Sexualität, Geschlechter und Paraphilien

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  • Ohne irgendwelche Wertung oder mich in Diskussion einmischen zu wollen, aber: Y kommt im Deutschen abseits von Fremdwörtern nicht vor. Und jedes Wort, das mit einem Y gebildet wird, ist ein absoluter Fremdkörper in der Sprache.

    Es war ja nur ein Beispiel. Gibt auch Ideen für Endungen wie Schülix oder so. Müsste man halt auch mal ein bisschen ausprobieren und schauen, was die Leute annehmen. Aber da ist halt auch das Stichwort, man müsste es erstmal überhaupt schaffen, dass es ausprobiert wird.

    Ich kann mir jedenfalls vorstellen, dass das deutlich besser angenommen wird, als * oder so, weil es reale Buchstaben sind und sich besser in die Sprache allgemein einfügt.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Ohne irgendwelche Wertung oder mich in Diskussion einmischen zu wollen, aber: Y kommt im Deutschen abseits von Fremdwörtern nicht vor. Und jedes Wort, das mit einem Y gebildet wird, ist ein absoluter Fremdkörper in der Sprache.

    Der geschriebene Buchstabe y ja, der gesprochene Laut aber nicht. Wortendungen auf einen i-Laut sind nicht so abwegig und auch grade durch Jugendsprache in den letzten mindestens 10 Jahren immer mehr vorhanden. Da man beim Sprachwandel eben auch vorwärts in den Generationen denken muss ist das dahingehend hilfreich.

    Dein Argument ergibt daher vielleicht in der Schriftsprache einen validen Kritikpunkt an, aber Sprache wird auch (und ich würde fast sagen, vor allem) gesprochen. Wir reden mehr mit anderen Leuten als wir Schriftverkehr haben. Daher ist es durchaus sinnvoll, Sprachwandel für die gesprochene Sprache einfach zu machen. Das sieht man ja auch generell bei der Neuaufnahme von Wörtern, Wortformen und Wortbedeutungen in den Duden. Diese Dinge werden erst in der gesprochenen Sprache allgemein bekannt, bevor sie in die Schriftsprache übergehen. Dieser Prozess ist uns bekannt und natürlich. Daher ist es meines erachtens nur logisch, diesen Prozess für gendergerechte Sprache auch in der gesprochenen Sprache zu starten und die Implementierung und Lösungsansätze für gesprochene Sprache zu optimieren.

  • Das absolut. Man kann auch wirklich von dem ganzen "sehr geehrte*r" Mist wegkommen und dazu übergehen, grundlegend auch "förmlichere" Briefe und E-Mails mit "Guten Morgen"/"Guten Tag" oder einem freundlichen "Hallo" zu beginnen und danach eben Vorname Nachname. Damit ist jeder angesprochen. Damit verzichtet man einfach komplett darauf, in irgend einer Form irgend ein Geschlecht relevant zu machen*. Das mache ich selbst auch nur noch, egal ob im beruflichen Kontext oder im universitären oder wenn ich mit irgendwelchen Firmen im Kontakt stehe und nie war das ein Problem. Grade die Variante "Guten Tag Team der/des [Firmenname/Zuständigkeitsbereich]" ist wundervoll und wenn man unbedingt will kann man sich da ja prima den Stock wieder in den Arsch schieben und ein "sehr geehrtes Team der XYZ" draus machen. Ein deutlich weniger formeller Umgang miteinander würde so vieles vereinfachen.

    Handhabe ich seit jeher so, konnte mit der übertriebenen, streifen "Freundlichkeit" auch nie etwas anfangen und fahre damit ausgezeichnet. Weniger Fehleranfällig geht fast nicht und beschwert hat sich auch noch nie jemand. Ich fürchte, das war aber auch das einzige, worin wir bei dem Thema übereinstimmen. Macht ja aber nix. :woot:


    Dahingehend gibt es ja einige Ansätze. Der letzte, von dem ich mitbekommen habe, der auch ein bisschen mehr Reichweite hat, ist die -y Form. Freundy, A/Ärzty, Kollegy, unsw. Oder im Plural dann mit -ys, also Freundys, Ärztys, Kollegys.

    Dann bitte weiterhin mit Sonderzeichen. x machts übrigens nicht besser. :mellow:


    Aber deutsch ist extrem gegendert. Nicht nur damit sondern auch mit Artikeln.

    Solange aus Männern nicht plötzlich Frauen werden, nur weil sie im plural in der Gruppe stehen, das Mädchen nicht wirklich sächlich ist und die Kinder ausschließlich weiblich, halte ich das mit den Artikeln für Schwachsinn. Kannst das irgendwie erklären, wie das gemeint ist?

  • Reichweite hat, ist die -y Form. Freundy, A/Ärzty, Kollegy, unsw. Oder im Plural dann mit -ys, also Freundys, Ärztys, Kollegys. Das ist jetzt nicht explizit als nichtbinäre Form sondern als eine generische neutrale Form angedacht, kann aber durchaus in beiden Fällen verwendet werden, weil eine generisch neutrale Form tatsächlich nichtbinäre Personen klar einbezieht. Braucht ein bisschen Gewöhnung, aber an sich durchaus etwas, was jetzt nicht völlig abwegig klingt und sich relativ gut in deutsche Sprachmuster einbinden lässt, ohne direkt zu alien zu wirken. Was meiner Meinung nach sehr wichtig für Lösungen ist, weil je fremder etwas im eigenen Sprachmuster/Sprachklang wirkt, desto mehr lehnt man es auch ab.

    Ich bin mir nicht sicher ob ich dich gerade falsch verstehe, aber eigentlich ist das genau etwas, was ich mir nicht als generische Form wünschen würde. Es ist imo einfach abwegig, eine geschlechtsneutrale Form mit einer eigenen Endung zu bilden, genau diese Rolle müsste eigentlich der normale Wortstamm einnehmen, der aber von vielen als explizit maskulin gewettet wird. Geschlechtsspezifische Endingen können dann bei Bedarf easy angegangen werden, wenn man eine bestimmte Person oder Gruppe anspricht.


    Natürlich können jederzeit nichtbinäre Endungen hinzugefügt werden, aber das löst imo dieses Problem des Wortstamms als exklusiv maskuline Form nicht.

  • Ich bin mir nicht sicher ob ich dich gerade falsch verstehe, aber eigentlich ist das genau etwas, was ich mir nicht als generische Form wünschen würde. Es ist imo einfach abwegig, eine geschlechtsneutrale Form mit einer eigenen Endung zu bilden, genau diese Rolle müsste eigentlich der normale Wortstamm einnehmen, der aber von vielen als explizit maskulin gewettet wird. Geschlechtsspezifische Endingen können dann bei Bedarf easy angegangen werden, wenn man eine bestimmte Person oder Gruppe anspricht.


    Natürlich können jederzeit nichtbinäre Endungen hinzugefügt werden, aber das löst imo dieses Problem des Wortstamms als exklusiv maskuline Form nicht.

    Ich verstehe hier nicht ganz wie du das jetzt meinst. Also du willst nicht, dass so eine Form existiert, sie soll aber dennoch easy gebildet werden können, wenn man so eine Person ansprechen möchte? Muss dafür nicht dennoch erstmal eine Form angelegt werden, die im weiten Kontext genutzt wird?


    Also das Stigma um die maskuline Form zu lösen wird vermutlich schwerer sein, als eine neue Endung in die Sprache einzubauen. Wenn es so einfach wäre, gäbe es die ganze Diskussion darum nicht schon seit Jahren.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

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  • Wäre mir lieber, wenn man ein -a statt eine y/i-Endung nimmt. Letzteres klingt wie eine Verniedlichung und irgendwie klingt's dann so, wie andere Länder finden, dass niederländisch in ihren Ohren klingt lol.

    Als Artikel kann man dey einführen, aber am Ende ist es schon ein Fortschritt, wenn man überhaupt etwas Neues ausprobiert.

  • Ich verstehe hier nicht ganz wie du das jetzt meinst. Also du willst nicht, dass so eine Form existiert, sie soll aber dennoch easy gebildet werden können, wenn man so eine Person ansprechen möchte? Muss dafür nicht dennoch erstmal eine Form angelegt werden, die im weiten Kontext genutzt wird?

    Und ich glaube hier verstehe ich dich nicht ganz lol, ich weiß nicht genau welche Form angelegt werden muss, oder ich bin gerade nur zu müde das zu verstehen :'D


    Ich bin nicht dagegen, dass geschlechtsspezifische Ansprachen als eigene Endungen existieren, es braucht dann auch eine männliche. In meinen Augen sollte eine geschlechtsneutrale Anrede aber keine neue, zusätzliche Form sein, sondern die Grundform eines jeden Begriffs, was eben derzeit als generisches Maskulin läuft. Alles andere ergibt für mich unter anderem aus den im Eingangspost erwähnten Gründen keinen Sinn.


    Ich würde jetzt auch nicht unbedingt davon ausgehen, dass eine ganz neue Form einfacher einzubürgern ist als das Überschreiben einer vorhandenen. Ich denke, dass das Problem nicht ein Stigma dieser Form derzeit ist, sondern die Leute, die sich aktiv gegen Einflüsse dieser Art wehren. Eigentlich würde ich sogar sagen, dass da ein "neues" Verständnis vom generischen Maskulin (wobei es halt im Prinzip nicht mal wirklich neu ist, auch bisher kann sich ja ein beachtlicher Teil von Frauen und sogar nicht-binären Leuten problemlos mit dem generischen Maskulin identifizieren, nur halt nicht alle) sogar einfacher vonstatten gehen könnte, weil... Dagegen kann man eigentlich schwerer vorgehen als gegen ein merkbar neues und nicht einmal einheitliches System in der Sprache.

  • Passend zu diesem Thema noch ein kleines Anekdötchen: Ich habe mir heute die "The Legend of Zelda: Tears of the Kingdom Collector's Edition" vorbestellt. Auf der Seite, wo ich das getan habe, musste ich mir ein Kundenkonto anlegen und meine Adressdaten hinterlegen. In der Anmeldemaske gab's direkt ganz oben die Anrede-Auswahl. Zur Auswahl standen zwei Ankreuzkästchen, nämlich "Frau" und "Herrn". Standardmäßig verzichte ich inzwischen darauf, hier überhaupt irgendwas auszuwählen, oder wähle "keine Angabe" oder was da sonst neutrales verfügbar ist, da ich die ganze Anrede-Schose inzwischen ziemlich dämlich finde. Also wollte ich das Ankreuzen eines der beiden Felder hier auch einfach überspringen. Aber ich konnte die Bestellung nicht abschließen, da keines der Anrede-Felder angekreuzt war. Für mich als cis-Mann wars jetzt zum Glück einfach, hab ich halt "Herrn" da angekreuzt und damit hatte sich der Lack. Aber was machen jetzt non-binäre Menschen? Nun, die haben die Qual der Wahl, sich zwischen "Herrn" und "Frau" zu entscheiden, entsprechend angeredet zu werden, sonst können sie die Bestellung nicht abschließen. Schön, nicht wahr? :)


    Wäre ja auch zu einfach, ein drittes Kästchen mit "keine Angabe" (oder etwas anderes neutrales) zur Wahl zu stellen oder die Anrede-Schose einfach ganz zu streichen.

  • Wattmacks Welcome to my world... Ich finde das auch immer wieder echt schlimm, wenn online shops keine dritte Option haben oder das Feld eben nicht verpflichtend ist. So schwierig kann das ja nicht sein, da eine dritte Option einzufügen.


    Ich muss aber sagen, dass ich dann tendentiell eher dazu tendiere, die Anrede gegensätzlich zu meinem agab zu nehmen, einfach weil es sich dann zumindest ein bisschen trans* validating anfühlt, auch wenn es halt immer noch belastend ist. Wie machen andere hier das eigentlich?

  • Wie machen andere hier das eigentlich?

    Ich machs grundsätzlich wie auf Arbeit auch und lass mich mit männlichen Ansprachen anreden. Da ich transmaskulin bin, stört mich das wesentlich weniger, als mit weiblichen Bezeichnungen/Pronomen angesprochen zu werden. Weird und ungewohnt ist es trotzdem jedes Mal, wenn mich jemand Herr XYZ nennt.


    Eine dritte Option/das weglassen von Anreden wäre natürlich da einfach die beste Wahl. Aber ich hab das in letzter Zeit oft festgestellt, dass es diese eben nun mal nicht gibt. Sei es jetzt bei meiner Bank, bei irgendwelchen Ärzten etc. Klar bessert sich das so langsam und hier und da gibt es diese Möglichkeiten in den Systemen schon, aber viele hängen da leider noch etwas hinterher.


    Ich hätte zb auch absolut kein Problem damit überall einfach nur mit Vor- und Nachnamen angesprochen zu werden und die Anreden einfach komplett fallen zu lassen.

    Musste aber tatsächlich letztens etwas schmunzeln, als ich einen Brief von der Bank bekommen hatte und dort als Anrede "Herr/Frau XYZ" dran stand.

  • Ich pack das mal hier rüber, langsam wirds doch Off-Topic im Sexismus Thema.

    Das es sich bei dem ganzen Alpha-Selbstbild um Denkmuster handelt, die, bewusst oder unbewusst Druck auf die Frau ausüben, Erwartungen aufbauen die gefälligst erfüllt werden müssen, schließlich "habe ich mir ja jetzt schon die ganze arbeit gemacht", sehe ich druchaus.

    Ich schätze du hast schon mal von Andrew Tate gehört? Er ist einer dieser self proclaimed Alpha males, um den sich auch ein Cult gebildet hat. Einfach mal ein paar Videos auf Yt ansehen und Kommentare durchlesen. Es ist fast lustig, wenn der Dude das nicht ernst meinen würde.

    Tbf ja ich glaube auch viele der Männer, die meinen Alpha male zu sein und das in ihre Bio schreiben kriegen das am Ende eh nicht richtig druchgesetz, denn sind wir ehrlich, am Ende sind doch eigentlich die Leute, die wirklich manpiluativ sein wollen, die, welche es erstmal nicht zeigen. Wenn ich mich von Anfang an wie ein Arsch verhalte, dann ist ja noch keine Bindung zwischen den Personen entstanden, ich würde dann halt eh nie eine Beziehung eingehen.

    Aber ich kann trotzdem verstehen, dass es eine Red Flag ist, weil diese Männer sich selbst manipulieren lassen von eben zum Beispiel Andrew Tate, zu glauben, dass das funktioniert. Oder prinzipiell auch einfach ein eher konservatives Weltbild haben, auf das ich jetzt persönlich auch keinen Bock hätte lol

    Ich bin keine Frau und kann das daher natürlich nicht verallgemeinern, aber ich würde einfach mal behaupten in erster Linie sucht doch jeder in seiner Beziehung etwas auf Augenhöhe, oder? Wenn dann schon direkt jemand mit alpha male ich bin besser als du bullshit ankommt, ist das einfach ein richtiger abturner.

    Da cis-Männer auch zu meinem Beuteschema gehören, kann ich zumindest aus der Erfahrung sprechen, ich würde einen großen Bogen machen. Aber die wären eh nicht an mir interessiert lol


    Ich denke Pronomen sind so ein ... ungelöstes Thema?

    Es gibt im deutschen Sprachgebrauch keine elegante Lösung (finde ich), englisch ist da tatsächlich ganz gut.

    Wie gesagt das ist wirklich Gewöhnungssache. Neue Pronomen für neutrale Anrede einzuführen ist meiner Meinung nach deutlich einfacher in die Sprache zu integrieren, als gute Endungen. Sobald man das ein paar mal machen musste, weil man einfach non-binary Freunde hat, gehts auf einmal wie von selbst.

    Und ansonsten im täglichen Sprachgebrauch mit Freunden redet man sich ja eh meistens mit Namen oder du an. Ich kann dir nur mit auf den Weg geben, sollte dir so jemand mal begegnen, frag einfach lieber einmal mehr nach als kein mal. Niemand bringt dich um, wenn du etwas falsch sagst, solange du dich respektvoll benimmst. Heck non-binary Freunden die ich habe rutsch manchmal das falsche Pronomen raus. Dieses Stigma, dass die alle ausrasten, ist halt falsch. Meistens schweigen sie sogar eher noch mit Absicht, weil sie sich selbst schlecht fühlen dafür, dir das andauernd sagen zu müssen. Oder sie sagen gar nichts, zum Beispiel random beim Einkaufen oder so, weil es das Outing einfach nicht wert ist für die paar Minuten.


    Generell bei intoleranz, sei es bei Fremdenfeindlichkeit, Sexismus und anderen Formen davon hilft nur, praktische Erfahrungen mit entsprechenden Menschen, Das ist nur leider sehr zeitintensiv und praktisch häufig schwer umzusetzen.

    Das ist es auch, was ich anfangs meinte mit es fehlt vielen Männern der "Anlass" dazu fehlt, Sexismus als Problem wahrzunehmen. Ich bin seit über 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen, und erst mit der Zeit hat sich in meiner Wahrnehmung des Ganzen etwas geändert. Sie hat mich nicht versucht zu "bekehren" oder zu "erziehen", es sind gelegentliche Anekdoten und Situationen im Alltag, die einem allmählich dabei helfen die eigene Sichtweise anzupassen.

    Ja das kann ich nachvollziehen tbf. Ich glaube als Kind hatten wir fast alle diese homophoben und transphoben Phasen, eben weil wir keine und wenn dann nur erzkonservative Berühungspunkte damit hatten. Ich zum Beispiel habe sehr wenig mit "Ausländern" (ich zähle jetzt mal auch deutsch gebürtige dazu, deswegen die Klammern) in meinem Umfeld zu tun, außer vielleicht auf der Arbeit oder so, aber halt keine engeren Freunde (was halt letztendlich Zufall ist). Aber deswegen würde ich behaupten nicht sehr sensibilisert auf diese Probleme zu sein und ich hab manchmal Probleme damit, ob etwas das ich sagen könnte rassistisch aufgefasst werden könnte, oder nicht.

    Zum Beispiel hatte ich mal diese Situation, ich war in einer AG an meiner alten Schule und der Leiter war ein Ostasiate. Irgendwann hat der mir mal geschrieben, dass er mich gerade arbeiten gesehen hat und nebenan arbeitet, direkt neben uns war eine asiatische Imbissbude. Ich hab mich nicht getraut zu fragen, ob er da arbeitet, weil ich mir nicht sicher war ob das ein komisches Stereotyp erfüllt und rassistisch sein könnte. Letztendlich hat er wirklich da gearbeitet haha und ich kannte ihn ja auch schon etwas besser, ich denke er hätte das einfach mit Humor genommen und gar nicht so aufgefasst. Da ist dann irgendwann wieder der Gedanke präsent, ist es jetzt rassistisch von mir zu denken, da kann er gar nicht arbeiten, weil das rassistisch wäre? Hilfe, der Teufelskreis.


    "Und technisch gesehen möchte ich anmerken, so gesehen haben sich nicht nur Frauen damit rumzuschlagen, sondern auch alle anderen, die so... im visier von cis hetero Männern landen. Hatte heute noch einen Femboy in meiner Timeline, der von so einem Erlebnis mit einem cishet Mann erzählte - der ausfallen und bedrohend wurde, als der Femboy ihm eröffnet hat, dass ja, er ein Mann ist und keine Frau."

    Aber hier noch um dir das zu erklären. Cis ist im Grunde das Gegenteil zu trans. Also eine Person die sich dem bei der Geburt zugewiesenem Geschlecht zugehörig fühlt. Also du bist ein cis Mann.

    Femboy erklärt sich eigentlich von selbst, sind Männer die sich sehr feminin geben, schminken und weibliche gelesene Kleidung anziehen. Das worauf Alaiya hier aufmerksam machen will ist trapping. Also der Begriff, dass cis Männer meinen, solche Leute machen das mit Absicht um sie zu verwirren und sie ins Bett zu kriegen, um dann aber zu revealen, dass sie gar nicht weiblich sind. So nach dem Motto "HAHA jetzt bist du schwul!!" Was... ja. Ich glaube kein Mensch würde jemals wirklich auf so eine Idee kommen XD

    Diese Diskriminierung findet sehr häufig halt auch bei trans Frauen statt, selbst wenn man optisch kein bisschen erkennen würde, dass sie jemals mit einem anderen Sex geboren worden sind.

    Ich musste mir das auch schon zu genüge anhören, von irgendwelchen cis Männern, dass ich eine trap für schwule bin, weil ich keine OP's habe. Also like es war wirklich so, dass ich random Matches mit schwulen auf Datingseiten hatte, nur damit die mich beleidigen, dass ich mich aus deren Pool raushalten soll, ich soll mir hetero Männer suchen :ugly:

    Ich frag mich btw eh wie die sich das überhaupt vorstellen, laut deren Ansicht dürfte ich ja eigentlich nicht mal eine Konkurrenz sein haha

    Also wie du hier siehst, dieses Denken, dass cis Männer irgendwie ein Anrecht auf Sex haben und auf eine Partnerschaft ist nicht nur in der Hetero Community und jede Person, die da ansatzweise nicht reinpasst soll sich doch bitte verpissen.


    Das ist vermutlich klassisch männliches Denken. Mich stört, dass ich so reagiere, ich würde niemals jemandem vorschreiben wollen so etwas zu unterlassen, mir fällt aber auf das ich so reagiere.

    Ich würde das gar nicht klassisch männliches Denken nennen tbf. Ich glaube das ist allgemein anerzogen. Selbst ich hab da Hemmungen, wenn ich das auf der Straße sehe und mache es nicht, weil ich mir denke, dass es "komisch" ist. Tbf ich finds auch schlimm, wenn das hetero Paare machen, also wenns halt so überpräsent ist und die sich halb auffressen. Ekelhaft.

    Aber ich find es trotzdem so witzig, dass du so bist "ich stehe auf Frauen, das ist normal für mich und das andere kann ich nicht nachvollziehen". Weil ich kann es immer nicht nachvollziehen, wie man nicht einfach zu allem attraktiv angezogen sein kann XD Ich wäre so eingeschränkt damn. Es gibt so viele schöne Features an Menschen, egal welches Gender die haben. Mich da nur auf eine Gruppe zu beschränken wäre irgendwie einfach schade. Aber ja das ist wohl der Fluch hetero zu sein :P


    Edit:

    Das kommt nur davon, dass du vergisst, dass Schweizer auch Ausländer sind >:

    Ja Vix tbf. Jetzt wo die ganzen geflüchteten Ukrainer ankommen, die halt eher europäische Gene haben und Deutschen nicht unähnlich sind, merke ich immer mehr wie unterbewusst rassistisch es doch eigentlich ist, wie stark das Gehirn auf anderes Aussehen reagiert.

    Ich find das faszinierend. Aber bei solchen Menschen, die mehr wie ich aussehen hätte ich weniger Angst rassistisch zu sein, obwohl da auch komplett andere Kultur und alles mitschwingt. Ich versuche auch das abzubauen, aber es ist nicht immer so einfach Denkmuster des Gehirns zu durchbrechen.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

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  • Ich zum Beispiel habe sehr wenig mit "Ausländern" (ich zähle jetzt mal auch deutsch gebürtige dazu, deswegen die Klammern) in meinem Umfeld zu tun

    Das kommt nur davon, dass du vergisst, dass Schweizer auch Ausländer sind >:


    Ich würde das gar nicht klassisch männliches Denken nennen tbf. Ich glaube das ist allgemein anerzogen.

    Jep, das ist es auch nicht.

    Es kann anerzogen sein, aber generell ist es so, dass Menschen gegen Unbekanntes mit Skepsis/ablehnend reagieren, das ist ein Schutzmechanismus vor Gefahren.

    Was Bären-Olaf also in dem Thread tut, muss mega unangenehm für ihn selber sein (weil es halt auch direkt den eigenen Instinkten widerspricht), aber er ist reif genug, sich langsam ranzutasten und das in seinem Tempo zu machen oder die eigenen Empfindungen zumindest kritisch zu hinterfragen.


    Grade bei so Themen wie Homophobie und Rassismus etc. wäre es schon eigentlich an den Eltern, ihren Kindern da diese Grund-Skepsis nicht zu verstärken, (was dann eben -phoben Verhalten endet) sondern sie zu nehmen und aufzuzeigen, dass sie in dem Fall unberechtigt ist.


    Ich versuche auch das abzubauen, aber es ist nicht immer so einfach Denkmuster des Gehirns zu durchbrechen.

    Ich meinte das nicht wirklich vorwurfsvoll, sondern eher um meinen Punkt zum Ungewohnten zu unterstreichen.

    Bei mir Bauerndorfbanause hat das genau in dem Thema auch etwas gedauert und jetzt habe ich im Umkreis bestimmt 80% Ausländer aus aller Welt und es fühlt sich nicht mehr seltsam an.


  • Ich muss sagen, nein, Andrew Tate sagt mir nichts, auch solche Videos habe ich noch nie gesehen und ich glaube das werde ich mir auch nie antun.

    Mein ganzes "Wissen" zum Thema psychologische Pickup-Tricks, Manipulationen und dergleichen stammen aus der Kindheit/Jugend von Sendungen wie TAFF auf Pro7 früher, wo das ganze eher als Kuriosität verharmlosend dargestellt wurde.


    Aber ich kann da vermutlich einfach aus Wissensmangel bei dem Thema kaum mitreden, wie Bastet in Ihrem Beitrag sagt mag es sein, dass ich da keine akuraten Vorstellungen habe (unterschätzen ja, verharmlosen möchte ich eigentlich nichts).


    Ich kenne keine Alphas in dem Sinne, kenne keine Frauen die mit solchen Ihre Probleme haben und kann deshalb vermutlich auch das Ausmaß nicht einschätzen. Ich habe solche einfach nur immer als Spinner wahrgenommen (primär online), Typen die einfach ein völlig überkompensiertes Matchogehabe an den Tag legen und in der Realität eine Frau nicht mal ansprechen könnten, geschweige denn manipulieren.


    Ich denke Pronomen sind so ein ... ungelöstes Thema?

    Es gibt im deutschen Sprachgebrauch keine elegante Lösung (finde ich), englisch ist da tatsächlich ganz gut.

    Wie gesagt das ist wirklich Gewöhnungssache. Neue Pronomen für neutrale Anrede einzuführen ist meiner Meinung nach deutlich einfacher in die Sprache zu integrieren, als gute Endungen. Sobald man das ein paar mal machen musste, weil man einfach non-binary Freunde hat, gehts auf einmal wie von selbst.

    Und ansonsten im täglichen Sprachgebrauch mit Freunden redet man sich ja eh meistens mit Namen oder du an. Ich kann dir nur mit auf den Weg geben, sollte dir so jemand mal begegnen, frag einfach lieber einmal mehr nach als kein mal. Niemand bringt dich um, wenn du etwas falsch sagst, solange du dich respektvoll benimmst. Heck non-binary Freunden die ich habe rutsch manchmal das falsche Pronomen raus. Dieses Stigma, dass die alle ausrasten, ist halt falsch. Meistens schweigen sie sogar eher noch mit Absicht, weil sie sich selbst schlecht fühlen dafür, dir das andauernd sagen zu müssen. Oder sie sagen gar nichts, zum Beispiel random beim Einkaufen oder so, weil es das Outing einfach nicht wert ist für die paar Minuten.

    Ich muss sagen, im täglichen, persönlichen Kontakt sind Pronomen kein Thema.

    Auf der Arbeit habe ich auch eine Trans-Kollegin und im direkten Kontakt nutzt man halt einfach das Du, wenn man im Beisein der Person über diese Person spricht nutzt man den Namen, ist halt auch am einfachsten.


    Aber wenn ich einer anderen Person, etwas erzählen möchte wird es schon schwieriger. In dem Fall kenne ich natürlich das Pronomen, aber vermutlich ist es einfach eine Umgewöhnungssache den Sprachgebrauch umzustellen.

    Ich rege mich immer noch darüber auf, dass Kommata auch Kommas heißen darf, Taxen auch Taxis, nur "weil es so viele falsch machen".


    Und vom Stigma, dass alle schnell ausrasten habe ich noch gar nichts gehört tatsächlich. Ich habe einen ziemlich toleranten und offenen Arbeitsplatz wo alle miteinander klarkommen und normal miteinander reden können.


    Wenn ich mal aus eigener Erfahrung erzählen darf.

    Ich arbeite in der Hotellerie, direkt an der Rezeption. Wir haben muslimische Kollegen mit Kopftuch, Kollegen aus glaube ich 8 verschiedenen Ländern, verschiedene Menschen mit Behinderungen (geistig und körperlich), sexuellen Orientierungen und wie gesagt eine Trans Kollegin.

    Die einzigen Menschengruppen mit denen ich persönlich bei der Arbeit Probleme habe sind betrunkene Proleten.

    Aggressive, besoffene Idioten. Laut, vulgär, primitiv und ekelhaft.

    Besonders Junggesellenabschiede. Ich hasse sie einfach.

    Das ist vermutlich auch der Grund, warum ich seit Jahren schon keinen Alkohol mehr trinke.


    Meine Probleme mit Pronomen und Co. sind daher glaube ich eher intellektueller Natur. In der Praxis spielen Geschlecht und Sexuelle Orientierung ja eh keine Rolle. Ich meine, mit meinen Hetero-Kollegen rede ich ja nun auch nicht über Ihre Genitalien oder sexuellen Präferenzen.


    Generell bei intoleranz, sei es bei Fremdenfeindlichkeit, Sexismus und anderen Formen davon hilft nur, praktische Erfahrungen mit entsprechenden Menschen, Das ist nur leider sehr zeitintensiv und praktisch häufig schwer umzusetzen.

    Das ist es auch, was ich anfangs meinte mit es fehlt vielen Männern der "Anlass" dazu fehlt, Sexismus als Problem wahrzunehmen. Ich bin seit über 6 Jahren mit meiner Freundin zusammen, und erst mit der Zeit hat sich in meiner Wahrnehmung des Ganzen etwas geändert. Sie hat mich nicht versucht zu "bekehren" oder zu "erziehen", es sind gelegentliche Anekdoten und Situationen im Alltag, die einem allmählich dabei helfen die eigene Sichtweise anzupassen.

    Ja das kann ich nachvollziehen tbf. Ich glaube als Kind hatten wir fast alle diese homophoben und transphoben Phasen, eben weil wir keine und wenn dann nur erzkonservative Berühungspunkte damit hatten. Ich zum Beispiel habe sehr wenig mit "Ausländern" (ich zähle jetzt mal auch deutsch gebürtige dazu, deswegen die Klammern) in meinem Umfeld zu tun, außer vielleicht auf der Arbeit oder so, aber halt keine engeren Freunde (was halt letztendlich Zufall ist). Aber deswegen würde ich behaupten nicht sehr sensibilisert auf diese Probleme zu sein und ich hab manchmal Probleme damit, ob etwas das ich sagen könnte rassistisch aufgefasst werden könnte, oder nicht.

    Zum Beispiel hatte ich mal diese Situation, ich war in einer AG an meiner alten Schule und der Leiter war ein Ostasiate. Irgendwann hat der mir mal geschrieben, dass er mich gerade arbeiten gesehen hat und nebenan arbeitet, direkt neben uns war eine asiatische Imbissbude. Ich hab mich nicht getraut zu fragen, ob er da arbeitet, weil ich mir nicht sicher war ob das ein komisches Stereotyp erfüllt und rassistisch sein könnte. Letztendlich hat er wirklich da gearbeitet haha und ich kannte ihn ja auch schon etwas besser, ich denke er hätte das einfach mit Humor genommen und gar nicht so aufgefasst. Da ist dann irgendwann wieder der Gedanke präsent, ist es jetzt rassistisch von mir zu denken, da kann er gar nicht arbeiten, weil das rassistisch wäre? Hilfe, der Teufelskreis.

    Das mit dem Umfeld ist so eine Sache, bei Geschlecht und Sexismus ist das Problem glaube ich tiefer und komplexer als einfach die Erziehung.


    Ich zum Beispiel bin komplett nur mit Frauen aufgewachsen.

    Mutter, Schwester und ich. Schwester und ich verschiedene Väter, beide vor der Geburt abgehauen und haben sie nie gennen gelernt. Männer hat meine Mutter nie welche mit nach Hause gebracht.

    Sonstiges Umfeld: Tante, Oma, Nachbarsfamilie mit 5 Töchtern.

    Grundschule: 24 Mädchen 3 Juges. Nur Lehrerinnen.


    Und trotzdem ist es einfach drinne. Wir leben ja in einer Gesellschaft, die seit vielen tausend Jahren von Männern gemacht wird. Es ist einfach "normal" wie es ist und wird gar nicht in Frage gestellt.


    Rassismus und wie andere das verstehen kann ich jetzt primär von anderen. Ich verdrehe immer die Augen, wenn jemand der nicht deutsch aussieht gefragt wird, wo er oder sie denn herkomme. In den meisten Fällen ist die Antwort halt sowas wie: Köln.

    Ist es jetzt rassistisch anzunehmen, dass jemand der nicht weiß ist vermutlich Ausländer ist und dann gefragt werden muss woher er denn komme?


    - Cis ... wirkt irgendwie immer etwas abwertend so bezeichnet zu werden wenn man nicht so recht weiß was es heißt :)

    -Femboy ... also tatsächlich erklärt es sich für mich nicht aus dem Begriff. Für mich hätte es auch etwas anderes sein können, nur dass es um Vermischung von weiblichen und männlichen Aspekten ging war mir klar, nicht wie genau.

    - Trapping ... höre ich zum ersten Mal den Begriff und auch von dem "Problem". Geht es dabei jetzt einfach nur darum, dass cis Männer sich von solchen Männern angezogen fühlen weil sie fälschlicherweise davon ausgehen, es würde sich um eine Frau handeln, sich dann ungefragt an diese ranmachen, und dann bei der Erklärung direkt ausfallen werden weil "die das ja nur machen um mich in die Irre zu führen"?


    Und das mit Transdiskriminierung ist etwas verwirrend. Du schreibst ja von dir selber, wie genau definierst du dich denn selber wenn die Frage erlaubt ist? Ich habe bei dem zweiten Teil des obigen Zitates tatsächlich echt Schwierigkeiten die Situation nachzuvollziehen.


    Das ist vermutlich klassisch männliches Denken. Mich stört, dass ich so reagiere, ich würde niemals jemandem vorschreiben wollen so etwas zu unterlassen, mir fällt aber auf das ich so reagiere.

    Ich würde das gar nicht klassisch männliches Denken nennen tbf. Ich glaube das ist allgemein anerzogen. Selbst ich hab da Hemmungen, wenn ich das auf der Straße sehe und mache es nicht, weil ich mir denke, dass es "komisch" ist. Tbf ich finds auch schlimm, wenn das hetero Paare machen, also wenns halt so überpräsent ist und die sich halb auffressen. Ekelhaft.

    Aber ich find es trotzdem so witzig, dass du so bist "ich stehe auf Frauen, das ist normal für mich und das andere kann ich nicht nachvollziehen". Weil ich kann es immer nicht nachvollziehen, wie man nicht einfach zu allem attraktiv angezogen sein kann XD Ich wäre so eingeschränkt damn. Es gibt so viele schöne Features an Menschen, egal welches Gender die haben. Mich da nur auf eine Gruppe zu beschränken wäre irgendwie einfach schade. Aber ja das ist wohl der Fluch hetero zu sein :P


    Attraktivität, Anziehung und Liebe ist eh so eine Sache. Man plant es nicht, man kann es nicht beeinflussen, man muss einfach hinnehmen wie es kommt (und genießen).

    Und ich stimme dir auch zu, zur schau gestelle öffentliche Zuneigung finde ich auch unangenehm, egal wer es denn macht, vermutlich ist das aber auch wieder eine andere Art von Intoleranz :wacko:

  • Ich muss sagen, nein, Andrew Tate sagt mir nichts, auch solche Videos habe ich noch nie gesehen und ich glaube das werde ich mir auch nie antun.

    Glaub mir: Unwissenheit kann manchmal ein Segen sein. Mir werden ab und an Videos von ihm in die YouTube-Shorts gespült, und wenn man da mal ein paar Sekunden zu lange nicht wegschaltet, fängt's erst beim Augenrollen an und endet bei leichtem bis mittelschwerem Übelkeitsgefühl.



    Ich muss sagen, im täglichen, persönlichen Kontakt sind Pronomen kein Thema.

    Auf der Arbeit habe ich auch eine Trans-Kollegin und im direkten Kontakt nutzt man halt einfach das Du, wenn man im Beisein der Person über diese Person spricht nutzt man den Namen, ist halt auch am einfachsten.

    Sieht bei mir im echten Leben auch nicht anders aus. Mir hat sich zumindest noch keiner mit "btw, ich bin kein Mann/keine Frau und verwende Pronomen XY" vorgestellt. Es kann natürlich sein, dass man schon nicht binäre Personen kennengelernt hat und es gar nicht mitbekommen hat, weil es der Person entweder selbst nicht so wichtig war oder sie es einfach nicht getan hat, um im Zweifel keine unliebsamen Reaktionen zu ernten. Die Reaktion muss ja nicht mal von dir oder mir stammen. Es reicht ja schon, wenn sich das rumspricht und irgendwer mit 'nem konservativ-aggressivem Mindset das aufschnappt.

    Und ich gehe mal davon aus, dass deine trans Kollegin bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde? Viele bleiben in ihrem Transsein ja im binären Geschlechtsmodell und verwenden in weiterer Folge keine Neopronomen. Wenn man sich aber nicht sicher ist, reißt einem keiner den Kopf ab, wenn man lieb fragt, wie man angesprochen werden will (erlebe es aber öfter, dass es da eine gewisse Hemmschwelle gibt).


    Ich zum Beispiel bin komplett nur mit Frauen aufgewachsen.

    Wobei der Punkt, dass wir in einer von Männern gemachten Gesellschaft, auch hier sicher noch durchschlägt, also dass auch Frauen einen Jungen so erziehen, dass am Ende ungefähr das rauskommt, was dem gesellschaftlichen Bild eines Mannes entspricht - also zumindest so ungefähr oder teilweise. Ich hatte dahingehend auch das Glück, dass mein Erzeuger sich recht bald aus dem Familienleben verabschiedet hat, weil's sonst wohl Schläge gegeben hätte, wenn ich mal durchsickern hätte lassen, dass ich mit meinem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht wenig Identifikationspunkte habe. Ändert trotzdem nichts daran, dass auch meine Großmutter mich da in gewisse Genderrollen erziehen wollte.


    - Cis ... wirkt irgendwie immer etwas abwertend so bezeichnet zu werden wenn man nicht so recht weiß was es heißt :)

    Früher hatten wir ja noch die schöne Beleidigung, die vom Wort "trans" nicht weit weg ist. Die hab ich in den letzten Jahren zum Glück so gut wie gar nicht mehr gehört - zu meiner Schulzeit vor etwa 10 Jahren aber noch sehr häufig. "Trans" selbst ist ja vollkommen wertungsneutral und entsprechend ist "cis" (was ja tatsächlich keine Wortneuschöpfung sondern lediglich das lateinische Gegenstück ist) gemeint. Bekomme aber auch da öfter mal mit, dass es sich abwertend anfühlt. Könnte mir vorstellen, dass es daher rührt, dass es vor allem in Diskussionen und Debatten verwendet wird und leicht dieser "wir gegen die"-Eindruck entsteht.

  • Ich muss sagen, im täglichen, persönlichen Kontakt sind Pronomen kein Thema.

    Auf der Arbeit habe ich auch eine Trans-Kollegin und im direkten Kontakt nutzt man halt einfach das Du, wenn man im Beisein der Person über diese Person spricht nutzt man den Namen, ist halt auch am einfachsten.

    Sieht bei mir im echten Leben auch nicht anders aus. Mir hat sich zumindest noch keiner mit "btw, ich bin kein Mann/keine Frau und verwende Pronomen XY" vorgestellt. Es kann natürlich sein, dass man schon nicht binäre Personen kennengelernt hat und es gar nicht mitbekommen hat, weil es der Person entweder selbst nicht so wichtig war oder sie es einfach nicht getan hat, um im Zweifel keine unliebsamen Reaktionen zu ernten. Die Reaktion muss ja nicht mal von dir oder mir stammen. Es reicht ja schon, wenn sich das rumspricht und irgendwer mit 'nem konservativ-aggressivem Mindset das aufschnappt.

    Und ich gehe mal davon aus, dass deine trans Kollegin bei der Geburt dem männlichen Geschlecht zugeordnet wurde? Viele bleiben in ihrem Transsein ja im binären Geschlechtsmodell und verwenden in weiterer Folge keine Neopronomen. Wenn man sich aber nicht sicher ist, reißt einem keiner den Kopf ab, wenn man lieb fragt, wie man angesprochen werden will (erlebe es aber öfter, dass es da eine gewisse Hemmschwelle gibt).

    Ja genau, die Kollegin ist als Mann geboren, trägt weibliche Klamotten, hat einen weiblichen Namen und war deshalb eine Sie.


    Ich habe jetzt nicht nach Details gefragt, weil es ja einfach keine Rolle spielt. Bei uns auf der Arbeit gibt es (fast) niemanden den das stört, 1-2 haben mal nen Kommentar gemacht, also nicht im Beisein der Kollegin.


    Das wurde ganz schnell unterbunden von den anderen Kollegen, danach kam dann nichts mehr und das Thema ist erledigt gewesen.


    Ich zum Beispiel bin komplett nur mit Frauen aufgewachsen.

    Wobei der Punkt, dass wir in einer von Männern gemachten Gesellschaft, auch hier sicher noch durchschlägt, also dass auch Frauen einen Jungen so erziehen, dass am Ende ungefähr das rauskommt, was dem gesellschaftlichen Bild eines Mannes entspricht - also zumindest so ungefähr oder teilweise. Ich hatte dahingehend auch das Glück, dass mein Erzeuger sich recht bald aus dem Familienleben verabschiedet hat, weil's sonst wohl Schläge gegeben hätte, wenn ich mal durchsickern hätte lassen, dass ich mit meinem bei der Geburt zugeordneten Geschlecht wenig Identifikationspunkte habe. Ändert trotzdem nichts daran, dass auch meine Großmutter mich da in gewisse Genderrollen erziehen wollte.

    Oh ja, davon kann ich auch ein Lied singen. Nicht bei meiner Erziehung, meine Mutter war eigentlich immer sehr offen und locker.


    Aber die Mutter meiner Freundin ist so eine ...

    An ihrer Tochter wird immer herumgemeckern, am Gewicht, an den Klamotten, am aussehen allgemein, egal was sie macht es ist immer falsch.

    An ihrem Sohn hat sie nichts auszusetzen. Dabei ist er immer unfreundlich bis beleidigend wenn er sich zu weihnachten blicken lässt, guckt nur aufs Handy, wird ausfallen, kassiert die Geschenke ein, bringt selber keine mit und geht wieder.

    Er ist mitte 30, arbeitslos, wohnt kostenlos im Haus der verstorbenen Großeltern, rührt keinen Finger aber fordert. Fordert! Bittet nicht, fordert.


    Aber er ist der Sohn, er macht nichts falsch.


    Sie ist die Tochter. Sie ist nicht weiblich genug, lässt sich zu selten bei der Mutter blicken, trägt keine hübschen Klamotten, ist zu dick und kriegt keine Kinder.


    Ich kriege echt immer einen Hals da, aber die Konsequenz ist halt, dass wir seltener und seltener vorbeikommen.


    - Cis ... wirkt irgendwie immer etwas abwertend so bezeichnet zu werden wenn man nicht so recht weiß was es heißt :)

    Früher hatten wir ja noch die schöne Beleidigung, die vom Wort "trans" nicht weit weg ist. Die hab ich in den letzten Jahren zum Glück so gut wie gar nicht mehr gehört - zu meiner Schulzeit vor etwa 10 Jahren aber noch sehr häufig. "Trans" selbst ist ja vollkommen wertungsneutral und entsprechend ist "cis" (was ja tatsächlich keine Wortneuschöpfung sondern lediglich das lateinische Gegenstück ist) gemeint. Bekomme aber auch da öfter mal mit, dass es sich abwertend anfühlt. Könnte mir vorstellen, dass es daher rührt, dass es vor allem in Diskussionen und Debatten verwendet wird und leicht dieser "wir gegen die"-Eindruck entsteht.

    Ja, wir gegen die, oder einfach Schubladendenken macht offene Diskussionen echt schwierig.


    Abwertenden Begriffe sind aber auch schwierig. Vor Jahren habe ich auf der Arbeit gelernt, dass der Begriff "taubstumm" nicht mehr verwendet werden sollte da er abwertend ist. Korrekt ist "gehörlos".


    Aber wie soll man das auch wissen, wenn man da keinen Bezug zu hat.


    Cis klingt abwertend wenn man es nicht kennt, einfach weil man in eine Schublade gesteckt wird von der man nicht weiß, was es eigentlich für eine ist.

    Das Cis einfach das Gegenstück zu Trans ist wusste ich nicht, mit der Erklärung macht es dann aber auch absolut Sinn und ist offensichtlich der korrekte Begriff.

  • Für mich als cis-Mann wars jetzt zum Glück einfach, hab ich halt "Herrn" da angekreuzt und damit hatte sich der Lack. Aber was machen jetzt non-binäre Menschen?

    Wie machen andere hier das eigentlich?

    1. Maßnahme dem Online-Shop schreiben und fragen, ob auch eine Bestellung per Mail möglich ist. Darauf gibt es ganz verschiedene Reaktionen:

    - Mailbestellung möglich, am Onlineshop ändert sich aber nichts.

    - Ein paar Stunden nach meiner Mail die Meldung, dass das Feld für die Anrede jetzt aus dem Online-Shop entfernt wurde (AnimaniA-Onlineshop);

    - Mailbestellung nicht möglich, aber man ist an der Fremdfirma dran, die die Shop-Software erstellt. Dauer ca. ein Jahr, aber das Versprechen, mir Bescheid zu geben, sobald es geht - das haben sie trotz der langen Zeit, die vergangen ist, getan! (altraverse Onlineshop);

    - Mailbestellung nicht möglich, im Onlineshop ändert sich erst was, sobald die neue Shop-Software, an der schon gearbeitet wird, kommt.

    - Mailbestellung nicht möglich, keine Lust was am Onlineshop zu ändern.


    2. Maßnahme: Mailbestellung nicht möglich führt bei mir zu ich bestelle da nicht bzw. registriere mich da nicht.


    Hat z.B. zur Folge, dass ich bei der Rewe-Filiale hier gar nicht mehr kaufe. Vor zwei Jahren haben sie das mit der Mailbestellung für Lieferungen gemacht. Als ich dann letztes Jahr noch mal was bestellen wollte, hieß es, nur noch über den Onlineshop. Und dort sieht man nicht ein, sein Angebot auch auf Menschen auszuweiten, die weder Herr noch Frau sind.

  • Das eigentliche, wirklich große Problem ist, dass solche Leute wie Andrew Tate versuchen bei Jugendlichen und jungen Männern, die den Grund wieso sie unbeliebt sind, bei anderen zu suchen, anzukommen und ich hab einen Kumpel, der sich mit seinem jüngeren Bruder (so um die 15) gestritten hat, weil der mal einen Korb von einem Mädchen bekommen hat und seitdem sich selbst leidtut und sich Dreck von Andrew Tate und so anhört. Bzw wurd dem dann noch von der Mutter der Kopf gewaschen.


    Mein Pronomen ist bitte nur dey (also deren Beitrag).



    Ansonsten spielt es im Umgang mit anderen Menschen doch nun wirklich keine Rolle, was sie zu Hause im Schlafzimmer miteinandern machen, wie sie es machen und mit wem. Solange man nicht vorhat da mitzumachen kann es einem egal sein.

    Okay, könnten wir aufhören bei jeder anderen Sexualität, die nicht hetero ist, zu sagen "es interessiert mich nicht, was Leute in ihrem Schlafzimmer machen." Sexualität besteht aus sehr viel mehr als "dem Schlafzimmer", es sei denn du hast vor Partner*innen im Haus einzusperren, aber das ist Freiheitsberaubung oder so... also will man für gewöhnlich auch draußen mit die*r Partner*in etwas unternehmen.



    Das klingt eher so, als wäre der Sohn auch nicht gerne bei der Familienfeier, was ich ihm absolut nachvollziehen kann lol (aber dann kommt man als erwachsene Person einfach gar nicht mehr), und ich mein ich versteh es, dass es dich stört wie an der Tochter rumgenörgelt wird. Bloß dass frag ich mich nur, was es dich angeht was er in welchem Alter arbeitet und wo er aus welchen Gründen wohnt.



    Zitat von Perfektion

    Aber ich find es trotzdem so witzig, dass du so bist "ich stehe auf Frauen, das ist normal für mich und das andere kann ich nicht nachvollziehen". Weil ich kann es immer nicht nachvollziehen, wie man nicht einfach zu allem attraktiv angezogen sein kann XD Ich wäre so eingeschränkt damn. Es gibt so viele schöne Features an Menschen, egal welches Gender die haben. Mich da nur auf eine Gruppe zu beschränken wäre irgendwie einfach schade. Aber ja das ist wohl der Fluch hetero zu sein :P

    Ästhetisch schön ja, aber deswegen muss das nichts Sexuelles oder Romantisches sein. Gute ist, du musst dich nicht auf Gruppen beschränken, wenn alle nein oder vielleicht noch "höchstwahrscheinlich nein" sind lol.

  • Ansonsten spielt es im Umgang mit anderen Menschen doch nun wirklich keine Rolle, was sie zu Hause im Schlafzimmer miteinandern machen, wie sie es machen und mit wem. Solange man nicht vorhat da mitzumachen kann es einem egal sein.

    Okay, könnten wir aufhören bei jeder anderen Sexualität, die nicht hetero ist, zu sagen "es interessiert mich nicht, was Leute in ihrem Schlafzimmer machen." Sexualität besteht aus sehr viel mehr als "dem Schlafzimmer", es sei denn du hast vor Partner*innen im Haus einzusperren, aber das ist Freiheitsberaubung oder so... also will man für gewöhnlich auch draußen mit die*r Partner*in etwas unternehmen.

    Was hat Sexualität jetzt mit hetero oder nicht zu tun?

    Es interessiert mich bei keiner Person in meinem täglichen Leben, was diese Person für ein Sexleben hat, ob diese jetzt hetero ist oder nicht spielt da keine Rolle.


    Und wie kommst du jetzt von Sexualität zu Unternehmungen die man zusammen draußen macht? Mir ist ja klar, dass Sexualität mehr ist als Sex zu haben, aber Sexualität ausleben heißt doch nur einmal nur eine Sache, alles andere ist Beziehungsleben/Dating oder wie auch immer man es denn nennen möchte.



    Nun, es geht mich vermutlich so viel an wie es dich angeht warum es mich stört.


    Aber gut, es stört mich, dass jemand noch mit über 30 seiner Mutter auf der Tasche liegt. Er zahlt keine Miete, hat keinen Job, hatte nie einen und sucht auch keinen.

    Wozu auch, er bekommt das Haus, den Haushalt, das Essen, alles gemacht.

    Mich stört, dass er so leben kann, seiner Mutter bei simplen Fragen wie "kannst du mir mal kurz mit meinem Handy helfen?" antworten kann "nerv mich doch nicht damit" und das völlig in Ordnung geht, da kein Problem gesehen wird von der Mutter.


    Mich stört diese Ungleichbehandlung, die Tochter ist halt die Tochter, die muss sich genau so verhalten wie es die Mutter wünscht und trotzdem gibt es an allem nur Kritik, der Sohn ist der Sohn, er macht nichts falsch, egal was er macht.


    Dich würde es nicht stören? Ist nicht genau dieses Messen mit 2 verschiedenen Maßstäben nur aufgrund des Geschlechtes das Thema grade?



    Okay, ich hätte nicht gedacht, dass so große Ketten wie Rewe nicht gewillt sind, hier Abhilfe zu schaffen bzw es nicht schon längt gemacht haben.


    Ist das nur bei der Filiale so, oder ist das bei Rewe allgemein so?

    Vermute ja, dass Rewe eine einheitliche Software für alle hat und es dann überall so ist?


    Ohnehin frage ich mich wozu die Unterscheidung von Herr/Frau überhaupt gut ist? Kommt dies einfach von Vertragsnormen, dass man quasi zuordnen muss ob Mann oder Frau um den Vertragspartner klar zu definieren?

    Zur Lieferung braucht man solche Angaben ja eh nicht, es hat ja nun keiner Herr oder Frau sowieso an der Klingel stehen.