Auch von mir gibt es schon mal Kommentare, ebenfalls für Gruppe 3, weil ich für diese gevotet habe. Die anderen beiden Gruppen versuche ich aber ebenfalls noch zu kommentieren.
Hallo Vali Viera Webu Johnson Tragosso Shizuh burst Neochu Freshiba Inu Rui Shiralya peddantisch Evoluna Cassandra
Abgabe 1 - Dukatia City (Dukatia City)
Eine Abgabe die passend zur gewählten Stadt über ebenjene in lyrischen Worten wirbt. Die Idee mag ich grundsätzlich, allerdings ist das Reimschema etwas unausgeglichen, sofern ich das sagen kann. Ich habe nicht gerade besondere Lyrikkenntnisse. Vom Reimschema her gefällt mir die vierte Strophe am besten, hätte sie aber anstelle der fünften Strophe gesetzt, da Strophe drei und 5 zusammen passen, aber von der vierten quasi getrennt werden. Dass selbst der Namensbewerter oder die Dukatia-Passage (Untergrund) erwähnt werden, sind nette Details, auch ich zugeben muss, dass ich Letztere vergessen hatte. Alles in allem ein nettes Gedicht zu Dukatia City.
Abgabe 2 - Bad Lavastadt (Bittere Medizin)
Eine Geschichte über einen Ausflug zur Wüstenroutine. Der Protagonist (ich gehe jetzt von einer männlichen Person aus, ansonsten kann man mich gerne berichtigen) sieht niedliche Sandans und hat natürlich das Verlangen, sich ihnen zu nähern und sie zu streicheln. Doch da hat er die Rechnung ohne Mutter Sandamer gemacht, die es gar nicht gut fand, dass sich jemand Fremdes ihrem Nachwuchs nähern. Verständlich.
Ich habe erst angenommen, dass "aufschlitzen" bedeutet, dass hier schwerwiegende unheilbare Wunden zugefügt wurden, um es nett zu sagen. Fand es daher etwas ironisch, dass die Person ihren eigenen Todeszeitpunkt beschreibt und habe schon damit gerechnet, dass sie im zweiten Teil als Geist berichtet. Aber glücklicherweise konnte unserem Sandan-Fan geholfen werden und er sich erholen. Vielleicht hätte man den Angriff Sandamers etwas detaillierter beschreiben und stattdessen die Erwähnung des Geburtstages weglassen können, um dafür noch Wörter übrig zu haben. Aber gut, dann reimt man sich eben selbst den Grund für die Attacke zusammen, ist in dem Fall ja nicht sonderlich schwierig. Eine ruhige kleine Geschichte, die auch die älteren Damen in Bad Lavastadt nicht auslässt.
Abgabe 3 - Floßbrunn* (Gedankenurlaub)
*Flossbrunn heißt das. Ich werde diese neue Schreibweise nicht akzeptieren. :<
Zusammen mit der genannten Stadt nehme ich an, dass es um Flossbrunn selbst geht oder zumindest orientiert sich die Abgabe thematisch daran, indem sie über einen Strand handelt. Hat das Gedicht eine bestimmte Form? Reimschema ist der Kreuzreim und Silben sind 8-6-8-6, ist das auch ein übliches Metrum?
Jedenfalls sagt mir der Kreuzreim zu. In der ersten Strophe wird angedeutet, dass sich jemand vorstellt, im Urlaub zu sein und in der zweiten Strophe wird dies genauer beschreiben. In der letzten Strophe wird man wieder auf den Boden der Tatsachen geholt, weil man sich wieder daran erinnert, dass dies lediglich Wunschgedanken waren und die Person eigentlich auf Balkonien ist. Hier wird der Wunsch, woanders zu sein besonders mit "dem Alltagsstress bin ich entfloh'n" deutlich und der Tatsache, dass die Person noch dazu eine Muschel fest ans Ohr hält, dies also mit aller Kraft wünscht. Ein kleines Gedicht, das einen in Urlaubsstimmung bringt.
Abgabe 4 - Fleetburg (Abhängigkeitsverhältnis)
Puh. Schwierig. Als Erstes fällt auf, dass schon im ersten Satz ein Wortdreher drin ist und die Formatierung so wirkt, als wäre da etwas schief gelaufen, aber vielleicht war das Nichtkursive auch Absicht? Der Text handelt davon, dass das lyrische Ich sich einen Papagei kauft und aufzieht. (Ist es richtig, diese Vogelart alleine aufzuziehen? Dachte, man sollte Vögel eher zu zweit halten.) Einerseits scheint das Ich die Gefühle des Papageis nachvollziehen zu können, andererseits hört sich das alles sehr vorwurfsvoll an und auch die Formulierungen so, als wüsste die Person ganz genau, was der gefiederte Freund denkt, also in einem bestimmenden Ton, als gäbe es daran keinen Zweifel. Der letzte Satz wirkt etwas versöhnlicher, vertreibt für mich aber nicht den meiner Ansicht nach verbitterten Unterton des Textes.
Abgabe 5 - Moosbach (In 80 Worten um die Welt)
Die Idee hier gefällt mir. Es wird pro Zeile ein Ort auf der Welt beschrieben, wobei es sich eher um Wortspiele handelt. Bei manchen musste ich zweimal lesen, um sie verstehen, andere wiederum waren sofort klar. Eigentlich hat es beim ersten Lesen erst ab Sydnes Klick gemacht und dann habe ich alles noch mal gelesen. Die Zeile zu Braunschweig fand ich etwas harsch ("Fresse" hätte nicht sein müssen, finde ich), aber das hat nichts mit der Bedeutung, die sie vertritt zu tun. Dafür hat mich die Zeile zu Mailand zum Schmunzeln gebracht. Alles in allem eine eher humorvolle und kreative Abgabe.
Abgabe 6 - Vanitéa (Beständigkeit und Wandel)
Ich muss gestehen, dass ich nicht verstanden habe, dass es um die Elemente ging oder es geht um etwas, das von ihnen berührt wird/in Kontakt mit ihnen steht. Dachte erst an ein Pokémon, aufgrund der verschiedenen Aufzählungen, an Evoli. Aber auch nach erneutem Lesen und dem Wissen, worum es vermutlich gehen soll, kann ich dem Text noch immer nicht ganz folgen und stehe ein wenig vor Rätseln. Die Kreuzreime mag ich, auch wenn manche Reime etwas unrein sind. Viel mehr kann ich dazu im Moment leider nicht sagen, hier würde ich gerne nähere Erklärungen zu den einzelnen Strophen sehen.
Abgabe 7 - Turmruine
Aww. Wuff! Ein Haiku-Tanka-Haiku-Gedicht über ein erfundenes Ministerium für Hunde und Finanzen. (Das Tanka hat in der zweiten Zeile eine Silbe zu viel.) In wenigen Zeilen nennt das Ministerium seine Ziele und kommt zum Schluss mit einer überraschenden Pointe daher: Der Hund ist Herrscher über die Wohnung alle anderen Gesetze vorher somit nichtig. Hier wäre es vielleicht passender gewesen, das Gedicht so zu gestalten, dass vor dieser Zeile 12 Zeilen stehen, damit die der Satz mit der dreizehn auch in der dreizehnten Zeile ist. Könnte mir vorstellen, dass diejenigen, die nicht im Chat waren, als dieses Ministerium "gegründet" wurde, etwas auf den Schlauch stehen.
Ein nettes, witziges Gedicht. Wuff.
Abgabe 8 - Pyritus (Notwendigkeiten)
Ich muss zugeben, dass mir die Stadt nichts sagte. Nach einer kurzen Recherche weiß ich, dass sie in der Orre-Region liegt und über eine Polizeistation sowie ein Gefängnis verfügt. Also etwas ungewöhnlich, weil man selbst in der (oder ab der) 4. Generation kein/e Polizeiwache/Gefängnis findet, obwohl dort LeBelle eingeführt wurde. Lange Rede, kurzer Sinn: Ich kann nicht beurteilen, ob sich die Abgabe an der Stadt orientiert oder nicht. Außerdem fehlt mir wohl generell storybasiertes Hintergrundwissen. Daher kann ich nicht sonderlich viel sagen, aber mich hat es etwas irritiert, das der Text etwas zu umgangssprachlich war in seiner erzählenden Form und dann wieder eher "hochgestochene" Wörter wie "huldigen" fielen. Ich mag es da lieber einheitlich, damit es stimmiger klingt, außer bei der Wörtlichen Rede, da ist ein umgangssprachlicher Ton in Ordnung.
Ich verstehe es so, dass sich der Protagonist mit "Ganoven" zusammentut, um sein persönliches Ziel zu erreichen. Was genau dies ist, wird mir nicht direkt klar, aber es hört sich wie Rachegelüste an.
Abgabe 9 - Anemonia City (Wie Wind überm Meer)
Ich bin zu sehr vom Kreuzreim und dem klangvollem Rhythmus abgelenkt, haha. Außer beim letzten Vers klingt alles stimmig und angenehm. Doch gerade der letzte Vers bildet ja den Abschluss, und hier kommt mir vor, als würde da eine Silbe zu wenig sein vom Klang her. Aber ich bin in Lyrik nun wirklich kein Genie, vielleicht sehen das die anderen Lesenden nicht so.
Ab der dritten Strophe dachte ich, es geht um Amphi, dem kranken Ampharos und musste kurz googlen, ob Anemonia City die Leuchtturmstadt war - nein. Schade, aber gut, weiter. Ich habe das Gefühl, dass es um Lugia gehen könnte oder um Dragoran, aber eher Ersteres, weil ich mit klagenden Rufen das Silberflügel-Pokémon verbinde. Das Gedicht ist gefühlvoll und emotional geschrieben.
Abgabe 10 - Marea City
Eine Haiku-Kette über Marea City und direkt die erste Strophe bedient sich dem Humors. Eigentlich tut das jede der Strophen mit dem jeweils letzten Vers, was mich persönlich beim Lesen etwas "stört". Es bringt mich etwas aus dem Leserhythmus und vertreibt ein wenig die Beschreibung zur Stadt, wenn man versteht, was ich meine. Alles in allem dennoch ein nettes Gedicht, das sich seiner Stadt widmet.
Abgabe 11 - Cromlexia (Blumengießen)
Ich sehe Azetts Floette und erwarte direkt einen emotionalen Text und werde nicht enttäuscht. Ich mag den Schreibstil und die aufgebaute Atmosphäre, die passend zum traurigen Text ist. Das lyrische Ich trauert um jemand Verstorbenen und bedauert dabei, dass sie die gemeinsame Zeit nicht ausreichend ausgekostet hätten, was ein bitteres Gefühl hinterlässt. Schließlich kann es jederzeit aus sein und man bleibt zurück und weint um die Zeit, die man noch zusammen hätte haben können oder jene, die man hatte, nicht wirklich genutzt hat. Die Erwähnung, dass Blumen keine Tränen zu mögen scheinen, weil sonst viel mehr blühen würden, ist ergreifend und führt einen subtil auf, dass auf Friedhöfen schließlich eine ganze Menge Tränen fallen. Möglicherweise sind auch mehrere Leute zum gleichen Zeitpunkt gestorben, vielleicht durch eine Krankheit/Virus oder Krieg...
Ein düsterer, gefühlvoller Text.
Abgabe 12 - Schneeschlucht (Die Jagd)
Ich mag es, wie das Innere des lyrischen Ichs beschrieben wird, dessen Gedanken und Gefühle. Mehr jedenfalls, als ich schreiben würde, bin da manchmal zu wortkarg. Der kurze Text schafft es, Spannung zu vermitteln, obwohl im Grunde wenig geschieht. Faszinierend. Aber am Ende schlägt die Jagd fehl und das ich sitzt nass und ohne Frosch im Teich. Ist der Kommentar "Du Verräter!" an das verdächtig laut pochende Herz gerichtet? Könnte theoretisch auch für den Frosch bestimmt sein, den man nun aus Rache jagt oder so. Das Ende enthüllt einem schließlich, dass es um einen Frosch ging und kommt etwas überraschend. Ich mag das "PLATSCH". :>