Der Arbeitsmarkt - Von Mindestlohn, Bullshit-Jobs und Fachkräftemangel

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  • Wenn beide Elternteile nicht frühstmöglich wieder nach der Geburt ihres Kindes zurück in den Job gezwungen werden würden, weil das Geld vorne und hinten nicht reicht, bräuchte man gar keine Erzieher, denn Eltern würden sich eigentlich lieber selbst um ihr Kind kümmern, als es in fremde Hände zu geben.

    (Ob das jetzt gut oder schlecht ist, lasse ich mal dahingestellt, schließlich gibt es solche und solche Eltern, und bei manchen Eltern sollte man denen eigentlich das Sorgerecht entziehen)

    Bitte verwechsel Erzieher nicht mit Babysitter. Ich zweifle sehr stark an, dass Eltern selbstständig Kindergruppen organisieren würden, damit die Kinder soziale Kontakte erhalten, welche wichtig für die Entwicklung sind. Kindergärten haben ihre Daseinsberechtigung, selbst wenn ein Elternteil immer Zuhause wäre (wie es bei mir sogar der Fall gewesen ist).

    Was genau wurde hier verwechselt? Niemand hat von Babysittern gesprochen. Eigentlich sollte aus dem Kontext der Diskussion klar sein, welche Form des Erziehers hier gemeint ist. Das hier nicht beispielsweise Erzieher gemeint sind, welche in Waisenhäusern arbeiten, sollte eigentlich klar sein. Gemeint sind hier offensichtlich Erzieher, die in Tagesstätten/Kindergärten arbeiten.

    Da es (zumindest in Deutschland) keine Kindergarten/KiTa Pflicht gibt, liegt dies im Ermessen der Eltern. Diese haben allerdings, wie ich bereits sagte, seit längerem keine Wahl mehr, außer man gehört zu den Besserverdienenden und kann sich dann einen Babysitter leisten. Meine Aussage bezieht sich allerdings eben auf jene Eltern, bei denen es finanziell nicht so gut aussieht, insbesondere, wenn sie eben beide arbeiten müssen, um über die Runden zu kommen. Deswegen auch die Aussage "weil das Geld vorne und hinten nicht reicht" - von einem Babysitter kann hier also keine Rede sein, da das für Eltern, die beide wieder schnellstmöglich zurück in den Job müssen, nicht in frage kommt.


    Edit: Und in Zeiten von Facebook und anderen Social Media Plattformen ist es eigentlich ein leichtes, selbstständig Kindergruppen zu organisieren, selbst in dem kleinsten Kaff schaffen das Eltern, ihrem Kind soziale Kontakte zukommen zu lassen, wenn sie es denn wollen.

  • Was genau wurde hier verwechselt? Niemand hat von Babysittern gesprochen. Eigentlich sollte aus dem Kontext der Diskussion klar sein, welche Form des Erziehers hier gemeint ist. Das hier nicht beispielsweise Erzieher gemeint sind, welche in Waisenhäusern arbeiten, sollte eigentlich klar sein. Gemeint sind hier offensichtlich Erzieher, die in Tagesstätten/Kindergärten arbeiten.

    Mir ging es (etwas Offtopic) darum, dass Kinder den sozialen Kontakt zu anderen Kindern benötigen, was in Kindertagesstätten eben leichter ausfällt als wenn man das selber organisiert und sich selbst um die Kindergruppe ohne pädagogische Erfahrung kümmern muss. Was aber natürlich trotzdem möglich wäre (weshalb ich unter anderem Bastets Antwort geliked habe).


    Mir ist aber vermutlich eher die Aussage sauer aufgestoßen "man bräuchte gar keine Erzieher", als ob der Job keine Relevanz hätte. Hätten Eltern mehr Zeit für ihre Kinder, wäre die Kindertagesstätte weiterhin sinnvoll aus meinem genannten Grund. Ein Babysitter hingegen eher weniger, weshalb ich von der Verwechslung sprach.

  • Mir ist aber vermutlich eher die Aussage sauer aufgestoßen "man bräuchte gar keine Erzieher", als ob der Job keine Relevanz hätte. Hätten Eltern mehr Zeit für ihre Kinder, wäre die Kindertagesstätte weiterhin sinnvoll aus meinem genannten Grund. Ein Babysitter hingegen eher weniger, weshalb ich von der Verwechslung sprach.

    Das ist natürlich auch nicht richtig so. Aber Kinder finden Gleichaltrige ja nicht nur in Kindertagesstätten/gärten. Es gibt mehr als genug Einrichtungen zum Beispiel Vereine für die man Kinder begeistern kann und auch andere unabhänige Gruppen und Gemeinden. Oder man schickt sie nur ein bis zweimal in der Woche in eine Kita, wenn man sich das leisten könnte.

    Es wäre ja alles schon mal ein Anfang, denn genau so wichtig wie Kontakt zu Gleichaltrigen, sollte eigentlich auch der Kontakt zu den Eltern, also den wichtigsten Bezugspersonen sein. Es ist schon schade, wenn man da wirklich Eltern sieht, die ihr Kind sofort nach Elternzeit, oder vielleicht sogar noch davor schon abgeben müssen, weil sie es sich anders nicht leisten können.

    » Kokuna bewegt sich kaum, wenn es an einem Baum haftet.

    In seinem Inneren jedoch regt sich einiges, da es sich auf seine bevorstehende Entwicklung vorbereitet.

    Dabei wird seine Schale sehr heiß. «

  • Ich wollte hier eigentlich was reinschreiben zu meiner Erfahrung als Altenpfleger und Fachkräftemangel, aber will hier nur kurz zum Thema Kita&co erzählen.


    Man darf (leider) nicht unbedingt von ausgehen das jedes Elternpaar jede freie Minute mit ihrem Kind verbringen wollen.

    Meine Freundin (Erzieherin seit drei Jahren) arbeitet in einer Kita wo vorallem viele Brennpunktfamilien ihre Kinder abgeben und teilweise muss sie darum kämpfen das die Kinder mal die zwei Wochen "Urlaub" bei ihrer Familie zubringen der ihnen zusteht.

    Oder es gibt Eltern die zu früh Kinder bekommen haben, nicht bereit dafür waren und durch diverse Gründe das Kind behalten haben und jetzt ihr Unglück auf das Kind schieben.

    Oder das eine Familie einfach zu viele Kinder hat und überfordert ist.

    Oder das von zwei Stiefgeschwistern eins wie der Prinz behandelt wird und das andere vernachlässigt, weil der leibliche Vater das Kind des anderen nur bedingt akzeptiert.


    Und das sind jetzt nur die Beispiele die mir im Kopf geblieben sind.


    Wobei ich nicht ausschließen will das es denen besser geht oder sie gar nicht in diese Situation gekommen wären wenn sie Grundgehalt hätten/nen Job hätten der ihnen gefällt, bzw einfach ne solide Lebensgrundlage besitzen können ohne Existenzängste.


    Jetzt ist leider meine Pause rum :c

  • Oder man schickt sie nur ein bis zweimal in der Woche in eine Kita, wenn man sich das leisten könnte.

    Glücklicherweise bekommst du (soweit ich weiß in vielen, aber alle bin ich mir nicht sicher) in hessischen Einrichtungen die Betreuungszeit deines u6-Kindes von einer bestimmten Uhrzeit vom Land finanziert, oder wird zumindest zum Großteil übernommen (ich glaube, das war von 8 bis 12 Uhr, aber ohne inkl. Mittagessen und nicht die ganze Woche, wenn ich mich richtig erinnere). Zu 100 Prozent kenne ich mich da wie gesagt nicht aus, aber ich bin froh, dass es die Möglichkeit gibt, Familien in dieser Hinsicht zu unterstützen.


    EDIT: Ich bin mir nicht sicher gewesen, ob du "wenn man sich das leisten könnte" den finanziellen Aspekt meinst, oder den zeitlichen. Wenn's letzteres ist, dann einfach meinen Beitrag ignorieren c:

  • Was genau wurde hier verwechselt? Niemand hat von Babysittern gesprochen. Eigentlich sollte aus dem Kontext der Diskussion klar sein, welche Form des Erziehers hier gemeint ist. Das hier nicht beispielsweise Erzieher gemeint sind, welche in Waisenhäusern arbeiten, sollte eigentlich klar sein. Gemeint sind hier offensichtlich Erzieher, die in Tagesstätten/Kindergärten arbeiten.

    Mir ging es (etwas Offtopic) darum, dass Kinder den sozialen Kontakt zu anderen Kindern benötigen, was in Kindertagesstätten eben leichter ausfällt als wenn man das selber organisiert und sich selbst um die Kindergruppe ohne pädagogische Erfahrung kümmern muss. Was aber natürlich trotzdem möglich wäre (weshalb ich unter anderem Bastets Antwort geliked habe).


    Mir ist aber vermutlich eher die Aussage sauer aufgestoßen "man bräuchte gar keine Erzieher", als ob der Job keine Relevanz hätte. Hätten Eltern mehr Zeit für ihre Kinder, wäre die Kindertagesstätte weiterhin sinnvoll aus meinem genannten Grund. Ein Babysitter hingegen eher weniger, weshalb ich von der Verwechslung sprach.

    Ich meine, ich widerspreche hier nicht, aber ich finde einige Ansätze moderner Pädagogik auch sehr... eurozentrisch und nur mit Tunnelblick darauf, was man heutzutage und in Mittel- und Nordeuropa nun für angemessene, gute Pädagogik hält.


    Und leider zieht das auch immer mehr Elemente amerikanischer Helikoptereltern-Pädagogik an. Weißt du wie viele Amis ich online gelesen habe, die entsetzt drüber waren, dass wir Achtjährige alleine mit dem Bus fahren lassen oder dass man sie beim Kochen einbezieht, nicht bis ins Teenageralter alle Medien kontrollieren etc... und dann entsetzt sind, wenn man Vertrauen ins Spiel bringt.

    Ich hab die Theorie, dass diese Eltern so viel arbeiten bzw wenig Zeit für ihr Kind haben und Kontrolle und Verbote auszuüben ist (zumindest scheint es dann so) einfacher und kostet weniger Zeit, als ein Verhältnis zu seinem Kind auf Vertrauen und Selbstständigkeit aufzubauen.

    Dachte ein Online-Amikumpel kriegt einen Herzinfarkt, als ich gesagt habe natürlich fahren die Achtjährigen hier alleine Öffis, alles gut bei dir? Kriegst eh keinen Herzinfarkt? xD


    Btw ich hab auch sowohl kurz Erziehertätigkeit gehabt, aber aufgehört, weil mir die Gruppengröße zu viel war, und danach nebenbei zum Studium und nach Beenden des Studiums als Babysitter für eine Familie gearbeitet. Ich ziehe Zweiteres vor, weil ich sehr viel Zeit für beide Kinder hatte.

    Ich kann definitiv nicht auf Dauer / an jedem Arbeitstag damit umgehen, wenn zehn Kinder um dich herum laut sind und alle auf einmal was von dir wollen etc.


    Etwas OT: Zudem bezweifle ich, dass speziell Babies und Kleinkinder an fünf Tagen die Wochen von einer ganzen Gruppe von Kindern umgeben sein müssen und es nicht ausreicht enge Kontakte zu ein, zwei anderen Familien zu knüpfen. Wir haben hier ja von sehr jungen Kindern geredet, weil Luca mit solchen arbeitet.


    Ich weiß noch, dass mich das als (älteres) Kind auch noch ziemlich überfordert hat und ich mich dann von selbst nur ein, zwei Spielkameraden zugewandt habe mit denen man sich wohin verzogen hat, auch weil mir einfach der Raum zu voll war.

    Da ich wie gesagt davon ausgehe, dass mein Kind mit hoher Wahrscheinlichkeit auch neurodivergent sein wird, würde ich zb. auch in der Volksschule eher eine Montessorischule mit kleinerer Klassenstärke auswählen, aber ich halte es bei Babys und Kleinkindern nicht für nötig ein Kind in relativ große Gruppen einzuführen.


    / OT

  • Zum Einen bin ich überzeugt davon, dass es jeder Person selbst überlassen sein muss wann und ob sie arbeitet und dennoch genügend zum Überleben bekommen sollte. Weil mir halt auch die Gesellschaft am Arsch vorbeigeht, tbh, und ich überzeugt davon bin die Lebenszeit nicht mit Tätigkeiten zu versauern, die einem keine Freude bereiten.

    Das Problem ist, wenn alle so denken würden wie du, hättest du eventuell kein Internet, der Supermarkt wäre zu, du könntest keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und so weiter. Du profitierst also davon, dass die anderen brav arbeiten gehen, während du anscheinend den Luxus hast, dies nicht tun zu müssen.



    Der Azubi-Lohn Durchschnitt in Deutschland liegt tatsächlich bei 650€.

    Das stimmt nicht, 2022 lag der Durchschnittslohn für Auszubildende bei 1.280 Euro. Inzwischen bekommt man in den meisten Ausbildungen - es kommt natürlich auch auf das Unternehmen an - ab dem ersten Ausbildungsjahr mindestens 800-900 Euro.



    Ist dir bewusst, dass es Menschen gibt, die eben nur nach Mindestlohn bezahlt werden und damit gerade mal um die 2.000 € im Monat für Vollzeit verdienen und das brutto? Ist dir bewusst, was das für die spätere Rente bedeutet? Ist dir bewusst, dass es immer noch viele Jobs gibt, die nicht einmal nach Mindestlohn bezahlt werden? Denk mal darüber nach. Und beschäftige dich mal vernünftig mit dem Thema Kapitalismus und was damit alles zusammenhängt, bevor du hier derartige Takes raushaust.

    Das stimmt zwar, aber von welchen Gruppen sprechen wir? Es gibt immer ungelernte, angelernte die nur den Mindestlohn verdienen. Dass dieser mit 12 Euro zu wenig ist, das ist keine Frage. Die aktuelle Erhöhung der Kommission für 2024 um ca. 40 Cent ist ein Witz, der Mindestlohn müsste bei mindestens 15 Euro sein, um halbwegs realistisch sein Leben "genießen" zu können.

    Aber du pauschalisierst auch sehr stark, denn die meisten Leute verdienen eben über dem Mindestlohn, was eben schon durch eine Ausbildung oder ein (Duales) Studium garantiert ist. Geht man diese Wege, erhält man ein Einkommen, was deutlich über 2.000 Euro brutto ist.



    Es wäre ja alles schon mal ein Anfang, denn genau so wichtig wie Kontakt zu Gleichaltrigen, sollte eigentlich auch der Kontakt zu den Eltern, also den wichtigsten Bezugspersonen sein. Es ist schon schade, wenn man da wirklich Eltern sieht, die ihr Kind sofort nach Elternzeit, oder vielleicht sogar noch davor schon abgeben müssen, weil sie es sich anders nicht leisten können.

    Eltern geben ihre Kinder auch ab, um mal eine Pause zu haben. Die Kinder werden dort nicht nur abgegeben, damit die Eltern wieder arbeiten können. Oftmals bleiben die Mütter trotzdem zu Hause, obwohl das Kind in der Kindertagesstätte ist.



    Man darf (leider) nicht unbedingt von ausgehen das jedes Elternpaar jede freie Minute mit ihrem Kind verbringen wollen.

    Meine Freundin (Erzieherin seit drei Jahren) arbeitet in einer Kita wo vorallem viele Brennpunktfamilien ihre Kinder abgeben und teilweise muss sie darum kämpfen das die Kinder mal die zwei Wochen "Urlaub" bei ihrer Familie zubringen der ihnen zusteht.

    Oder es gibt Eltern die zu früh Kinder bekommen haben, nicht bereit dafür waren und durch diverse Gründe das Kind behalten haben und jetzt ihr Unglück auf das Kind schieben.

    Oder das eine Familie einfach zu viele Kinder hat und überfordert ist.

    Oder das von zwei Stiefgeschwistern eins wie der Prinz behandelt wird und das andere vernachlässigt, weil der leibliche Vater das Kind des anderen nur bedingt akzeptiert.

    Eine Freundin von mir ist Mutter und sie ist froh, wenn sie den Kleinen im September in die Kindertagesstätte schicken kann, damit sie mehr Zeit für sich selbst hat. Ans Arbeiten denkt sie allerdings nicht, da sie noch in Elternzeit ist und das Amt aktuell sämtliche Kosten für sie übernimmt.

    Wir folgen nur dem Kompass, den das uns zeigt.
    Denn das ist die Karte, die den Weg beschreibt.

    Einmal editiert, zuletzt von Holmes ()

  • Das stimmt nicht, 2022 lag der Durchschnittslohn für Auszubildende bei 1.280 Euro. Inzwischen bekommt man in den meisten Ausbildungen - es kommt natürlich auch auf das Unternehmen an - ab dem ersten Ausbildungsjahr mindestens 800-900 Euro.

    Ich möchte behaupten, dass das ganz darauf ankommt, wo man sucht und welche Betriebe man genau sucht. Ich habe jetzt mal das statistische Bundesamt als Quelle hinzugezogen, die mir nirgends eine Zahl von 1.280 Euro ausspuckt. Zum Teil ist das deutlich darunter. Ich frag mich, wo du diese Zahl her hast.


    Klar, in großen Firmen und Konzernen mit hunderten Mitarbeitenden ist die Vergütung höher. Da existieren Betriebs- und Personalräte und es gibt auch Tarifverträge und Auszubildende werden besser behandelt. Aber in kleinen Betrieben, wo nur ne handvoll Mitarbeiter beschäftigt sind, gibt es sowas nicht und da werden Auszubildende ausgebeutet, muss man so klar sagen. 800 Euro ist mehr als 650, Ja, aber trotzdem fast nichts, dafür, dass es ne Vollzeitausbildung ist.


    Auszubildende verdienten 2022 im Schnitt 1 057 Euro brutto im Monat
    Bei der Entscheidung für eine Ausbildung spielen neben den persönlichen Fähigkeiten und künftigen Karriereperspektiven auch die Verdienstmöglichkeiten im…
    www.destatis.de



    Generell würde mich an der Stelle interessieren, mit welchen Quellen du gearbeitet hast, die dich auf die Aussage bringen, dass "die meisten Leute über den Mindestlohn" verdienen. Das würde ich zum aktuellen Zeitpunkt anzweifeln. Auch würde ich anzweifeln, dass man mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ein Einkommen von deutlich über 2.000 Euro hat. Mit nem Studium vielleicht, aber mit ner Berufsausbildung eher nicht.

  • Ich möchte behaupten, dass das ganz darauf ankommt, wo man sucht und welche Betriebe man genau sucht. Ich habe jetzt mal das statistische Bundesamt als Quelle hinzugezogen, die mir nirgends eine Zahl von 1.280 Euro ausspuckt. Zum Teil ist das deutlich darunter. Ich frag mich, wo du diese Zahl her hast.


    Klar, in großen Firmen und Konzernen mit hunderten Mitarbeitenden ist die Vergütung höher. Da existieren Betriebs- und Personalräte und es gibt auch Tarifverträge und Auszubildende werden besser behandelt. Aber in kleinen Betrieben, wo nur ne handvoll Mitarbeiter beschäftigt sind, gibt es sowas nicht und da werden Auszubildende ausgebeutet, muss man so klar sagen. 800 Euro ist mehr als 650, Ja, aber trotzdem fast nichts, dafür, dass es ne Vollzeitausbildung ist.

    Ich hatte mich tatsächlich verschrieben, ich meinte 1.028 Euro. Da sind wir ja nicht weit auseinander, aber es sind halt auf keinen Fall 650 Euro. 800 Euro ist meist der Einstieg, inzwischen erhält man in fast jeder Ausbildung im dritten Jahr über 1.000 Euro. Ob das viel oder wenig ist, das ist eine andere Frage. In München oder Hamburg mit hohen Mieten auf jeden Fall immer noch zu wenig. Eine Ausbildung wird aber niemals ausreichend einer Vollzeitkraft vergütet, der Spruch von früher "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" gilt leider immer noch nach wie vor.



    Generell würde mich an der Stelle interessieren, mit welchen Quellen du gearbeitet hast, die dich auf die Aussage bringen, dass "die meisten Leute über den Mindestlohn" verdienen. Das würde ich zum aktuellen Zeitpunkt anzweifeln. Auch würde ich anzweifeln, dass man mit einer abgeschlossenen Berufsausbildung ein Einkommen von deutlich über 2.000 Euro hat. Mit nem Studium vielleicht, aber mit ner Berufsausbildung eher nicht.

    23,35 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland, also 9,3 Millionen der insgesamt 39,8 Millionen Beschäftigten verdienen mit weniger als 14 Euro in der Stunde nur wenig mehr als den Mindestlohn.

    Ich kann hauptsächlich von der Verwaltung sprechen, dort verdient man eher ca. 2.000 Euro netto direkt nach der Ausbildung. Auch in handwerklichen Ausbildungen wird man über 2.000 Euro verdienen. Für 2.000 Euro brutto würde keiner diese Ausbildungen machen.

  • Zum Einen bin ich überzeugt davon, dass es jeder Person selbst überlassen sein muss wann und ob sie arbeitet und dennoch genügend zum Überleben bekommen sollte. Weil mir halt auch die Gesellschaft am Arsch vorbeigeht, tbh, und ich überzeugt davon bin die Lebenszeit nicht mit Tätigkeiten zu versauern, die einem keine Freude bereiten.

    Das Problem ist, wenn alle so denken würden wie du, hättest du eventuell kein Internet, der Supermarkt wäre zu, du könntest keine öffentlichen Verkehrsmittel nutzen und so weiter. Du profitierst also davon, dass die anderen brav arbeiten gehen, während du anscheinend den Luxus hast, dies nicht tun zu müssen.

    Schon geil, wenn man sich immer wieder wiederholen muss, weil Leute immer nur das lesen und verstehen, was sie lesen und verstehen wollen und dann auf "nur weil du nicht arbeitest :wasp:" beharrt, obwohl man dies mehrmals verneint mit "ich arbeite und studiere gerne."

    Hier wurde mehrfach gesagt, und das nicht nur von mir, dass es darum geht die Arbeitnehmerposition zu stärken, indem man Existenzängste nimmt und Menschen mehr Entscheidungsfreiheit zu geben und die 40-Stunden-Woche abzuschaffen.

    Verstehen die Menschen heutzutage keine komplexen und nuancierten Zusammenhänge mehr, mangelt es an Lesekompetenz oder woran...?


    Ich halte Menschen mit deiner Einstellung für ziemlich gebrainwashed tbh. Wenn man daran glaubt, dass Menschen Tätigkeiten nur für Geld ausführen, find ich es halt schon... uninteressant wie diese Person denkt und was sie (nicht) antreibt. Das heißt in deiner Vorstellung führt auch zb. kein*e Busfahrer*in den Job gerne aus? Alle würden dann daheim hocken und dort versauern, während der Staat vor die Hunde geht?

    Bei vielen stimmt aber dann wohl "ein glücklicher Sklave ist ein erbitterlicher Feind der Freiheit", wenn man sagt "hey das BGE würde dich vor Existenzverlust absichern und deine Arbeitnehmerposition stärken" und man nur mit Entsetzen und Unverständnis darauf antwortet.


    Außerdem kann dir gesagt sein, dass es viele Artists gibt, die sich mit ihrer Kunst nie selbstständig machen können, weil sie ihr Brotjob nunmal zu viel einnimmt und es gibt viele Studierende, die müssen nebenbei arbeiten gehen und schaffen das oft nur sehr schwer beides zu vereinbaren. Auch die würden vom BGE sehr profitieren, weil es immer noch so ist, dass es Nepo Babys in Studien sehr viel leichter haben.

  • Uff, viel geschrieben. Ihr seid fleißig. Aber eines ist mir noch nicht ausreichend behandelt worden, deswegen gehe ich doch nochmal drauf ein:

    Und daher haben ja auch die Deutschen meistens einen guten Ruf im Bezug auf Arbeiten in anderen Ländern, da jene zumindest annehmen, dass wir besser qualifiziert sind durch Studium, Ausbildung oder anderen Qualifikationen. Besonders stelle ich mir ein einfaches "los arbeite einfach" auch schwierig vor, wenn man viele Dinge dann erstmal ewig falsch macht oder doch falsch anlernt. Dann weiß ich auch, wieso soviele Elektroanlagen in Häusern so grottig aussehen und man froh sein kann, dass das Haus/Wohnung noch nicht abgebrannt ist.

    Hm, da wird in meinen Augen gerade viel vermischt, das nicht zusammengehört. Den letzten Satz finde ich problematisch. Für mich klingt er so, als ob du pauschal schlechtes Handwerk auf Menschen ohne die typische Ausbildung schiebst. Dabei kann es ja auch der Meister schlecht machen, weil manchmal auch andere Faktoren reinspielen (z. B. Geld, Kapazitäten). Ansonsten ist es natürlich durchaus auch von Vorteil, wenn deutsche Ausbildungen reglementiert sind. Ist für uns alle einfacher, die dann einzuschätzen. ABER nur weil woanders keine Ausbildung im deutschen Sinne stattfindet, werden Menschen nicht einfach ins kalte Wasser geworfen. In anderen Ländern nennt man es halt nicht "Ausbildung", sondern wird angelernt, bis man es kann und dann danach bezahlt und gut ist. Die Kompetenzen können dabei besser, genauso gut oder auch schlechter sein als bei einem durchschnittlichen Azubi in Deutschland. Das muss dann halt geprüft werden. Das trifft natürlich genauso auf unsere Deutschen ohne Ausbildung aber mit Berufserfahrung zu. Eine Ausbildung ist ja nichts anderes, als eine geregelte und strukturierte Anlernphase. Nur wird das oft zu streng gehandhabt und es gibt nur wenige handwerkliche Berufe, wo man schnell und einfach sein Können nachweisen kann. Auch nicht jeder Betrieb will das, weil es praktisch ist, dir einen Helferlohn zu zahlen, während du die gleiche Leistung einer Fachkraft bringst. Das ist auch sehr frustrierend und uns gehen alleine dadurch Fachkräfte ab, die eigentlich existieren, aber sich halt nicht missbrauchen lassen wollen.


    Generell ist unser Arbeitsmarkt oft sehr ernüchternd für motivierte und leistungsbereite Menschen. In anderen Ländern ist man flexibler und Können wird mehr gewertet als gestempelte Papiere/Zeugnisse. Dadurch können sich Menschen schneller neu orientieren und Jobs wechseln, wenn nötig. Hat auch Nachteile, klar, aber wenn man mit einem freieren System aufgewachsen ist, dann kann unser Arbeitsmarkt sehr niederschmetternd sein. Du musst dies und jenes, das traut man dir nicht zu, da ist dein Können egal, selber Schuld, wenn du kein Zertifikat hast, mit dem Job musst du nun leben.

    Und das sind nicht nur Migranten (wenn ich auch persönlich im Job halt viele in dieser Situation habe). Aber ich hatte auch schon meine deutsch-geborene Kundschaft mit 20-30 Jahre Erfahrung in einem Job, die beim Jobwechsel genauso behandelt wurden, als ob sie blutjung und ohne Wissen sind. Nur weil die damals keine Ausbildung gemacht haben … ? Die wissen mehr und kriegen dann Helferpositionen angeboten oder die üblichen Produktionsstellen. Umschulungen/Qualifikationen werden einem aber auch nicht hinterhergeworfen. Vor allem nicht die, die man möchte. Davon abgesehen ist das das oft mit finanzieller Instabilität verbunden, bis man mal alles durch hat.


    Hatte so oft auch schon ausgebildete Fachkräfte da und dachte "Ach, die Person ist doch in drei Tagen vermittelt", aber sobald man sich näher mit den passenden Stellen auseinandersetzt, merkt man halt sehr oft, dass nicht wirklich viel gutes geboten in einer durchschnittlichen Stellenanzeige. Arbeitszeiten, Lohn, (körperliche) Belastung oder geringe Chance auf langfristige Beschäftigung; an den Dingen scheitert es oft. Also ja, wenn man wahllos jeden Job nimmt, ist man schnell wieder drin. Aber weder ist das gesund noch langfristig.

  • Eine Ausbildung wird aber niemals ausreichend einer Vollzeitkraft vergütet, der Spruch von früher "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" gilt leider immer noch nach wie vor.

    Was spricht dagegen, dass Auszubildende auch mindestens den aktuellen Mindestlohn verdienen? Man muss es halt nur wollen. Mit Sprüchen wie "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" kommt man halt nicht weit, lol.



    23,35 Prozent der Erwerbstätigen in Deutschland, also 9,3 Millionen der insgesamt 39,8 Millionen Beschäftigten verdienen mit weniger als 14 Euro in der Stunde nur wenig mehr als den Mindestlohn.

    Ich kann hauptsächlich von der Verwaltung sprechen, dort verdient man eher ca. 2.000 Euro netto direkt nach der Ausbildung. Auch in handwerklichen Ausbildungen wird man über 2.000 Euro verdienen. Für 2.000 Euro brutto würde keiner diese Ausbildungen machen.

    Umgerechnet verdienen also 76,65 % der Erwerbstätigen mehr als 14 Euro in der Stunde. Würde ich persönlich jetzt nicht unbedingt als "die meisten Menschen" bezeichnen. Es ist jeder vierte, der mit unter 14 Euro die Stunde scheiße bezahlt wird und entsprechend von Altersarmut bedroht ist. Hast du den Artikel gelesen? Das, was dort beschrieben wird, kann man nicht wirklich so positiv drehen, wie du es gerade tust. Ein ganzes Viertel der Erwerbstätigen ist von Armut bedroht, so klar muss man das hier sagen. Und das ist auch das, was ich in dem von dir zuerst zitierten Teil meines Beitrages ausgesagt habe. Und das wird in den kommenden Jahren auch nicht weniger, eher noch viel mehr.

  • Was spricht dagegen, dass Auszubildende auch mindestens den aktuellen Mindestlohn verdienen? Man muss es halt nur wollen. Mit Sprüchen wie "Lehrjahre sind keine Herrenjahre" kommt man halt nicht weit, lol.

    Das musst du die Arbeitgeberverbände oder auch die SPD fragen, die anscheinend aber keinen Bedarf sieht den Mindestlohn entsprechend zu erhöhen und die Auszubildenden erst recht nicht im Blick hat.



    Umgerechnet verdienen also 76,65 % der Erwerbstätigen mehr als 14 Euro in der Stunde. Würde ich persönlich jetzt nicht unbedingt als "die meisten Menschen" bezeichnen. Es ist jeder vierte, der mit unter 14 Euro die Stunde scheiße bezahlt wird und entsprechend von Altersarmut bedroht ist. Hast du den Artikel gelesen? Das, was dort beschrieben wird, kann man nicht wirklich so positiv drehen, wie du es gerade tust. Ein ganzes Viertel der Erwerbstätigen ist von Armut bedroht, so klar muss man das hier sagen. Und das ist auch das, was ich in dem von dir zuerst zitierten Teil meines Beitrages ausgesagt habe. Und das wird in den kommenden Jahren auch nicht weniger, eher noch viel mehr.

    Für mich sind 76,65% schon die meisten. Ich habe nicht gesagt, dass die anderen 23,35% nicht von Altersarmut betroffen sind. Du musst dann aber halt die Gruppen genau adressieren, denn es kommt so rüber, dass man, wenn man eine Ausbildung macht, von Altersarmut betroffen ist (was auch passieren kann), da man den Mindestlohn verdient. Es hat verschiedene Gründe, warum diese 23,35% knapp über dem Mindestlohn verdient. Und da muss halt was getan werden. Ein höherer Mindestlohn würde auch Studenten und anderen Aushilfskräften helfen, da sie dadurch für weniger Zeit mehr Geld verdienen würden und sich so z.B. besser aufs Studium konzentrieren könnten.

  • Dass man mittlerweile davon ausgehen kann, dass Deutschland ein Land ist, was Dumpinglöhne zahlt, das ist denke ich mal unumstritten.

    Aus eigener Erfahrung kann ich sagen, dass das was Politiker denken, wie gut es uns eigentlich geht (was wir ja angeblich so im Durchschnitt verdienen) und wie es wirklich aussieht, sich um Welten voneinander unterscheidet.


    Ob man dem beikommt, in dem man einfach nur die Löhne anhebt, glaube ich wenig.

    Neben dem dass natürlich der Lohn bis zu einem gewissen Punkt angehoben wird, sollte man auch mal genauer auf die Steuern gucken und wie diese genutzt werden, dass könnte womöglich wenn man es richtig macht, auch noch mal zu einer Ersparnis führen.


    Fakt ist aber, dass viele Arbeitnehmer neben den zu geringen Löhnen, die Sie bezahlen, auch mittlerweile ein vollkommen falsches Bild haben, was für Samariter Sie glauben zu sein.

    Ich selbst durfte mir schon Sprüche anhören wie, "sei doch froh dass du einen festen Job hast", "ist doch kein Problem wenn du dir was dazu verdienen willst, dann kommst du halt ein paar Samstage und machst Überstunden" usw., bei so einer Einstellung von vielen Arbeitgebern ist dann natürlich auch klar, dass viele junge Leute keine Lust haben zu arbeiten.

    Viele alten Leute sind allerdings auch so dumm und meckern dann auf die jungen Leute und Arbeitslosen, obwohl Sie selbst permanent am meckern sind, dass Sie zu wenig verdienen und unter schlechten Bedingungen arbeiten, ändern wollen Sie natürlich nichts, man meckert lieber und schimpft auf die anderen.^^


    Mit einem bedingungsloses Grundeinkommen würde man der Sache schon näher kommen, denn dann müssten Arbeitgeber (eigentlich) was ändern, sonst fehlen denen nachher noch mehr Arbeitskräfte.


    Das Problem ist einfach, dass viele (gerade große) Unternehmen viel zu gewinnorientiert sind und man Jahr für Jahr mit einem größeren Plus rauskommen muss, Firmen verdienen schon enorme Summen, vergessen dabei aber oftmals wer Ihnen dazu verholfen hat, dass das so läuft.

    Scheint man aber lieber zu ignorieren, guckt lieber, dass man immer mehr einspart um NOCH MEHR rauszuholen und die Mitarbeiter unter immer schlimmeren Bedingungen arbeiten müssen.

    Im Jahr 2023 ist man ja eigentlich laut Studie schon so weit, dass man eigentlich Dinge kürzen könnte, ich habe aber das Gefühl genau das Gegenteil ist der Fall, die Leute müssen immer öfters immer länger arbeiten, für immer mehr Lohn und wenn das nicht reicht, müssen Sie sich einen zweit oder dritt Job suchen.


    Dass wir jungen Leute da natürlich keine Lust drauf haben sollte klar sein, ich meine man baut natürlich (Achtung Ironie) Elan auf, wenn man weiß, man wird nicht viel verdienen und die Arbeitsbedingungen werden immer schlimmer, man kann sich kaum was im leben leisten und am Ende des Arbeitsleben rutscht man dann in die Altersarmut.

    Hätte ich das früher so wahr genommen, hätte ich mir auch gedacht, "Ihr könnt mich mal, wenn ich trotz Arbeit nichts haben werde, dann lebe ich mein Leben lieber so und habe was davon".

    Gut jetzt habe ich natürlich einen Arbeitsplatz, der sehr gut bezahlt ist und die Bedingungen auch stimmen, das Problem ist, so etwas wird immer seltener.

    Ich selbst war bevor ich zu meinem jetzigen Arbeitsplatz kam in 5 anderen Firmen, wo die Bedingungen und die Bezahlung einfach unterirdisch war.


    Die Leute die in Deutschland leben, scheinen leider doch in großer Zahl so dumm zu sein und zu glauben, es ist richtig, dass man wie ein Sklave auf der Arbeit behandelt wird und man froh sein kann Arbeit zu haben.

    Wäre eigentlich mal ganz gut, wenn man diesen Punkt überdenkt.

  • Wenn es um Löhne geht, dann ist es grundsätzlich ungerecht. Profifußballer und Profisportler verdienen oft Millionen im Jahr und verdienen damit viel mehr als Menschen, die in den sehr wichtigen Berufen wie im Krankenhaus arbeiten. Ist die Arbeit im Krankenhaus leichter oder unwichtiger als die eines Profisportlers? Nein. Nur weil Profisport live in der ganzen Welt gezeigt wird und der Alltag im Krankenhaus nicht live im Fernsehen oder auf Stream gezeigt wird, ist es doch kein Grund, dass die Verdienste so unterschiedlich ist.


    Mal eine ganz einfache Frage: Warum soll ich oder Andere jeden Tag arbeiten gehen und damit einen Hungerlohn im Vergleich zu den Profisportler verdienen?

  • Was mich ärgert, dass du dargestellt wirst, dass du nicht arbeiten willst.

    Aber bei 20 Wochenstunden, wo du mit Lohnsteuerklasse I schon mal unter 400€ nach Hause gehst, das vom Amt als zumutbar gilt, selbst wenn du 1,5Stunden Fahrzeit(bis zu 3 Stunden für eine Tour sind zumutbar... Klar, bei 4 Stunden pro Tag, fahre ich dann 6 mit Hin & Rückfahrt... Wer macht den sowas?), aber so eingeteilt wirst das du 35 Wochenstunden arbeiten gehst.

    Dazu kommt noch, es genug Idioten gibt, die das mitmachen, aus welchen Gründen auch immer, daher kriegen die beim Amt immer fleißig Nachschub, so dass keiner dieses miese System in Frage stellt.


    Für meine Begriffe müsste sich ändern, dass Stellen die unterhalb der Grundsicherung nach Abzug der Lohnsteuerklasse liegen, nicht als versicherungspflichtig ausgeschrieben werden dürfen und die Inhalte von Maßnahmen angepasst werden, den es kann nicht sein, dass mit sagen wir mal 41 Jahren, Realschulabschluß, abgeschlossener Ausbildung + mehrjährige Berufserfahrung da Aufgaben machst, die zwischen Grundschule, 5-6 Klasse,evtl noch Lehrlingsniveau erstes Lehrjahr haben.

  • Aber bei 20 Wochenstunden, wo du mit Lohnsteuerklasse I schon mal unter 400€ nach Hause gehst

    400€ pro Monat?

    Kann die Rechnung beim derzeitigen Mindestlohn nicht nachvollziehen. :unsure:

    Er wandte sich an Gucky: "Der Kommandant hat mich gewarnt für den Fall, dass du bei den Ankömmlingen sein würdest. Deine Kommentare würden schwer zu verstehen sein, weil du in einer Art zwanghaften Humors gefangen bist." Perry Rhodan #3133, Seite 55

    Per aspera ad astra!

    Momentan kein Partneravatar mit Missy!

  • Aber bei 20 Wochenstunden, wo du mit Lohnsteuerklasse I schon mal unter 400€ nach Hause gehst

    400€ pro Monat?

    Kann die Rechnung beim derzeitigen Mindestlohn nicht nachvollziehen. :unsure:

    Dacht ich auch. 20 h-Jobs ergeben für gewöhnlich rund ~ 850 € netto. Ist auch noch recht wenig ofc, aber wie kommt man auf 400 €?

  • wenn ich auf die 12 euro brutto rechne, dann kommste auf knapp 960 euro. Mit abzügen kann das mit 400 bis 500 netto hin hauen.

    Da bleiben aktuell auch um die 700 € übrig, weil man nur Sozialabgaben zahlt. Für Steuerabgaben liegt der Verdienst unterm aktuellen Freibetrag laut Nettolohn-Rechner. Ich gehe davon aus, dass hier bereits die Miete mit abgerechnet wurde?


    (bis zu 3 Stunden für eine Tour sind zumutbar... Klar, bei 4 Stunden pro Tag, fahre ich dann 6 mit Hin & Rückfahrt... Wer macht den sowas?

    Zwei Stunden bei Arbeitszeiten bis zu sechs Stunden, zweieinhalb bei mehr Arbeitsstunden. Insgesamt für Hin- und Rückfahrt. Das ist dem Amt gesetzlich vorgegeben. Wenn dir wer anderes vorsetzt, dann widersprich dem bitte mit Verweis auf den Gesetzestext. Einzige Ausnahme ergibt sich leider auf ländlichen Gebieten, wo dann geschaut wird, das "durchschnittlich normal" ist und wenn es mehr ist ... Aber natürlich trotzdem keine 6 Stunden bei Teilzeit.


    Außerhalb vom Amt gibt es allerdings keine Regelung, sondern ist eine Einzelfall- und Abklärungssache. Wer vermeiden möchte, dass der Chef mal eben einen versetzen kann, sollte auf einen Arbeitsort im Vertrag bestehen, sonst darf man auch weiter weg eingesetzt werden. Da gibt es leider sehr unterschiedliche Gerichtsurteile, was zumutbar ist. Pi mal Daumen richtet man sich aber entweder an die Zeiten fürs Amt oder an die üblichen Pendlerzeiten der Region.


    Ansonsten aufstocken, wenn man zu wenig verdient. Das ändert zwar nichts an der Kritik der viel zu niedrigen Löhne, aber hilft vielleicht einem selber und für Politiker sprechen dann mehr Zahlen ... ist halt echt ein absolutes Unding, dass man nicht ohne Sozialhilfe von einem Lohn leben kann.