Flüchtlinge

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  • Wenn es ein Asylgesetz gibt, was uns entlastet und dafür andere Länder mehr in die Verantwortung gesetzt werden, dann ist es der richtige Schritt.

    Ich würde eigentlich ein anderes Kriterium ansetzen, nämlich, ob es tatsächlich die Situation für Geflüchtete verbessert, bei der sich über die letzten Jahre immer wieder gezeigt hat, dass sie katatstrophal ist. Und da sehe ich nicht, wie sich daran wirklich etwas verändern sollte, wenn die Leute in haftähnliche Bedingungen kommen und zugleich befürchtet werden muss, dass eine Ablehnung sehr viel einfacher wird, weil Geflüchtete über sogenannte "sichere" Drittstaaten eingereist sind, die aber eben dann eigentlich oftmals bei näherem Hinsehen gar nicht so sicher sind.

    Geflüchtete sollten allgemein auch nicht die Figuren im politischen Spiel von Ländern sein. Es ist dahingehend sehr bezeichnend, wie die Argumentationen im öffentlichen Diskurs aussehen: Keine*r verteidigt diese Verschärfung als wirklich menschenwürdige Regelung (wie auch, wenn Verschärfung ohnehin miserabler Zustände), sondern spricht entweder von einem kleineren Übel gegenüber dem derzeitigen Zustand (was umstritten ist) und unterschlägt dabei die Möglichkeit der Aushandlung eines besseren Kompromisses oder sagt effektiv etwas wie "Na, wenigstens haben wir jetzt mal zusammen was verabschiedet, auch wenn es eigentlich suboptimal ist und darauf werden wir dann ganz bestimmt schon irgendwie aufbauen", womit sich selbst dann am Ende mal eben der moralische Blankoscheck ausgestellt wird.

    In beiden Argumentationen ist an Empathie für Geflüchtete nichts zu erkennen und wenn Pro-Asylrechtsorganisationen das Asylgesetz in der jetzigen Form ablehnen und entweder auf starke Änderungen im EU-Parlament oder gleich ganz das Scheitern hoffen, dann denke ich, dass dem Ganzen doch ein wenig kritischer begegnet werden muss.

    Auch wenn Teile der Grünen damit nicht zufrieden sind, ein Weiter so könnte aber dazu bringen, dass das Erstarken der Rechten in Europa noch ausgeprägter wäre und das wollen die Grünen gewiss nicht.

    Ich glaube nicht, dass dieses Asylrecht dem Erstarken der Rechten irgendwas entgegensetzen wird. Geflüchtete, ja eigentlich auch das Asylrecht selbst waren nie einfach der Grund, warum rechte Gruppen stark wurden; der Grund liegt eher darin, dass rechte bis rechtsextreme Gruppen die Asyldebatte gekapert, Ressentiments geschürt und den ganzen Diskurs ganz weit nach rechts gezogen haben, während die anderen politischen Kräfte mehr oder weniger tatenlos danebenstanden, den Narrativen nichts entgegensetzten oder sie sogar selbst bedienten. Das ist ein Versagen, das, wie oben schon gesagt, nicht auf Kosten der Menschen gehen sollte, um die es sich hier eigentlich dreht, oder vielmehr eigentlich drehen sollte.

  • Es gab bisher nicht mal eine Lösung, die funktionierte. Ob 2015, wo Flüchtlinge unangemeldet in Massen eingeströmt sind oder die Jahre danach. Auch die Aufnahmezentren in der Türkei und so weiter sind keine langfristigen Lösungen. Das Ding ist, das sind zumeist oft Menschen, die selber viel Unterstützung brauchen, weil sie Leid erlebt haben und auch andere Ansichten über die Sozialrollen haben. Da benötigt es ja Aufklärung und so und Deutschland tut da jetzt schon am meisten und wir haben nun einfach keine Ressourcen mehr um noch Mehreren zu kümmern. Man bedenke, dass die Probleme (Stichwort: Fachkräftemangel) in Deutschland größer werden. Die Menschen, die da kommen sind zumeist noch lange nicht bereit bei uns arbeiten zu können und viele haben nicht mal einen Schulabschluss, weil viele garkeine Schule besucht haben, weil es keine dafür gab. Fakt ist nunmal, dass andere Länder genug Ressourcen hätten und noch Welche aufnehmen könnten. Das neue Asylgesetz könnte halt dazu führen, dass eben diese Länder mehr in die Verantwortung genommen werden, die vorher zu wenige Anstrengungen unternommen haben. Um Flüchtlinge zu kümmern kostet am Anfang sehr viel Geld, aber langfristig gesehen profitieren wir auch davon, weil viele hier Arbeit und ein neues Zuhause finden. Diese Perspektive müsste Deutschland als Vermittlerrolle besser zur Geltung bringen. Weil der Fachkräftemangel gibt es nicht nur bei uns, sondern in so gut wie jeden europäischen Land, aber die gesamte Welt ist da ziemlich nationalistisch eingestellt. Japan zum Beispiel schrumpft seit Jahren wegen der alternden Bevölkerung und trotzdem wollen sie keine Ausländer haben. So offen ist Japan auch nicht wie es oft gedacht wird.


    Zitat von Thrawn

    In beiden Argumentationen ist an Empathie für Geflüchtete nichts zu erkennen und wenn Pro-Asylrechtsorganisationen das Asylgesetz in der jetzigen Form ablehnen und entweder auf starke Änderungen im EU-Parlament oder gleich ganz das Scheitern hoffen, dann denke ich, dass dem Ganzen doch ein wenig kritischer begegnet werden muss.

    Deutschland hat ja immer wieder bemüht, dass da mehr getan werden muss. Aber fast alle Länder wollen es anders. Wie soll man da noch an die Empathie bei den Ländern denken. Der Fakt ist, die meisten Ländern wollen am liebsten garkeine Flüchtlinge aufnehmen, weil das Bild leider beschädigt ist wegen den verschiedenen Vorfällen in den letzten Jahren. Das Bild gegenüber Flüchtlinge wäre sicherlich ein Anderes, wenn die positive Resonanz der negativen Resonanz überwiege.


    Nicht nur in Europa ist das ähnlich, auch in den USA, wo viele Flüchtlinge aus Mittelamerika und Mexiko hinfliehen wollen.


    Überall gibt es eine Art Nord-Süd Gefälle. Die Menschen fliehen meist von Süd nach Nord. Nicht andersrum. Das ist das Urproblem des Ganzen. Die Lebensqualitäten sind auf der Welt zu verschiedend. Da muss was getan werden, sonst wird nichts besser.


    Eine andere Frage, Thrawn welches Land betreibt nach deiner Meinung die optiomale Flüchtlingspolitik und warum?

  • Stichwort: Fachkräftemangel

    Es gibt keinen Fachkräftemangel in Deutschland. Der Fachkräftemangel ist eine Narrative, die bedient wird, um unsichtbar zu machen, dass weder Firmen noch Staat bereit sind, ihre Fachkräfte ordentlich zu bezahlen und rechtlich abzusichern. Das Problem ist nicht, dass wir zum Beispiel zu wenig Leute haben, die in der Pflege arbeiten wollen, sondern zu wenig Leute, die bereit sind unter den Bedingungen (schlechtes Gehalt, Überstunden, ein Pfleger auf zu viele Patient*innen) zu arbeiten. Selbiges gilt für so viele Arbeitsbereiche. Die Leute sind nicht bereit, ihre Fachkräfte zu bezahlen und ihnen gute Arbeitsbedingungen zu bieten, was dazu führt, dass die Fachkräfte letzten Endes in andere Bereiche umlernen.


    Die Menschen, die da kommen sind zumeist noch lange nicht bereit bei uns arbeiten zu können und viele haben nicht mal einen Schulabschluss, weil viele garkeine Schule besucht haben, weil es keine dafür gab.

    Das ist einfach nur rassistischer Unsinn. Die meisten Flüchtlinge haben einen Schulabschluss. Ein gutes Viertel von ihnen hat sogar einen Hochschulabschluss. Genau so, wie halt viele einen gelernten Beruf haben.


    Einziges Problem ist halt, dass deutsche Firmen sich oft zu etepetete sind, jemanden Einzustellen, dessen Deutsch noch nicht perfekt ist. Selbst in Bereichen, wo eh Englisch die vorherrschende Sprache ist.

  • Deutschland hat ja immer wieder bemüht, dass da mehr getan werden muss. Aber fast alle Länder wollen es anders. Wie soll man da noch an die Empathie bei den Ländern denken.

    Also, das ist so erst einmal nicht unbedingt korrekt. Bevor das Dublin-Abkommen einfach in der Praxis scheiterte, war Deutschland auch nicht so super dabei, Geflüchtete aufzunehmen oder die Länder, die es taten, zu unterstützen, einfach weil Deutschlands geografische Position in Kombination mit dem Abkommen bedeutete, sich eigentlich um nichts kümmern zu müssen. Hätte Deutschland hier tatsächlich eine Vorreiterrolle eingenommen, sähe heute alles wahrscheinlich ganz anders aus. Aber selbst 2015 pochten deutsche Politiker*innen teilweise immer noch darauf, dass Dublin nach wie vor gelte, alles gerade sei eher eine Ausnahme. Zur gleichen Zeit wurde immer wieder versucht, den Kreis sicherer Herkunftsländer auszuweiten, was bei den Balkanstaaten auch gelang. Und auch abseits der Politik, wenn es um die Aufnahme von Geflüchteten geht, ist neben der Tatsache, dass Deutschland ja wie gerade gesagt Länder an den EU-Außengrenzen lange auch eher alleingelassen hat, es eigentlich auch so gewesen, dass Deutschland manchmal zwar in Hinblick auf die absoluten Zahlen die meisten Geflüchteten aufgenommen hat, aber in Relation zur Bevölkerungszahl und dem BIP sogar mitunter eher wenig getan hat. Das möchte ich einfach mal voranstellen, weil es eben nicht einfach so ist, dass Deutschland es versucht und an den anderen Ländern scheitert. Deutschland ist letzten Endes selbst auch Teil des Problems. Wenn überhaupt, dann scheitern gerade Teile der Grünen und SPD an der "deutschen Realpolitik", die von der Führungsspitze beider Parteien aber eben mitgetragen wird.

    Gleichzeitig, und um auch diese Frage zu beantworten (auch wenn ich damit rechne, dass die Antwort nicht befriedigend sein wird):

    Eine andere Frage, Thrawn welches Land betreibt nach deiner Meinung die optiomale Flüchtlingspolitik und warum?

    Zunächst einmal, ich bin kein Experte für Asylrecht, spezifisch nicht in Hinblick auf das Asylrecht der anderen um die 200 Länder der Welt, von denen ich ja noch nicht einmal aus dem Stegreif alle nennen könnte. Daher kann ich dir nicht sagen, ob es dieses eine Land gibt, das eine absolut hervorragende und menschenwürdige Asylpolitik macht, und ich habe eigentlich in Nachrichten und Stellungnahmen von Organisationen nicht gelesen, dass es da irgendwo auf der Welt ein Vorbild gibt. Gut möglich natürlich auch, dass das daran liegt, dass das Nonplusultra der Asylpolitik eben vielleicht noch gar nicht realisiert worden ist. Ich selbst kann jetzt auch nicht mal eben die perfekten Lösungen bieten. Ich hoffe dafür auf Verständnis.

    Aber um einen winzigen Ansatz zu geben: Der Grund, warum Deutschland ja angefangen hat, sich für eine gesamteuropäische Lösung einzusetzen, lag unter anderem am oben erwähnten Scheitern des Dublin-Abkommens. Plötzlich kamen ja doch Flüchtlinge hierher, ups. der Grundgedanke hinter dem Finden einer Lösung war dann nicht, den Geflüchteten zu helfen, sondern die Zahl derselben im eigenen Land wieder zu senken. Während das nun einerseits in Ergänzung zu oben die Rolle Deutschlands in dem ganzen Problemkomplex in ein kritisches Licht rücken sollte, zeigt sich hier meiner Ansicht nach eben der zentrale Fehler, der dann auch den Aufstieg der Rechten begünstigt: Geflüchtete werden vorrangig nicht als Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung oder untragbaren sozioökonomischen Umständen verstanden, sondern als eine Belastung, die es loszuwerden gilt. Während es korrekt ist, dass Länder an den EU-Außengrenzen sich nicht um alles kümmern sollten (was trotzdem kein Grund ist, Geflüchtete unmenschlich zu behandeln wie etwa Griechenland teilweise; und von Italiens faschistischer Regierungschefin wollen wir gar nicht erst anfangen), fußt so ziemlich jede Debatte der letzten Jahre immer darauf, Geflüchtete möglichst aus dem eigenen Land herauszuhalten, und Deutschland ist wie gesagt ebenfalls darauf eingestiegen. Das ist, was den Aufstieg der Rechten begünstigt, weil deren Narrativ "Geflüchtete=massive Belastung" einfach akzeptiert wird und jetzt nur noch die Frage ist, wie diese "Belastung" am besten verteilt werden soll. Und das ist, was einfach allgemein aufhören muss. Geflüchtete sind keine Belastung, sondern Menschen, die nicht zufällig, sondern aufgrund der Bedrohung ihres Lebens und ähnlich schrecklichen Gründen alles zurücklassen müssen. Und es sollte Ausgangspunkt der Asylpolitik sein, diesen Menschen zu helfen und ihre Interessen tatsächlich zu berücksichtigen. Darauf aufbauend ließe sich dann eine tatsächlich menschenwürdige Asylpolitik entwickeln, die nicht das rechte Narrativ als gegeben akzeptiert. Konkretere Dinge, die hier dann manchmal von Organisationen genannt werden, wären eben die freie Wahl des Antragslands (was möglicherweise auch mit der Integration helfen würde, weil diese potenziell schwerer fällt an einem Ort, an dem mensch eigentlich gar nicht sein will) und/oder die Schaffung legaler Einreisemöglichkeiten für Flüchtende, die eben dann nicht eine gefährliche Reise voraussetzen. Letzteres wäre nebenbei bemerkt dann auch eine Möglichkeit, Frauen und diversen anderen spezifisch schutzbedürftigen Gruppen gezielter zu helfen.

    Aber wie gesagt: Ich bin kein Experte. Allgemein finde ich aber, dass von dem Narrativ, dass Geflüchtete eine Belastung sind, weggekommen werden muss. Und dahingehend muss ich auch sagen: Ich verstehe schon irgendwo den Gedanken hinter dem ökonomischen Argument, dass es Geflüchtete für die Wirtschaft und so brauche, wenn es darum geht, Leute zu erreichen, die mit Empathie sowieso nichts anfangen können, dem wirtschaftlichen Argument aber zugänglich sein sollen. Zugleich aber würde ich davor warnen, den Fokus hier zu stark drauf zu setzen, weil sonst eben wieder das nächste rechte Narrativ bedient wird, frei nach "Nur wer nützlich ist, soll (in 'unserem' Land) leben dürfen". Denn das kann es halt auch nicht sein.

  • Stichwort: Fachkräftemangel

    Es gibt keinen Fachkräftemangel in Deutschland. Der Fachkräftemangel ist eine Narrative, die bedient wird, um unsichtbar zu machen, dass weder Firmen noch Staat bereit sind, ihre Fachkräfte ordentlich zu bezahlen und rechtlich abzusichern. Das Problem ist nicht, dass wir zum Beispiel zu wenig Leute haben, die in der Pflege arbeiten wollen, sondern zu wenig Leute, die bereit sind unter den Bedingungen (schlechtes Gehalt, Überstunden, ein Pfleger auf zu viele Patient*innen) zu arbeiten. Selbiges gilt für so viele Arbeitsbereiche. Die Leute sind nicht bereit, ihre Fachkräfte zu bezahlen und ihnen gute Arbeitsbedingungen zu bieten, was dazu führt, dass die Fachkräfte letzten Endes in andere Bereiche umlernen.

    Dazu hätte ich gerne einen Artikel, der belegt, dass es keinen Fachkräftemangel gibt. Das Problem ist, die geburtenstarken Jahrgänge gehen in Rente und das ist die erste Generation, wo die Menschen (Mann und Frau) überwiegend die Hälfte ihres Lebens gearbeitet haben. Davor war ja die Pillengeneration, wo die Pille eingeführt wurde und es deshalb einen starken Geburtenrückgang gab. Aber zurück zum Thema. Diese Leute gehen raus aus dem Arbeitsmarkt und das was nachkommt kann es zahlenmäßig nicht abdecken. Deshalb gibt es immer wenigere Betriebe, weil das Personal schlichtweg nicht da ist. Es wird versucht weltweit Leute für Deutschland anzuwerben. Aus Indien, Brasilien und so weiter. Und das mit der Bezahlung ist nicht wirklich das gegebene Argument. Auch in vielen Berufen, wo man lange studieren muss und wo die Bezahlung sehr, sehr gut ist wurden viele Fachkräfte von Außerhalb umgeworben wegen den Fachkräftemangel und ja, viele arbeiten lieber hier wegen den besseren Arbeitsbedingungen. Man muss es leider so sagen, die neue Generation neigt mehr dazu, weniger zu arbeiten mit den gleichen oder höheren Ansprüchen. Die Arbeitsmotivation ist woanders oftmals höher als hierzulande.


    Zitat von Alaiya

    Das ist einfach nur rassistischer Unsinn. Die meisten Flüchtlinge haben einen Schulabschluss. Ein gutes Viertel von ihnen hat sogar einen Hochschulabschluss. Genau so, wie halt viele einen gelernten Beruf haben.


    Einziges Problem ist halt, dass deutsche Firmen sich oft zu etepetete sind, jemanden Einzustellen, dessen Deutsch noch nicht perfekt ist. Selbst in Bereichen, wo eh Englisch die vorherrschende Sprache ist.

    Es stimmt, dass hier daneben lag. Tschuldigung.


    Erste Ergebnisse aus Studie "Geflüchtete Familien" - BMBF
    Untersuchung liefert repräsentative Erkenntnisse über Bildungshintergrund von Flüchtlingen / Wanka: "Daten sind auch für Migrationsforschung wertvoll"
    www.bmbf.de


    Deutsch zu sprechen ist halt gerade im Umgang mit den Kollegen und auch Kunden halt eine große Erleichterung. Aber meist lernt man auch an der Arbeit Deutsch und man kann auch privat etwas Deutsch lernen, Angebote dazu gibt es genügend. Zusätzlich gibt es die Möglichkeit eine Abendschule zu besuchen. Aber die Sprache ist nur ein Faktor, warum die Meisten nicht sofort eine Tätigkeit aufnehmen können. Manche müssen auch erstmal ankommen, weil sie halt viel durchgemacht haben.


    Deutschland hat ja immer wieder bemüht, dass da mehr getan werden muss. Aber fast alle Länder wollen es anders. Wie soll man da noch an die Empathie bei den Ländern denken.

    Also, das ist so erst einmal nicht unbedingt korrekt. Bevor das Dublin-Abkommen einfach in der Praxis scheiterte, war Deutschland auch nicht so super dabei, Geflüchtete aufzunehmen oder die Länder, die es taten, zu unterstützen, einfach weil Deutschlands geografische Position in Kombination mit dem Abkommen bedeutete, sich eigentlich um nichts kümmern zu müssen. Hätte Deutschland hier tatsächlich eine Vorreiterrolle eingenommen, sähe heute alles wahrscheinlich ganz anders aus. Aber selbst 2015 pochten deutsche Politiker*innen teilweise immer noch darauf, dass Dublin nach wie vor gelte, alles gerade sei eher eine Ausnahme. Zur gleichen Zeit wurde immer wieder versucht, den Kreis sicherer Herkunftsländer auszuweiten, was bei den Balkanstaaten auch gelang. Und auch abseits der Politik, wenn es um die Aufnahme von Geflüchteten geht, ist neben der Tatsache, dass Deutschland ja wie gerade gesagt Länder an den EU-Außengrenzen lange auch eher alleingelassen hat, es eigentlich auch so gewesen, dass Deutschland manchmal zwar in Hinblick auf die absoluten Zahlen die meisten Geflüchteten aufgenommen hat, aber in Relation zur Bevölkerungszahl und dem BIP sogar mitunter eher wenig getan hat. Das möchte ich einfach mal voranstellen, weil es eben nicht einfach so ist, dass Deutschland es versucht und an den anderen Ländern scheitert. Deutschland ist letzten Endes selbst auch Teil des Problems. Wenn überhaupt, dann scheitern gerade Teile der Grünen und SPD an der "deutschen Realpolitik", die von der Führungsspitze beider Parteien aber eben mitgetragen wird.

    Ich würde mir ja auch wünschen, wenn Deutschland mehr tut und insbesondere den Ländern hilft, wo die Flüchtlinge als Erstes ankommen. Aber wie soll das gehen? Selbst diese Länder wollen die Flüchtlinge garnicht und wenn werden sie nur schlecht untergebracht. Die Bereitschaft, Flüchtlinge aufzunehmen ist so gering. Zum Dublin Abkommen gab es auch neue Dublin Abkommen und zwar II und III. Ob das was gebracht hat, bezweifele ich. Ich finde aber, die europäische Flüchtlingspolitik klappt so nicht.


    Zunächst einmal, ich bin kein Experte für Asylrecht, spezifisch nicht in Hinblick auf das Asylrecht der anderen um die 200 Länder der Welt, von denen ich ja noch nicht einmal aus dem Stegreif alle nennen könnte. Daher kann ich dir nicht sagen, ob es dieses eine Land gibt, dass eine absolut hervorragende und menschenwürdige Asylpolitik macht, und ich habe eigentlich in Nachrichten und Stellungnahmen von Organisationen nicht gelesen, dass es da irgendwo auf der Welt ein Vorbild gibt. Gut möglich natürlich auch, dass das daran liegt, dass das Nonplusultra der Asylpolitik eben vielleicht noch gar nicht realisiert worden ist. Ich selbst kann jetzt auch nicht mal eben die perfekten Lösungen bieten. Ich hoffe dafür auf Verständnis.

    Aber um einen winzigen Ansatz zu geben: Der Grund, warum Deutschland ja angefangen hat, sich für eine gesamteuropäische Lösung einzusetzen, lag unter anderem am oben erwähnten Scheitern des Dublin-Abkommens. Plötzlich kamen ja doch Flüchtlinge hierher, ups. der Grundgedanke hinter dem Finden einer Lösung war dann nicht, den Geflüchteten zu helfen, sondern die Zahl derselben im eigenen Land wieder zu senken. Während das nun einerseits in Ergänzung zu oben die Rolle Deutschlands in dem ganzen Problemkomplex in ein kritisches Licht rücken sollte, zeigt sich hier meiner Ansicht nach eben der zentrale Fehler, der dann auch den Aufstieg der Rechten begünstigt: Geflüchtete werden vorrangig nicht als Menschen auf der Flucht vor Krieg, Verfolgung oder untragbaren sozioökonomischen Umständen verstanden, sondern als eine Belastung, die es loszuwerden gilt. Während es korrekt ist, dass Länder an den EU-Außengrenzen sich nicht um alles kümmern sollten (was trotzdem kein Grund ist, Geflüchtete unmenschlich zu behandeln wie etwa Griechenland teilweise; und von Italiens faschistischer Regierungschefin wollen wir gar nicht erst anfangen), fußt so ziemlich jede Debatte der letzten Jahre immer darauf, Geflüchtete möglichst aus dem eigenen Land herauszuhalten, und Deutschland ist wie gesagt ebenfalls darauf eingestiegen. Das ist, was den Aufstieg der Rechten begünstigt, weil deren Narrativ "Geflüchtete=massive Belastung" einfach akzeptiert wird und jetzt nur noch die Frage ist, wie diese "Belastung" am besten verteilt werden soll. Und das ist, was einfach allgemein aufhören muss. Geflüchtete sind keine Belastung, sondern Menschen, die nicht zufällig, sondern aufgrund der Bedrohung ihres Lebens und ähnlich schrecklichen Gründen alles zurücklassen müssen. Und es sollte Ausgangspunkt der Asylpolitik sein, diesen Menschen zu helfen und ihre Interessen tatsächlich zu berücksichtigen. Darauf aufbauend ließe sich dann eine tatsächlich menschenwürdige Asylpolitik entwickeln, die nicht das rechte Narrativ als gegeben akzeptiert. Konkretere Dinge, die hier dann manchmal von Organisationen genannt werden, wären eben die freie Wahl des Antragslands (was möglicherweise auch mit der Integration helfen würde, weil diese potenziell schwerer fällt an einem Ort, an dem mensch eigentlich gar nicht sein will) und/oder die Schaffung legaler Einreisemöglichkeiten für Flüchtende, die eben dann nicht eine gefährliche Reise voraussetzen. Letzteres wäre nebenbei bemerkt dann auch eine Möglichkeit, Frauen und diversen anderen spezifisch schutzbedürftigen Gruppen gezielter zu helfen.

    Aber wie gesagt: Ich bin kein Experte. Allgemein finde ich aber, dass von dem Narrativ, dass Geflüchtete eine Belastung sind, weggekommen werden muss. Und dahingehend muss ich auch sagen: Ich verstehe schon irgendwo den Gedanken hinter dem ökonomischen Argument, dass es Geflüchtete für die Wirtschaft und so brauche, wenn es darum geht, Leute zu erreichen, die mit Empathie sowieso nichts anfangen können, dem wirtschaftlichen Argument aber zugänglich sein sollen. Zugleich aber würde ich davor warnen, den Fokus hier zu stark drauf zu setzen, weil sonst eben wieder das nächste rechte Narrativ bedient wird, frei nach "Nur wer nützlich ist, soll (in 'unserem' Land) leben dürfen". Denn das kann es halt auch nicht sein.

    Alles gut. Auch wenn du kein Experte bist, ist deine Antwort mehr als zufriedenstellend. Das mit der Belastung, wir sehen die Flüchtlinge oft als Belastung an und das hat nicht mal mit 2015 zu tun. Schon im und nach dem 2.Weltkrieg, wo viele Ostdeutsche nach Westen geflohen sind und das waren Millionen. Damals gab es auch deswegen sehr viele Konflikte, viele wollten die nicht und durch ihre Menge gab es viel mehr Arbeit und ja die Belastung war höher mit der Situation klar zu kommen. Vielleicht ist es richtiger wenn ich es sage, dass die gesamte Situation mit den Flüchtlingen eine Belastung sein kann. Und so wie damals ist es 2015 auch ähnlich gewesen. Sie kamen und man war total überfordert mit der Situation. Aufjedenfall darf sowas nie mehr passieren. Es muss geordnet ablaufen, jeder muss wissen wie es weitergeht, jeder braucht ein gutes Zuhause und dann gäbe es auch wenigere Probleme. Aber ich weiß nicht, wie wir das machen sollen. Es wäre vielleicht gut, wenn die reicheren Ländern Hilfe nach Süden schicken zur Koordination und Planung. Weil der Süden ist arm, die haben kaum das Geld um die Flüchtlinge zu kümmern und wenn die Flüchtlinge in Süden bleiben, dann müssen sie erst garnicht noch weitere Strecken auf sich nehmen.

  • Man muss es leider so sagen, die neue Generation neigt mehr dazu, weniger zu arbeiten mit den gleichen oder höheren Ansprüchen. Die Arbeitsmotivation ist woanders oftmals höher als hierzulande.

    Leider kommt das aber auch oftmals daher, dass woanders die Arbeitsbedingungen schlicht schlechter sind als hier. Und trotzdem gibt es viele Menschen, die extra aus anderen Ländern herkommen um zu arbeiten und dann freiwillig wieder gehen weil hier in vielen Bereichen die anstehende Arbeit und die Vergütung in keinem Verhältnis mehr stehen.


    Es ist sehr gut, dass die Ansprüche endlich höher werden. Und dass die Stimmen dahingehend lauter werden. Wir zahlen hier mit die höchsten Steuern an den Staat, rackern in vielen Branchen ohne Ende, teilweise reicht ein Job gar nicht mehr weil man sich selbst/Familie nicht mehr durchbringt. Und dann hört man in den Nachrichten die Deutschen sollen bitte noch mehr arbeiten :D


    Währenddessen sitzen viele auf dem Arbeitslosenmarkt fest, bekommen nicht die Unterstützung die sie brauchen um wieder in die Arbeitswelt zu können. Es gibt sehr viele die wollen. Sowohl von der jüngeren Generation als auch der alten. Aber man schaut an vielen Stellen kritischer auf die Bedingungen und das ist absolut richtig und wichtig so.


    Und ja, Alaiya hat nunmal Recht, Unternehmen sind sich oft zu fein um mehr in die Eingliederung ihrer Mitarbeitenden zu investieren. Die Anforderungen in vielen Bereichen steigen, ich habe in meiner Branche nicht selten gesehen dass Kassierer/Berater bitte ein klasse Abitur vorzuweisen haben sollten. Sonst werden/wurden sie abgelehnt. Und dieses Rosinenpicken muss endlich mal aufhören, die unterirdischen Vergütungen in notwendigen Bereichen muss aufhören, dann hat man auch wieder mehr Leute die einen leichteren Zugang und die Motivation haben, diese Jobs auszuführen.


    Selbst wenn du jetzt sagst du willst Umschulen werden dir zig Steine in den Weg gelegt, es ist leider hierzulande so, dass du, wenn du einmal eine berufliche Richtung eingeschlagen hast, nicht mehr so einfach rauskommst weil du dir das in vielen Städten (natürlich vor allem Großstädten) nicht mehr leisten kannst, nochmal komplett von unten anzufangen.

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Zu dem einen Punkt "Deutsch zu sprechen ist im Umgang mit den Kollegen eine Erleichterung" - Viele Geflüchteten können zumindest so viel Englisch, dass sie normale Gespräche führen können und als ich in Norwegen war, war es selbstverständlich so, dass dir auch eine Oma in der Einöde zumindest den Weg erklären kann. Das ist doch eine Schande für ein erstes Welt-Land, dass man als Geflüchteter darauf angewiesen ist schnellstmöglichst die Landessprache zu lernen oder sonst keine Anstellung findet, weil viele Leute kein ausreichendes Englisch sprechen. Ich meine, es muss nicht jeder seine Master Thesis darin verfassen, aber dennoch... Dann verschiebt sich es von "also eigentlich sind wir inkompetent, aber wir tun so, als wärt ihr es, weil ihr die Landessprache nicht innerhalb von drei Monaten genügend beherrscht."



    Zitat von Ivar

    Man muss es leider so sagen, die neue Generation neigt mehr dazu, weniger zu arbeiten mit den gleichen oder höheren Ansprüchen. Die Arbeitsmotivation ist woanders oftmals höher als hierzulande.

    Streich das leider raus, dann passt's. Man muss sich nicht zum Wage Slave machen, um halbwegs gut leben zu dürfen. Gen Z ist absolutely based.

  • Das ist doch eine Schande für ein erstes Welt-Land, dass man als Geflüchteter darauf angewiesen ist schnellstmöglichst die Landessprache zu lernen oder sonst keine Anstellung findet, weil viele Leute kein ausreichendes Englisch sprechen.

    Warum? Englisch ist nicht mal die meistgesprochene Muttersprache. Ist hierzulande sogar noch recht gebräuchlich, ich glaub in Frankreich z.B. hat mans mit englisch noch schwerer und ich kanns denen nicht verdenken. Und kommt in dem Fall halt immer stark darauf an, was man für eine Anstellung man sucht.

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Dazu hätte ich gerne einen Artikel, der belegt, dass es keinen Fachkräftemangel gibt.

    Also die heute Show vor ein paar Monaten eine Sendung zum Thema gemacht, haben sie diese wunderbare Sammlung von Artikeln zum Thema zusammengestellt. Also ja, diverse Arbeitsmarktexperten stimmen der These zu. Es sind die Arbeitsbedingungen und die Bezahlungen, die mies sind - und ja, dann wollen die Leute eben auch nicht länger arbeiten. Vor allem nicht in Bereichen, die halt extrem viel von den Arbeitenden abverlangen. Pflege sei hier halt vorne weg genannt. Denn nein, die meisten Pfleger, die aktuell wegfallen, sind nicht in den Ruhestand gegangen, sondern sind teilweise noch junge Leute, die zwischen Arbeitsbedingungen, Bezahlung und dem unglaublich miesen Umgang mit COVID in ihren Einrichtungen einfach keinen Bock mehr haben. Beifall auf Balkonen macht es halt nicht leichter bei steigenden Lebenshaltungskosten zu leben.


    Man muss es leider so sagen, die neue Generation neigt mehr dazu, weniger zu arbeiten mit den gleichen oder höheren Ansprüchen.

    Nein, die neue Generation hat nur einfach keinen Bock mehr, sich ausbeuten zu lassen.


    Firmen machen irrsinnige Gewinne auf der Ausbeutung ihrer Mitarbeitenden. Und das sehen eben viele junge Leute nicht mehr ein. Die aktuelle Arbeitspraxis geht weit, weit an der Realität vorbei. Bei steigenden Lebenshaltungskosten muss man eben halt auch mehr Geld haben um überleben zu können. Und bei steigenden Profiten der Unternehmen, verdienen die Mitarbeitenden eben auch diese Lohnerhöhungen. Warum sollten die CEOs sich selbst eine Gehaltserhöhung von 800% geben dürfen, während die Mitarbeiter über Jahrende hinweg keinen Cent mehr bekommen?

  • Mal unabhängig von der Diskussion über Löhne, "Arbeitsmoral", Arbeitsbedingungen usw. in die ich mich in diesem Thema nicht einmischen will, ist diese EU-Asylrechtsreform (2020 von Horst Seehofer ins Spiel gebracht), die an das Asylkompromiss von 1993 nach einer Serie von Neonazi-Anschlägen mit Molotov-Cocktails insbesondere im Osten Deutschlands erinnert, menschenrechtlich eine Katastrophe:


    • Flucht aufgrund von Hunger, Klimawandel usw. gilt nicht mehr als Asylgrund, während die durchschnittlichen Temperaturen und Klima sich schneller wandeln als gedacht und wir immer schneller Richtung Massenaussterben und nicht nur für Menschen Unbewohnbarkeit ganzer Erdteile driften
    • Flüchtende Kinder können inhaftiert werden, eine massive Verletzung gegen die Kinderrechtskonvention der UN und ich erinnere mich noch wie scheinheilig vor einigen Jahren Donald Trump und seine Administration noch für das Gleiche Vorgehen an der mexikanischen Grenze verurteilt wurde.
    • Deutschland will mit an vorderster Front wie schon die vorherigen CDU geführten Regierungen dafür sorgen, dass LGBTIQ+ weiterhin in Staaten abgeschoben werden können, in denen ihnen der Tod droht und u. a. Algerien, Tunesien & Marokko (in denen LGBTIQ+ kriminalisiert sind) sollen zu "sicheren" Herkunftsländern deklariert werden
    • in Uganda droht nach neuen Gesetz LGBTIQ+ bereits für ihre bloße Existenz die staatliche Hinrichtung, die USA macht das Richtige und warnt davor ausdrücklich, während Annalena Baerbocks Ministerium die Gefahr ernsthaft verharmlost - ja richtig von der Frau, die öffentlich von "feministischer Außenpolitik" schwafelte.
    • Die EU-Asylrechtsreform führt direkt zu noch mehr menschenrechtlich unwürdigen Massenlagern und Außengrenzverfahren
    • Sigmar Walbrecht vom Flüchtlingsrat stellt vollkommen richtig fest, dass die Pläne die faktische Abschaffung der Genfer Flüchtlingskonvention und des Rechts auf Asyl bedeuten.
    • Olaf Scholz hat währenddessen nichts besseres zu tun als ein Witz über 1100 im Mittelmeer ertrunkenen Menschen zu reißen, was mich nur noch anwidert.


    Also ja, menschenrechtlich sowohl was die Reform als auch die Reaktionen auf das neue Gesetz in Uganda angeht schlichtweg eine Bankrotterklärung unserer aktuellen Bundesregierung und das sich dies bessern wird glauben auch nur noch Naivlinge (gerade haben CDU+AFD eine gemeinsame Mehrheit in so ziemlich allen Umfragen).

  • Ich möchte nicht groß dazu ergänzen zum Thema: ,,Arbeitsmotivation", weil das jetzt nicht wirklich zum Thema ,,Flüchtlinge" passt. Ich möchte trotzdem klarstellen, dass ich auch für bessere Arbeitsbedingungen bin und viele Menschen wollen weniger arbeiten und mehr Geld haben. Wenn wir da als Beispiel die Krankenschwester nehmen, die dann statt 8 Stunden nur 6 Stunden arbeitet. Dann bräuchten man 4 Schichten statt bisher 3, damit auch zu jeder Zeit jemand da ist. Dazu braucht man aber mehr Personal, aber genau das wird es nicht mehr geben. Der Altersdurchschnitt steigt in Deutschland stetig, es gibt immer mehr Rentner und immer weniger Menschen in erwerbstätigen Alter. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nun in Rente und diese Lücke ist nicht zu schließen. Das werden wir nicht schließen können, weil sehr viele in Rente gehen werden und das sind häufig Leute, die Jahrzehnte lang gearbeitet haben. Viele über 40 Jahre lang, für die junge Generation wie uns unvorstellbar.


    Wenn es möglich wäre, die Beiträge zu diesen Thema zu verschieben, dann wäre ich auch bereit mehr dazu zu schreiben. Das war jetzt eher kurzgefasst.


    Medeia


    Dass die Menschheit wegen den Klima ausstirbt, davon ist auszugehen. Weil es gab immer Warm- und Kaltphasen auf der Erde und je nachdem starben Millionen von Tierarten aus. So wie auch die Dinosaurier, die höchstwahrscheinlich wegen zu warmen Temperaturen ausstarben. Wir können diesen Untergang nur verlangsamen, aber ich befürchte, dass es zu spät ist. Selbst wenn wir jetzt nichts mehr ausstoßen würden und das Weltweit würde die Erde auf Jahre trotzdem angeheizt werden, weil das Co2 verschwindet nicht einfach sofort. Wegen diesen Kenntnissen ist das was wir heute an Flüchtlingen sehen doch eher ein Katz was uns noch bevorstehen wird. Die Zahl der unbewohnbaren Gebieten steigt stetig und besonders dort, wo es jetzt schon heiß ist und das betrifft besonders Afrika. Ein Kontinent mit der höchsten Geburtenrate der Welt und mit den höchsten Einwohnerzuwachs. Bald schon gibt es in Afrika über 2 Milliarden Menschen und es werden noch mehr. Aber da die Zahl der unbewohnbaren Gebieten steigt, gibt es für die allermeisten Einwohner nur 2 Möglichkeiten. Entweder sie sterben durch die Hitze und Dürre oder sie flüchten nach Norden (Europa). Es könnte passieren, dass mehr als 1 Milliarden Menschen versuchen nach Europa zu flüchten und ich wüsste nicht, wie wir das bändigen können. Sehr viele würden unterwegs sterben wegen der Hitze oder wegen den Nahrungsmangel. Es ist doch klar, dass das so kommen wird. Immer heißer, trockener, kein Wasser, immer mehr Wüste und keine Nahrung.



    Dazu schreitet die Welterwärmung immer schneller voran. Schneller als gedacht. Siehe hier

  • Ich möchte nicht groß dazu ergänzen zum Thema: ,,Arbeitsmotivation", weil das jetzt nicht wirklich zum Thema ,,Flüchtlinge" passt. Ich möchte trotzdem klarstellen, dass ich auch für bessere Arbeitsbedingungen bin und viele Menschen wollen weniger arbeiten und mehr Geld haben. Wenn wir da als Beispiel die Krankenschwester nehmen, die dann statt 8 Stunden nur 6 Stunden arbeitet. Dann bräuchten man 4 Schichten statt bisher 3, damit auch zu jeder Zeit jemand da ist. Dazu braucht man aber mehr Personal, aber genau das wird es nicht mehr geben. Der Altersdurchschnitt steigt in Deutschland stetig, es gibt immer mehr Rentner und immer weniger Menschen in erwerbstätigen Alter. Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nun in Rente und diese Lücke ist nicht zu schließen. Das werden wir nicht schließen können, weil sehr viele in Rente gehen werden und das sind häufig Leute, die Jahrzehnte lang gearbeitet haben. Viele über 40 Jahre lang, für die junge Generation wie uns unvorstellbar.

    Leider habe ich kein anderes passenderes Thema gefunden, daher hier:


    - "Die geburtenstarken Jahrgänge gehen nun in Rente und diese Lücke ist nicht zu schließen. Das werden wir nicht schließen können,":


    Laut Statistik-rente.de kamen im Jahr 2022 1.464 Millionen neue Rentner hinzu.

    Laut Statista.com gab es im Jahr 2022 2,24 Millionen arbeitslose.


    Wieso genau ist diese Lücke jetzt nicht schließbar? Selbst wenn du 2022 alle Rentner mit Arbeitslosen ersetzt hättest (was natürlich aufgrund der Ausbildung der Leute wohl nicht 1:1 er-/besetzbar sein wird), hättest du immer noch 2.24Mio - 1.464Mio = 776k arbeitslose übrig, die keine Beschäftigung hätten. Also bisher: Doch Lücken sind durchaus schließbar.


    - "Wenn wir da als Beispiel die Krankenschwester nehmen, die dann statt 8 Stunden nur 6 Stunden arbeitet. Dann bräuchten man 4 Schichten statt bisher 3, damit auch zu jeder Zeit jemand da ist. Dazu braucht man aber mehr Personal, aber genau das wird es nicht mehr geben.":

    Wieso denkst du, dass niemand zurück käme, geschweige denn neue Leute sich in dem Bereich bewerben, wenn sie nur noch 6 Stunden arbeiten müssen? Außerdem: Du hast schon jetzt Kliniken, die aufgrund der Überbelastung und Mangel an Arbeitskräften (nein, nicht Fachkräftemangel, die Leute sind ja nicht alle gestorben die vorher in Pflegeberufen oder Medizin gearbeitet haben, die haben einfach ihren Job gequittet) teilweise gar keine bis nur einige wenige Leute zu manchen Zeiten zur Verfügung haben. Und wenn wir das ins extreme denken: Ich habe lieber 3*6 Stunden halbwegs gute Versorgung, als an 3*8 Stunden gar keine, weil eine Krankenschwester 2 Stationen gleichzeitig handlen soll. Schon vor gut 10 Jahren hat meine Mutter teilweise auf Nachtschicht 2 Stationen gehabt. Wenn da 2 gleichzeitig klingeln, kannst du dann halt ne Münze werfen, in welches Stockwerk du zuerst rennst.

    Es wird jedenfalls bei bestehendem System auf keinen Fall mehr besser, solche Versuche wie 6 Stunden Arbeit, waren lange überfällig und sind mittlerweile bereits erfolgreich in mehreren Branchen getestet worden.


    Viele über 40 Jahre lang, für die junge Generation wie uns unvorstellbar.

    Projizier dich doch bitte nicht auf andere. Das mag für dich so stimmen, ist allerdings nicht gängiger Konsens. Viele wollen sich einfach nur nicht ausbeuten lassen und sich für Mindestlohn (=mindestens benötigte Geldmenge um ein menschenwürdiges Leben zu führen) 8 Stunden kaputt arbeiten.

    Und nein, 30 Tage im Monat von Dosenravioli und Sirup-Wasser zu (über-)leben ist kein menschenwürdiges Leben.

    Und das Lohnniveau ist seit Jahrzehnten bereits am Fallen, das war schon in den 90ern bekannt: Laut dieses Artikels vom Spiegel von 2010 sind die Reallöhne im Zeitraum 1990 - 2010 bereits um 50% gesunken. Und das wurde in den 2010er Jahren auch logischerweise nicht besser.

    Dein Vergleich mit den älteren Generationen ist daher ungeschickt platziert.

    Es ist natürlich immer einfach, irgendwem die Schuld zu geben à la "Die jungen Leute wollen gar nicht mehr arbeiten" "Wir haben zu wenige Leute", auch wenn die Wahrheit einfach in einem vermurksten System liegt, welches nur einigen wenigen Reichen nützt, da diese Probleme so komplex und vielschichtig sind, dass es nicht ausreicht, ein paar Floskeln aus irgendwelchen Mitschnitten von Polit-Talks, Reden von Politikern o.ä. zu zitieren.

  • Also bisher: Doch Lücken sind durchaus schließbar.

    Das scheint auf ein Jahr gesehen vielleicht noch zu stimmen, aber dieses Defizit im Erwerbspersonenpotenzial wird noch mindestens bis 2029 anhalten. Bis dahin werden jedes Jahr mindestens eine halbe Million Menschen mehr in Rente gehen, als junge Menschen nachkommen. Da sind Migrationsbewegungen übrigens schon mit einbezogen. Selbst wenn man annähme, Arbeitslose könnten die Lücke 1:1 schließen, würden die uns 2026 spätestens ausgehen, bis 2029 haben wir dann ein Defizit von mindestens 1,5Mio Erwerbspersonen. Faktisch wird das natürlich früher passieren, weil Arbeitslose dieses Defizit nicht mal annähernd auffängen können. Das lässt sich ohne Migration auch nicht mehr ändern, weil Menschen unpraktischerweise nicht volljährig geboren werden.

  • Derzeit blickt anscheinend die ganze Welt auf die (eventuelle) Rettung eines (offenbar schlicht nicht sicheren) U-Boots, mit dem ein paar Leute sich gerne einfach mal das Wrack der Titanic ansehen wollten. Während natürlich zu hoffen ist, dass diese Menschen gerettet werden können, ist die (konstruierte) Relevanz des Ereignisses in den Medien im Vergleich zu den zahlreichen Toden von Geflüchteten im Mittelmeer bezeichnend: Erst diesen Monat ereignete sich im Mittelmeer ein schweres Bootsunglück, bei dem mehrere hundert Geflüchtete ums Leben kamen. Die genaue Anzahl der Toten ist noch unklar, ebenso wie die Ursache des Unglücks; beide Unsicherheiten ändern aber nichts daran, dass es absolut schrecklich ist.

    Freilich handelt es sich hierbei um keinen Einzelfall: In den ersten drei Monaten dieses Jahres allein kamen mindestens 440 Menschen (wahrscheinlich aber mehr) im Mittelmeer ums Leben, unter anderem wegen verzögerten staatlichen Rettungsaktionen sowie Behinderungen von Rettungsschiffen. Während darüber natürlich in den Medien auch berichtet wird, verfestigt sich doch zunehmend der Eindruck, dass solche Unglücke nie die gleichen Wellen an Mitgefühl und Berichterstattung erzeugen wie eben etwa der jetzige Fall des U-Boots. Während es fragwürdig ist, Menschenleben gegeneinander auszupielen, so ist dieser Umstand des Mitgefühls beim Tiefseetourismus auf der einen Seite und der im Verhältnis dazu eher gleichgültigen Haltung gegenüber den zahlreichen Toden von Geflüchteten auf der anderen es ebenso.

  • Derzeit blickt anscheinend die ganze Welt auf die (eventuelle) Rettung eines (offenbar schlicht nicht sicheren) U-Boots, mit dem ein paar Leute sich gerne einfach mal das Wrack der Titanic ansehen wollten. Während natürlich zu hoffen ist, dass diese Menschen gerettet werden können, ist die (konstruierte) Relevanz des Ereignisses in den Medien im Vergleich zu den zahlreichen Toden von Geflüchteten im Mittelmeer bezeichnend: Erst diesen Monat ereignete sich im Mittelmeer ein schweres Bootsunglück, bei dem mehrere hundert Geflüchtete ums Leben kamen. Die genaue Anzahl der Toten ist noch unklar, ebenso wie die Ursache des Unglücks; beide Unsicherheiten ändern aber nichts daran, dass es absolut schrecklich ist.

    Ja, habe beinahe das selbe gedacht als es heute nochmal in der Zeitung stand.

    Die Rettung wurde an die Forfront gepusht, nicht dass sie selbst schuld waren und inzwischen eh wieder wohlauf sind.

    Während hundert oder so beim letzten Unglück im unteren Laderraum ertranken.

    Die Hinterbliebenen haben gute Chance abgeschoben zu werden da Asyl quasi nicht mehr existiert. Man kann immer ne rechtliche Technikalität finden.

    I wünschte die Leute würden zumindest so ehrlich sein und zugeben dass es sie glücklich macht, weil man sie nun nicht durchfüttern muss. Wäre zumindest weniger grausam als dieses verwachene uneheliche "Ja ist schlecht aber unsere Wirtschaft hat tausend mal vorrang".

  • Ich meine, es ist bestimmt furchtbar da drinnen auf engstem Raum zu ersticken bzw darauf zu warten zu ersticken, aber es wird medial viel zu sehr aufgebauscht. Wenn normale Menschen bei Extremsportarten oder anderen Aktivitäten sterben, die sich selbst ausgesucht haben und sie sich selbst der Gefahr bewusst waren, wird auch nicht 24/7 über die berichtet, während ein schweres Schiffsunglück mit Geflüchteten vielleicht ein kurzer Beitrag für die Medien Wert ist.


    Find's auch ironisch zu sehen wie diese Privatunternehmen wie SpaceEx und nun OceanGate von Milliardären meinen sie könnten's halt so viel besser und dann eine Blechbüchse mit Gamingcontroller runterschicken... ich dachte zuerst, ich bin bei der Tagespresse als ich gelesen habe, dass das Teil mit einem sehr weaken Gamingcontroller gesteuert wird. 😂

  • Ich meine, es ist bestimmt furchtbar da drinnen auf engstem Raum zu ersticken bzw darauf zu warten zu ersticken, aber es wird medial viel zu sehr aufgebauscht. Wenn normale Menschen bei Extremsportarten oder anderen Aktivitäten sterben, die sich selbst ausgesucht haben und sie sich selbst der Gefahr bewusst waren, wird auch nicht 24/7 über die berichtet, während ein schweres Schiffsunglück mit Geflüchteten vielleicht ein kurzer Beitrag für die Medien Wert ist.

    Einfach this.

    Warum das jetzt aber immer noch so hoch in den Medien ist, verstehe ich halt wirklich nicht, interessiert es wirklich jemanden? In Anbetracht der Tatsache, wie viele Menschen täglich tragisch sterben, sind mir ein paar Leute, die ich ebenfalls nicht kannte halt im Grunde genau so egal, wie der Hugo von nebenan, den ich nicht kenne. Ja das klingt böse, aber es ist halt einfach so *shrug*

    Das einzige, was ich großflächig davon mitbekommen habe, sind die Memes lol


    Ich finds nur wirklich wieder traurig, dass erstmal sowas passieren muss, damit solche Einsparungen von Geld aufgedeckt werden. Da ist man doch wieder ganz holt dem Kapitalismus. Ironisch ist es dabei aber auch, dass man sieht, dass letztendlich auch die reichen Menschen nicht vor dessen Folgen verschont bleiben. Auch wenn ich so einen Tod natürlich niemandem wünsche. Das klingt einfach grausam.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • So hart es klingen mag und so ungerecht man das zurecht betiteln kann, Zeitungen und Medien wollen Klicks und sich verkaufen. Und Drama wie das verkauft sich leider. Die traurige Wahrheit ist dass es leider zu viele in der Bevölkerung nicht mehr so „flasht“ wenn (wieder) ein Flüchtlingsboot gekentert ist. Und leider ist das der Knackpunkt. Was nicht „interessant“ genug ist das wird nicht angeklickt und nicht gekauft und ein Drama wie das mit dem U-Boot hat man zum Glück nicht alle Tage, daher erregt es Aufsehen und die Leute fiebern mit. Das tun sie denke ich umsonst aber das ist nochmal ne andere Geschichte.


    Ich finds eh immer so makaber das sich solche Schreckensnachrichten immer so gut verkaufen -.- ist wie mit der Unterhaltung über Social Media neulich, kaum gibts irgendwo Drama und andere Menschen sind schlimmer dran als man selbst wird’s gekauft. Die Gesellschaft ist traurig was das angeht. Da wundere ich mich schon lange nicht mehr dass andere wichtige Ereignisse nicht mehr oder nur selten präsent gezeigt werden. -.-

    « I might not be able to decide whether the road is easy or not,

    but whether I walk it is entirely up to me. »


  • Es werden noch Millionen ausgegeben um fünf Leute zu finden und ja, ich meine intuitiv sagt meine Empathie zuerstmal "sicher muss man es zumindest versuchen Menschenleben zu retten oder zumindest die Leichen für eine anständige Beerdigung bergen", weil das für mich keine Geldfrage wäre, aber andererseits; die verunglückten Extrembergsteiger zb., die die 8k besteigen wollten, werden ab einer gewissen Höhe gar nicht mehr gesucht bzw. deren Leichen werden nicht mehr für eine anständige Beerdigung geborgen (sure, sind auch nicht filfthy rich), weil sich die Rettungskräfte natürlich selbst in Lebensgefahr begeben würden.


    Und bei Geflüchteten regen sich nicht wenige Leute auf, wenn es überhaupt jemand wagt deren Leben zu retten (und dass ohne sich andere bei der Rettung in Gefahr begeben würden oder man Millionen dafür ausgäbe).

    Weil "sind ja selbst Schuld, haben sich ihre Flucht und ihren Schlepper ja selbst ausgesucht." Merkste selbst. Aber filfthy rich people suchen sich's nicht selbst aus, die das nur für ihr Entertainment machen lol, und sure, viele Menschen gehen gefährlichen Aktivitäten nach, aber im Gegensatz zu einer Flucht, wird man zu dieser nicht gezwungen.

  • Man muss dazu sagen, dass es sich bei dem aktuellen Fall mit dem U-Boot eben um ein ziemlich einzigartiges Ereignis handelt. Die ganze Umstände darum sind besonders. Ein U-Boot, welches sich zur Titanic aufmacht, verliert kurz nach dem Abtauchen das Signal und es herrscht keinerlei Funkkontakt mehr. Das kommt nicht alle Tage vor. Dass Flüchtlingsboote verunglücken und darin hunderte Menschen ertrinken, ist - das muss man leider so hart sagen - kein allzu seltenes Vorkommnis mehr, sondern beinahe alltäglich und die "Sensationsgeilheit" dahinter eben nicht so hoch, weil es nichts besonders mehr ist. Bei dem U-Boot-Unglück sind die Umstände in vielen Hinsichten besonders, sodass hier die mediale Aufmerksamkeit höher ist, da es vor allem mit der Titanic, ein weltweit bekanntes Schiff, worüber ein Film gedreht wurde, zu tun hat. Dass die Medien daraus eine Sensation machen, war zu erwarten. Ist die traurige Realität. Geld regiert leider die Welt.


    Das eigentliche Problem in meinen Augen ist auch gar nicht unbedingt die mediale Aufmerksamkeit, sondern dass für die Rettung des U-Bootes mehrere Rettungseinheiten mit vielen technischen Hilfsmitteln genutzt wird und hier viel Aufwand betrieben wird, während bei Flüchtlingsschiffen ein vergleichbarer Aufwand bisher nicht im Entferntesten vorhanden war. Ich möchte damit defintiv nicht sagen, dass der Aufwand für die Rettung des U-Bootes nicht gerechtfertigt ist. Der ist gerechtfertigt, immerhin droht Menschen dort ein qualvoller Erstickungstod und man hatte knappe 3-4 Tage Zeit, um diesen zu verhindern. Es ist also gut, dass hier alle Geschütze aufgefahren werden. Traurigerweise bietet sich bei Flüchtlingen ein gegenteiliges Bild, wo nur die allernötigsten Rettungsversuche kommen und oft auch erst dann, wenn es schon zu spät ist. Das ist in meinen Augen das wahre Problem und eigentlich müsste man den Medien sogar fast dankbar sein, dass so viel über den U-Boot-Fall berichtet wird, wodurch man das Hauptproblem der Sache erst wirklich offenbart.