Jeder kennt sie, die Tabletten, Säfte und Kapseln. Manche sind begeistert von ihnen und schreiben ihnen geradezu wundersame Heilkräfte zu. Viele nehmen sie in nicht gerade geringen Mengen bei Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen ein, um sich Linderung zu verschaffen. Andere brauchen sich nur die Liste der Nebenwirkungen durchzulesen, um ihre Leiden dann doch lieber ohne Behandlung zu ertragen. Wie steht ihr zu den Medikamenten? Seid ihr eher welche, die bei kleineren Krankheiten sofort Medizin einnehmen oder steht ihr den Arzneimitteln skepischer gegenüber?
Zusatzfrage: Findet ihr es richtig, dass viele Medikamente rezeptfrei zu bekommen sind und die restlichen von den meisten Ärzten geradezu leichtfertig verschrieben werden?
Ich persönlich finde es unglaublich, wie leichtfertig manche Leute Medikamente einnehmen. Eine Klassenkameradin von mir hat erst vor kurzem einem anderen Mädchen vorgeschlagen, deren Erkältung doch mit Antibiotika zu behandeln. Darauf meinte ein anderer Mitschüler: "Was, gleich Antibiotika? Findest du das nicht übertrieben?" Und sie antwortete nur: "Wieso? Antibiotika sind vollkommen harmlos. Ich hab schon ganz andere Medikamente eingenommen!" Auch anschließend hat sie sich nicht überzeugen lassen, dass Antibiotika 1. gegen Virusinfektionen nichts bringen, 2. die Darmflora zerstören, und 3. Krankheitserreger resistent machen. Und das sind längst nicht alle Gründe. Sie findet, dass Antibiotika eines der besten Heilmittel überhaupt sind, unbedenklich und leicht zu besorgen sind (das stimmt tatsächlich, mir wollte eine Hautärztin schon mal gegen Pickel Antibiotika verschreiben!) und fast alle Arten von Krankheiten heilen können. Aber das ist vollkommener Schwachsinn!
Ich selbst nehme Medikamente nur im Notfall ein, beispielsweise bei Fieber ab etwa 39°C oder Krankheiten, die sich unbehandelt verschlimmern und anschließend von starken Beeinträchtigungen an bis zum Tod führen können. Kopf-, Bauch- oder Gliederschmerzen dagegen "ertrage" ich lieber, als dass ich mich mit irgendeiner Chemie voller Nebenwirkungen vollstopfe.
Die andere Seite wäre natürlich, dass Medikamente durchaus auch sinnvoll sein können und früher wie heute vielen Menschen das Leben retten (z.B. die Erfindung des Penicillins, das die Pest besiegte). Trotzdem finde ich, dass Medikamente viel zu häufig eingenommen werden, wo es auch einfache Hausmittel wie z.B. Bettruhe, feuchte Umschläge oder Tee trinken tun würden. Gleichzeitig setzen die Menschen viel zu viel Vertrauen in die Medikamente. Und genau diese extremen Konsumenten sind es, die es Bakterien und anderen Krankheitserregern ermöglichen, gegen das Heilmittel resistent zu werden.
Das war ein Teil meiner Meinung dazu. Ich bin gespannt darauf, wie ihr dazu steht.