurze Umarmungen und andere Alltagsberührungen.

    Ich mein, das mag ich zwar auf kurze Zeit, aber gerade kuscheln oder Intimes fühlen sich dann auch nach ein paar Minuten sehr unangenehm und beengend an, und ich bin mir sicher, dass das einfach Sensory Issues sind.

    Mag eventuell sehr wenige Ausnahmen geben, aber meine Sexualität ist in der Regel: naww, you look good (aesthetically), but keep your clothes on. xD



    Auf der Arbeit bin ich ja nun komplett als Mann unterwegs und es ist wirklich sehr nice, dass das soweit sehr gut klappt. :) Werde überall als Alex angesprochen und darf auch die Männertoilette benutzen.

    Das freut mich, dass bei dir alles so gut klappt und niemand dumme Anstalten macht. ^^



    Das mit den Toiletten ist sowieso ein Clowndings und dass man dass man nach einer Erlaubnis fragen soll.

    In unserem Unitrakt waren auf einem Stockwerk, und manchmal auch auf einem anderen, öfters die Männertoiletten außer Betrieb. Vor allem die nahe dem Hörsaal lagen.

    Die männlichen Studenten sind dann natürlich aufs Damenklo nebenan gegangen, weil man fünf, zehn Minuten vor einer Vorlesung nicht durch das halbe Gebäude irren will, und ich hab nie erlebt, dass sich Frauen beschwert hätten und das ist halt erst ein paar Jahre her.

    Für etwa ein Semester hat der Hauswart Zettel mit "ist euch eh wurst" über die Geschlechtersymbole aufgehängt. xD


  • Joa ist nur eine Dogwhistle um noch mehr Waffenbesitz zu promoten nach dem Motto: "Man müsse nur alle Zivilisten Waffen geben, dann sind sie besser geschützt gegen Kriminelle und Menschen die sie hassen". Jedenfalls nutzen Rechtsextreme Medienpersönlichkeiten wie Tucker Carlson, Steven Crowder, Matt Walsh & Co. nichtexistente Genitaloperationen an Transkinder und den widerlichen generalisierten Vorwurf das alle LGBTIQ* "Child Groomer" seien als Rechtfertigung für diesen terroristischen Akt, es wird von deren Seite nicht mal mehr "Betroffenheit" vorgegaukelt, weil LGBTIQ* bereits derart dehumanisiert sind beim Großteil der republikanisch wählenden US-Bürger.

    Right-wing media giants say LGBTQ bar patrons are responsible for their own murders
    Tucker Carlson, Matt Walsh, Steven Crowder, and more all agree that mass shootings are a reasonable response to non-existent "child genital mutilation...
    www.lgbtqnation.com

  • Der Grundgedanke dahinter war ja, dass sich die Zivilbevölkerung, die im Waffenbesitz ist, gegen eine korrupte und machtmissbrauchende Politik auflehnen könnte.

    In Wahrheit sieht es nun so aus, dass viele right-winged Amis ihrer korrupten Politik zujubeln und Waffengewalt gegen marginalisierte Menschen und allgemein gegeneinander einsetzen.

  • Joa ist nur eine Dogwhistle um noch mehr Waffenbesitz zu promoten nach dem Motto: "Man müsse nur alle Zivilisten Waffen geben, dann sind sie besser geschützt gegen Kriminelle und Menschen die sie hassen"

    Und so lagert man herrlich das Problem aus anstatt sich selbst dafür einzusetzen worin die Ursprünge für Kriminalität liegen und warum Menschen einen berechtigten Hass hegen.


    Ich find diese Waffenliebe einfach ekelhaft. Neulich kam mal ne Zusammenfassung von diversen politischen Clips zwecks Wahlen und omg. Dieses in den Himmel loben von Waffen, man möchte brechen.


    Es ist schlimm was dort passiert ist, umso schlimmer die Erkenntnis, dass das nicht das letzte Mal gewesen ist weil große Teile der Bevölkerung mittlerweile so verkorkst sind, dass sie meinen man könne alles was einem gerade nicht in den Kram passt, mit einem Schuss beseitigen. Nicht damit beschäftigen. Einfach schießen. Traurig, mehr fällt einem dazu nicht ein.

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    but whether I walk it is entirely up to me. »