Kurze Frage: Falls jemand Iphigenie auf Tauris gelesen hat (zB in der Schule), soll ich das in der Prosa- oder in der Versfassung lesen?
Die Versfassung. Alleine schon aus dem Grund, dass die Prosafassung "nur" ein Auftragswerk war und das Versdrama von Goethe auf Eigeninitiative überarbeitet wurde. Man erkennt auch die klassischen Merkmale in der neuen Fassung besser, imho.
Zum Beginn von Texten:
Neben den bereits erwähnten Einstiegsmöglichkeiten, fange ich auch gerne mit einer random These oder Aussage an, die erst im späteren Verlaufe des Textes erläutert wird. Das nutze ich dann entweder als Überleitung um die der These zu Grunde liegenden Ereignisse zu beschreiben oder lasse sie erstmal so stehen wie sie ist, mache z.B. mit Umgebungsbeschreibung weiter und komme dann auf die Anfangsaussage zurück, sobald der Punkt erreicht ist, der zur Aussage geführt hat.
Um mal ein sporadisches Beispiel zu geben:
Man scherte sich nicht mehr um die Bedürfnisse des einfachen Mannes.
Das Jahr war noch jung, gerade mal zwei Monate alt. Und wie es für junge Dinge üblich ist, mangelte es bei vielen Entscheidungen zumeist noch an Selbstsicherheit. Anstatt gleich in die Vollen zu gehen, versuchte man sich erst langsam, stückweise an Tätigkeiten, bis man sich sicher genug fühlte jegliches Zögern abzulegen. So war sich auch das Jahr noch uneins darüber, ob es mit dem Winter schon um die Ecke kommen sollte, oder ob es noch ein paar Wochen verstreichen lassen sollte, bevor es mit Schnee und Frost um sich warf.
Die Folge: Temperaturschwankungen die einer Sinuskurve glichen. War an einem Tag ein Schal bereits zu viel des Guten, so hätten am nächsten nicht einmal zwei Jacken ausgereicht um sich warm zu halten.
Dieses geradezu ambivalente Klima war es, das Protagonist dazu verleitet hatte, Mütze und Handschuhe Zuhause zu lassen. Doch wie man vielleicht bereits vermuten kann, war dies ein Tag, an dem arktische Verhältnisse herrschten. Als Betreiber von öffentlichen Nahverkehrsmittel stand man so in der Verantwortung diesen Verhältnissen entgegenzuwirken und seinen Passagieren mit bereits gut vorbeheizten Zügen willkommen zu heißen. Doch die Tatsache, dass Protagonist nun schon seit 40 Minuten am Bahnhof stand und die Anzeigetafel dabei beobachtete, wie sie die Ankunftszeit seines Zuges immer wieder und immer weiter nach hinten verlegte, zeugte vom Gegenteil. Er hatte gutes Geld für dieses Ticket gezahlt, da hätte man doch erwarten können, dass die Belange ihrer Kunden den Betreibern doch zumindest ansatzweise interessieren sollte. Doch scherte man sich nicht um die Bedürfnisse des einfachen Mannes.
Protagonist…. Bla bla bla.
Ich denke man versteht, worauf ich hinauswill.